Folge deinem Traum von Bluttraene ================================================================================ Kapitel 1: Samstag ------------------ Eine Kirche feierlich geschmückt. Viele Menschen, alle festlich gekleidet. In einem weißen Anzug und mit einem Strauß roter Rosen in der Hand, geht er den mit einem rotem Teppich ausgelegten Gang entlang, an den Bänken vorbei. Dort vorne sitzen Debbie und Jennifer nebeneinander, beide mit Tränen in den Augen. Neben Debbie – Vic und dann Ben, Emmett und Ted. Auf der anderen Seite von Jen sitzt Joan. Hinter ihnen sitzt Craig mit Molly, auch er war gekommen. Und daneben Brians Schwester mit ihrer Familie. Auf der anderen Seite Lindsay und Mel mit Gus, der ihm freudig lachend die Arme entgegenstreckt. Am Ende der ersten Bank stehen, rechts und links, Daphne und Michael. Und in ihrer Mitte, vor dem Altar … Brian. Im Schwarzen Anzug. Brian begrüßt ihn mit einem Kuss. Sie drehen sich zum Pfarrer um und der Gottesdienst beginnt. Endlich stehen die beiden zum Eheversprechen auf. Der Pfarrer wendet sich als erstes zu Justin: „Mister Justin Taylor wollen Sie den hier anwesenden Brian Kinney zu Ihrem rechtmäßigen Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, bis der Tod euch scheidet? So antworten Sie mit ‚Ja, so wahr mir Gott helfe!’“ Justin lächelt: „Ja, so wahr mir Gott helfe!“ Nun wendet sich der Pfarrer an Brian: „Mister Brian Kinney, wollen Sie den hier anwesenden Justin Taylor zu ihrem rechtmäßigen Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet? So antworten auch Sie mit ‚Ja, so wahr mir Gott helfe!’“ Justins Blick liegt zufrieden auf Brian. Jetzt ist also der Tag gekommen. Jetzt wird er es sagen. Sag es! Sag es, Brian! , feuert er ihn gedanklich an. Brian öffnet den Mund: „Aufstehen Kleiner!“ Hä, bin ich hier im falschen Film? Justin starrte um sich herum. Alle Leute waren verschwunden. Er lag auf einem Bett und Brian grinste ihn frech an. „Was soll ich sagen?“, Brian grinste noch breiter. Justin sah ihn nur verständnislos an: „Was meinst du?“ „Du hast im Schlaf gemurmelt: ‚Sag es! Sag es, Brian!’ Deswegen hab ich dich geweckt.“ „Ach man Brian gerade an der schönsten Stelle musstest du mich wecken.“ „Was hast du denn geträumt?“ „Ist doch nicht so wichtig“ „War es ein Albtraum?“ „Nein, es war einfach herrlich!“ „Dann will ich es wissen!“ Justin wollte gerade antworten, als sein Blick auf den Wecker fiel. 07:46 „Ach du Scheiße!“, er sprang aus dem Bett, „Wieso hast du mich nicht schon früher geweckt?“ „Wieso du hast doch heute keine Schule? Es ist Samstag!“ „Meine Schicht im Dinner beginnt um 8 Uhr. Ich sollte mich heute allein mit Vic darum kümmern. Oh Scheiße, ich komm voll zu spät!“ „Jetzt beruhig dich erstmal. Geh ins Bad, ich such derweilen ein paar Klamotten für dich zusammen und dann fahr ich dich hin.“ Dankbar sah Justin Brian an, bevor er sich umdrehte und ins Bad rannte. Brian zog eine einfache Jeans von Justin und sein Lieblings-T-Shirt mit der Aufschrift „Too busy to fcuk!“ aus dem Schrank. Schon kam Justin nackt aus dem Bad zurück. Riss eine Boxershorts vom nebenstehenden Stuhl. Und versuchte sie anzuziehen. Brian schritt ein, als Justin fast auf die hinfiel. „Halt, halt, halt! Du brichst dir noch was!