Die Naruto Märchenstunde von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 10: Aschenputtel - Aufführung Teil zwei ----------------------------------------------- Disclaimer: Die Charaktere von "Naruto" gehören - wie ihr alle wisst - nicht uns, sondern entspringen der Fantasie Masashi Kishimotos. Wir verdienen kein Geld an dieser Fanfic. ~°~ III.3: Aschenputtel – Aufführung, Teil zwei Sasuke lehnte sich entspannt auf seinem Platz zurück – und vergaß dabei, dass er nicht in einem gemütlichen Theatersessel Platz genommen hatte, sondern auf einer harten Holzbank. Nur sein ausgezeichneter Gleichgewichtssinn verhinderte eine blamable Katastrophe. Schnell blickte er sich verstohlen um, doch niemand schien seinen fast-Rückenklatscher bemerkt zu haben. Er schloss wieder entspannt die Augen und ließ den abendlichen Wind sein Gesicht streicheln, bis… „Sasuke, das ist ja eine Überraschung!“ Blitzschnell öffnete er die Augen, sein Sharingan bohrte sich in die vor Schreck geweiteten Augen des Angreifers. „Sasuke? Ist alles in Ordnung?“ Iruka schaute besorgt auf seinen ehemaligen Schüler, der ihm psychisch nicht so ganz auf der Höhe zu sein schien. „Iruka-sensei.“ Sasukes Körper entspannte sich und er deaktivierte das Sharingan wieder. Innerlich rügte er sich für die Show, die er gerade abgezogen hatte. Er als Ninja hätte wissen müssen, dass Iruka in der Nähe war und nicht wie ein aufgescheuchtes Huhn reagieren sollen. „Na ja… Ich freue mich jedenfalls, dass du gekommen bist, um dir die Aufführung anzusehen… Wenn ich ehrlich sein soll, hätte ich das nicht von dir erwartet, wo du dich doch sozial immer ein wenig abgrenzt… Und dieses Mal bist du auch ganz alleine gekommen, weil Naruto und Sakura ja mitspielen… Oh, Sasuke! Das ist richtig lieb von dir! Du bist bestimmt nur wegen der beiden hier, oder? Es freut mich, dass ihr euch so gut versteht!“ Iruka ließ sich auf den freien Platz neben Sasuke sinken und brabbelte weiter fröhlich vor sich hin. Doch der Uchiha hörte gar nicht mehr hin, viel zu sehr geschockt hatten ihn die Worte seines Akademielehrers. Er war hier, alleine, freiwillig, niemand hatte ihn gezwungen… Was war nur los mit ihm? Normalerweise hätten ihn keine tausend Ninjas dazu bewegen können, sich so eine Aufführung anzusehen (mal ganz abgesehen von seinem Team, die leider gewisse Fotos besaßen und ihn somit erpressen konnten – eines Tages würde er es schaffen, sich diese Fotos zurückzuholen, er brauchte nur einen guten Plan!) und heute in den frühen Abendstunden hatte er sich wie selbstverständlich nach seinem Training auf den Weg zu der Waldlichtung gemacht, sich hingesetzt und sich die erste Hälfte des Stückes milde interessiert zu Gemüte geführt. Was war nur los mit ihm?! Hinter dem Vorhang waren die lautesten Beleidigungen verstummt und nur noch gelegentlich konnten die vordersten Reihen ein gezischtes „Pass doch auf, Idiot!“, gefolgt von einem: „Pass doch selber auf, echt jetzt!“ vernehmen. Dann war alles ruhig. Einige Sekunden später trat Tenten zwischen den beiden Vorhanghälften hervor und lächelte gutmütig ins Publikum. Einige schleckten noch genüsslich an ihren Eistüten. Bei dem Anblick all dieser zufriedenen Gesichter überkam sie ein unendliches Glücksgefühl und sie wusste, trotz all der Schwierigkeiten, die die Darsteller und manchmal auch sie bereiteten, all die Anstrengung war es wert. Selbst der sonst so kalte Sasuke machte einen – wagte sie es zu denken? – heiteren Eindruck. „Seid ihr alle bereit für die Fortsetzung unserer kleinen Geschichte? Wunderbar.