Daylight II von Saya_Takahashi (Two Lifes) ================================================================================ Kapitel 14: To be one year older -------------------------------- Es war gerade mal kurz nach sechs, als Sakura am Donnerstagmorgen durch lautes Poltern aus dem Erdgeschoss geweckt wurde. Müde sah sie zum Wecker, der ihr bestätigte, dass es viel zu früh für sie war. Sie drehte sich auf die andere Seite und wollte gerade wieder eindösen, als ihr auffiel, dass Sasuke gar nicht mehr im Bett lag. Dabei musste er doch erst nach sieben aufstehen? Sakura sah sich um, aber von dem Uchiha keine Spur. Gähnend richtete sich die junge Frau auf und stieg aus ihrem gemütlichen, und vor allem warmen Bett, ehe sie sich den Morgenmantel überzog und aus dem Schlafzimmer tapste. Als sie die Treppe hinunter lief, hörte sie ein erneutes Poltern, was scheinbar aus der Küche kam. War das Sasuke? Sakura schaltete die Lichter an und ging leise zur Tür, als ihr plötzlich Emily entgegenkam und "Nein!", rief. "Wie, was nein?", fragte Sakura perplex und versuchte in die Küche zu blicken. "Was machst du da drin?" "Verrat ich nicht!", sagte Emily fest. "Du darfst noch nicht rein!" "Noch nicht rein? Emily, was soll das? Ist Sebastian auch hier?" Emily nickte. "Sebastian und ich wollen dich doch überraschen!" "Überraschen?", Sakura verstand nun gar nichts mehr. "Natürlich, zu deinem Geburtstag!", Emily schüttelte belustigt den Kopf. "Hast du deinen eigenen Geburtstag vergessen?" Sakura sah ihre Adoptivtochter verwirrt an. "Oh", sagte sie schließlich. "Heute ist ja der 28. Stimmt, hab ich tatsächlich ..." "Aaaaaaalllllesssss Guuuuuuteeeee", jauchzte Emily nun und fiel Sakura schon um den Hals. "Alles, alles Gute! Ich hab dich gaaanz doll lieb!" Sakura musste schmunzeln. "Na da freu ich mich. Vielen dank!" "Von mir auch alles Gute", sagte Sebastian, der aus der Küche kam. Sakuras Augen wurden groß, ehe sie seufzte. "Ihr backt doch nicht etwa frühs um sechs einen Kuchen, oder?", erriet sie, da Sebastian von oben bis unten mit Mehl und Teig bespritzt war. "Ähm ...", dem Jungen fiel so schnell keine Ausrede ein, also lächelte er nur verlegen, ehe auch er Sakura kurz umarmte. "Ja, gut, danke Sebastian", Sakuras Mundwinkel zuckten, da sie nun ebenfalls mit Kuchenzutaten beschmaddert war. "Jetzt bist du ja fast ne Oma", grinste Sebastian, um Sakura von ihrem beschmierten Morgenmantel abzulenken. "Was bin ich, eine Oma? Ich fass es nicht! Frecher Bengel!", entrüstete sich die Rosahaarige. "Aber nun würde ich gerne wissen, wo Sasuke steckt?!" Emily zuckte mit den Schultern. "Er ist vorhin weggegangen, aber hat nicht gesagt, wohin." "Er ist weggegangen?" Sebastian nickte. "Ja, er meinte aber, dass er zum Frühstück wieder zurück ist und wir schon alles decken sollen." "Na toll. Heißt das jetzt, dass ich wach bleiben muss? Ich wollte eigentlich nicht so früh aufstehen, sonst frühstückt er doch auch nur einen Happen bevor er zu Arbeit geht." "Ja, aber heute ist ja dein Geeeburtstaaaag!", rief Emily fröhlich. "Hm", murrte Sakura. "Dann werde ich mich wohl mal anziehen gehen. Ich komme euch dann helfen", sagte sie, doch Sebastian schüttelte gleich den Kopf. "Nee, es reicht wenn du um sieben unten bist, wir machen schon alles." Sakura zog die Braue hoch. "Das bekommt ihr auch alleine hin?" "Sicher!", sagte Sebastian überzeugend. Sakura ergab sich also ihrem Schicksal und schlürfte die Treppe wieder nach oben ins Schlafzimmer. Vielleicht konnte sie sich ja noch für fünf Minuten hinlegen ... Aus den Fünf Minuten, die sich Sakura noch ins Bett kuscheln wollte, wurde jedoch nichts ... stattdessen wurde sie kurz vor sieben durch ein wiederholtes lautes Geräusch geweckt. "Hä?", Sakura schrak hoch und ein Blick zum Wecker ließ sie förmlich aufspringen. Sie hatte verschlafen! In aller Eile sprintete sie zum Kleiderzimmer und schlüpfte in frische Sachen, ehe sie für kaum zwei Minuten im Bad verschwand, um wenigstens das Nötigste zu erledigen. Sie konnte sich zwar nachher noch in aller Ruhe unter die