“ Etwas ruhiger zog sich Justin fertig an. Bis Justin schließlich fertig war, hatte Brian schon den Wagen direkt vor die Tür gefahren. Justin brauchte nur noch rein zu springen. Er hatte noch 2 Minuten, aber für den Weg brauchten sie selbst mit dem Wagen no ca. 5 Minuten. „Hast du abgeschlossen?“ Justin nickte. Er war immer noch ganz außer Atem. „Alarmanlage an?“ Justin nickte wieder. Er verriet ihm aber nicht, dass er extra noch mal zurück gerannt ist, um sie anzuschalten. Kurz vor dem Diner standen sie plötzlich vor einer Baustelle. Justin stieg aus und wollte zu Fuß die letzen Meter gehen, aber selbst da gab es kein Durchkommen. 10 Minuten später kamen sie dann wieder weiter. Mit einer Viertelstunde Verspätung kam Justin endlich im Diner an. Schon als er durch die Tür kam, hatte er die Situation erkannt. Durch die Baustelle, die weiterhin noch etwas dauern würde, waren massenweise Leute ins Diner geströmt. Mittendrin stand ein völlig verzweifelter Vic. Justin schmiss seine Sachen in eine Ecke hinter der Theke, bugsierte Vic in die Küche und holte sich Schürze, Block, Stift und seine Geldbörse. Dann nahm er sich einen Stuhl und stieg darauf. „Könnte Sie mal bitte kurz ruhig sein?“ Aber die aufgebrachten Menschen schrieen immer noch durcheinander. Jeder wollte seinen Kaffee. Justin versuchte es noch 2x, aber ohne Erfolg. Plötzlich kam von unten neben ihm ein gellender Pfiff, dass Justin fast vom Stuhl fiel, hätte ihn nicht ein starker Arm gepackt und festgehalten. Sofort war alles ruhig und Justin fasste sich wieder. Neben ihm stand Brian. Justin hob die Stimme: „Na geht doch! Es gab ein paar Probleme, weil ich heute Morgen selbst an der Baustelle stand und deswegen ging es nicht, dass ich rechtzeitig kam. Also schloss Herr Gassi unser Koch alleine auf, aber mit so einem Andrang hatte er natürlich nicht gerechnet. Ich würde vorschlagen, dass wir das jetzt so machen: Alle, die einen Platz haben, setzen sich bitte. Es gibt hier hinten noch einen Nebenraum mit weiteren Stühlen und Stehtischen. Ich schließe den Raum gleich auf.“, er wandte sich an Brian: „Brian, rufst du bitte Debbie an, sie soll sofort kommen.“, wieder zu allen: „Ich geh dann gleich durch und nehme von Ihnen allen die Bestellung auf. Aber haben Sie bitte etwas Geduld, ich kann leider auch nicht zaubern.“ Ruhig befolgten alle was Justin sagte. Brian kam kurz darauf zurück: „Ich konnte Debbie nicht erreichen, aber Lins und Mel kommen. Derweilen helfe ich dir.“ Justin rannte also los, nahm die Bestellung von 3 Tischen auf und brachte sie zu Brian, der alles zu Recht machte und Vic sagte, welche Essen er brauchte, etc.… Es lief schon alles ganz gut, aber immer noch gab es lange Wartezeiten. Als die Tür zum bestimmt 100. Mal an diesem Tag aufging, flippte Justin fast aus. Jetzt gab es wirklich keinen Platz mehr. Selbst der Saal, der eigentlich nur zu festlichen Anlässen da war, war komplett voll. Er schaute fast schon genervt auf. An der Tür standen Lins, Mel, Guz, Emmett, Michael und Ted. Der Kleine stürmte sofort auf Justin zu und dann auf seinen Vater. Michael und Lins gingen in die Küche um Vic zu helfen. Ted, Mel und Emmett holten sich alle Schürzen. Ted stellte sich zu Brian hinter die Theke und Mel und Emmett fragten Justin was sie tun konnten. Guz wurde von seinem Vater auf einen Stuhl gesetzt und bekam einen Schokoladendoughnut vorgesetzt, den er lachen vor Freude begann zu essen. Und sofort lief alles wieder seine geregelten Bahnen. Als Debbie um kurz vor 12 ins Diner kam um zu schauen wie Vic und Justin allein so klarkamen, wurde sie fast sofort zurückgeschlagen. So voll hatte selbst sie das Diner noch nie gesehen. Sie „schlug“ sich zu Justin durch. „Was ist denn hier los?