Der lange Weg der Gerüchte von abgemeldet (Fortsetzung des OS 'Perfekter Plan Potter' - BZ/HP) ================================================================================ Kapitel 8: 8 • Ich fand meinen Halt ----------------------------------- Ich fand meinen Halt ••••••• Weiß. Nichts als nur ein strahlend grässliches Weiß. Ich schaute nach rechts. Ein weißer Vorhang. Ich schaute nach links. Ein weißer Vorhang. Ich schaute gerade aus. Eine weiße Decke. War ich hier im Wartezimmer des Todes? Wollte man mich zu erst foltern bevor man mir erlaubte ins Jenseits zu wandern? Weiß, ich sehe nur ein verdammtes Weiß! Weiß, Weiß, Weiß- Die Trennvorhänge wurden zur Seite geschoben. „Du bist wach!“ -Schwarz, Grün, Rot, Gold... Harry? „Du... du bist doch wach, oder?“ Eine Hand ruhte auf meiner linken Schulter. Ich schielte sie an. Sie zeigte Kratzer auf und war nicht eingecremt. Ganz trocken war sie. Die Nägel waren kurz und ungefeilt. Die Finger jedoch waren hübsch, dachte ich. Lang und schmal... „Blaise! Sag doch was!“, drängte Harrys Stimme. Ich schaute in sein Gesicht und mich traf mit einem Schlag die Erkenntnis. „Harry!“ Ich setzte mich von meiner liegenden Position auf und griff nach Harrys Hand. Er schaute mich erschrocken an. „Ich habe ein Problem!“, sagte ich hastig. „Wir haben ein Problem! Ein großes!“ „Beruhige dich erst mal“, sagte Harry. „Außerdem bist du im Krankenflügel, wenn du das noch nicht bemerkt hast - also sei leise. Madam Pomfrey wird mich sonst rausschmeißen.“ Ich wurde ruhiger. „Wir haben ein Problem“, wiederholte ich. „Ist das der Grund, warum du vor einigen Stunden umgekippt bist?“, fragte Harry besorgt. „Umgekippt?“, fragte ich verwirrt nach. Harry nickte und lächelte gequält. „Du hast mir ganz schön Angst eingejagt, weil ich dachte du würdest...“ Harry senkte den Kopf. „Madam Pomfrey hat mir dann aber gesagt, dass du nur zu viel Schokolade gegessen hast.“ „Ich? Zu viel Schokolade?“, fragte ich gespielt ungläubig. „Nie in meinem Leben hatte ich zu viel von Schokolade! Schokolade ist mein Leben!“ Harry lachte leise auf und sah mich wieder an. Ich lächelte. „Was ist nun das Problem? Das hat doch nicht was mit Malfoy zu tun, oder?“ Mir drehte sich der Magen um. Ich schüttelte den Kopf. Droy war nicht das Problem. Nein. Aber konnte ich Harry die Wahrheit einfach so rausposaunen? Konnte ich ihm sagen: ‚Hey, Harry. Mutter hat mir einen Brief geschrieben. Sie glaubt uns! Toll, oder? Wir sind schon mal ein Schritt weiter. Der nächste wird dir vielleicht nicht gefallen. Mutter sagt, ich muss dich töten.' Auf gar keinen Fall! Aber Harry musste es erfahren. Wer wusste schon, was passieren würde, wenn er es auf andere Wege mitbekam. Vielleicht würde er denken, dass wir nur wegen dem Plan befreundet waren - was anfänglich natürlich gestimmt hatte, aber jetzt war alles anders! „Kennst du... dieses Gerücht um meine Mutter?“, fragte ich zögernd. „Meinst du dieses, in der alle Männer, die mal mit ihr zusammen waren, auf geheimnisvoller Art und Weiße verschwanden und dann tot aufgefunden wurden? Hermine hat mir das erzählt, und Ron- oh! Ginny auch! Sie hat es mir des öfteren mal gesagt“, sagte Harry mit einer solchen Leichtigkeit, dass es mir noch schwerer fiel ihm die Wahrheit zu sagen. „Ganz schön heftig, muss ich sagen, aber Gerüchte sind manchmal sehr übertrieben, nicht?“ Salazar Slytherin, steh mir bei! „Es stimmt“, sagte ich schnell, ohne noch einmal darüber gründlich nachzudenken. „Es stimmt...?“, wiederholte Harry. Dann weiteten sich seine grünen Augen. Sie waren so voller Leben, dachte ich. „Oh...