Kiss me von Su-licious (like you mean it) ================================================================================ Prolog: -------- Schon wieder begann einer dieser Tage. Der Wecker klingelte mich erneut viel zu früh aus dem Bett und ich stellte ein weiteres mal fest, dass ich eindeutig eines der schlimmsten Leben auf diesen Planeten hatte. Gestern war es passiert. Nicht, dass es irgendetwas neues gewesen wäre, aber noch nie - wirklich noch NIE - hatte ER es gesehen. Es war ja eh kein Geheimnis, dass ich das "Obermobbingopfer" meiner gesamten Schule war, aber er hatte nie miterlebt, was sie getan hatten. Und gestern.. Ja gestern hatte er es gesehen und mit den anderen gelacht. Er hat MICH ausgelacht. Das war schlimmer als alles andere. Das Gelächter der anderen war mir wirklich egal. Aber ausgerechnet er.... Seufzend erhob ich mich endlich aus dem Bett und schlurfte ins Bad, da meine Pyjamahose etwas auf dem Boden hing. Im Badezimmer angekommen stellte ich mich nach dem Ausziehen unter die Dusche und versuchte alle Gedanken von gestern einfach wieder weg zu spülen. Aber es war unmöglich. Ständig musste ich an ihn denken. An seine wunderschönen Augen. Seine schmalen Lippen mit dem Piercing und sein Lächeln, dass er seinen Freunden schenkte, wenn diese einen eher fahlen Witz abgelassen haben. Jedoch sein Lachen. Ich hatte immer gehofft, dass er es mir irgendwann schenkt. Dann schenkt, wenn ich zu seiner coolen Clique gehöre und einen tollen Witz mache. Aber genau das hat sich ja jetzt erledigt. Er hat gelacht. Er schenkte es mir. Aber nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Er lachte über mich ... nicht mit mir. Gott. Es war einfach zum im Boden versinken! Warum war ich nur so ein Schwächling? Warum kann ich mich nicht einmal gegen diese Idioten von Schulkameraden wehren? Warum?? Eine Antwort fand ich noch nie darauf. Tja. So war mein Leben eben. Es war einfach nur zum Heulen und jetzt musste ich wieder in diesen Horror von Schule. An den Ort, an dem ich immer nur gehänselt und vorgeführt wurde. Und das nur, da ich der Sohn des Direktors war. Ich sagte meinem Vater nie etwas davon. Immerhin war ich ja nicht lebensmüde. Wenn er erfahren würde, was man mit mir machte, er würde diejenigen von der Schule schmeißen und ich wäre nur noch mehr Opfer. Dabei wünsche ich mir doch nur ein paar Freunde. Es muss ja nicht SEINE Clique sein. Aber ein paar Leute, die sich mit mir verstehen und mit denen ich auch außerhalb der Schule etwas unternehmen könnte. Ist das wirklich zu viel verlangt? 8:45 Uhr. Ich starrte schon zum x-ten Mal auf meine Uhr am Handgelenk und hoffte, dass ich noch rechtzeitig ins Gebäude kam, bevor meine Peiniger erneut auftauchten und mich gleich am Morgen wieder piesakten. Prüfend sah ich mich um und ging über die Straße, die mich nur noch vom Gelände der Schule trennte. Gerade als ich die Hälfte passiert hatte, fuhr irgend ein Irrer mit seinem Motorrad nur haarscharf an mir vorbei genau auf jenes, wo auch ich hin wollte. Noch leicht verwirrt, eilte ich auf die andere Straßenseite und beobachtete den Typen, der gerade von dieser wunderschönen Yamaha stieg. Yamaha.....die gleiche Firma wie mein Verstärker. Leise musste ich lachen, da dieser Verrückte mich ja fast tot gefahren hätte und ich stand hier und bewunderte sein hochmotorisiertes Zweirad. Dann richtete ich meinen Blick auf den Fahrer. Endlich setzte er seinen Helm ab und ich stockte. Wer war denn das? Ich kannte diesen jungen Mann, der wahrscheinlich 2 Klassen über mir war, überhaupt nicht. Aber erzählte Vater gestern nicht etwas von einem Neuzugang, der schon von 3 anderen Schulen geflogen war? Wenn es dieser wahnsinns Typ war, ja dann gnade mir Gott. Er sah zwar umwerfend aus, aber bestimmt war er genau so ein Arschloch wie all die anderen. Seufzend riss ich mich zusammen und ging auf das Gelände. Vorbei an dem Neuling, der