Don't get too friendly von abgemeldet (OS-Sammlung (Grösstenteils Rose/Scorpius)) ================================================================================ Kapitel 2: Feuriges Unterfangen ------------------------------- Feuriges Unterfangen Wo war ich da nur rein geraten? Ich sass eingeklemmt zwischen einem Felsen und Scorpius Malfoy im hinteren Teil einer Höhle und im vorderen Teil wartete ein wütender, Feuer speiender Hornschwanz auf uns, seine nächste Zwischenmahlzeit. Hätte ich heute Morgen gewusst, was passieren würde, ich wäre im Bett geblieben. Aber vielleicht sollte ich ganz von vorne beginnen und erzählen, wie es überhaupt dazu kam, dass ich hier gelandet bin. In Hogwarts waren ich und Malfoy weit davon entfernt gewesen, Freunde zu sein, obwohl ich glaube, dass unsere Streitereien und Gehässigkeiten nicht im Geringsten an das heran reichten, was unsere Eltern sich zu ihrer Schulzeit an den Kopf geworfen hatten. Aber egal. Hauptsache war, dass wir beide der Meinung waren, intelligenter als der jeweils andere zu sein. Somit stachelten wir uns in jeder Prüfung an und das Resultat war schlussendlich immer das Gleiche: Wir waren beide mit exakt der gleichen Punktzahl Jahrgangsbeste. Und das änderte sich in den ganzen sieben Jahren nicht. So kam es dann, dass wir uns, als wir das letzte Mal aus dem Zug stiegen, die Händen reichten und uns verabschiedeten, denn, das wussten wir beide, hätten wir diesen harten Konkurrenzkampf nicht gehabt, wir hätten wohl nicht halb so gut abgeschlossen. Nachdem ich Hogwarts verlassen hatte, machte ich einige Schnupperpraktika im Ministerium und in Gringotts, um mir ein Bild davon zu machen, was ich mit meinem Leben anfangen wollte. Befähigt wäre ich für alles gewesen. Aber irgendwie wollte ich nach sieben Jahren Schulbank drücken nicht direkt in ein verstaubtes, kleines Büro, weshalb ich meinen Onkel Charlie darum bat, ihn im Drachenreservat in Rumänien zu besuchen. Natürlich lud mein Onkel mich noch so gerne ein, denn er hoffte insgeheim schon lange, dass noch jemand aus seiner Familie in seine Fussstapfen treten würde. Leider war ich nicht die Einzige mit dieser Idee gewesen. Auch jemand anders war seit seinem Schulabschluss auf der Suche nach dem richtigen Beruf und schien anscheinend zeitgleich mit mir auf denselben Gedanken mit dem Drachenreservat gekommen zu sein. Scorpius Malfoy war über meinen Anblick ebenso wenig entzückt, wie ich über seinen, als er plötzlich vor mir stand. Na ja, würde wohl jeder, wenn er sich bereits darüber gefreut hatte, nie wieder die Person sehen zu müssen, die einem in der Schule am meisten auf die Nerven gegangen ist. Mit einem verächtlichen Blick aus seinen hellgrauen Augen sprach er mich kurz an: „Na, immer noch nicht ins Ministerium aufgenommen worden?“ Dann drehte er sich um und verschwand in einer der Unterkünfte für die Reservatsmitarbeiter. Vorwurfsvoll blickte ich Onkel Charlie danach an. „Du hättest mir ruhig sagen können, dass Scorpius Malfoy auch hier arbeitet!“ Der Angesprochene zuckte bloss mit den Schultern. „Warum auch? Wenn ihr euch in der Schule gefetzt habt, ist das nicht mein Problem. Er scheint ein Händchen für Drachen zu haben und solche Leute werde ich sicher nicht wegschicken, bloss weil meine kleine, süsse Nichte sich auf die Füsse getrampelt fühlt.“ In den ersten Tagen im Drachenreservat gab ich mir grosse Mühe, Malfoy aus dem Weg zu gehen oder ihn mit Nichtachtung zu strafen, wenn wir uns dann doch mal trafen (meist war das zu den Essenszeiten). Bald jedoch war mein Ärger über Malfoy vergessen, denn ich merkte ziemlich rasch, dass es mich jedes Mal in den Fingern kitzelte, wenn ich mich einem Drachen nähern durfte. Einen anfassen oder sogar selbst einfangen, das durfte ich bis jetzt aber noch nicht und würde es wohl so lange auch nicht, wie Onkel Charlie seine Augen auf mir hatte. Irgendwann rüttelte mich Charlie frühmorgens wach. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und ich tat mich schwer daran, aus dem Bett zu kommen. Als ich eine Viertelstunde später draussen in der Kälte zwischen all den anderen Mitarbeitern stand und auf eine Erklärung für die Unterbrechung meines Schönheitsschlafes wartete, hatte ich bereits so ein erstes, ungutes Gefühl in der Magengegend. Charlie stellte sich vor die versammelte Mannschaft und sagte mit ernster Stimme: „Leute, heute Nacht ist ein wilder Hornschwanz ins Reservat eingefallen. So wie es aussieht, hat er bereits drei Jungdrachen erlegt. Ich will, dass ihr euch in Zweiergruppen aufteilt und das Vieh sucht. Wenn ihr es gefunden habt, dann unternehmt keine riskanten Einfangversuche, sondern gebt ein Zeichen. Lasst Funken über der Stelle regnen, wo ihr seid und wartet, bis Verstärkung bei euch ankommt. Ich will niemanden verletzt haben am Ende des Tages. Und jetzt los!“ Ich blickte mich suchend um und fragte mich, mit wem ich wohl ein Zweierteam bilden sollte. Wahrscheinlich sollte ich mich einem erfahrenen Mitarbeiter anschliessen, doch so wie es aussah, waren alle Gruppen bereits gebildet, denn ausser mir und Scorpius stand niemand mehr allein herum. Verdammt. Onkel Charlie winkte mich und Scorpius heran. „Ihr zwei zieht zusammen los. Vergesst einfach mal kurz, dass ihr euch nicht mögt und passt aufeinander auf. Keine riskanten Aktionen, zieht euch lieber zurück, falls ihr das Ding findet.“ Ich wollte ihn unterbrechen und ihn darauf hinweisen, dass es vielleicht nicht die intelligenteste Idee war, uns zusammen loszuschicken, doch Scorpius war schneller als ich und akzeptierte Charlies Befehl. Man gab uns eine ungefähre Richtung vor, in der wir das Reservat durchforsten sollten und schickte uns dann los. Wortlos folgte ich Scorpius, der erstaunlich lautlos durch den Wald schlich. Ohne mich zu beachten, hastete er durch das dicke Unterholz. Die Minuten und Stunden verstrichen und in unserem Rücken ging die Sonne auf, worauf ich schloss, dass wir nach Westen liefen. Mit meinem Zauberstab erhellte ich den Waldboden vor mir, damit ich nicht über irgendeine Wurzel oder so stolperte. In Gedanken war ich ganz wo anders, bei dem Traum, den ich noch vor einiger Zeit geträumt hatte, und der von einem jungen, gut aussehenden Zauberer gehandelt hatte, den ich vor ein paar Wochen im Ministerium kennen gelernt hatte. Er war Franzose und hatte diesen wunderbaren Akzent. Leider, da ich ja in Gedanken war und eher mässig auf den Weg vor mich achtete, prallte ich plötzlich in Scorpius, der kerzengerade und mucksmäuschen still zwischen den letzten Bäumen stehen geblieben war, die an eine grosse Lichtung grenzten. Ich holte bereits Luft, um mich bei ihm zu beschweren, dass er einfach so mitten im Weg stehen bleibt, da legte er mir seine Hand auf den Mund und bedeutete mir, zu schweigen. Eigentlich wollte ich keine Befehle von Scorpius Malfoy annehmen, doch als ich seinem Blick auf die Lichtung folgte, entschied ich mich, heute mal eine Ausnahme zu machen. Vor uns auf der Lichtung lag ein grosses Etwas, dessen Mitte sich immer wieder hob und senkte. Ein Drache. Sein Atem ging kurz und stockte immer wieder. Erst auf den zweiten Blick sah ich, warum. Die Flanke des Tieres war aufgerissen, wohl von gewaltigen Klauen, und im ersten Licht des Tages konnte ich erkennen, wie sich seine Innereien einen Weg nach draussen durch ein grosses Loch in seinem Bauch bahnten. Ein Flügel lag mehrere Meter von dem Tier entfernt, dort wo er einmal am Körper angewachsen war, befand sich nun nur noch ein blutender Stumpf. Den Kopf des Drachen konnte ich nicht sehen, doch das wollte ich auch gar nicht. Vor Schreck hatte ich mich an Scorpius’ Arm geklammert. Eine Träne lief mir die Wange hinunter, ich konnte und wollte es gar nicht verhindern. Der Schmerz des Drachen griff förmlich nach mir, bei jedem schweren Atemzug, den das Tier tat, schmerzte mein Herz ein wenig mehr. Leise fragte mich Scorpius etwas. „Kann man den noch retten?