Die Naruto Märchenstunde von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 12: Der Froschkönig - Proben ------------------------------------ IV.1 Der Froschkönig – Proben Unruhe ging um in Konoha. Schon drei Wochen waren seit der letzten Aufführung unter Tentens Regie vergangen, und noch immer hatte es keine Ankündigung für ein neues Stück gegeben. Feilte Tenten etwa an einer ganz besonderen Aufführung oder hatte sie am Ende ihre Regiekarriere an den Nagel gehangen? War es am Ende ihr Freund, dieser Neji, der sie nicht mit anderen teilen wollte und deswegen davon abhielt, Pläne für ein neues Stück zu schmieden? Oder schickte Tsunade-sama sie auf eine schwierige Mission nach der anderen, so dass sie überhaupt gar keine Zeit hatte, an ein neues Theaterstück auch nur zu denken? Wo auch immer die Gründe lagen, Konohas Bürger hofften weiterhin darauf, dass diese bald aus der Welt geschafft sein würden und dass sie in einem neuen Theaterstück der Meisterin all ihre Sorgen und Probleme hinter sich lassen konnten. Im alten Theater… „Ah, doch. So könnte es passen! Dieses Mal kann nichts schief gehen! Nur kompetente Leute!“ Tenten war von dem Theatersessel aufgesprungen und wollte sich gerade selbst auf die Schulter klopfen, da ließ ein „Hn!“ von der Seite sie stoppen. „Neji! Wie oft habe ich dir gesagt, dass ich dieses schreckliche Uchiha-Wort – wenn man es denn überhaupt Wort nennen kann – aus deinem Mund nicht hören will!“ Der Angesprochene blickte mit finsterer Mine zu ihr herauf: „Die Hyuugas benutzen dieses Wort – und ja, es ist sehr wohl eines, schau im Duden nach – schon seit Generationen. Die Uchihas haben es sich von den Hyuugas abgeschaut.“ „Das ist mir vollkommen egal! Ich will es aus deinem Mund nicht hören!“ „Hn!“ Man muss nicht erwähnen, dass Neji für den restlichen Abend schlimmste Kopfschmerzen hatte. „Warum hast du überhaupt darauf bestanden, ins Theater zu kommen? Seit zwei Wochen haben wir mal wieder Zeit für ein Date, und du willst es hier verbringen, um über ein neues Stück nachzudenken?“ Neji schaute leicht beleidigt zur Seite. Tenten ließ sich in den Schoß ihres Freundes plumpsen: „Darüber nachgedacht habe ich auf unserer letzten Mission. Eben gerade habe ich dem Stück den letzten Schliff verpasst. Die Besetzung garantiert Erfolg!“ Neji zog sie näher an sich: „Bis jetzt hattest du mit deinen Stücken jedes Mal Erfolg, was nicht unbedingt an der Besetzung lag…“ „Was wären die Stücke ohne die Schauspieler?“ „Wahrscheinlich sehr viel geordneter und ruhiger.“ „Ja, weil das Publikum einfach auf eine leere Bühne starren würde.“ „Nicht ganz. Die Kulisse wäre trotzdem da. Der Theaterbesuch wäre eben mehr wie der Besuch einer Gallerie. Ruhig und entspannend.“ „Ach, jetzt tu nicht so, als würden dir die Stücke nicht gefallen. Du tust doch nur immer so griesgrämig, ich kenne dich, Neji. Du kannst mir nichts vor machen.“ „…“ Tenten legte ihren Kopf auf Nejis Schulter: „Du hast noch gar nicht gefragt, was das neue Stück sein wird und wer die Rollen übernimmt…“ „… Was führst du als nächstes auf und wer spielt mit?“ „Das wirst du morgen erfahren! Die Ninjas, die ich benötige, werden morgen früh von Tsunade in Kenntnis gesetzt, so dass wir uns gegen Mittag hier treffen können. Du wirst natürlich auch dabei sein!“ „Als Ente oder als deine rechte Hand?“ „Als mein Ein und Alles. Und nun komm, ich bin hungrig.“ Am nächsten Tag… „Ich freue mich, dass ihr so zahlreich erschienen seid!“, Tenten streckte zur Begrüßung die Arme aus, als wolle sie alle anwesenden Personen umarmen. „… Zahlreich? Außer dir sind vier Leute hier… Was soll das bitte für ein Stück werden?“ Temari schaute ungläubig durch den großen, leeren Saal. Des weiteren interessierte sie brennend, warum nun ausgerechnet sie zu diesem ausgewählten Personenkreis gehörte, wo sie nicht einmal aus Konoha kam, doch diese Frage hob sie sich für später auf. „Yosh! Eine ganz besondere Herausforderung! Um meinen Glückgefühlen Ausdruck zu verleihen, werde ich 200 Runden um Konoha laufen! Auf einer Hand!“ „Äh… Lee. Das wäre dann aber nicht laufen, sondern bestenfalls hüpfen, falls man es denn so nennen kann… Und außerdem würde ich dich bitten, das nicht jetzt zu tun. Ich habe die Aufführung für diesen Samstag angesetzt, wir haben also nicht viel Zeit zum proben“, erklärte Tenten ihrem langjährigen Teamkameraden geduldig. Neji neben ihr verschränkte die Arme und schnaufte ganz entgegen seiner sonstigen Art. „Ich verstehe noch nicht ganz… Das Stück benötigt also nur vier Schauspieler?