“ „Du weißt, dass ich nicht meine Mutter bin, oder?“ Ich drückte Harrys Hand, die ich immer noch hielt und schaute ihn flehentlich an. „Ich würde niemals... nie.... nie-“ „Schon gut, Blaise“, sagte Harry sanft und drückte meine Hand sanft zurück. „Natürlich bist du nicht deine Mutter. Du bist viel zu jung und viel zu männlich!“ „Harry!“ Er lachte nur und schüttelte den Kopf, dann wurde er ernster. „Danke, dass du es mir gesagt hast. Es ist immer gut eine solche Bürde nicht alleine tragen zu müssen“, sagte er. Ich wusste was er meinte. Harry wusste mit Bürden umzugehen, schon sehr früh. Er war der stärkste Löwe in der Höhle der Gryffindors. Er war bestimmt der Anführer, dachte ich. Ein ziemlich klein geratener, und eigentlich auch nicht gerade kräftiger aber sehr willenstarker, niedlicher kleiner- wo war ich stehen geblieben? Ach ja! Das Problem! „Es tut mir leid, dass ich dich in diese Situation reingezerrt habe“, sagte ich schuldbewusst. „Ach was! Das wird schon wieder! Vielleicht musst du nur mit ihr reden- oder schreiben“, meinte Harry optimistisch. „Schließlich bist du ihr Sohn-“ „Neuerdings bin ich das wohl“, sagte ich trocken. Harry seufzte und umarmte mich ohne eine Warnung. „Vielleicht war sie davor nur zu stolz gewesen irgendwelche Gefühle der Zuneigung zu zeigen“, flüsterte Harry nah an meinem Ohr. Ich lag still in seinen Armen. Unbeweglich genoss ich die Wärme. Es war schwer ihm zuzuhören. „Du bist auch nicht gerade jemand der ohne Grund ein Lächeln aufsetzen kann, wenn überhaupt.“ „Meine Mutter ist krank“, kam es leise von mir. „Als ich sie die wenigen Stunden gesehen hatte, sah sie für mich sehr gesund aus“, murmelte Harry. „Sie trägt eine Ganzkörpermaske. Alles was sie sagt, alles was sie tut, alles könnte nur eine Lüge sein.“ Meine Arme schlängelten sich vorsichtig um Harrys Taille. „Lügt sie dich oft an?“ Harry lehnte seinen Kopf auf meine Schulter. „... Nein.... Nie. Nur alle anderen, die nicht bei uns wohnen...“ Der Brief war keine Lüge. „Hat sie wirklich geschrieben, dass du mich töten sollst?“, sagte Harry ohne ein Hauch von Angst. „Ja-“, fing ich an, aber stockte. „Zwischen den Zeilen“, beendete ich schließlich meinen Satz. „Vielleicht hat sie gar nichts zwischen den Zeilen schreiben wollen“, meinte Harry. „‚Plan vollenden‘ heißt ‚Tradition befolgen‘. Es ist eindeutig.“ „Blaise. Du vergisst, dass sie viel vom Geldmachen versteht“, sagte er heiter. Ich verstand ihn manchmal wirklich nicht. Vielleicht war mein Hirn einfach noch nicht ganz betriebsfähig, da mich seine Wärme ganz benebelte. „Ich bin Harry Potter“, sagte er klipp und klar. „Äh....“, erwiderte ich intelligenterweise. Ich fühlte, wie er belustigt den Kopf schüttelte. „Mich ohne Probleme umzubringen ist unmöglich“, erklärte Harry. „Erstens, wir sind in Hogwarts, einem Gerüchte brauenden Kessel. Zweitens würden meine Freunde keine Ruhe geben bis sie den Übeltäter gefasst haben. Da du, ein Slytherin, dich so schnell mit mir angefreundet hast, wärst du der erste Verdächtige, nicht? Und wenn sie erfahren wer deine Mutter ist, werden sie euch beobachten lassen. Daran hat deine Mutter bestimmt gedacht! - Ach ja. Manche von den Auroren sind gut mit mir befreundet.“ Harry löste sich leicht von mir, um mich mit seinem Lächeln anzustrahlen. Ich blinzelte. „Klingt logisch“, sagte ich schließlich. Ich fragte mich, ob er mich noch einmal umarmen würde, wenn ich wieder meine deprimierte Miene aufsetzte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)