Folge deinem Traum von Bluttraene ================================================================================ Kapitel 30: Familie ------------------- Sie blieben lange eng umschlungen auf der Wiese stehen und wurden erst von der Stute Mandy wieder in die Wirklichkeit zurück gebracht. Sie quetschte sich mit ihrem dicken Kopf einfach zwischen die beiden. Zuerst fuhren sie erschrocken auseinander, aber dann mussten sie lachen. Justin: „Mensch Mandy… Du bist doch nicht etwa eifersüchtig?“ Sie tätschelten beide ihren Hals und Mandy wieherte freudig. Brian griff in seine Tasche und zog ein Schmuckkästchen hervor. „Ich weiß gar nicht, warum ich es mitgenommen haben…“, murmelte er vor sich hin. „Was ist das?“ “Weißt du… Ich hab mich nicht dazu durchringen können Verlobungsringe zu kaufen… Und ich hoffe du bist auch damit zufrieden…“ Er öffnete das Kästchen und Justin sah, dass zwei Ketten darin lagen. Eine mit einem J als Anhänger und eine mit einem B. Brian nahm die Kette mit dem B in die Hand und hängte sie Justin um den Hals. Dann hängte er sich selbst das J um. „Es soll ein Zeichen dafür sein, dass wir für immer zusammen gehören… Ich hoffe sie gefallen dir. Justin wusste gar nicht, was er sagen sollte. Überglücklich umarmte er Brian. Nach einer Weile liefen Justin und Brian Hand in Hand mit Mandy am Zügel zurück zum Haus. Sie stellten das Pferd auf die kleine Weide und betraten das Haus durch die Küchentür. Im Esszimmer war gerade Linds dabei alles abzukleben, damit später gestrichen werden konnte. Sie drehte sich um, als Justin und Brian herein kamen. „Sagt mal, wo wart ihre eigentlich? Wir haben euch überall gesucht!“ „Ich war reiten und Brian war spazieren. Wir haben uns auf der Wiese zufällig getroffen.“ „Und das ist also er einzige Grund, wofür ihr eure Freunde alleine in eurem Haus arbeiten lasst? Ihr wolltet euch doch bloß vor der Arbeit drücken!“ Justin: „Wie sollen wird das nur je wieder gut machen?“ Brian: „Vielleicht mit einer kleinen Feier? Heute Abend? Vielleicht bei Cathy auf der Veranda…“ Linds: „Und was soll das für eine Feier sein? Eine Wir-drücken-uns-vor-der-Arbeit-und-es-tut-uns-leid?“ Brian: „Wir haben ehr so an eine kleine Verlobungsfeier gedacht.“ Linds: „Aha und von wem bitte?“ Justin: „Naja, von uns halt!“ Linds: „Nicht wahr!“ Brian: „Doch!“ Justin: „Brian hat mir einen Antrag gemacht.“ Lindsay wusste nicht, was sie sagen sollte, also viel sie erst Brian, dann Justin um den Hals. Sie zeigten Lindsay grade die Anhänger, als die Tür aufging und Emmett und Debbie reinkamen. Sie brachten Pinsel und Farbe mit und wollten anscheinend zu streichen beginnen. Debbie: „Was steht ihr denn hier rum? Wir müssen arbeiten! Sonst wird euer Haus nie fertig.“ Justin: „Es tut uns leid, Debbie. Wir haben uns verspätet.“ Emmett: „Was habt ihr denn da für Ketten?“ Debbie sah ihn böse an. Emmett schaute entschuldigend zurück: „Sorry, aber ich will nur ganz kurz schauen.“ Auch Debbie trat neugierig näher, schließlich trug Brian nie Silberschmuck. Emmett: „Und was hat das jetzt für eine Bedeutung, dass ihr jeweils den Anfangsbuchstaben des anderen habt? Oder ist das nur so?“ Brian: „Ich hab die Ketten gekauft, weil ich der ganzen Welt zeigen will, dass ich für immer zu Justin gehöre. In 3-4 Wochen kommt auch noch ein Ring dazu, aber über den genauen Termin haben wir noch nicht gesprochen.