Dusche stellen, aber von den Kindern anhören, was für eine Langschläferin sie war, dass wollte sie dann auch nicht. Also musste sie wenigstens frisch wirken ... Sakura blickte noch einmal in den Spiegel und mit sich und ihrer Schnelligkeit zufrieden schlenderte sie gemütlich die Treppe hinunter. Ihr Geburtstag ... so richtig hatte sie es immer noch realisiert. Und eigentlich war es ihr auch egal, aber jetzt? Emily hatte ihr von Herzen gratuliert, Sebastian ... ihre Kinder. Sakura schüttelte innerlich den Kopf. Dieses Leben kam ihr immer noch so neu und fremd vor, und doch wärmte es ihr ganzes Herz. Ein Leben an Sasukes Seite, mit Sebastian und Emily. Und einem Geburtstag, wie ein ganz normaler Mensch. In einem ganz normalen Leben. "Träumst du?", hörte sie plötzlich Sasukes Stimme. Sakura schrak auf. Sie war auf der Treppe stehen geblieben, in Gedanken versunken und blickte jetzt in Sasukes grinsendes Gesicht. "Ich ... ähm nein." Sasuke lachte leicht. "Wir dachten schon du hast verschlafen", erklärte er und zog Sakura an sich um sie liebevoll zu küssen. "Alles Gute, mein Geburtstagskind." Sakura grinste. "Danke." Zusammen gingen die Beiden ins Wohnzimmer und setzten sich zu den Kindern in die Essecke. "Ihr habt aber aufgefahren", Sakura musste staunen wie sensationell gedeckt der Tisch aussah. "Ich bin wirklich überrascht!" "Jaja", grinste Sebastian, der schon wartend vor den Brötchen saß. "Und du nickst ein, nicht?" "Ich bin nicht eingenickt", verteidigte sich Sakura lügend. "Ich hab mich fertig gemacht ..." "Kann ich dir mein Geschenk schon geben?", jauchzte Emily und sprang schon wieder von ihrem Stuhl auf um zum nächsten Tisch zu rennen und ein katastrophal eingepacktes Päckchen zu holen. "Wollen wir nicht erst einmal essen? Ihr habt doch sicher hunger", meinte Sakura, doch hatte sie im nächsten Moment schon Emily auf dem Schoss. "Nee, pack erst auf! Ich will wissen, ob du dich freust!", das Mädchen kicherte. "Ich hab es ganz alleine gemacht!" "Oh, na da bin ich gespannt!", Sakura wickelte das Papier ab und holte eine Schachtel hervor, auf der allerlei Geburtstagssprüche standen. Dann öffnete sie den Deckel und nahm einen Bilderrahmen heraus, der selbst gebastelt schien und mit einem Bild von Emily und Sebastian versehen war. "Das ist ja lieb, danke schön", freute sich Sakura und drückte dem Mädchen ein Küsschen auf die Wange. "Das hast du hübsch gemacht!" Emily grinste stolz, als sich schon Sebastian von der anderen Seite anschlich und Sakura sein Geschenk entgegenhielt. "Dann musst du meins jetzt auch auspacken!", meinte er verlegen. Er hoffte inständig, dass Sakura sich über seine Idee auch freuen würde. "Na gut, dann mal her damit", lachte Sakura, die Sebastians Anspannung bemerkte. Sie wickelte das Papier ab und zum Vorschein kam eine dicke Karte, die gefüllt mit kleinen und großen Briefchen war. "Oh", Sakura verschlug es fast die Sprache. "Das ist ..." "Sie haben alle unterschrieben", erklärte Sebastian grinsend. "Sogar der olle Sanday." Sakura kamen die Tränen und sie zog Sebastian an sich. "Das ist wirklich lieb", sagte sie über die ganzen Geburtstagsgrüße, die Sebastian für sie aus dem Waisenhaus von den anderen Kindern gesammelt hatte. "Ihr habt mir beide wunderschöne Geschenke gemacht!", Sakura musste sich über die Augen wischen. "Jetzt heul doch nicht gleich", meinte Sebastian, dem fast selbst die Tränen kamen. Es war eine sehr rührende Situation. "Jetzt ist noch Sasuke dran!", Emily sprang von Sakuras Schoss und legte die Geschenke ihrer Adoptivmutter sorgfältig auf den Geburtstagstisch neben der Couch. Sasuke lachte. "Erst einmal frühstücken wir in Ruhe." Emily zog eine Schnute, fügte sich aber und setzte sich wieder auf ihren Platz, genau wie Sebastian. Voller Ungeduld schmierte sie sich ihr Brötchen, denn sie wusste, was Sasuke Sakura schenken würde. Und umso mehr war sie auf ihre Reaktion gespannt. "Um elf kommen meine Eltern", sagte Sasuke nun, während er seinen heißen Kaffee schlürfte. Sakura verschluckte sich fast. "Deine Eltern? Elf? Was? Davon