“ Ich schüttelte bloss den Kopf. Nicht nur, dass seine Hand noch immer auf meinem Mund lag, ich hätte sowieso kein Wort heraus gebracht, zu sehr schnürte der Schmerz mir die Kehle zu. Das arme Tier. Die Drachen, die im Reservat lebten, gingen eigentlich, ausser bei kleineren Rivalitätskämpfen, recht gut miteinander um, selten verletzte einer den anderen so schwer, dass dieser ernsthafte Wunden davon trug. Aber das hier war anders. Dieses Tier war angegriffen worden und mit seinen Verletzungen zum Sterben zurück gelassen worden. Wie lange es schon so da lag, wollte ich gar nicht erst wissen. Dass sein Angreifer mit ziemlicher Sicherheit der wilde Hornschwanz gewesen war, bewiesen die vielen, tiefen Kratzspuren in der Erde, die von gewaltigen Klauen zeugten. Wieder flüsterte mir Scorpius etwas ins Ohr. „Schau mal schnell weg.“ Zuerst verstand ich nicht ganz, doch als er seinen Zauberstab zog, lautlos mit den Lippen zwei Worte formte und ein grüner Blitz aus der Spitze seines Zauberstabes schoss, wusste ich sofort, was er getan hatte. Ich hörte nur noch einen letzten, fast schon erleichtert klingenden Atemzug, dann herrschte um uns herum Totenstille. Ich sah Scorpius mit grossen Augen an. Gerade hatte er einen der drei unverzeihlichen Flüche angewandt. Doch ich konnte ihm sein Handeln verzeihen. Gerade hatte er die arme Kreatur von ihrem Leiden erlöst und somit erstrahlte Scorpius Malfoy in meinen Augen plötzlich in einem ganz anderen Licht. Leicht drückte ich seinen Arm, was ihn dazu bewegte, zu mir hinunter zu sehen. Für einen Augenblick meinte ich, in seinen Augen so etwas wie Schmerz über seine Tat zu sehen, doch wenn das so war, verschwand dieser Ausdruck sofort wieder. Endlich nahm er seine Hand von meinem Mund und gab mir so die Chance, etwas zu sagen. „Das war echt anständig von dir.“ Ich weiss, nicht unbedingt das Intelligenteste, das man in dieser Situation sagen könnte, aber wie gesagt, ich sah Malfoy gerade aus einem völlig neuen Blickwinkel und, um ehrlich zu sein, er war auf meiner Beliebtheitsskala gerade ein paar winzige Punkte gestiegen. Er nickte bloss als Antwort und führte mich dann um die Lichtung herum weiter nach Westen. Diesmal schaute er jedoch alle paar Minuten über seine Schulter, als wolle er sichergehen, dass ich noch hinter ihm war. Malfoy drückte meinen Kopf runter und somit aus der Reichweite des Feuers. Wie konnte dieses verdammte Vieh noch immer Feuer speien? Und vor allem: Wenn es schon zu gross war, um bis in den hinteren Teil der Höhle vorzudringen, konnte es sich dann nicht andere Opfer als uns suchen? Solche, die man auch tatsächlich erreichen konnte? Für den Bruchteil einer Sekunde sah ich einige Stationen meines Lebens vor meinem inneren Auge ablaufen. Von einem Drachen bei lebendigem Leibe geröstet zu werden gehörte eigentlich nicht zu meinen Vorstellungen des Ablebens. „Hey, Weasley, träumst du?“ Malfoy schüttelte mich. Erschrocken sah ich zu ihm hoch in seine hellgrauen, von Unsicherheit und Angst erfüllten Augen. Hatte er während unserer Schulzeit nicht einmal gross behauptet, ein Malfoy hätte vor nichts Angst? Nun, das stimmte wohl nicht ganz. Wobei, wir befinden uns gerade in der Ausnahmesituation par Exelence, weshalb ich auf dieser Aussage nicht herumhacken werde. Endlich schaffte ich es, ein paar Worte über die Lippen zu pressen. „Ich… nein… ich dachte bloss, wenn…“ Für einen Moment schwiegen wir beide, das immer wütender werdende Brummen des Drachen im Höhleneingang erfüllte die gesamte Höhle und drang bis in die hintersten Ritzen meiner Gedanken. Dann, als sei bei ihm ein Schalter umgelegt worden, packte mich Malfoy bei den Schultern und in einer Selbstsicherheit, die ich nicht einmal Mister ‚Ich bin viel besser als alle anderen und das wisst ihr auch’ in einer solchen Situation zugetraut hätte, sah er mich an und sagte in festem Tonfall: „Wir kommen hier raus. Irgendwie! Wir werden doch in den sieben Jahren Hogwarts irgendetwas gelernt haben, dass uns hier nützlich sein kann.“ Es war genau die Art von Ermutigung, die ich gebraucht hatte. Ich schluckte meine Angst hinunter, sah ihn nun ebenso entschlossen an und nickte. „Wir waren ja nicht umsonst Jahrgangsbeste!“ Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte ich, dass seine Mundwinkel leicht nach oben zuckten. „Gut, was haben wir, womit wir etwas anfangen können?