“ Justin grinste: „Hallo Debbie! Schön, dass du auch mal kommst. Ungefähr 100 Meter weiter is ne Baustelle und alle, die keine Lust hatten so ewig zu warten, kamen hier her. Wir haben heute schon so viel eingenommen, wie sonst in 2 Wochen. Dafür mussten wir uns auch ein bisschen Hilfe holen. Vic, Michael und Lindsay beschäftigen sich in der Küche. Brian und Ted sind hinter der Theke am Schaffen. Emmett und Melanie helfen mir beim Bedienen und Guz läuft überall herum und erzählt jedem Witze.“ „Meine Güte! Was hab ich euch nur aufgehalst?“ „Ach, die vielen Leute waren gar nicht so schlimm, nur war der heterosexuelle Anteil im Diner noch nie so hoch.“ Lange redeten sie nicht mehr, denn Debbie begann sehr schnell Emmett, Mel und Justin zu helfen. Erst um 10 Uhr Abends leerte sich das Diner langsam wieder. Jetzt glich das Bild wieder dem Alltag. Das Diner war zwar immer noch gut besucht, aber es waren wieder die schwulen Pärchen, die in den Nischen saßen und die anderen Gruppen von schwulen Männern, die da saßen und laberten. Eine der Gruppen bildeten Brian, Michael, Emmett, Ted, Mel, Lins und Guz. Justin kam immer mal wieder von Zeit zu Zeit dazu und setzte sich. Bis Brian durchgriff: „Justin, du setzt dich jetzt hin und bleibst sitzen. Ich hol dir aus der Küche was zu Essen.“ „Aber es gibt doch gar nichts mehr. Vic ist doch schon vor ner Stunde gegangen. Die Küche ist geschlossen.“ Michael mischte sich ein: „Brian, du gehst jetzt mit Justin in die Pizzeria drüben, ich helfe derweilen meiner Mum.“ Justin wollte ihm widersprechen, aber Brian hatte schon nach der Schleife von Justins Schürze gegriffen, sie geöffnet und auf den Tisch gelegt. Dann hielt er Justin seine Jacke hin. Da ließ sich Justin endlich überreden. Sie verließen schweigend das Diner. Um die Ecke gab es eine kleine Pizzeria. Als Brian darauf zuging, hielt ihn Justin am Arm fest. Brian schaute ihn fragend an. Justin klagte: „Ich hab wirklich keinen Hunger!“ „Aber du musst wirklich was essen. Du hattest heute schon kein Mittagessen, weil du nicht dazugekommen bist.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und wollte Justin an der Hand zur Pizzeria ziehen. Aber Justin blieb fest stehen und ein klägliches, fast Hilfe suchendes „Brian“ erklang. Brian drehte sich etwas genervt um. „Justin jetzt komm, du isst jetzt was, sonst… JUSTIN!“ Er sah wie Justin die Augen schloss und in sich zusammensackte. Brian konnte ihn grade noch auffangen. Sofort drehte er sch um und stürzte mit Justin auf dem Arm zurück ins Diner. Debbie hinter der Theke erschrak: „Was ist passiert?“ „Er ist einfach so zusammengebrochen.“ Brian war so durch den Wind. Michael und Ted nahmen dem sich sträubenden Brian Justin ab und legten diesen auf eine Bank. Mel nahm seinen Kopf in den Schoß. Linds rannte zum Telefon und rief einen Notarzt. 