Butterfly von abgemeldet (Auf der Suche nach der Avigalblume) ================================================================================ Prolog: Eine neue Welt ---------------------- Milana schaute mit Malu in die Ferne. Malu ist ein Schmetterling und Milanas bester Freund. Beide Leben in Jula. In Jula hat jeder Mensch einen Schmetterling oder besser gesagt: Jeder Schmetterling hat einen Menschen. Üblicherweise ist es so, dass Mensch und Schmetterling verschiedene Geschlechter haben und beider Namen mit dem gleichen Anfangsbuchstaben beginnen. Milana und Malu sind da keine Ausnahme. Schnell wandten sie sich von dem kleinen Fenster ab, das in dieser großen Halle schon fast zu verschwinden drohte. Sie dachten beide an Freiheit, doch es war ihnen nicht gestattet auch nur einen Fuß aus dieser Villa zu setzen. Manchmal flog Malu nach draußen und erzählte Milana was er gesehen hatte. Er erzählte wie die anderen 14-jährigen draußen spielten, wie Mütter sich um ihre Kinder sorgten und wie die Natur sich ausbreitete. Diese Ausflüge jedoch wurden immer seltener, als Milanas Vater sag, dass Malu fehlte. „Du musst ihn beschützen, Milana! Das ist die Aufgabe eines Menschen!!“ hatte er gesagt, dann ohrfeigte er sie. Milana fühlte sich einsam, seitdem ihre Mutter gestorben war. Es war ein Wunder, dass Milana ihren Vater kannte. Denn normalerweise verließ ein Vater seine Frau nach der Geburt eines Kindes und konnte sie und das Kind nie wieder sehen. Aber kurz nach seiner Abreise erfuhr Milanas Vater von dem Tod seiner Frau und wollte nicht, dass seine Tochter alleine aufwächst. Ohne zu überlegen, nahm er sie bei sich auf. Seit Milana vier Jahre alt war, war sie nun in diesem Raum eingesperrt. Er war zwar riesig, doch ihr kam er winzig klein vor. Weil sie nie diese Halle verlassen hatte, war sie blass. Ihr Körper sah zerbrechlich aus. So, als würde er in sich zusammenfallen, sobald man ihn berührte. Ihr Kleid, das ihr bis zu den Knien ging, lies sie noch blasser wirken. Es war schwarz und flatterte bei der kleinsten Bewegung. Nur an Schulter und Bauch war es hauteng. Es betonte ihre grünen Augen und ihre noch nicht ganz ausgereifte, weibliche Figur, aber ihr langes schwarzes Haar schien in ihm unter zu gehen. Auch Malu war von dem Aufenthalt hier geprägt. Seine Flügel schimmerten kaum noch so stark und blau und das Grün auf der Innenseite, sah aus wie Plastik. Wäre er nicht so oft draußen gewesen, wäre er wahrscheinlich völlig farblos. Als Milana in Gedanken versunken wieder nach draußen schaute, öffnete sich die Tür und Xerkeh, ihr Vater, kam herein. Er brachte ihr das Mittagessen. Er hatte tiefe Augenringe, doch er wirkte nicht müde. Seine Glatze lies ihn älter wirken, dabei war er gerade mal 38. Früher war er wunderschön gewesen, daran konnte sich Milana noch genau erinnern, nachdem Xanta, sein Schmetterling, jedoch verstorben war, hatte er sich in das verwandelt, was er war. Ein schlaksiger Mann, mit Bierbauch, Augenringen, Tagesbart und Glatze. Seine winzigen, blauen Augen wirkten kalt und böse. „Vater …“, begann Milana vorsichtig. „Darf ich nach draußen?“ Sie erwartete ein Nein. Was er sagte überraschte sie. „Nach dem Essen kannst du gehen.“ Sie fiel ihm um die Arme und Malu flatterte wild. Xerkeh lächelte. Somit begann für sie alle ein neuer Lebenabschnitt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)