“ Die Zeit verging und die Sonne näherte sich langsam dem Zenit. Mein Magen meldete sich leise grummelnd zu Wort. Für ein Frühstück hatte es natürlich nicht gereicht. Irgendwie wollte ich das permanente Schweigen zwischen uns brechen, denn ich bin ein Mensch, der gerne redet, auch wenn sein Gegenüber Scorpius Malfoy heisst. „Hast du schon eine Ahnung, was du machen willst?“ Den Blick, den er mir über die Schulter hinweg zuwarf, werde ich wohl so schnell nicht mehr vergessen. Darin lag neben Überraschung, Verwirrung und Unverständnis auch etwas, das ich fast als so etwas Freude über mein Interesse deuten würde. Natürlich nur, wenn wir nicht gerade von Scorpius Malfoy sprechen würden. Er grinste ein klein wenig schräg und antwortete: „Nö. Ich will mich auch jetzt noch nicht wirklich festlegen. Vielleicht werde ich auch noch Profiquidditchspieler.“ Jetzt kam ich nicht umhin, zu grinsen. „Sorry, Malfoy, ich weiss ja, dass du kein schlechter Sucher bist, aber so gut bist du nun auch wieder nicht.“ Scorpius zog nur eine Augenbraue hoch, unterliess es aber, irgendetwas zu antworten. Wieder breitete sich zwischen uns Schweigen aus. Aber irgendwie, ich kann es heute noch nicht wirklich erklären, etwas war anders zwischen uns und zwar seit dem Moment, da er dem leidenden Drachen seine letzte Ruhe gegönnt hatte. Vielleicht, weil wir jetzt nicht mehr an der Schule waren und uns nicht mehr mit Noten messen konnten. Vielleicht auch einfach, weil wir langsam aber sicher erwachsen wurden und halt viel vernünftiger als unsere Eltern waren. Irgendwann kamen wir zu einem kleinen Hügelzug, in dem wir immer wieder gähnend schwarze Löcher entdeckten, die uns verrieten, dass wir uns den Drachenhöhlen näherten. Um uns herum war alles still, nicht einmal ein Vogelzwitschern war zu hören. Ich wollte gerade aus dem Dickicht hervor treten, da packte mich Scorpius am Arm und zog mich zurück. „Warte. Irgendetwas ist komisch hier. Wir sind bereits bei den ersten Höhlen angekommen und wenn ich recht sehe, liegen in denen da drüben sogar Knochen im Eingang. Aber es scheint so, als wenn kein einziges Tier hier wäre.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Und? Ich meine, vielleicht sind sie ja gerade beim Jagen.“ Scorpius schüttelte bloss den Kopf. „Klar, bei dieser Tageszeit. Hast du eigentlich aufgepasst in ‚Pflege magischer Geschöpfe’?“ „Nur, weil Hagrid gesagt hat, dass Drachen eher in der Dämmerung jagen, heisst das ja nicht, dass sie es nicht ab und an auch bei Tageslicht tun!“ Irgendwie wollte ich im Moment gerade nur meinen Standpunkt verteidigen. Genervt fasste sich Scorpius an den Kopf. „Könntest du bitte aufhören, dich dümmer zu stellen, als du bist? Ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Sache, immerhin scheint es fast so, als wären wir momentan die einzigen lebenden Wesen im Umkreise von einer Meile. Punkt! Und was hat dein Onkel gesagt?“ „Keine riskanten Aktionen, schon klar. Also gut, vertrauen wir mal deinem Gefühl.“ Ich betonte das letzte Wort unnötig. Wir warteten also noch eine Weile im Dickicht, bis wir uns sicher waren, tatsächlich die einzigen lebenden Wesen im Umkreise einer Meile zu sein, dann verliessen wir den Schutz der Bäume und näherten uns der ersten Höhle. Kennt ihr diesen Moment im Leben, in dem ihr genau wisst, dass ihr einen Fehler begangen habt, im Augenblick, in dem ihr etwas tut? Nun, wir beide hatten dieses Gefühl jetzt gerade. Denn wir waren noch keine zehn Meter aus den Bäumen heraus, als etwas über uns die Sonne verdunkelte und einen grossen Schatten auf den Boden warf. Wir warfen uns kurz einen Blick zu, dann packte mich Scorpius an der Hand und rannte los. Hinter uns hörten wir ein markerschütterndes Brüllen. Dass wir uns wohl gerade dem Hornschwanz auf dem Silbertablett serviert hatten, war uns beiden klar. Mit einem Höllentempo näherten wir uns einer der dunklen Öffnungen in der Hügelkette. Wir hofften beide, dass wir dort nicht einem zweiten Drachen in die Arme laufen würden. Aber zurück in den Wald, nun, mit