Folge deinem Traum von Bluttraene ================================================================================ Kapitel 28: Das Leben --------------------- Brian stand auf und wollte aus dem Haus rennen. Er schrak zusammen, als sich zwei Arme um seinen Oberkörper schlangen und ihn zurückhielten. Er erkannte den Körper, der sich gegen seinen Rücken presste. Er spürte einen Kopf an seiner Schulter. Merkte, wie der Körper hinter ihm von Schluchzern geschüttelt wurde. Brian hielt sich an den Armen, die ihn festhielten, fest. Justin und er blieben einfach so stehen. Tränen liefen ihnen über die Gesichter. Keiner wusste, woher Justin so plötzlich gekommen war. Alle hatten sich nur auf Brian konzentriert. Nur Cathy hatte bemerkt, wie Justin die Treppe herunter gekommen war. Nur sie hatte seine Tränen gesehen, als Brian darüber sprach, wie viel im Justin bedeutete. Jetzt starrten alle auf die Beiden. Lange blieben sie einfach so aneinander gelehnt stehen. Dann hob Justin den Kopf und flüsterte nur für Brian hörbar: „Warum sagst du das eigentlich immer nur zu anderen? Ich würde es auch gern mal hören.“ Brian löste sich aus Justins Umarmung und drehte sich zu ihm um. Er schaute ihm tief und fest in die Augen und sagte dann zärtlich: „Justin, ich liebe dich unendlich! Schon lange, doch ich war zu feige es zuzugeben. Kannst du mir verzeihen, dass ich so ein riesen Vollidiot war?“ Justin antwortete ihm nicht. Er beugte sich einfach vor und küsste ihn. Dann sahen sie sich wieder in die Augen und küssten sich wieder. Eine ganze Weile traute sich keiner sich auch nur zu rühren, um den Moment nicht zu zerstören. Plötzlich kam eine Stimme von oben auf der Galerie. Gabriel: „Schnell Cathy, wir müssen weiterputzen. Wir brauchen ein Schlafzimmer!“ Der Bann war gebrochen. Endlich konnten alle befreit auflachen. Sie redeten durcheinander und Justin stellte ihnen Gabriel und Richard vor. Irgendwann fragte dann Debbie: „Jetzt möchte ich aber doch mal wissen, wer der neue Besitzer ist, für den ich hier sauber macht.“ Justin, Cathy, Alex, Gabriel und Richard sahen sich an und prusteten los. Mel: „Sag mal, war das etwa nur ein Scherz? Cathy gehört das Haus noch?“ Die Fünf platzten fast vor lachen. Brian: „Was ist daran so lustig?“ Justin: „Naja… Du wolltest das Haus doch unbedingt, weil es mein Traumhaus ist…“ „Und was soll mir das jetzt sagen?“ Justin: „Cathy sah das genauso… Wenn du willst kannst du bei mir einziehen. Ich hab bestimmt da hinten noch ein Plätzchen für dich frei.“ Jen: „Das Haus gehört dir? Aber…“ Cathy: „ja, das war heute früh auch Justins Reaktion, als ich ihm das Haus geschenkt habe.“ Linds: „Wer bitte kann es sich leisten jemandem ein Haus zu schenken?“ „Jemand der ne Millionen Taschengeld bekommt und in einem Haus wohnt, wogegen das hier nur eine kleine Hütte ist. Jemand wie Cathy halt. Und ich gebe euch einen guten Rat: Versucht erst gar nicht sie zu verstehen. Sie verwirrt euch nur. Und doch lässt sie Träume wahr werden.“, Daphne stand mit Jeremy in der Tür. Jeremy: „Was ist denn das hier für ein Massenaufgebot?“ Justin ließ Brian los und ging auf Jeremy zu: „Ach, ich zeig ihnen nur grad mein neues Haus. Aber sie glauben es mir irgendwie noch nicht.“ Jeremy: „Cathy halt… Sie macht das Unglaubliche wahr. Aber sonderlich weit scheint ihr bei eurer Führung auch noch nicht gekommen zu sein.“ Cathy: „Sie mussten grad noch die Besitzverhältnisse klären! Ach ja und für euch nur zur Info, das ist Jeremy. Die restlichen Namen muss ich auch erst noch erfahren, aber das macht ja nichts.