Bittersweet Symphony von Pei-Pei (Ich habe dich gefunden – Mein Glück - -Die letzten zwei Kapitel sind da) ================================================================================ Kapitel 8: Los lassen um dich neu kennen zu lernen -------------------------------------------------- Hi zusammen! Ohne Umschweife könnt ihr euch gleich an das neue Kapitel machen. Vorher aber zuerst noch ein ganz liebes Dankeschön für eure Kommentare. Ich freu mich immer wieder aufs Neue riesig darüber. ^^ Los lassen, um dich neu kennen zu lernen. Es war gerade mal vier Uhr morgens und ich konnte kein Auge mehr zumachen. Mit angewinkelten Beinen saß ich auf meinem Bett. Die Fingerkuppen meiner rechten Hand ruhten auf dem kalten Glas meines Fensters, während meine Augen den Tanz der Schneeflocken verfolgten, der von der Straßenlaterne erhellt wurde. Ich wunderte mich über mich selbst. Vor kurzer Zeit hatte ich in Panik bei dem Anblick, der sich mir gerade wieder dort draußen bot, die Flucht ergriffen, jeglichen noch so kleinen Blick aus dem Fenster gemieden. Und jetzt saß ich hier seelenruhig und schaute dem weißen Treiben, ohne jegliche negative Gedanken zu. Wenn ich ehrlich zu mir selbst war, hatte dieses Bild etwas sehr friedliches an sich. Ich konnte immer noch nicht glauben, was vor wenigen Stunden geschehen war. Ich sah Edward und mich, wie wir uns dort im Schnee gegenüber gestanden hatten. Ich sah wieder seine Augen vor mir. Diesen wunderschönen tiefgrünen Augen. So oft war ich in den vergangenen Tagen bereits darin versunken. Doch war ich nie auf die Idee gekommen in diesen unendlichen Tiefen nach meiner Antwort zu suchen. Aber ich hatte sie gefunden. Dort, fast unscheinbar und doch für mich von bedeutender Wichtigkeit. Es war nicht das, was ich früher einst in seinen Augen gesehen hatte und doch zog mich dieses Leuchten genauso in seinen Bann, wie es einst der Fall war. Sollte das wirklich alles nur wegen Edward sein? Weil er wieder hier war? Bei mir!? Seine Worte kamen mir wieder in den Sinn. - „Ich weiß, ich kann nichts von dem ungeschehen machen. Aber ich möchte wenigstens versuchen, es wieder gut zu machen. Daher bitte ich dich Bella. Gib mir eine Chance!“ - Augenblicklich überzog eine Gänsehaut meinen Körper. Ich hatte mich tatsächlich gegen meinen Verstand entschieden auf mein Herz gehört. Ich hatte Edward die Chance, um die er mich gebeten hatte, gewährt. Ich fühlte mich erstaunlich leicht. Die Last, die sich seit meiner ersten Entscheidung, auf meine Schulter gelegt hatte, war verschwunden. Trotzdem wusste ich immer noch nicht, was ich von all dem halten sollte. Mein Verstand hatte erst wieder seine Arbeit aufgenommen, als ich mich von Edward verabschiedet hatte. Zuvor dachte ich wirklich die ganze Zeit, dass ich mich in einem Traum befand, den ich mir zusammen gesponnen hatte. Aber so wie es aussah, war es real gewesen. Ich seufzte auf, bettete meine Stirn ans Fenster, während ich meine Augen schloss. Ich dachte wieder an den Moment in dem Edward vor mir stand, mir tief in die Augen sah –sofort war das Kribbeln wieder da. „Unsere magischen Momente!