sich gerade eine Zigarette anzündete. Gerade war ich an ihm vorbei, da wurde ich schon am Handgelenk gepackt. Erschrocken drehte ich mich um und sah in das Gesicht dieses jungen Mannes. Seine tiefbraunen Augen bohrten sich regelrecht in meine und ich musste hart schlucken. Was hatte der Kerl jetzt vor? Wollte er mich zusammenschlagen? Oder wollte er mich einfach nur anschnauzen, da ich ihm vorhin im Weg stand? "Tut mir leid wegen eben." Was?? Hatte ich das gerade wirklich gehört? Blinzelnd sah ich den Fremden nur an. Dieser ließ mich auch schon los und zog an seiner Zigarette. "Hat es dir die Sprache verschlagen oder bist du stumm?", entgegnete er mir schmunzelnd und pustete den blauen Rauch direkt in mein Gesicht. Hustend kam ich langsam wieder zu mir und sah ihn nochmal an. "Eh....ist schon gut", meinte ich nur und verschwand dann auch schon im Schulgebäude. Seufzend setzte ich mich auf meinen Stuhl im Klassenzimmer und legte den Kopf auf die Arme. Der Kerl hatte sich wirklich gerade entschuldigt. Das war mir ja wirklich noch nie passiert. Aber darauf sollte ich mir nun wirklich nichts einbilden, denn das wäre ein fataler Fehler für mich. Wenn ich mir vorstellte, dass der Kerl vielleicht mein Freund werden könnte, würde ich mir nur einbilden, dass er mir helfen könnte. Aber niemals -wirklich NIEMALS- würde dieser wunderbare Typ etwas mit mir anfangen würde. Auch keine rein platonische Beziehung, die mir gerade wichtiger als alles andere ist. Erneut seufzte ich. Was sollt eich denn nur noch machen? Warum konnte mich denn keiner leiden?? Immerhin konnte ich nun wirklich am wenigsten etwas für den Job meines Vaters. Und vor allem war auch ich nicht daran schuld, dass dieser ein totales Arschloch war. Langsam füllte sich der Klassenraum und ich hoffte einfach, dass der Tag heute etwas netter verlief als die anderen und dies schien sich zu erfüllen, da ich bis jetzt noch keiner Hänselei ausgesetzt war. Als der Lehrer rein kam, folgte ihm auch der neue. Erneut sah ich diesen Typen, der mich auch gleich ansah und mir zuzwinkerte. Was sollte das?? Wieso zwinkerte der mir zu? habe ich vorhin vielleicht etwas gemacht und er meinte damit, dass er sich an mir rächen will? Oh gott. Meine Gedanken liefen schon wieder Achterbahn. Ich hörte gar nicht zu, als der andere sich vorstellte und sah auch nur beiläufig, wie er sich setzte. Direkt auf den Platz hinter mir. Nun saß wenigstens einer zwischen mir und dem Chaoten der Schule. Einem Typen, der sich die Haare in Regenbogenfarben färbte und gepierct und tattoowiert war bis oben hin. Er war zwar an sich ein ganz netter, aber leider zu leicht beeinflussbar und so spielte er meist mir seine Streiche, die nicht immer sehr nett waren. ER wollte immer, dass man ihn Ore-sama nannte, aber jeder sagte nur Miyavi zu ihm und dafür zog er immer eine große Schnute und machte ein weinerliches Gesicht. Trotz seines Chaotentums gehörte er zu den besten Freunden von ihm. Von dem Kerl, den ich wirklich anhimmelte. Ich weiß nicht, wann mir klar wurde, dass ich in einen Kerl verliebt war, aber irgendwann konnte ich es nicht mehr leugnen. Jedes mal, wenn ich ihn sah, wollte ich bei ihm sein. Wollte, dass er mich in den Arm nimmt, mich mit seinen Händen überall berührt. Seine Lippen sollten über meine streichen und verführerisch an ihnen saugen. Wie sehr hatte ich mir das gewünscht. Aber es würde wohl auf ewig ein Wunsch bleiben, denn er war mir verwehrt. Er, der Schwarm der ganzen Schule, der selbst von den Lehrern nur Aoi genannt wird. Alle lieben ihn...und ich auch. Doch nie würde er mich beachten. Mich, einen schmalen, nicht gerade hochgewachsenen jungen Mann mit großen, braunen Augen und braunen Haaren. Vielleicht sollte ich mich ja mal komplett neustylen, damit er mich beachtet? Aber nein. Das wäre nur eine Lüge. Eine Lüge für mich selbst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)