Vampire Knight - If dreams become true von Gekalina ================================================================================ Kapitel 8: Durst ---------------- Es war ein warmer und klarer Sommertag und Yuukis Klasse machte einen kleinen Ausflug zum nahe gelegenen See. Die Schüler freuten sich auf den Ausflug und auch Yuuki strahlte über beide Wangen. „Was für ein herrlicher Sommertag! Findest du nicht auch Zero?“, lächelte sie diesen an, der rechts an ihrer Seite lief. Er schaute auf den Boden und zuckte mit den Schultern. Yuuki verzog das Gesicht und stupste ihn an. „Du bist der geborene Muffel! Wird es jemals einen Tag in deinem Leben geben, an dem ich dich herzhaft lachen sehe?“ Zero zuckte erneut mit den Schultern worauf hin ein Grummeln von Yuuki zu hören war. Sie schlug die Hände hinter dem Kopf zusammen und blickte geradeaus. „Das Wetter ist klasse, die Vögel zwitschern und wir machen einen Ausflug zum See und du ziehst ein Gesicht wie sieben Tage Regen.“ Plötzlich sprang Yuuki vor Zero, blieb stehen und stemmte die Hände in die Hüften. Zero aber schaute sie ziemlich verwundert an. „Ich für meinen Teil freue mich über einen Schulfreien Tag und das solltest du auch tun!“, lachte sie, drehte sich um und lief weiter. In diesem Augenblick durchzog ein stechender Schmerz Zeros Brust. Nein! Bitte nicht jetzt! Yuuki drehte sich zu Zero um, dabei flogen ihre zum Zopf gebundenen Haare mit der Drehung mit. „Ist etwas Zero?“, fragte sie ein wenig besorgt. Dieser aber schüttelte den Kopf. „Nein, es ist nur gewöhnungsbedürftig, dass du deine Haare zusammen gebunden trägst.“ Yuuki machte wieder einen Schritt auf ihn zu, stellte sich auf die Zehenspitzen und kam Zero ziemlich nahe. „Willst du mir sagen, dass dein komisches Verhalten auf meine Haare zurück zu führen ist?!“, starrte Yuuki ihn an. „Gefällt es dir etwa nicht? Ich mag es und bei diesem warmen Wetter ist es sehr angenehm.“, dann streckte sie ihm die Zunge entgegen und lächelte erneut. Die beiden setzten ihren Weg fort und liefen hinter ihren Mitschülern her, die wiederum dem Lehrer folgten. Nach einer halben Stunde, war die Klasse am See angelangt und sie durften sich ein paar schöne Stunden an diesem machen. Yuuki und Zero liefen auf das Ufer des Sees zu, breiteten ihre Handtücher aus und ließen sich nieder. Yuuki freute sich wie ein Kind am See in der Sonne liegen zu können, Zero hingegen, zog wie auch vorher schon eine genervte Miene. Die beiden zogen genau wie die anderen Mitschüler ihre Kleidung aus unter der sie die Badebekleidung trugen. Ordentlich zusammengelegt, legten sie diese zur Seite. Yuuki gab Zero eine Flasche Sonnenmilch in die Hand und legte sich auf den Bauch. „Könntest du mir bitte den Rücken eincremen?“, fragte sie mit leiser Stimme und vergrub ihr Gesicht ins Handtuch. Zero schluckte, öffnete die Sonnenmilch, rieb seine Hände damit ein und legte sie dann auf Yuukis Schultern. Langsam massierte er die Milch ein und konnte seine Augen nicht von ihrem wunderschönen Nacken lenken. Er spürte, wie sich seine Lungen zusammen zogen und es ihm unmöglich machten zu atmen. Dann folgte ein unangenehmes Gefühl von einem Druck auf seinen Kehlkopf und letztendlich wieder einmal der zerreißende Schmerz in seiner Brust. Seine Augen begannen aufzuleuchten, doch er kniff sie unter Schmerzen zusammen. Ohne es zu beabsichtigen, packten seine Hände Yuuki fest an den Schultern. Sie drehte den Kopf so weit es ging zu ihm und sah ihn an. Zero konnte sich nicht wehren und näherte sich mit seinem Mund langsam ihrem Nacken. „Zero, was ist los?!