dem Hornschwanz genau hinter uns wäre das wohl nicht möglich gewesen. Im Innern der Höhle angekommen, verlangsamten wir unseren Schritt, denn unsere Augen mussten sich erst an die Dunkelheit gewöhnen und wir wollten nicht in irgendein Loch treten, aus dem wir womöglich nicht mehr rechtzeitig heraus kommen würden. Mit einem lauten Rums landete das geflügelte Vieh vor dem Höhleneingang und liess einmal mehr sein markerschütterndes Brüllen erklingen. Scorpius schloss seine Finger noch fester um meine und zog mich weiter in die Dunkelheit, seinen Zauberstab in der freien Hand, um uns den Weg zu leuchten. Während er sich unseren Weg nach vorne suchte, drehte ich immer wieder den Kopf, um zu sehen, wie weit das Vieh noch von uns entfernt war. Seltsamerweise folgte es uns nicht. War es zu gross für diese Höhle? Je weiter wir gingen, desto dunkler wurde es und ich konnte gar nicht mehr wirklich erkennen, wo der Höhleneingang eigentlich lag. Seltsam, wir waren doch bis jetzt maximal fünfzig Meter ins Höhleninnere vorgedrungen. Ich kramte meinen Zauberstab hervor, flüsterte den richtigen Spruch und erleuchtete den Weg hinter uns. Vor Schreck stiess ich einen spitzen Schrei aus. Keine fünf Meter von mir entfernt befand sich der grosse Kopf des Untieres. Aus seinen Nüstern dampfte es gewaltig und bevor ich reagieren konnte, öffnete es bereits sein Maul. Ich konnte nur noch erkennen, wie sich im hinteren Teil seines Rachens ein heller Punkt zu formieren begann, da wurde ich von den Füssen hinter einen Felsen gerissen. Leider blieb ich dabei irgendwie mit meinem Fuss in einer Felsspalte hängen. Trotz des lauten Grollens des Drachen konnte ich ein übles, ungutes Knacken aus Richtung meines Fusses hören, kurz bevor sich ein stechender Schmerz durch mein Bein hoch zu meinem Gehirn bahnte. Zwischen einem grossen Felsbrocken und Scorpius eingeklemmt wartete ich ab, bis das Feuer des Drachen erstarb, erst dann wagte ich es, mit einer Hand nach meinem Fuss zu greifen. In einem Winkel, der für einen Fuss überhaupt nicht normal ist, stand er zur Seite ab. Scorpius fluchte neben mir, als sein Blick auf meinen Fuss fiel. Und ein weiteres Mal fluchte er, als er seinen Zauberstab betrachtete. Sein ehemals zwölf Zoll langer Zauberstab lag jetzt in drei Teilen neben ihm auf dem Boden. „Wo hast du deinen?“ Ich suchte, die Zähne zusammen beissend, nach meinem Zauberstab, doch der war weg. Gerade eben hatte ich ihn doch noch in der Hand gehabt! Ich hatte doch dem Drachen ins Gesicht geleuchtet. Aber wo war mein Zauberstab jetzt? Ein weiteres Mal, diesmal jedoch etwas lauter als zuvor, fluchte Scorpius und deutete mit einer Hand an die Stelle, an der wir vor knapp einer halben Minute noch gestanden hatten. Dort lag etwas auf dem Boden. Verzweifelt seufzte ich auf. Mein Zauberstab. Ich musste ihn wohl vor lauter Schreck fallen gelassen haben! Halt suchend krallte ich mich in Malfoys Pullover. Ein paar Tränen bahnten sich den Weg in meine Augen, doch ich blinzelte sie weg, bevor sie mir über die Wange kullern konnten. Jetzt war nicht die rechte Zeit zum Weinen. Scorpius setzte mich vorsichtig, ohne meinen Fuss gross zu berühren, so hinter den Felsen, dass wir beide nebeneinander sitzend genug Platz hatten. Jedes Mal, wenn der Drache wieder unter lautem Grollen einen Feuerball spie, beugte er sich schützend über mich. Wenn ich Malfoy etwas lassen muss, dann, dass er ein echter Gentleman war. Ich hingegen klammerte mich bloss ängstlich an ihn. „Wie weit schaffst du es mit deinem Fuss?“ Wir hatten unseren Plan, wie wir das Vieh loswerden wollten, bereitgelegt. „Wohl keine zehn Meter, aber wie heisst es doch so schön? Der Wille ist stärker als der Körper. Irgendwie werde ich schon rauskommen.