“ Debbie und Emmett sahen etwas verwirrt aus. Doch dann quietschte Emmett und fiel Brian und Justin um den Hals und zeitgleich schrie Debbie: „Ihr heiratet!“ Wie zwei Verrückte sprangen Emmett und Debbie durch den Raum und riefen abwechselnd: „Sie heiraten! Sie heiraten!“ Vom Schreien, Quietschen und Lachen wurden auch die Anderen angelockt. Ted: „Was ist denn hier los?“ Emmett rief laut aus: „Ein Wunder ist geschehen!“ Mel: „Was für ein Wunder?“ Debbie, Linds und Emmett riefen gleichzeitig: „Sie werden heiraten!“ Jen: „Wer heiratet?“ Debbie: „Na dein Sohn und dein zukünftiger Schwiegersohn!“ Alle freuten sich tierisch darüber. Jen umarmte zuerst Justin und dann auch ganz lange Brian. Sie sahen sich in die Augen und wussten, wie dankbar sie dem jeweils anderen waren. Eine ganze Weile war der Raum erfüllt von Lachen, Umarmungen, etc… Bis Cathy sich schließlich der Arbeit erbarmte: „Es ist wirklich eine wunderschöne Neuigkeit, aber wir sollten uns jetzt doch wieder an die Arbeit machen, weil wir sonst bis zur Hochzeit noch nicht fertig sind.“ Ein bisschen widerwillig, aber doch auch freiwillig trennten sich alle und gingen wieder an die Arbeit. Brian, Jen und Justin fuhren los und suchten neue Möbel aus. Cathy rief Maria an und diese versprach sofort ein Fest auf die Beine zu stellen. Am Abend war im Haus trotz der unfreiwilligen Pause am Vormittag viel geschafft worden. Alle Böden und Wände waren fertig. Die Möble waren bestellt und teilweise, noch in ihren Kisten verpackt, im Haus. Der Rest würde in ein paar Tagen geliefert werden. Sie zogen alle zusammen rüber zu Cathys Haus. Maria hatte sich selbst übertroffen. Sie hatte eine Grillparty organisiert mit einem riesigen Salatbüffet und auch noch mit einer großen Auswahl an Nachtisch. Es wurde ein lustiger Abend. Später machten sie noch ein Feuer an, sangen Lieder und erzählten sich Geschichten. Erst spät in der Nacht verkrochen sich alle in irgendwelche Betten, die in Cathys Haus frei waren. Am Sonntag wollte keiner arbeiten und so beschlossen sie sich einen Schwimmbadtag zu machen. Jen rief heimlich bei Justins Vater an und bat ihn am Nachmittag vorbeizukommen. Warum sie das eigentlich tat, wusste sie gar nicht, aber er war nun mal Justins Vater und auch er sollte wissen, was im Leben seines schwulen Sohnes vorging. Craig würde das gar nicht gefallen, aber Justin hatte ein Recht darauf, dass sein Vater zu seiner Hochzeit kam und wer weiß… Vielleicht würde noch ein Wunder geschehen. Sie verbrachten den ganzen Vormittag auf den Liegen um die Schwimmbecken herum, nur unterbrochen von Aufenthalten in eben diesen. Mittags holten sie sich noch den Rest von den Salaten vom vorherigen Abend und ließen sich wieder auf ihren Liegen nieder. Craig tauchte etwa um 2 Uhr bei ihnen auf. Er hatte Molly dabei, die übers Wochenende bei ihrem Vater gewesen war und nun gleich ihre Klamotten auszog und im Bikini zu Justin und Brian in den Pool sprang. Justin blickte leicht böse zu seiner Mutter, aber diese beachtete ihn nicht. Sie beobachtete Craig, wie er sich in den Liegestuhl neben sie setzte. Craig: „Du wolltest mich sprechen? Und wo zum Teufel sind wir hier eigentlich? Ich meine: Wie kommst du hierher?“ Jen: „Jetzt mal langsam. Eins nach dem anderen! Erstmal zu diesem Ort. Das Haus und das Grundstück gehören einer Freundin deines Sohnes und deswegen dürfen wir uns hier aufhalten, wann immer wir wollen. Deswegen sind wir hier. Ist diese Erklärung okay für dich?