“, hauchte ich. - „Bella, du erinnerst dich doch nur noch an Edward, wie er nach dem Unfall war. Aber du weist, dass er auch früher ganz anders gewesen ist. - Das waren Alices Worte. Und genau diese Worte waren das Problem. Der springende Punkt so zu sagen. Denn ich wusste, dass Alice Aussage nicht der Wahrheit entsprach. Ich sah nicht den neuen Edward in ihm. Ich sah den Edward in ihm, den ich gekannt hatte, meinen besten Freund. Den Edward, in den ich mich verliebt hatte, den ich immer noch liebte. Und genau aus diesem Grund fragte ich mich jetzt: War es richtig gewesen, seiner Bitte nachzukommen? Ich warf mir durch mein Spiegelbild im Glas selbst einen finsteren und zugleich skeptischen Blick zu. Genau dieser Aspekt war auch einer der ausschlaggebenden Punkte. Es war purer Egoismus. Ich sehnte mich nach dem alten Edward. Wie konnte ich nur so erbärmlich sein! Es ging nicht nur um die Dinge, die er zu mir gesagt hatte, um seine Veränderung, um den Schmerz, den er mir dadurch bereite hatte. Nein. Ich hatte auch erkannt, dass ich selbst nachdem ich wusste, dass er keine Erinnerungen an mich hatte, immer noch krampfhaft versuchte den alten Edward in ihn zu sehen. Ich hatte damals jede kleinste Bewegung von ihm analysiert, aus Angst ich könnte irgendetwas übersehen, dass ein Hinweis darauf sein könnte, dass er zu mir zurückgekommen war. Aber war das eine Basis auf der man eine neue Freundschaft aufbauen konnte? Ich war mir überhaupt nicht sicher. Zweifelte ehrlich daran. Es war einfach nicht fair, oder?! So war zumindest meine Meinung. Für Edward war dies weniger problematisch, als für mich. Er wusste nichts mehr über mich, konnte meine Bewegungen und Gesichtszüge nicht so deuten, wie ich es bei ihm konnte. Denn auch wenn er sich verändert hatte, so war dies gleich geblieben. Er konnte mich völlig neu kennen lernen. Ich dagegen hatte bereits ein festes Bild von ihm im Kopf, das sich selbst nach all dieser Zeit nicht verändert hatte. Ich war sozusagen voreingenommen Und jetzt sollte ich es löschen, um ein neues Bild entstehen zu lassen. Ich bemerkte selbst, wie ich mich bei diesem Gedanken versteifte. Auch wenn ich ihn all die Jahre verbannt hatte, nicht von ihm sehen noch hören wollte, war es doch beruhigend zu wissen, dass er immer noch in meiner Vorstellung existierte. Mein Edward. - „Gib mir eine Chance!“- Ich hatte zugesagt. Ich atmete zittrig aus. Eine wirkliche Chance. Ich fühlte, wie sich die Kühle langsam auf meiner Stirn ausbreitete. Um ihm diese wirklich zu geben…. Ich zögerte, diesen Gedanken weiter auszuführen. - „Daher bitte ich dich Bella“ - Er hatte es wirklich ernst gemeint. Das wusste ich. Aber um ihn diese Chance wirklich und aus tiefsten Herzen zu geben, müsste ich dafür meinen Edward, der in mir lebte, los lassen! Nur so würde diese Freundschaft eine Chance bekommen. Ich schluchzte auf, während ich die Tränen spürte, die sich hinter meinen geschlossenen Augen ansammelten. All die Erinnerungen, die ich mit ihm erlebt hatte, ich wie ein Schatz hütete, wichen an meinem inneren Auge vorbei. Meine Hände, die ich zwischenzeitlich ineinander verschlungen hatte, zitterten, als ich diese an meine Brust presste. Die erste Träne löste sich, rollte meine Wange hinab. Angst keimte wieder in mir auf. Was ist, wenn es falsch ist? Wenn ich wieder den gleichen Schmerz erlitt, vielleicht noch schlimmer? Ich wusste, dass es eine reine Schutzreaktion war. Es war nicht leicht, etwas zu entsagen, was einen bereits sein gesamtes Leben begleitete. Dieses Bild von ihm war mir so viel wichtiger als alles andere! Ich kniff meine Augen fester zusammen, woraufhin sich weitere Tränen lösten, auf mein Bett perlten. Ich sah ihn. Seine vor Schalk blitzenden Augen, sein liebevolles schiefes Lächeln, seine feinen Gesichtszüge. Mein wilder Herzschlag beruhigte sich etwas. „Ich habe beschlossen endlich weiter zu gehen, nicht zurück zu blicken.“, flüsterte ich zu mir selbst. Auch wenn der Grund sich nun geändert hatte, mein Entschluss diesbezüglich war gleich geblieben. Meine Lider waren immer noch geschlossen. Ich sah immer noch ihn, seine Augen, die jetzt irgendwie erwartungsvoll wirkten. „Kannst du das verstehen?!