“ Wir warteten, bis der Drache einmal mehr seinen Feuerstoss beendet hatte, dann nickten wir uns ein letztes Mal zu und warfen uns auf verschiedenen Seiten hinter dem Fels hervor. Malfoy rannte so schnell er konnte zu meinem Zauberstab, während ich humpelnd am Kopf des Drachen vorbei hetzte. Als ich gerade auf Augenhöhe mit dem Getier war, sah ich, wie es erneut das Maul öffnete und sein gefährliches Grollen ertönen liess. Sekunden später spie es wieder einen gewaltigen Feuerball aus seinem Rachen aus. Ich warf den Kopf in Malfoys Richtung, wollte gerade noch einen Laut der Warnung von mir geben, aber da war es schon zu spät. Er stand direkt vor dem Ungetüm und hatte keine Chance, ihm zu entkommen. Verzweifelt liess ich mich auf die Knie sinken und suchte mit beiden Händen nach einem lockeren Stein auf dem Boden. Ich umfasste Sekunden später einen glatten, spitzen Gesteinsbrocken, hob ihn hoch und schleuderte ihn dem Drachen ins Auge. Mit einem schmerzerfüllten Laut stoppte der Drache sein Feuer und warf den Kopf hin und her. Ich nutzte die Zeit, in der das Vieh abgelenkt war, aus, um zu Malfoy zurück zu humpeln. Jeder Schritt war eine Qual und der Schmerz betäubte mich immer mehr. Auf dem Boden vor mir lag er, meinen Zauberstab fest in der Hand und am ganzen Körper nass. Er musste einen Zauber gewirkt haben, der das Feuer löschte. Doch das hiess nicht, dass er unverletzt geblieben war. Obwohl es in der Höhle praktisch kein Licht hatte, konnte ich doch sehen, dass sich auf seinem rechten Arm und seinem rechten Torso grosse Blasen zu bilden schienen. Zwischen zusammengebissenen Zähnen zischte er mich an, ich solle endlich verschwinden, sobald er mich erblickte. Ich schüttelte bloss den Kopf und half ihm, aufzustehen. „Entweder gehen wir beide hier lebend raus oder gar nicht!“ „Das ist dumm, Weasley! Tu doch einmal etwas Vernünftiges!“ Er funkelte mich fast schon böse an, liess sich aber von mir trotzdem helfen, als ich ihn aus der Reichweite des Drachen schleppte, so gut das mit meinem Fuss nun einmal ging. Der Drache schüttelte noch immer wild seinen Kopf, doch nun begann es aus seinen Nüstern heiss zu dampfen. Ich nahm Malfoy meinen Zauberstab ab, richtete ihn auf das Vieh und legte ihm eine Ganzkörperklammer an. Zumindest hoffte ich, dass ich das getan hatte. Wir drückten uns gemeinsam am Bauch des Tieres vorbei in Richtung Höhlenausgang. Ich konnte bereits einen ersten Streifen Tageslicht vor mir erkennen. Den Schmerz in meinem Fuss ignorierte ich, so gut es ging. Je näher wir dem Tageslicht kamen, desto öfters stolperte einer von uns beiden. „Komm schon, wir sind fast draussen!“ Ich zog ihn weiter, so gut ich konnte. Mit zwei letzten, wackeligen Schritten verliessen wir endlich diese verdammte Höhle und brachen an Ort und Stelle zusammen. Scorpius entwand mir sanft meinen Zauberstab und hielt ihn in die Höhe, um Funken sprühen zu lassen, dann liess er sich rückwärts gegen den kalten Fels des Hügels sinken. „Verdammt, ich glaube, Büroarbeit ist doch nicht so übel!“, flüsterte er leise und strich mir dabei mein Haar hinters Ohr. Ich nickte und brachte sogar ein halbherziges Grinsen zustande, während ich neben ihn rutschte und mich ebenfalls anlehnte. „Wem sagst du das!“ Meine Finger verhacken sich in seinen. „Wenigstens sind wir da raus.“ Scorpius atmete zweimal schwer, bevor er antwortete. „Ja, auch wenn du dich nicht an unseren Plan gehalten hast.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Nun, unser Plan enthielt ja eigentlich auch nicht, dass du dich grillen lässt.“ Mit einem Blick auf seine rechte Seite verlieh ich meinen Worten Nachdruck. „Das wird sicher Narben geben.“ Malfoy hatte die Augen geschlossen und bevor er in eine tiefe Ohnmacht hinab sank, gab er zurück: „Ist mir eigentlich egal.“ Etwa zehn Minuten, nachdem wir aus der Höhle heraus waren, erschien ein ganzes Pack anderer Zauberer, darunter auch Charlie, der natürlich sofort die totale Panik schob, als er mich uns Scorpius erblickte. Man brachte uns auf direktem Weg in die Krankenstation des Reservats, wo man sich um meinen Fuss und Malfoys Verbrennungen kümmerte. Später erfuhr ich von Charlie, dass wohl der einzige Grund, warum der Hornschwanz nicht von uns abgelassen hatte, der war, dass sich das verdammte Vieh wegen seiner Höhe im Eingang der Höhle verkeilt hatte und nicht mehr heraus gekommen war. Zwei Tage waren vergangen, seit wir ungewollt Bekanntschaft mit dem Hornschwanz gemacht hatten. Meinem Fuss ging es wieder ziemlich gut, ich konnte ohne Probleme gehen und tat das deswegen auch ziemlich oft. Mich kann man einfach nicht im Bett halten. Scorpius ging es nicht ganz so gut, doch auch er war auf dem Weg der Besserung. Kurz nach Mittag setzte ich mich zu ihm ans Bett und betrachtete seinen bandagierten Oberkörper. Natürlich war ihm mein Blick nicht entgangen. „Was?