“ Craig nickte. „Gut! Dann kann ich dir ja jetzt erklären, warum ich mit dir sprechen wollte. Es geht um deinen Sohn.“ Craig sah zum Becken hinüber, wo Molly gerade erst Justin, dann Brian in die Arme schwamm. Die drei wirkten glücklich. „Was ist denn mit ihm?“ „Du musst ihn endlich als das akzeptieren, was er ist: Dein schwuler, kunstbegeisterter Sohn!“ „Und warum?“ „Also erstens, weil er nun mal dein Sohn ist und weil er sich nicht für dich ändern wird und zweitens, weil Brian und er heiraten werden. Wir haben gestern Verlobung gefeiert.“ „Sie werden heiraten?“ Craig starrte wieder zum Pool und sah seine beiden Kinder miteinander im Wasser rangeln. Neben ihnen stand Brian mit einem Jungen auf dem Arm und machte mit ihm Schwimmübungen. Am Beckenrand saß eine blonde Frau, die sie lachend beobachtete. Im anderen Teil des Beckens spielten fünf Kerle Wasserball. Einer war noch ein Kind. Zwei Männer und eine Frau lagen im Whirlpool. Drei Frauen und zwei Männer lagen auf den Liegestühlen. Und von all diesen Menschen kannte er nur Brian, Justin, Daphne und Debbie. Verwirrt sah er seine Exfrau an: „Dann sollte ich wohl mal anfangen diese Menschen alle kennen zu lernen. Vielleicht hätte ich das mal früher tun sollen… Will Justin überhaupt noch, dass ich seine Freunde kennen lerne?“ „Du bist sein Vater!“ Jen rief Brian und Justin herbei. Brian schwamm vorsichtig zu der blonden Frau und übergab ihr den Jungen. Justin stieg aus dem Becken und hielt dann Brian die Hand hin um ihn raus zu helfen. Dafür bekam er von Brian einen Kuss. Sie setzten sich zusammen auf den Liegestuhl auf Jens anderer Seite. Jen war damit nicht zufrieden: „Justin, ich glaube, dein Vater hat dir was zu sagen.“ Justin stand wieder auf und ging um den Liegestuhl seiner Mutter herum und stellte sich vor Craig hin, der auch aufgestanden war. Er sah in die Augen seines Vaters und war verwundert. Als er dort Verunsicherung sah. Craig: „Justin, ich… Ich weiß nicht, ob ich überhaupt das Recht habe mit dir zu reden oder überhaupt hier zu sein… Ich… Du… Ach Justin… Es tut mir so leid, mein Sohn!“ Justin sah zum ersten Mal in seinem Leben, wie sein Vater weinte. Ja, es war sein Vater, der dort stand und weinte und Justin nahm ihn einfach in den Arm. Jen beobachtete die Beiden und sie wusste, dass Vater und Sohn endlich wieder zusammen gefunden hatten. Nach einer Weile ließen sich die beiden Männer los. Sie wischten sich die Tränen aus den Augen, dann trat Craig auf Brian zu und hielt ihm die Hand hin: „Wir gehören jetzt wohl zu derselben Familie und wir sollten für den Mann, den wir beide lieben noch mal einen Neuanfang machen. Meinst du nicht auch?“ Brian nahm Craigs Hand und lächelte: „Du hättest wohl auch nie gedacht, dass du mal mein Schwiegervater werden würdest, oder?“ „Nein, das hab ich wirklich nicht, aber jetzt muss ich wohl doch den strengen Vater spielen und dich warnen: Wehe du tust meinem Sohn irgendetwas zuleide, dann bekommst du es mit mir zu tun!“ „Nein Craig! Die Zeiten haben wir hinter und. Ich werde dem Kleinen nie mehr weh tun.“ „Gut! Und jetzt hab ich ne Bitte an euch: Helft mir doch dabei eure Freunde kennen zu lernen.