“ Gott, es war so was von idiotisch. Dieser Edward war nur in meiner eigenen Vorstellungskraft vorhanden. Und doch konnte ich einfach nicht anders. Ich sprach mit ihm, musste mich erklären. „Und aus diesem Grund……….. gibt es keinen anderen Weg. Ich…… .muss loslassen…..“ Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen, dämpfte damit mein Schluchzen. Meine Schultern bebten. Krampfhaft hielt ich meine Augen geschlossen. Ich musste das jetzt hinter mich bringen. „Ich hab es dir versprochen. Und deshalb…….Ich will dich neu kennen lernen.“ Noch einmal strahlten mir seine wunderschönen grünen Augen mit ungeheurer Wärme entgegen. Eine Gänsehaut überkam mich. Ich bemerkte nicht, wie ich drohte mich dieser Halluzination hinzugeben, als das Bild langsam begann zu verschwimmen. Ich versteifte mich noch mehr, meine Atemzüge wurden rasselnd. Wollte ich das wirklich? Die Angst packte jetzt gänzlich nach mir. Heidenangst. Er war Teil meiner Vergangenheit. Was würde ich empfinden, wenn er nicht mehr da war? Abrupt wurde ich in meine Gedanken unterbrochen. „Sei glücklich“, flüsterte seine Samtstimme mir zu. Dann war das Bild verschwunden, davon getrieben, wie ein Blatt im Fluss. Ich atmete tief aus, lauschte aus einem mir unerfindlichen Grund. Mein Herzschlag war fast normal. Nur noch einzelne Tränen bahnten sich ihren Weg über meine bereits gerötete Wange. Mein Blick schweifte über mein Spiegelbild wieder hinaus. Nach all der Zeit hatte ich geschafft, wogegen ich mich – wenn auch unbewusst – immer gewehrt hatte. Meine Erinnerungen waren noch dieselben, doch das Bild von ihm war verschwunden. Ich hatte los gelassen. Los gelassen, wegen ihm. Wegen Edward. Ich senkte meinen Kopf auf meine verschränkten Arme, die auf der Fensterbank lagen. Es war nicht mehr da und doch war ich vollkommen ruhig. - „Ich weiß, ich kann nichts von dem ungeschehen machen. Aber ich möchte wenigstens versuchen, es wieder gut zu machen.“ - Ich hoffe so sehr, dass er es schaffen würde. Das war mein letzter Gedanken, bevor ich doch wieder in den Schlaf glitt. Aufgrund meines schmerzenden Nackens begann ich zu blinzeln, hob meinen Kopf an, um dann ein leichtes Seufzen von mir zu geben. Anscheinend fand ich langsam gefallen daran, in außergewöhnlichen Positionen zu schlafen. Vorsichtig legte ich meine Hand in den Nacken bewegte meinen Kopf langsam von links nach rechts. Eindeutig verspannt. Da würde erst eine warme Dusche Abhilfe schaffen. Ächzend richtete ich mich von meine Bett auf, schlappste noch leicht Schlaftrunken in Richtung Bad. In diesem Moment war ich ungemein froh darüber, dass meine Vorlesungen erst am Mittag beginnen würden. Erst nachdem ich das Bad verlassen hatte, fiel mir auf, wie ruhig es in der Wohnung war. Wo war Alice? Normalerweise war sie immer die Erste, die hier froh gelaunt nach dem Motto “Der früher Vogel fängt den Wurm“ herum sprang. Ich war da eher der Verfechter des Mottos “Der früher Vogel kann mich mal“. Wachsam lugte ich ins Wohnzimmer, lies meinen Blick weiter zur Küche schweifen. Nichts. Kein gurgelndes Geräusch der Kaffeemaschine, keine vor sich hin pfeifende Alice. Mhm……hatte ich irgendetwas nicht mitbekommen? Ich musste ehrlich zugeben, dass ich die letzten Tage doch ziemlich abgelenkt gewesen war. Und Alice mich aus diesem Grund auch in Ruhe gelassen hatte. Aber wenn sie bei Jasper übernachtet hätte, hätte sie auf jeden Fall bescheid gegeben. Mir zumindest einen Zettel hingelegt, wenn nicht