“, fragte er deswegen fast schon ein bisschen gereizt. Ich hob den Kopf und blickte ihm nun direkt in die Augen. „Du weißt hoffentlich, was man über ‚Kriegsverletzungen’ sagt?“ „Nein!“ Oho, da war wohl jemand mit dem falschen Fuss aufgestanden. Na ja, ich konnte es ihm irgendwie nicht verdenken. Scorpius Malfoy war ein gut aussehender junger Zauberer mit einem tollen Körper (das werde ich NICHT bestreiten, denn auch ich habe Scorpius im Sommer öfters beobachtet), dem man eigentlich keine Narben wünschte. „Frauen stehen auf Männer mit Narben und Uniform!“ Für einen Moment herrschte Schweigen. Beinahe ungläubig sah er mich an. Dann, und das war die Reaktion, die ich wohl am allerwenigstens erwartet hätte, begann er zu lachen. Ein Lachen, dass fast schon wieder so unbeschwert klang, wie zu unserer Schulzeit. „Mir fehlt aber die Uniform.“ Mit verschwörerischem Grinsen antwortete ich: „Wolltest du nicht noch vor drei Tagen Profiquidditchspieler werden? Das Trikot eines Quidditchteams zählt auch als Uniform.“ Mit einem undeutbaren Blick sah er mich an: „Stehst du auch auf Männer mit Narben und Uniform?“ Mir schoss gerade das Blut in Unmengen in den Kopf und färbte mein Gesicht dunkelrot, sodass Scorpius erneut zu lachen anfing. In meiner Gegenwart hatte er eigentlich noch nie so gelacht, auch in unserer Schulzeit nicht. Meist war da immer etwas Gehässiges dabei gewesen. Jetzt nicht mehr. Jetzt war es bloss noch ein amüsiertes Lachen. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du spinnst?“ Scorpius grinste mich mit einem Lächeln an, mit dem er während unserer Schulzeit eigentlich alle Mädchen angesehen hatte. Alle, ausser mir. „Ja, du. Und zwar des Öfteren.“ Etwas hatte sich zwischen uns verändert. Niemals zuvor in den bald acht Jahren, in denen wir uns kannten, hatten wir miteinander gelacht. Wieder breitete sich zwischen uns Schweigen aus. Irgendwann griff Scorpius nach meiner Hand und sah mir dabei mit durchdringendem Blick in die Augen. „Ich bin dir wirklich dankbar, dass du nochmals zurückgekommen bist. Verdient hätte ich es nämlich nicht.“ Ich reckte die Nase in die Luft und grinste ihn an. „Natürlich nicht! Aber ich bin nun mal ein viel besserer Mensch als du!“ „Das bist du wahrscheinlich sogar, Rose.“ Mit platztellergrossen Augen sah ich ihn an. Niemals zuvor hatte er mich beim Vornamen genannt. Ich war für ihn vieles gewesen, von Weasley bis hin zu Karottenkopf, aber niemals Rose. Und irgendwie, ich weiss auch nicht, aber ich hatte auf einmal dieses warme Gefühl ums Herz. Ich weiss, ich spreche gerade über Malfoy. Aber trotzdem. Als ich etwas später Onkel Charlie über den Weg lief, musterte er mich erst von oben bis unten mit diesem komischen Blick, mit dem ich nicht wirklich etwas anzufangen wusste. Dann sagte er ernst: „Du und Scorpius, habt ihr mal miteinander geredet? Siehst du jetzt auch, dass er nicht ganz so schlimm ist, wie du am Anfang getan hast? Ich kann dir versichern, er ist um Einiges anständiger als sein Vater und um Längen besser als sein Grossvater.