weiß ich gar nichts! Musst du nicht arbeiten? Und dein Vater?", sprudelte es aus der Rosahaarigen. Sasuke schüttelte grinsend den Kopf. "Ich hab mir schon gedacht, dass du an deinen Geburtstag nicht wirklich denkst. Nimm es als Überraschung." "Überraschung? Aber ..." "Sasuke hat heute frei!", erklärte Emily gnädigerweise. Sasuke nickte. "Vater macht auch früher Schluss. Sie wollen mit uns Mittagessen gehen." "Was? Aber dein Vater macht doch nicht wegen mir ...", Sakura traute ihren Ohren kaum. "Doch, natürlich. Außerdem freut sich Mutter auf die Kinder und möchte nicht bis Sonntag warten", Sasuke grinste wieder. "Gegen drei werden Naruto und Hinata kommen. Und Temari und Itachi bringen den Kuchen ..." Sakuras Augen waren weit geöffnet. Schock! "Das hast du alles geplant?", sie schnappte nach Luft. "Sicher." "Und ... ich kanns nicht ändern ... irgendwie?" "Nein." "Ich muss feiern?" "Natürlich." "Und Naruto kennen lernen?" "Oh ja." "Und Kuchen ...", Sakura schnaufte. "Oh Gott ..." "Freust du dich nicht?", fragte Emily verdutzt. Sie freute sich immer auf Geburtstagspartys. Sakura zwang sich zu einem Lächeln. "Doch, sicher freu ich mich ... ich muss es erst nur noch wissen ..." Sasuke lachte leise und trank seinen Kaffee leer. "Gewöhn dich daran. Jeder Geburtstag wird jetzt so. Aber ich hoffe, den nächsten vergisst du nicht." Sakura ließ den Kopf hängen. Man würde ihn ihr bestimmt nicht vergessen lassen ... "Gott des Wahnsinns!", Sakura schluckte und starrte mit weit aufgerissenen Augen in die Garage. "Gott ich ... ich fass das nicht!", sie wollte ihren Augen nicht trauen. "Gefällt er dir nicht?", fragte Sasuke ungläubig. Dabei hätte er gewettet, dass sie sich freuen würde. "Gefallen???", Sakura griff sich beidhändig in die Haare und trat näher. "Gefallen? Himmel Sasuke, er ist ... soo schön!" "Ich weiß ja nicht", sagte Sebastian mehr zu sich selbst. "Ist doch das totale Frauenauto mit der Farbe!" "Meine Güte", Sakura fuhr mit ihren Fingern über den roten Lack des Audis, ihr Geburtstagsgeschenk von Sasuke. "Ich muss träumen ..." Sasuke lachte und fasste Sakura um die Taille, um sie an sich zu ziehen. "Also gefällt er dir doch?" Sakura schüttelte den Kopf. "Das müsstest du doch wissen ...", flüsterte sie ohne den Blick von dem Wagen zu nehmen. Sasuke nickte leicht. Natürlich wusste er es, denn bei jedem roten Audi, den Sakura sah, geriet sie ins Schwärmen. "Aber ... Oh Sasuke, dass ist viel zu viel! Das kann ich nicht annehmen!" "JA!", rief Sebastian plötzlich und grinste breit. Erschrocken drehte sich Sakura um und ignorierte Sasukes Lachen. "Was ja?", fragte sie verdutzt. "Sasuke meinte, wenn du dass sagst, dann krieg ich ihn und darf ihn umspritzen!" "Wie bitte? Du willst dieses göttliche Model umspritzen?", Sakura glaubte Sebastian sei nicht beisinnen. Die Tatsache, dieses Traumauto umlackieren zu lassen irritierte sie mehr als der Gedanke, dass Sebastian doch noch viel zu jung für ein Auto war. "Hast du das gesagt, Sasuke?" Sasuke musste an sich halten nicht loszuprusten. Gang Uchiha-like lächelte er also leicht und sagte nichts dazu. "Schlag dir das aus dem Kopf, du frecher Bengel!", Sakura seufzte und wandte sich wieder dem Wagen zu. Ihrem Wagen! "Dann muss ich ja eine Fahrprüfung machen", murrte sie, als ihr dieses Problem einfiel. "Natürlich. Aber das ist schon erledigt. Ich habe dich bereits angemeldet." "Wie bitte? Wieso ..." "Damit du nicht warten musst", erklärte Sasuke. "Ah ...", Sakura stöhnte, dass man sie so umging. Doch es war ihr recht. Je eher sie dieses grandiose Exemplar fahren durfte umso besser. Trotzdem konnte sie es noch immer nicht ganz begreifen. "Er wirkt so majestätisch neben deinen Kleppern", scherzte sie verträumt und meinte es beinah ernst. Sasuke zog die Braue hoch. Seinen schwarzen sportlichen und vor allem polierten BMW einen Klepper zu nennen ... oder den silbernen SLK, der sein ganzer Stolz war ... das war ja unfassbar! Dennoch freute er sich. Er freute sich, weil Sakura sich freute ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)