sogar noch die Nummer des Notrufs. Sie übertrieb meistens schamlos. Ich tat dies inzwischen mit einem Kopfschütteln ab. Aber ich wusste immer, wo meine beste Freundin war. Genauso war es umgekehrt. Ich ließ meinen Blick noch mal über den Flur schweifen, bemerkte dann ein paar Schuhe, die sicher nicht Alice gehört und ganz sicher nicht mir. Aber der Groschen fiel. Jasper war hier. Jetzt bemerkte ich auch die Tasche, die ebenfalls dort stand. Eindeutig Jasper. Ok, damit war Alice Abwesenheit geklärt. Wenn Jasper bei ihr schlief, mutierte die Frühaufsteherin zu einer Langschläferin. Eine erstaunliche Wandlung. Jasper hatte hierfür auch ziemlich lange gebraucht, um Alice so weit zu bekommen. Wie hatte er einmal zu mir gemeint. „Geduld ist der Schlüssel!“ Ich musste zugeben, dass ich ihn für diese Ausdauer wirklich bewunderte. wusste ich nur all zu gut, dass Alice zu einer kleiner Sadistin werden konnte, wenn man nicht zumindest bei Drei senkrecht im Bett saß. Ich hätte wahrscheinlich nach ein paar Wochen – ach was sag ich da – spätestens fünf Tagen die Flinte ins Korn geworfen, oder Alice einfach mit einem Kopfkissen erstickt. Ich schnappte mir meine Tasse Tee, die ich mir zwischenzeitlich zubereitete hatte und mummelte mich mit einer Decke auf der Couch ein, genoss einfach die morgendliche Stille, die um mich herum herrschte. Ich seufzte zufrieden auf, nippte an meinem Tee und schloss die Augen. Doch von Stille konnte eigentlich keine Rede sein, denn in diesem Moment nahm ich die Klavierklänge wahr, die leise und sanft an mein Ohr drangen. (http://de.youtube.com/watch?v=Yk2fnz0GJ7k) Ich erkannte die Musik. Claire de lune. Eins meiner Lieblingsstücke. Ich ließ mich weiter nach hinten sinken, kuschelte mit noch mehr in die flauschige Decke und begann völlig entspannt zu lauschen. Es war unmöglich, sich von der vertrauten, besänftigenden Melodie nicht gefangen nehmen zu lassen. Ich wusste, dass es Edward war, der da spielte. Ich konnte ihn förmlich vor mir sehen. Wie er dasaß, mit ebenfalls geschlossenen Augen, vollkommen versunken. Seine schlanken Finger glitten elegant über die Tasten, die diesen diese wunderschöne Melodie entlockten. Er besaß schon immer eine ungemeine musikalische Begabung, für die ich ihn wirklich beneidete. Wenn ich so zurück dachte….wie oft hatte ich dieses Stück gehört, wenn er es in Forks auf dem Flügel gespielt hatte. Ich hatte es immer geliebt, versank dann immer in eine andere Welt. Wenn ich dann noch neben ihm auf dem Hocker gesessen hatte, war alles perfekt gewesen. Und ich war dem nie überdrüssig geworden. Jedes Mal von neuen lauschte ich, als wäre es das erste Mal, dass ich ihn spielen hörte. Dann kehrte Stille ein. Stille, in der ich mich nicht wohl fühlte. Doch zu meinem eigenen Erstaunen hielt die Stille nicht lange an. Fast nahtlos erklang eine neue, mir jedoch völlig fremde Melodie. (http://de.youtube.com/watch?v=9hleO9eT0K0) Süßlich und zugleich schwermütig berührte jeder einzelne Ton meine Seele und mein Herz, weshalb dieses umgehend schneller schlug. Ich ließ mich fallen, konzentrierte mich nur noch auf diese Melodie. Eine angenehme Wärme bereite sich in mir aus, vertrieb sogleich alle dunklen Gedanken. Alles um mich herum war vergessen. Ich war wie verzaubert. So etwas Wunderschönes hatte ich noch nie zuvor gehört. Es kam mir so vor, als würde es ausdrücken, was ich in meinem Inneren empfand. Als wäre es für mich geschrieben worden. Was für ein absurder Gedanke. Immer noch leicht benommen, schüttelte ich den Kopf, als die letzte Note ausklang. Ich wartete gespannt und zugleich sehnsüchtig. Doch dieses Mal blieb es still. Enttäuscht seufzte ich auf, als ich hörte, wie sich die Haustür öffnete und ein mehr als schräges Pfeifen durch den Flur hallte. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Die musikalische Begabung lag eindeutig nicht in der Familie Cullen. Edward war der Einzige der mit diesem Talent gesegnet worden war. Und ich hoffte, dass Emmett niemals auf die Idee kam, seinem kleinen Bruder in dieser Sache nacheifern zu wollen. Das arme Musikinstrument tat mir jetzt schon leid. Dieser Gedanke brachte mich dazu, in mich hinein zu lachen. Nein, da brauchte ich mir bei Emmett keine großen Gedanken zu machen. Der Grizzly mied Musikinstrumente genauso sehr, wie seine kleine Schwester unauffällig Kleidung mied. „Guten Morgen, Kleines.“, und sogleich kam besagte Person herein geschlendert. Breit grinsend hielt er eine Tüte hoch, die einen mehr als appetitlichen Geruch verströmte. „Hier ist ihr höchst persönlicher Brötchenlieferservice.“ „Guten Morgen. Dich hätte ich vor ein paar Tagen bitter nötig gehabt!“, nuschelte ich, schnupperte zugleich genüsslich. Emmetts Blick sagte aus, dass er mit diesem Satz ganz und gar nichts anfangen konnte. Ich winkte ab, schlug die Decke zurück und lief auf meinen Großen zu. Ich war gerade dabei an Emmett vorbei in Richtung Küchenzeile zu schlendern, als er mich stoppte. Seine Hände legten sich behutsam auf meine Schultern, so dass er mich zu sich drehen konnte. „Schau mich bitte mal an Bella.“ Kaum, dass er seine Hände zurückzog, umrahmten seine mächtigen Pranken, wie ich sie ab und an betitelte, bereits mein Gesicht. Verwirrt sah ich zu ihm auf. Sein Gesichtsausdruck war ernst. Forschend ruhten seine Augen auf mir, fast so, als würde er in einem Buch versuchen, zwischen den Zeilen zu lesen. „Emmett?“ Doch ich bekam zunächst keine Antwort. Mit einem zufriedenen Ausdruck und einem Nicken ließ er von mir ab, ging auf den Kühlschrank zu, legte zuvor noch die Tüte ab. „Und jetzt erzählst du mir, was zwischen euch vorgefallen ist!“ Jetzt völlig irritiert hob ich meine Augenbraue an. Spielte er auf Edward und mich an? Wusste er bereits davon? „Deine Augen haben dich verraten!“, war seine Begründung. Toll, jetzt war ich genauso schlau wie zuvor. Was bitten schön, war das denn für eine Aussage? Aber ich konzentrierte mich wieder auf das wesentliche, strich mir einige Strähnen zurück, bevor ich mich auf einen der Barhocker gleiten ließ. „Edward und ich haben geredet!“, begann ich einfach. Nun ja, genau genommen hatte er geredet und ich letztendlich genickt. Aber das war ja jetzt eher nebensächlich. „Er hat mir einige Dinge erklärt und mich….mich darum gebeten, ihm eine Chance zu geben.“ Ein leichtes Lächeln bildete sich wieder auf meinen Lippen. Ich stützte meinen Kopf in meine Hand. „Und?“, wollte Emmett sofort wissen, obwohl mich mir sicher war, dass er die Antwort schon wusste. „Ich habe zugestimmt.“ Umgehend färbten sich meinen Wangen leicht rosa. Warum passierte dass denn jetzt? Ich wartete schon auf ein dummes Kommentar von Emmetts Seite, doch nichts der gleichen. Er lehnte an der Küchenzeile, seine Arme waren verschränkt. „Das ist gut!“ Liebevoll lächelte er mir entgegen. „Wirklich gut.“ „Ich hoffe es!“, sprach ich bedacht. „Er wird dir nicht wehtun, Bella. Das weiß ich. Und wenn doch, dann wird er wieder meine Faust zu spüren bekommen.“, sprudelte es ohne Umschweife aus ihm heraus. „Danke Emmett. Ich weiß das wirklich zu schätzen!“ „Um ehrlich zu sein Bella, muss ich dir danken.