“ Sie setzte sich wieder in ihren Sessel und blätterte wahllos eine Seite in ihrem Märchenbuch auf. Das Märchen kannte sie ohnehin auswendig, es war als Kind ihr Lieblingsmärchen gewesen. Und auf irgendeine Art und Weise war es für sie auch wahr geworden. Sie, ein Mädchen aus bescheidenen Verhältnissen, hatte ihren Traumprinzen gefunden und erobert. „Das mutige Aschenputtel hatte also ein wunderschönes Kleid mit prächtigen Schuhen. Und als sie diese Sachen anprobierte, saßen sie fast wie eine zweite Haut und die Schuhe glitzerten als seien sie aus Glas.“ Der Vorhang öffnete sich und gab den Blick auf eine sich fröhlich im Kreise drehende Hinata frei. In einer Ecke der Bühne sah man Ino und Sakura in etwas fremdlich wirkenden Kostümen (dazu noch in völlig unpassenden Farben, eine schreckliche Karokombination aus grün und gelb) stehen und Hinata echt wirkende, neidische Blicke zuwerfen. Das Publikum überkam plötzlich die unerklärliche Angst, die arme Hinata könnte einen schrecklichen ‚Unfall‘ erleiden und von der Bühne stürzen (wie man munkelte, es sei schon einmal passiert). Jiraiya saß, als König verkleidet, auf der anderen Bühnenseite auf einem prächtig aussehenden Stuhl und beobachtete interessiert das Geschehen. „Mutter“, zischelte Ino, als Kurenai neben ihr die Bühne betreten hatte, „sieh dir diese schamlose Person dort auf der Tanzfläche an. Sie hat nicht mal einen Partner und tanzt trotzdem, als würde dieses Schloss ihr gehören!“ „Wirklich! Wie kann man sich nur so vor der königlichen Familie blamieren?!“, stimmte Sakura ihrer Rivalin ausnahmsweise mal zu. Auch Kurenai setzte einen gehässigen Blick auf, als sie zu Hinata herüberblickte, die sich immer noch ausgelassen drehte. Tenten schmunzelte, als sie von ihrem Sessel aus das Treiben auf der Bühne beobachtete. Selten war eine Aufführung so glatt gelaufen, wie diese bis jetzt. Und das Stück näherte sich dem Höhepunkt, denn in wenigen Augenblicken würde das Stichwort für den Auftritt des Prinzen fallen… „Pff, ihr Kleid kommt ja noch nicht einmal von irgendeiner nennenswerten Marke! Ich jedenfalls sehe kein Hinweis auf Dolce & Gabbana, Vuitton oder Prada“, lamentierte Ino weiter, zwar mit leicht abgewandeltem Text, aber das störte nicht weiter. „Jedes geübte Auge erkennt doch sofort die gefälschten Manolo Blahnik-Schuhe!“, behauptete Sakura. „Macht euch keine Sorgen, meine süßen Töchter. Der Prinz wird sofort erkennen, was für eine widerwärtig aufdringliche Person dieses Mädchen doch ist.“ Stille kehrte auf der Bühne ein. Nur das Rauschen von Hinatas Kleid war zu hören. Es herrschte eine gespannte Atmosphäre, Sakura, Ino und Kurenai schauten auf die andere Bühnenseite. Nichts geschah. In Tentens Handflächen breitete sich Schweiß aus. Das war das Stichwort für Narutos Auftritt gewesen, doch wo blieb er? Neji sollte doch darauf achten, dass er seinen Einsatz nicht verpasste. Hatte ihn der Blonde am Ende so genervt, dass er ihn… versteckt hatte, wie er es wütend angekündigt