“ Ungefähr 10 Minuten später hatten dann auch Debbie und Jen akzeptiert, dass man auch einfach so ein Haus verschenken kann und Alle hatten die Namen der anderen zumindest schon mal erfahren, so dass man nun wenigstens miteinander reden konnte. Als sie dann zur Hausführung übergingen, war auch Justin wieder an Brian Seite. Brian wollte Justins Hand am liebsten überhaupt nicht mehr loslassen. Sie zeigten den anderen nacheinander die vielen kleinen und größeren Räume des Hauses und auch der große weitläufige Keller, der bis auf ein paar kleine Räume nur aus einem riesigen Raum bestand wurde jetzt angeschaut. Das Schmuckstück des Hauses, das Wohnzimmer, zeigten Justin und Brian den anderen erst zum Schluss und, wie es zu erwarten war, kamen von allen Seiten Bewunderungsrufe. Auch wenn der Raum noch leer war und der Kamin aus, es lag so etwas wie ein Zauber in diesem Raum. Jeder konnte sich vorstellen, dass im Kamin ein Feuer brannte und dass ein paar Möbel im Raum standen. Und irgendwie brauchte es auch nicht mehr. Allein der leere Raum und die Vorstellungskraft reichten aus, dass Brian Justin fest in den Arm nahm, Linds und Mel sich verliebt ansahen und Michael an Ben dachte. Man konnte das Gefühl nicht beschreiben, aber der Raum strahlte einfach Gemütlichkeit, Ruhe und ein Stück Heimat aus. Sie hatten alle das Gefühl, alle Sorgen vergessen zu können. Das Leben so zu genießen, wie es grade war. Warum alle das gleiche Gefühl hatten, konnte keiner beschreiben. Vielleicht war es die Liebe und die Freundschaft untereinander, die dieses Gefühl von jedem einzelnen weiter trug. Je länger sie in diesem Raum standen, desto weniger stark wurde das Gefühl, aber es störte nicht. Es war gut, dass es da gewesen war und das allein zählte. Als sie endlich alle wieder aus dem Bann der Ruhe wieder herauskamen, musste Alex zurück zum anderen Haus fahren und weitere Putzutensilien holen. Derweilen rief Michael Ben an und Linds Emmett und Ted. Brian wandte sich derweilen an Cathy: „Was ist eigentlich mit dem Zeug passiert, das da hinten im linken Zimmer gewesen ist?“ Cathy sah ihn verwirrt an: „Welches Zeug?“ Brian: „Als ich gestern da war um das Haus anzuschauen, da hat Alex gemeint, dass du ihm eine SMS geschrieben hast um in zu erinnern, dass der Raum voller Gerümpel steht und deswegen könnten wir ihn uns nicht anschauen. Heute aber war er leer, als wie ihn angeschaut haben.“ Cathy: „Ach das meinst du!“ Justin neben Brian fing schon das kichern an. Brian: „Was ist denn jetzt schon wieder los?“ Cathy: „Willst du wirklich wissen, was in dem Raum war?“ Auch sie musste jetzt lachen. Brian: „Was denn nun?“ Aber Cathy musste schon so lachen, dass sie kein Wort mehr herausbrachte. Justin musste stattdessen antworten und er sagte einfach nur: „Wir!“ Brian: „Wie darf ich das jetzt verstehen?“ Cathy hatte sich wieder etwas beruhigt: „Es war gar nichts in dem Raum. Außer Justin und mir. Wir waren im Haus, als ihr kamt und naja wir haben jedes Wort hören können.“ Justin sah Brian tief in die Augen und Brian begriff… Wie schlimm auch immer die Zeit ohne Justin für ihn gewesen war. Alles war für irgendetwas nützlich gewesen. Wenn Sie an diesem Sonntag nicht verschlafen hätten und die Baustelle nicht gewesen wäre, dann wäre Justin nicht zusammen gebrochen. Wenn Justin nicht ins Krankenhaus gekommen wäre, hätte Brian nicht seinen Schwur abgelegt. Wenn er nicht geschworen hätte Justin in Ruhe zu lassen, hätte er nicht ins Babylon gehen müssen. Wenn er nicht ins Babylon gegangen, hätte er Justin nicht belügen müssen und den Kerl nicht getroffen. Wenn dieser Tim nicht so hartnäckig gewesen wäre, hätte Justin ihn nicht mit Brian gesehen. Wenn Justin sie nicht gesehen hätte, wäre er nicht weggelaufen. Wenn er nicht weggelaufen wäre, hätte er nie Cathy getroffen und Brian hätte nicht Angst um ihn haben müssen. Und doch hatte gerade das ihm die Augen geöffnet und er hatte endlich die Chance bekommen sein Leben zu ändern. Auch hatten sie jetzt genau deswegen dieses Haus. Und sie können jetzt endlich glücklich werden. Glücklicher als jemals zuvor. Auch wenn diese zwei Wochen so schlimm waren, wie nichts vorher. Auch wenn fast alles in die Brüche gegangen wäre… All das hatte geschehen müssen, damit Brian und Justin endlich zusammen kamen und sich mich Stolz ein Paar nennen konnten. Und Brian beschloss, dass er das, was er in Jens Garten beschlossen und mit der Suche nach einem Haus begonnen hatte, auch beenden würde. Und das Leben würde ihn dabei nicht aufhalten können. Das Leben ist grausam und gemein und nicht immer ganz fair. Er zog Justin in seine Arme. Aber das Leben ist auch wunderschön. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)