“ Verdutzt betrachtete ich mein Gegenüber. „Ich bin darüber mehr als erleichtert. Es freut mich für dich und für Edward. Er hat wieder einiges gut zu machen. Und das ist ihm besonders bei dir sehr wichtig.“ „Genau das hat er auch gesagt. Man merkt, dass ihr Brüder seid.“, schmunzelte ich, war ihm zugleich unendlich dankbar für diese Worte. Ebenfalls war meine Wangenfarbe um eine weitere Nuance dunkler geworden. Diese Worte klangen so unbeschreiblich wohltuend in meinen Ohren. Und Emmett gab mir nochmals weitere Sicherheit. Meine Hoffnung wurde größer. Ich begann mich mehr und mehr zu freuen. „Wirklich?“, fragte er nach, riss mich somit wieder aus meiner Gedankenwelt. Ich nickte bestätigend. Er schien mehr als zufrieden über diese Antwort. Ein Hauch von Stolz funkelte in seinen Augen. Ich war darüber mehr als froh. Ich konnte in Emmetts Blick sehen, mit dem er mich manchmal bedachte, dass er Edward niemals richtig verziehen hatte, was zwischen mir und ihm vorgefallen war. Bis jetzt. Ich hoffte durch meine Entscheidung, ebenfalls dazu beitragen zu können, dass Emmett die Sache irgendwann völlig vergaß. Auch wenn Emmett nicht danach aussah, er in erstem Moment durch seine unglaubliche Masse sehr furchteinflößend wirken konnte, so war er den Personen gegenüber, die er liebte äußerst fürsorglich. Und auch wenn er nicht mein leiblicher Bruder war, wusste ich, dass ich mir keinen anderen für diesen “Job“, wie er es immer bezeichnete, wünschen konnte. „Es tut mir leid Bella, wir haben alles falsch angepackt. Wir wussten selbst nicht, wie wir an das alles heran gehen sollten.“ „Schon in Ordnung Emmett. Du musst nicht…..“ „Doch, Bella. Eigentlich war ich von Anfang an dagegen. Ich war mehr als skeptisch. Wollte das eigentlich überhaupt nicht. Aber du kennst ja die anderen Zwei. Nachdem Edward verkündet hat, dass er wieder nach Seattle ziehen und sich mit dir versöhnen will, da war Alice außer Rand und Band.“ Er sprach eindeutig von den Zwillingen. „Allein konnte ich noch nie gegen sie bestehen.“ „Alice hat also mal wieder gute Überzeugungsarbeit geleistet!“, schlussfolgerte ich. Er seufzte theatralisch auf. „Du hast mein vollstes Mitgefühl.“ „Noch.“, warf er mir grinsend entgegen. „Was soll denn das jetzt bitte schön heißen?“ „Sobald du und Edward euch wieder angenähert habt“ – ich schluckte schwer bei diesen Worte, senke meinen Blick, um meine zunehmende Röte zu verbergen- „werdet ihr von da an wieder immer der gleichen Meinung sein.“ Ich schnaubte versucht empört auf. „Emmett, das stimmt doch….“ „Oh doch!“, fuhr er sofort dazwischen. „Nenn mir nur eine Situation aus der Vergangenheit in der du und Edward nicht einer Meinung wart.“ Ruckartig streckte ich meine Hand in seine Richtung aus, mein Zeigefinger erhoben, mein Mund war bereits geöffnet, damit ich los legen konnte, als ich in jeglicher Bewegung inne hielt. Krampfhaft durchwühlte ich mein Hirn. Ich hatte doch gerade noch ein Beispiel. Oder? Ich biss mir auf die Lippen, drehte meine Augen in Richtung Decke. „Ich……“ Ich war mir ganz sicher, dass es da schon mal eine Situation gegeben hatte. Emmett setzt schon mal ein triumphierendes Lächeln auf. „Da war doch mal………“ Ja was? „Ich meine einmal……..du weist schon!?“, gab ich von mir. Emmett schüttelte immer noch breit grinsend seinen Kopf. „Nein, weis ich nicht. Hilf du mir doch bitte auf die Sprünge.“ Ich überschlug meine Arme, wich gekonnt seinem Blick aus, bemerkte die Brötchen. „Womit haben wir das verdient?“, gleichzeitig deutete ich mit meinen Finger auf das Mitbringsel. Mit Essen konnte man Emmett eigentlich immer ablenken. „Bella, ich warte noch auf meine Antwort.