10 Minuten später war der Krankenwagen trotz Baustelle da. Brian fuhr mit ins Krankenhaus. Dort wurde er in ein Zimmer geführt um ein paar Sachen über Justin auszufüllen. Zum Glück für ihn kamen kurz darauf Emmett, Mel, Linds, Debbie und Guz ins Krankenhaus. Nur Michael und Ted waren im Diner geblieben. Guz hüpfte sofort auf den Schoß seinen Vaters und kuschelte mit ihm, während Debbie Brian das Blatt abnahm, weil sie merkte, dass er nicht dazu in der Lage war. Sie saßen fast eine halbe Stunde so da. Keiner hatte ein Wort gesagt. Brian sah aus als würde er verzweifeln und drückte Guz fest an sich. Dann kam endlich der Arzt herein. Brian starrte in sofort an. „Was ist mir Justin?“, wollte Lindsay wissen. „Herr Taylor hatte einen Nervenzusammenbruch. Er scheint total überarbeitet zu sein. Hat er heute etwas gegessen?“ Mel schüttelte den Kopf. „Justin arbeitet im Diner an der Liberty Avenue und heute hat dort so was wie Ausnahmezustand geherrscht. Dort ist doch die Baustelle und das Diner war total überfüllt. Erst heute Abend haben wir gemerkt, das Justin der einzige war, der den ganzen Tag nichts gegessen hat.“ Emmett fiel ein: „Sein Lebensgefährte, Brian hier, wollte gerade mit ihm etwas essen gehen, als er wohl mitten auf der Straße zusammenbrach.“ Der Arzt schaute wissend: „ Dann hat er heute wohl auch nicht viel getrunken?“ Alle schauten sich fragen an. Hatten sie Justin heute überhaupt was trinken sehen? Keiner konnte was sagen. Der Arzt sah beruhigt aus: „Na dann ist ja alles klar. Wir haben es hier mit einem Fall von starker Überarbeitung gepaart mit wenig trinken und keinem Essen zu tun.“ Debbie sah ihn besorgt an: „Muss er hier bleiben? Er mag keine Krankenhäuser, da er schon mal für lange Zeit hier lag und damit schlechte Erinnerungen verbindet.“ Der Doktor nickte: „Ja, die Geschichte ist mir bekannt. Aber wenn ich mir sicher sein kann, dass er gut versorgt wird, dann könnten Sie ihn, sobald er aufgewacht ist mitnehmen.“ Debbie nickte: „Ja, er kann bei mir wohnen und ich kümmere mich um ihn.“ Da wachte Brian auf: „Moment mal! Justin wohnt bei mir und deswegen wird er auch mit zu mir kommen.“ „Aber du musst doch unter der Woche arbeiten!“ „Du etwa nicht?“ „Aber mir können Vic und Jen helfen!“ „Auch Vic muss arbeiten und Jen ist gar nicht da.“ Da mischte sich Linds ein: „Ich glaube wir sollten Justin wirklich zu Brian bringen. Sei mir nicht böse Debbie, aber du weit, dass er schon beim letzten Mal von Brian getrennt war. Und dann hat er sich völlig reingestresst und Stress ist das Letzte was er jetzt brauchen kann. Und ich arbeite sowieso nichts. Wenn ich Justins Schlüssel kriege, könnte ich mich während Brian weg ist um Justin kümmern. Guz kann ich ja mitnehmen.“ Wenn auch Debbie etwas säuerlich schaute, stimmten diesem Vorschlag alle zu. Schon kam eine Schwester herein, sah den Arzt an und meinte: „Herr Taylor ist jetzt aufgewacht!“ „Gut haben sie ein großes Auto in dem sich Herr Taylor auch bequem hinsetzen kann?“ Emmett antwortete ihm: „Ich habe Brians Jeep hergefahren. Der ist sehr groß und bequem. Ich kann die beiden zu Brian fahren und dann mit den anderen wieder heim.“ Der Arzt nickte: „Gut dann bleibt mir nur noch zu sagen, dass Herr Taylor die nächste Woche am Besten einschließlich nächsten Sonntag im Bett verbringen sollte. Keine Arbeit, viel Trinken, ausreichend Essen und vor allem keinen Stress.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)