hatte? Nein… Er würde so etwas nicht tun, weil er wusste, dass sie sauer werden würde. Ein Stück kann eben ohne Hauptdarsteller nur schlecht funktionieren und sie war sich sicher, dass er wusste, dass er für Naruto einspringen musste, sollte ihm etwas zustoßen. Und sie wusste auch, dass Neji dazu keine Lust haben würde. Noch einige Sekunden vergingen, doch von Naruto war immer noch keine Spur auf der Bühne. Das Publikum wurde langsam unruhig. Tenten spürte, dass die Zeit für eine theatralische Pause längst überschritten war. „Macht euch keine Sorgen, meine süßen Töchter. Der Prinz wird sofort erkennen, was für eine widerwärtig aufdringliche Person dieses Mädchen doch ist“, wiederholte Kurenai den Satz etwas lauter, der Naruto als Orientierung für seinen Auftritt dienen sollte. Wieder herrschte einige Sekunden lang völliges Schweigen (Hinatas rauschendes Kleid mal ausgenommen). Das Publikum wusste nun, dass etwas nicht so lief, wie es laufen sollte, alle richteten sich, bewusst oder unbewusst, auf ihren Bänken auf und starrten wie gebannt auf die Bühne. Da, da geschah was! Jiraiya räusperte sich und zuckte mit den Schultern. Wieder Schweigen. Gerade als Tenten aufspringen und Naruto notfalls mit Gewalt auf die Bühne zerren wollte, sah sie den Blondschopf auftauchen. Mit langen Schritten machte er sich auf den Weg Richtung Bühne, ein selbstsicheres Grinsen im Gesicht. Tenten hatte plötzlich eine schreckliche Vorahnung… … die sich leider bewahrheitete. Naruto verfing sich im Ende des Bühnenvorhangs, stolperte und riss so die eine Seite des Vorhangs komplett mit sich. Wieder herrschte einige Sekunden lang Stille, dann brach unerwarteter Weise Sasuke als erstes in schallendes Gelächter aus, in das bald viele andere Zuschauer herzlich mit einstiegen. Tenten schlug sich die Hand vors Gesicht, Ino wirkte von so viel Tollpatschigkeit angewidert, Sakura schüttelte nur den Kopf, Jiraiya grinste. Hinata hingegen hatte mit ihren Drehungen aufgehört und nach einigen Sekunden, die sie brauchte, damit sich die Bühne nicht mehr drehte, war sie zu Naruto geeilt, um diesem wieder auf die Beine zu helfen. „Ah, danke, echt jetzt!“, sagte Naruto, als er wieder stand und den abgerissenen Vorhang in Händen hielt. Auf seinem Gesicht breitete sich erneut ein Grinsen aus, er war auf eine Idee gekommen. „Diese prinzlichen Umhänge sind einfach zu lang! Ich werde sie kürzen lassen müssen!“, sagte er bestimmt und wickelte sich den Vorhang um. Hinata lächelte freundlich und nickte nur. Das Publikum, welches sich von seinem Lachanfall erholt hatte, brach spontan in Beifall aus. So viel Ideenreichtum musste einfach belohnt sein. Auch Tenten lächelte hinter der Hand, die immer noch in ihrem Gesicht zu finden war. „Also, echt jetzt! Wo sind meine Manieren? Ich bin Prinz Naruto! Freut mich, dich kennenzulernen!“, führte Naruto die Handlung etwas unorthodox weiter. Ino und Sakura setzten wieder ihre neidischen Blicke auf, Kurenai schaute wieder gehässig. „Darf ich dich um diesen Tanz bitten?“, fragte Naruto lächelnd und streckte seine Hand nach der von Hinata aus. Mit leicht geröteten Wangen machte diese einen Knicks und akzeptierte die Einladung. Gemeinsam schritten sie zur Mitte der Bühne. ~°~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)