“ Mist. Dieses eigentlich klappte zu meinem eigenen Verdruss dieses Mal nicht. „Schön!“, nuschelte ich. Sprach dann den letzten Satz ziemlich kleinlaut. „Du hast Recht. Es gab keine einzige Situation.“ Emmett entglitt ein kurzes dunkles Lachen, dass fast einem Brummen glich. „Also?“ Da das Thema nun beendet war. Er zuckte kurz mit den Schultern. „Bedank dich bei Rosalie. Sie hatte die Idee bei euch vorbei zu kommen.“ „Und wo ist sie?“ Denn von der blonden Schönheit war weit und breit nichts zu sehen. „Parkplatzsuche.“ Emmetts Grinsen wurde noch breiter als es ohnehin schon war. „Sie wollte ja unbedingt fahren. Bitte, dass hat sie nun davon." „Mal wieder ganz der Gentleman!“, stichelte ich. „Hey, sie ist eine emanzipierte Frau. Sie schafft das schon.“ Ich sagte gar nichts mehr, öffnete stattdessen eine Schranktür, holte mehrer Tassen heraus. Ich war mir sicher, dass Alice und Jasper bald zu den Lebenden zurückkehren würden. Spätestens, wenn Kaffeeduft durch die Wohnung strömen würde. Ich war gerade dabei in die Knie zu gehen, um ein Tablett aus einem der unteren Schränke zu ziehen, als ich Schritte im Flur wahrnahm. Emmett musste die Tür für Rosalie wieder nur angelehnt haben. Aber das waren nicht nur Rosalies Schritte. Langsam richtete ich mich etwas auf, lugte über die Theke hinweg. Emmetts Freundin erschien sofort in mein Blickfeld, umwerfend aussehend wie immer. „Guten Morgen!“, trällerte die Blonde sofort los. „Seht mal, wen ich aufgegabelt habe!“ Ich konnte mir schon denken, wer sogleich hinter Rosalie auftauchen würde. Doch noch bevor ich ihn erblicken konnte, hörte ich trippelnde Schritte die schnell näher kamen. „Rosalie, nicht!“ Alice Stimme. Die Angesprochene wandte ihren Kopf in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war und legte einen mehr als zweifelnden Blick auf. Ich trat an der Theke vorbei, lief auf Rosalie zu, erkannte eine wild gestikulierende Alice, die gerade all ihre Kraft einsetzte, um Edward in Richtung Tür zu schieben, was doch äußerst lustig aussah. Ich konnte nicht anders, musste lächeln, während ich langsam immer näher schlenderte. Edward hingegen hatte gerade schon ziemlich Mühe nicht in schallendes Gelächter auszubrechen, weshalb ihn Alice mit mehr als nur einem strafenden Blick belegte. Dass ich immer näher kam, bemerkte sie dadurch immer noch nicht. Aus Rosalies Gesicht konnte ich ablesen, dass sie gerade nicht wusste, was sie von diesem Schauspiel halten sollte und da Edward anscheinend nicht vorhatte, Alice aufzuklären, würde ich meine beste Freundin erlösen. „Guten Morgen zusammen.“ Zischend sog Alice die Luft ein. Ihr Kopf schnellte zu mir, dann wieder zu Edward. Ihr Mund öffnete sich, aber so wie es aussah, fehlten ihr derzeit die Worte. Ein sehr denkwürdiger Moment also, denn so etwas kam äußerst selten bis gar nicht vor. Mein Lächeln wurde breiter als ich mit lockeren Schritten direkt auf ihren Bruder zusteuere. „Isabella Marie Swan. Aber bitte nur Bella Es freut mich.“, und streckte ihm meine Hand entgegen. Verdutzt musterte mich Edward, bevor er begann zu grinsen. Er hatte verstanden, was ich damit sagen wollte, ergriff die meine. „Ich bin Edward Anthony Cullen. Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Bella.“ Er neigte seinen Kopf etwas, um eine leichte Verneigung anzudeuten. Ich begann leise zu kichern. Und dann ohne dass ich damit gerechnet hatte, beugte er sich zu mir hinab und ich spürte seine weichen Lippen auf meiner Wange. *** Und? Was sagt ihr dazu? Ich bin sehr gespannt. Liebe Grüße eure Pei-Pei Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)