“, fragte sie mit kraftvoller Stimme. Dann stand Zero schmerz gekrümmt auf und griff sich mit beiden Händen an die Brust, während er nach Luft schnappte. Dann wendete er seinen Blick zu Yuuki und schaute sie einen Augenblick mit blutroten Augen an. Yuuki griff sofort nach seinem Arm und zerrte ihn hinter sich her. Sie lief so schnell sie konnte auf den See zu und hoffte ihn mit dem kühlen Wasser wieder zu Verstand bringen zu können. „Komm schon Zero! Gleich hast du es geschafft!“ Doch plötzlich blieb er stehen und umklammerte sie von hinten mit seinen Armen. Yuukis Herz pochte laut. Ihre beiden Körper berührten sich und Yuuki konnte Zeros warme Haut an ihrer spüren. Er packte ihr Gesicht mit der linken Hand und drehte ihren Kopf zur Seite. Yuuki sah in diesem Moment keinen anderen Ausweg und schlug ihm mit ihrem Ellenbogen in den Magen. Er ließ los und Yuuki ergriff erneut seinen Arm und sprang mit ihm ins kühle Nass. Einige Sekunden tauchten sie unter und Yuuki legte ihre schlanken Hände an sein Gesicht um ihm in die Augen schauen zu können. Diese fingen an aufzuflackern, bis sie endgültig ihr normales Aussehen wiedererlangten. Die beiden tauchten auf und atmeten tief ein. Zero war immer noch außer Atem und sein Brustkorb hob und senkte sich stark und füllte seine Lungen wieder mit Sauerstoff. Yuuki sah sich um, ob jemand sie beobachtet hat, doch da sich die beiden von ihrer Klasse ein wenig entfernt hatten, blieb der Vorfall unentdeckt. „Geht es dir besser?“, sah Yuuki Zero mit besorgtem Gesicht an. „So etwas habe ich bei dir schon lange nicht mehr sehen können. Was war los?“ Zero machte einen Schritt auf Yuuki zu und nahm sie in den Arm. Sie errötete und wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Zero drückte sie fest an seinen nassen, freien Oberkörper und strich ihr über das Haar. „Entschuldige Yuuki. Das war nicht meine Absicht.“, flüsterte er mit ruhiger und tiefer Stimme, woraufhin auch Yuuki ihre Arme um Zero legte. „Ist schon gut. Es ist ja nichts passiert.“, gab sie von sich. Dann ließ Zero sie los und lief zurück zu ihren Handtüchern. Dort nahm er sein schwarzes Döschen aus seiner Hosentasche und nahm eine Bluttablette ein. Yuuki stand immer noch im Wasser und musterte ihn. „Zero, komm doch wieder ins Wasser, es ist wirklich schön hier!“, lächelte sie ihm zu. Doch Zero setzte sich auf sein Handtuch, umklammerte seine angezogenen Beine und senkte seinen Kopf. Yuuki spürte, dass Zero irgendetwas beschäftigte und ließ ihn in Ruhe. „Da seid ihr ja!“, rief Yori und schwamm auf Yuuki zu. „Hey Yori!“, erwiderte Yuuki voller Freude. Die beiden begannen sich mit Wasser zu bespritzen und sich zu jagen. Dabei lachten sie laut und genossen den angenehmen Sommertag. Als Yuuki ihren Blick zu Zero wendete um ihn doch zu überreden ins Wasser zu kommen, war er verschwunden. Yuuki überblickte den Strand, doch sie konnte ihn einfach nicht sehen. „Yori? Hast du mitbekommen, wo Zero hingegangen ist?“, fragte sie ihre Freundin verwundert. „Nein Yuuki. Ich habe nicht mitbekommen, dass er weggegangen ist.“ Yuuki war besorgt und verließ zügig das Wasser. In der Zeit war Zero mit schmerzender Brust in den angrenzenden Wald gelaufen. Dort war es kühl und niemand konnte ihn beobachten. Er lief mit schnellem Schritt immer tiefer in den Wald, kniff die Augen zusammen und atmete schnell. Was ist heute los?! Was soll das?! Es schmerzt und um mich herum dreht sich alles! Dann lehnte er sich mit dem nackten Rücken gegen einen Baum und wollte sich umsehen. Mir ist so schwindlig und mir wird übel! Er taumelte einen Schritt vom Baum und musste sich übergeben. Diese Tabletten! Warum vertrage ich sie nicht?! Er wischte sich über den Mund und lehnte sich wieder an den Baum an. Er atmete einmal tief ein und versuchte die Augen offen zu halten, doch die Bilder verschwammen. „Zero?! Was ist mit dir?!