“, fragte Sai, der bis jetzt regungslos neben Temari verharrt hatte. Tenten schüttelte den Kopf: „Nein. Wir brauchen nur drei.“ Tenten konnte sich ein Lächeln ob der verwirrten Gesichter nicht verkneifen. „Wer kommt also nochmal davon?“, fragte Temari knallhart. „Neji.“ „War ja klar. Man muss sich nur an die richtigen Leute ranmachen, und schon ist man aus dem Schneider…“ Temari rollte genervt mit den Augen. „Ich würde eher sagen, dass ich all die Scheißjobs bekomme, seit ich mit Tenten zusammen bin… Im letzten Stück musste ich mich um Naruto kümmern und jetzt…“, weiter kam er nicht, denn er wurde von der grinsenden Temari unterbrochen: „Ach ja. Ganz Konoha interessiert brennend, was da hinter der Bühne zwischen euch vorgefallen ist, als Naruto seinen Einsatz verpasst hat. Du kannst dein Gewissen ruhig bei mir erleichtern, ich bin eine sehr gute Zuhörerin.“ „Nein danke… Ich habe mir nichts vorzuwerfen.“ „Wie langweilig…“ Tenten räusperte sich: „Wie auch immer. Neji ist hier, um mit Sai etwas an seiner Emotionslosigkeit zu arbeiten. Für das Stück ist die nämlich sehr unvorteilhaft.“ „Warum wolltest du ihn dann in erster Linie als Schauspieler?“ Temari wandte sich von Neji ab. „Weil er Perfektionist ist und seine ruhige Ausstrahlung ein gutes Gegenstück zu dir und Lee bildet.“ „Was soll das denn jetzt bitte heißen? Ich habe keine aufgedrehte Persönlichkeit!!“, empörte Temari sich. „Äh… so war das gar nicht gemeint…“ „Tenten-chan! Genug von diesem unjugendlichen Geschwätz! Erzähle uns von diesem jugendlichen Theaterstück! Was führen wir auf? Womit beglücken wir die jugendlichen Herzen Konohas? Ich werde all meine Leidenschaft in mein Spiel bringen! Gai-sensei wird stolz auf mich sein!“ Lee ließ seine Zähne blitzen. „Stimmt. Du hast uns noch gar nicht gesagt, welches Stück wir überhaupt aufführen sollen“, fiel es nun auch Temari ein. Sai beschränkte sich auf ein Nicken. „Das Märchen heißt der Froschkönig.“ „Der… Froschkönig? Klingt dämlich“, urteilte Temari. „Wundervoll jugendlich!“, behauptete Lee das Gegenteil. „Das Märchen kenne ich nicht“, stellte Sai hingegen fest. „Keine Sorge, Sai. Das Märchen ist nicht so lang. Mit deinem Text solltest du also recht gut fertig werden. Neji wird dir helfen.“ Tenten klopfte dem Künstler freundschaftlich auf die Schulter. „Ich nehme mal an, dass ich die Prinzessin spielen werde.“ „Ganz genau, Temari.“ „Und ich hoffe einfach mal, dass Sai den Frosch beziehungsweise den Prinzen spielen wird.“ „Ähm…“ „Nein, bitte… Sag es nicht… Mach mir meine heile Welt nicht kaputt…“, flehte Temari die Regisseurin an. „Tut mir Leid, Temari… Lee ist prädestiniert für die Rolle des Frosches. Schau dir nur seine quirligen Bewegungen an.“ „Yosh! Ich werde der perfekteste jugendliche Frosch sein, den diese Welt je gesehen hat! Sollte ich versagen, werde ich einmal das Meer durchtauchen! Ohne Luft zu holen und ohne Arme und Beine zu benutzen!“ „Ich habe keine Zweifel daran, dass du ein perfekter Frosch sein wirst, Lee“, sagte Temari, „meine Sorgen liegen eher so im Bereich des Prinzen.“ „Yosh! Ich werde der perfekteste Prinz sein, den diese Welt je gesehen hat! Sollte ich versagen, werde ich–…“ „Schon gut, Lee. Wir haben verstanden“, unterbrach Neji das grüne Biest von Konoha. Seine Kopfschmerzen setzten langsam wieder ein. Er sollte dankbar sein, dass Tenten ihn nicht dazu verdonnert hatte, Lee bei den Proben zu helfen. „Temari könnte allerdings Recht haben…“, überlegte Tenten. „Neji, du wirst Lee helfen, seinen inneren Prinzen zu entdecken“, beschloss sie daher kurzerhand. „WAS?!“ „Danke, du bist ein Schatz!“ Sie küsste ihn flüchtig, eher sie sich wieder Sai zuwandte. „Welche Rolle spiele ich?“, fragte dieser, nachdem er den anderen Tumult geduldig abgewartet hatte. „Du wirst den Vater der Prinzessin spielen, den König.“ „Ich werde mein Bestes geben.“ „Wunderbar! Dann lasst uns schon mal mit den Proben beginnen. Hier sind die Textbücher. Lernt euren Text bitte so schnell wie möglich auswendig, dann sitzt er beim Stück richtig gut! Ich verlasse mich auf euch!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)