“ Das taten sie auch und so erfuhr Craig, dass die Blonde am Pool Lindsay war und der kleine Junge Brians und ihr Sohn Guz und das Mel, die im Whirlpool lag, die zweite Mutter war. Guz nahm Craig gleich in Beschlag und fragte ihn, ob er denn auch sein Opa werden würde, weil Justin doch bald sein zweiter Vater sein würde. Tante Jen wäre ja dann auch seine Oma und Molly seine Tante und deswegen müsste er ja der Opa werden. Mit einem Seitenblick zu Justin, der heftig nickte, bejahte er die Frage des Kleinen. „Super! Gehst du mit mir schwimmen, Opa?“ „Ich hab doch gar keine Badehose an!“, wehrte Craig ab. „Aber ich hab dich schon nass gemacht.“ Jetzt erst bemerkte Craig, dass der Kleine ja gerade erst aus dem Wasser gekommen war und deswegen sein T-Shirt sehr nass geworden war. Irgendwie störte es ihn aber gar nicht. Craig: „Weißt du was, Guz? Ich rede jetzt noch ein bisschen mit den Leuten hier und dann geh ich zu meinem Auto, da hab ich nämlich Schwimmsachen drin und dann komm ich zu dir ins Wasser. Okay?“ Der Kleine nickte und Craig übergab ihn wieder seiner Mutter. Dann stellten Brian und Justin Craig noch die 5 Wasserballer Michael, Ben, Hunter, Ted und Richard vor. Und Craig erfuhr noch, dass neben Daphne und Debbie noch Vic, Cathy und Jeremy auf den Liegestühlen lagen und dass Emmett und Gabriel mit Mel im Whirlpool waren. Als sie mit dem Vorstellen fertig waren löste Craig dann sein Versprechen bei Guz ein und ging mit ihm ins Wasser. Irgendwann setzte er sich dann zu Justin und die beiden Männer unterhielten sich über alles worüber sie nie gesprochen hatten. Schließlich erzählte Justin, dass sie alle zusammen das Haus renoviert hatten und so erfuhr auch Craig, dass Cathy Justin das Haus geschenkt hatte. Natürlich wollte er nun das Haus auch sehen. Am Abend machten sie alle also noch einen Spaziergang zu dem Haus. Auch Justins Vater war davon hellauf begeistert. Er half auch sogleich dabei den Esstisch und die Stühle endlich ins Esszimmer zu tragen und dazu noch eine Kiste mit Tellern und Besteck, so dass Brian und Justin am nächsten Tag endlich auch mal bei sich frühstücken können. Als sie dann alle auf der Galerie in der Eingangshalle standen, stellte Craig die Frag, die eigentlich alle interessierte: „Was macht ihr eigentlich hier oben auf der Galerie? Die Wände sehen alle sehr leer aus. Habt ihr Bilder dafür gekauft?“ Brian sah Justin an, dann sagte er lachend: „Warum Bilder kaufen, wenn man einen Künstler im Haus hat? Wir haben uns darüber natürlich schon Gedanken gemacht, aber dann hatte Justin eine gute Idee.“ Justin erklärte, dass er die Bilder für die Galerie selbst malen würde und zwar Portraits. Über den Eingang würden 3 Bilder kommen, eines von Brian und Justin, eines von allen zusammen und eines von Justins Familie. Als Vorlage für das Bild von allen, würde er das Bild, das in der Zeitung war, nehmen und die anderen einfach dazu malen. An die beiden anderen Wände links und rechts sollten dann noch je ein Bild von Linds und Mel, Ben und Michael, Emmett und Ted, Hunter und Guz, Daphne, Cathy und Jeremy und Debbie und Vic. Alle fanden die Idee super. Am nächsten Tag hatten sie noch einen Helfer mehr, als sie die Möbel aufbauten und an ihren Platz brachten, Schränke einräumten und das Haus wohnlich machten. Schon am Ende der Woche war auch das letzte bestellte Möbelstück im Haus und an seinem Platz. Zwei Wochen später würden Brian und Justin heiraten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)