“, hörte er eine Stimme, rutschte mit dem Rücken am Baum hinunter und verlor das Bewusstsein. Als er die Augen wieder öffnete, wurde seine Wahrnehmung klarer und er erkannte Yuuki. „Yuuki…“, hauchte er. „Ich bin da Zero. Keine Sorge.“, beruhigte sie ihn und strich ihm über den Handrücken. „Was ist denn passiert? Du warst plötzlich weg und dann finde ich dich hier in diesem Zustand.“ Zero schüttelte seinen Kopf und versuchte wieder klar im Kopf zu werden. „Ich weiß nicht. Mir war schwindlig und übel und darum bin ich hier in den kühlen, schattigen Wald gelaufen.“ Yuuki sah ihn an und fühlte seinen Puls indem sie ihm die Hand an den Hals legte. „Vielleicht ein Sonnenstich? Du hast einen schnellen Puls und dein Herz schlägt heftig. Wir sollten zur Akademie zurückgehen.“ Zero stand ziemlich wackelig auf und legte seine Hand auf Yuukis Schulter. „Dank dir, aber das schaffe ich schon alleine. Bleib du hier und genieß den Ausflug.“ Dann wankte er in Richtung Strand. „Das kann ich aber nur, wenn du dabei bist. Also gehe ich mit dir!“, rief Yuuki ihm hinterher. Zero drehte sich um und wusste nicht was er sagen sollten. Sie lief auf ihn zu, legte seinen Arm über ihre Schulter und begab sich zum Lehrer, der sich mit den anderen Schülern am Strand befand. Sie erklärten ihm die Situation und bekamen die Erlaubnis zur Akademie zurück zu kehren. Sofort machte sich Yuuki mit Zero auf den Weg. „Schaffst du es Zero oder ist dir immer noch so schwindelig?“ Zero stütze sich noch immer auf Yuuki und diese konnte sehen, dass sich Zero nicht gut fühlte. „Vielleicht war es wirklich zuviel Sonne für dich.“ Doch Zero schwieg. Er hatte Angst ihr zu erzählen, dass sein Verlangen nach Blut in den letzten Tagen stärker wurde. So stark, dass er sich nicht mehr unter Kontrolle hatte. „Es geht schon.“, erwiderte er, als er Yuukis Besorgnis bemerkte. „Was ist los?!“, fragte Yagari entsetzt, als er Yuuki und Zero auf dem Flur vor Zeros Zimmertür sah. „Zero fühlt sich nicht so gut. Er hatte kurz das Bewusstsein verloren, außerdem ist ihm schwindelig und übel. Ich denke, er hat einen Sonnenstich bekommen.“ Yagari musterte Zero, der schlapp an Yuuki hing. Ein Vampir mit einem Sonnenstich?! „Meinst du?“, raunte er ungläubig. „Lass mal sehen.“, Yagari nahm Zeros Arm und legte ihn über seine Schulter um ihn in sein Zimmer auf sein Bett zu legen. Zero ließ sich schlaff und müde auf dieses fallen und schloss die Augen. Yagari fasste ihm an die Stirn, kontrollierte seinen Puls und legte seine Hand auf seine Brust um den Herzschlag zu fühlen. „Hast du genügend getrunken?“, fragte Yagari ausdruckslos und wartete auf Antwort. „Ich glaube ungefähr 2 Liter Wasser.“, gab Zero schon halb schlafend von sich. „Das meine ich nicht.“, entgegnete sein alter Meister. Zero schreckte auf und sah ihn erschrocken an. „Hast du genug von den Tabletten zu dir genommen?“ Zero schaute aus dem Fenster legte seinen Arm über die Stirn und nickte. Dann wendete Yagari sich Yuuki zu, die ihn etwas verwundert anschaute. „Dann müssen wir wohl abwarten und schauen, wie es dir geht, wenn du ein wenig geschlafen hast.“, wendete sich Yagari von den beiden ab und verließ das Zimmer. Yuuki musterte Zero, der ihr nicht in die Augen schauen konnte. „Zero?“, sagte sie ganz leise, doch er schaute weiterhin zum Fenster. „Hast du durst?