“ Ich nickte bloss als Antwort. Was sollte ich auch erwidern? Dass ich Malfoy viel zu lange falsch eingeschätzt zu haben schien? Bis ich das zugeben würde, musste schon noch einiges passieren. Einen Monat später reiste ich wieder zurück nach London. Onkel Charlie und ich hatten beschlossen, meinen Eltern nichts Genaueres von dem Zwischenfall zu erzählen, sonst würde es bloss wieder unnötig Panik geben. In der restlichen Zeit im Reservat verbrachte ich viel Zeit mit Scorpius und ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich doch wohl mehr mit ihm gemeinsam zu haben scheine, als ich anfangs gedacht hatte. Wir waren sogar übereingekommen, uns vielleicht wieder einmal zu sehen, wenn er auch wieder in London war. Ich erhielt ab und an einen Brief von Charlie, in dem Scorpius, der beschlossen hatte, ein ganzes Jahr in Rumänien zu bleiben, einige Zeilen an mich anfügte. Ich hatte in der Zwischenzeit einen Posten als Photographin beim Tagespropheten ergattern können. Papa war zwar der Meinung, dass ich komplett überqualifiziert für diesen Posten sei, doch mir gefiel die Arbeit. Onkel Charlie hatte mir im Reservat seine alte Kamera geliehen und ich hatte auf meinen Kreuzzügen mit Scorpius durch das Reservat entdeckt, dass ich eigentlich ziemlich gerne photographierte. Und auch noch ziemlich gut darin war. Die Photos, die ich von den Drachen gemacht hatte, wurden sogar teilweise schon veröffentlicht. Na ja, vor allem deswegen, weil Onkel Charlie und Scorpius sie mir geklaut und dann eingeschickt hatten. Was hatten sie noch gleich dazu gesagt? Ach ja, es war zu meinem eigenen Wohl. Die ersten Strahlen der Sonne erscheinen über dem Horizont. Vor mir erstrecken sich die weissen Gipfel der Alpen. Der Schnee, der auch im Sommer nicht taut, glitzert wie tausend Kristalle. Durch das Objektiv meiner Kamera beobachte ich den Sonnenaufgang, bis die Hälfte der roten Scheibe zwischen den Bergen hervor gekommen ist, dann drücke ich auf den Auslöser. Ich nehme die Kamera herunter, blicke noch einmal in die Sonne und drehe mich um. Für einen Moment bleibt mir fast das Herz stehen, so erschrecke ich ab der Person, die hinter mir steht und deren Erscheinen ich gar nicht mitbekommen habe. Im ersten Licht des Tages schimmert Scorpius’ blondes Haar golden. Er trägt eine dunkle, enge Jeans, einen schwarzen Sweater und einen grauen Zweireiher. Sehr elegant. Passt aber nicht direkt auf den Gipfel eines Berges, wo wir uns momentan aber gerade befinden. „Hi.“, begrüsst er mich. Fast zehn Monate haben wir uns nicht mehr gesehen. „Hi. Woher wusstest du, dass ich hier bin?“ Ich kann mich nicht erinnern, meinen Aufenthaltsort im Tagespropheten mitgeteilt zu haben. „Hab halt meine Quellen.“ Er schaut mich nicht direkt an, sondern an mir vorbei auf die Wipfel der Berge in meinem Rücken. Ich kann mir vorstellen, wer wohl seine Quelle war. Al! Mein Cousin und Scorpius haben sich schon während der Schule überraschend gut verstanden. „Was machst du hier?“ Ich meine, es passiert schon nicht alle Tage, dass mir jemand bis auf den Gipfel eines Viertausenders folgt. Kurz zuckt Scorpius mit den Schultern. Er sieht noch immer an mir vorbei. Ich mustere ihn genau und irgendwann bleibt mein Blick an seiner Hand hängen. Rasch überwinde ich die drei Meter Distanz zwischen uns und greife nach seiner Hand. Überrascht schaut er mich jetzt an. Doch ich sehe noch immer auf seine Hand im meiner. Seine Haut ist teilweise tief vernarbt. „Geht das nicht mehr weg?“ „Ich könnte es wegmachen lassen.“, antwortet er tonlos. Jetzt schaue ich ihm endlich in die Augen. „Und warum machst du es dann nicht?“ Fast schon verlegen scheint er sich zu räuspern. „Weil mir mal ein Mädchen gesagt hat, dass Frauen auf Männer mit Narben und Uniform stehen.“ Die Sonne steigt endgültig über die letzten Spitzen der Berge und hüllt alles um uns in grelles Licht. Doch das sehe ich gar nicht, denn ich bin gefangen in Scorpius Malfoys Augen. Vor einigen Monaten wusste ich zwar, dass sich etwas zwischen uns verändert hatte, konnte es aber nicht genau benennen. Heute schon. Ich hätte jeden, der mir noch vor einem Jahr gesagt hätte, dass Scorpius Malfoy und ich irgendwann unsere Feindschaft nieder legen würden, ausgelacht. Aber genau das hatten wir getan. Das und noch viel mehr. Und während ich auch weiterhin meinen Blick nicht von seinem nehmen kann, beugt er sich zu mir herunter, bis seine Lippen auf den meinen liegen. Seine Finger fahren durch mein zerzaustes Haar und ich schliesse meine Arme um seinen Hals. Während um uns herum die Welt erwacht, küssen wir uns zum ersten, aber definitiv nicht zum letzten Mal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)