“ Als Yuukis Stimme verstummte, pochte Zeros Herz wie verrückt und verursachte schon wieder diesen stechenden Schmerz. „Zero, ich mache mir Sorgen.“, doch noch bevor Yuuki richtig aussprechen konnte, griff Zero nach Yuukis Hand, zog sie auf das Bett und legte sich auf sie. Er führte seinen Mund langsam an Yuukis Ohr. Sie spürte, seinen heißen, zittrigen Atem und wurde selbst ganz kurzatmig. Zero strich Yuuki über den Hals und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Ich brauche Blut, Yuuki.“, hauchte er ihr ins Ohr und schaute ihr dann ins Gesicht. Wieder funkelten seine Augen rot und er hatte ein hämisches Grinsen auf den Lippen. Er packte Yuuki fest an und leckte ihr den Hals. „Ich brauche es. Jetzt!“, sagte er mit einem herrischen Ton in der Stimme. „Deine Haut ist so zart und dein Duft so süß. Du präsentierst mir deinen Hals und machst mich ganz verrückt nach dir.“ Yuuki versuchte mit aller Kraft Zero von sich zu stoßen, doch sie schaffte es nicht, obwohl er keine ihrer Hände festhielt. „Bitte Zero, lass los!“, stieß es aus ihrer Kehle, doch Zero reagierte nicht. Gerade in dem Moment, als Zero seine Zähne an Yuukis Hals setzte, ging die Zimmertür langsam auf und Kaien und Yagari betraten den Raum. Yuuki griff ohne nachzudenken Zeros Gesicht und presste ihre Lippen auf seine um ihn zu küssen. Zero erschrak und schloss die Augen. Einen winzigen Moment verharrten sie in dieser Position und als Zero die Augen wieder öffnete, war das Rot verschwunden. „Was macht ihr da?!“, rief Kaien entsetzt. „Meine Kinder küssen sich?!“, sein Mund riss immer weiter auf und er starrte die beiden an. Yagari hingegen fasste sich mit einer Hand an den Kopf und kratzte sich den Hinterkopf. Dann endlich konnte Yuuki Zero von sich stoßen und sprang auf. „Wir… Ich…“, stammelte Yuuki. „Sie hat eine Wette verloren.“, warf Zero mit ruhiger Stimme dazwischen und setzte sich auf die Bettkante. „Darum musste sie mir einen Kuss auf den Mund geben.“ Kaien war immer noch völlig verwirrt. „Und das müsst ihr aufeinander tun?!“, Kaiens Stimme hallte durch den Raum, doch Yagari gab Yuuki und Zero keine Möglichkeit zu antworten. „Wir wollten euch bescheid geben, dass wir noch einmal weg müssen. Geht eurer Aufgabe als Guardian nach, wenn die Klassen von ihren Ausflügen zurück kommen.“, dann zog er Kaien aus dem Zimmer. „Machen wir!“, rief Yuuki hinterher und winkte ihnen mit einem breiten aufgesetzten Lächeln nach. Als die beiden Männer verschwunden waren, ließ Yuuki den Kopf hängen und atmete tief aus. „Gerade noch einmal gut gegangen!“, drehte sie sich schwungvoll zu Zero um und lachte ihn mit einer hinter den Kopf geworfener Hand an. Zero begutachtete sie von oben bis unten und stützte dann seinen Kopf, auf seiner Hand. „Was ist denn?!“, blaffte Yuuki und wollte wissen, warum Zero sie so anstarrte. „Machst du das jetzt immer wenn ich mich nicht mehr unter Kontrolle habe?“ Yuuki errötete vor Scham. „Blödmann! Was sollte ich denn machen?! Hättest du gewollt, dass sie sehen, wie du mir die Zähne in den Hals jagst?!“, entgegnete Yuuki mit rechtfertigendem Ton. Doch wie immer blieb Zero stumm. „Ich werde erst einmal in mein Zimmer gehen. Wenn etwas ist, weißt du wo ich bin.“, sagte Yuuki und verschwand aus der Tür. In ihrem Zimmer angekommen stellte sie sich vor den Spiegel und berührte mit dem Zeigefinger vorsichtig ihre Lippen. Sie durchfuhr ein warmes Gefühl, als sie sich noch einmal das eben Geschehene in Erinnerung rief. Ich habe ihn geküsst. Ich habe wirklich Zero geküsst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)