Ein Leben ... SasuXSaku von Lionness (ist alles was dir bleibt. FF by Lionness) ================================================================================ Kapitel 7: Dinge verändern sich oder werden bleiben --------------------------------------------------- Hi Leute, ihr habt Glück das ich mich auch aus meinem Urlaub melden kann und somit ist es mir gelungen ein neues Kap für euch zu zaubern. Natürlich sind Anregungen, Kritiken und auch positive Bemerkungen wie immer gern gesehen. Viel Spaß beim Lesen, eure Lionness -------------------------------------------------------------------------------------- Ihr war es gleich was um sie herum noch geschah, kurz zögernd und doch schlussendlich willens, überbrückte sie den geringen Abstand zwischen sich und dem Nara. Seine Lippen fühlten sich weich an, schneckten nach den Colakaugummis, die er stets im Mund hatte und sie genoss das Prickeln auf ihrer Zunge als er ihr die Chance gab noch mehr von ihm zu schmecken. Der Kuss war sanft, liebevoll und beinahe schon unschuldig. Seine Hände berührten ihren weichen Kashmirpullover und zogen sie schließlich ohne starken Druck auf seinen Schoß. Irgendwo in dem hübschen Kopf der Yamanaka befand sich die Befürchtung, wie auch Erkenntnis, dass ihr Tun noch schwere Konsequenzen haben würde, doch in jenem Moment sollte dies erstmal nicht von Bedeutung sein. Ihr Herz schlug auf und ab, legte sich wirrend und bebend an ihren Brustkorb, während ihre Hände gierig nach dem geschmeidigen braunen Haar suchten. Der knappe Zopf Shikamarus löste sich bereits und sie machte sich keineswegs die Mühe weitere Zerstörung zu vermeiden. Im Gegenteil. Süchtig nach mehr beugte sich die Blonde zum Hals ihres Gegenübers und begann dort mit zärtlicher, aufrichtiger Liebkosung. Der Nara stöhnte kehlig, legte seine Hände um ihr Gesicht, sah ihr immer wieder tief in die Augen, ehe er plötzlich abbrach und ihre warmen Gefühle sofort erfrieren ließ. Schmerz bohrte sich in ihr Innerstes als sie sich der Abweisung klar wurde. Seine starken Hände auf Gesicht und Oberarm waren alles was sie bei ihm hielten. „Verstehe mich nicht falsch Ino..., bitte.“ Das folgende Stöhnen klang nicht länger erregend, sondern vielmehr mitleidsvoll und die Blondine war es diesmal die das Kinn des jungen Mannes zu sich anhob um in den schönen Augen einzutauchen. „Was soll ich richtig verstehen?“ „Du bist noch immer mit Sai zusammen.“ Ihre Mutter hatte der jungen Frau einst mal gesagt das man nicht Alles haben könne und das man viel Geld besitzen müsste um solch eine Tragik so gut wie möglich auszuschalten. Die Yamanaka musste in jenem Moment allerdings feststellen das die Dinge welche sie begehrte, niemals gekauft werden könnten. „Dann werde ich mich trennen,... ich liebe dich.“ Die Worte waren so plötzlich aus ihrem Mund geflohen, waren so wahr, dass die Blonde sich derer nicht mal schämen konnte oder wollte. Sie liebte das Schulgenie, war verrückt nach seinen sarkastischen Bemerkungen, lachte über die Mathewitze, die sie im Grunde ja nicht einmal verstand und war in der Lage sich nur innerhalb einer Minute eine Zukunft vorzustellen, die ihr auch Jahre mit Sai nicht gelungen war. Ihre Mutter musste das verstehen, ja, Ino Yamanaka war von ihrem Wunsch überzeugt, ebenso wie von der Tatsache das es ihr gelingen würde Frei ihre Meinung zu äußern. ~*~ Hinata saß stumm an der langen Tafel, lauschte eher ungewollt als gewollt dem Klirren des Bestecks und wusste dieses genau als Ruhe vor dem Sturm einzuordnen. Ihr Cousin und ihre jüngere Schwester hatten noch immer nichts gesagt, obwohl bereits das Dessert eingedeckt wurde. Vielleicht mochte die Hyuuga sich Dinge einbilden und paranoid sein, doch das ihre sonst so redegewandte Schwester einem stummen Stein glich, ihr sonst so feindseliger Verwandter auf Schikanen verzichtete und ihr Vater schlussendlich das Wort Schande noch nicht einmal in den Mund genommen hatte, machte es der Dunkelhaarigen schon verdächtig. „Gibt es einen Grund für das eisige Schweigen?“ Ihr neue Art fand ziemlich schnell die Oberhand wie die junge Erbin stumm seufzend für sich feststellen musste. Es lag gar nicht in ihrer Absicht den verehrten Vater bereits auf diese Veränderungen aufmerksam zu machen, doch da es in dem hellen Grau furchterregend aufblitzte, wappnete sich die Hyuuga sofort. „Seit wann stört dich ehrenhafte Ruhe, sonst liegt dir das Reden auch nicht meine Tochter.“ Der spöttische Ton prallte zum eigenen Erstaunen der hübschen Hyuuga an ihr ab, als hätte dieser Mann tatsächlich nichts gesagt. „Manche Talente brauchen wie gutes Obst ihre Zeit zum reifen.“ Sie bemerkte durchaus das sowohl ihr Cousin Neji, als auch ihre kleine Schwester Hanabi immer wieder fragende und zweifelnde Blicke über den langen Tisch warfen. Es schien als wollten oder konnten sie nicht glauben was Hinata dort gerade tat. „Mir wurde zugetragen das du deine Kurse noch einmal umgestellt hast, statt deines Flötenunterrichts ist erneut Malerei auf den Stundenplan gelangt, gibt es dafür eine plausible Erklärung?“ Jeder in dem großen Raum wusste sofort dass das Familienoberhaupt nicht wirklich eine Antwort brauchte, sondern, wie sonst auch, bereits bestens informiert war. Wenn Hiashi Hyuuga allerdings auf ahnungslos machte war dies nie gut für seine Gesprächspartner. Hinata wusste das ebenso gut wie auch der Rest der Familie, allerdings sah sie auch nicht ein abzuwarten. „Das mag daran liegen das ich meinen Stundenplan selbst umgestellt habe.“ Stille brach über die unmotivierte Runde herein und diesmal schaffte es eisige Ruhe in den Salon. „Dass wirst du wieder rückgängig machen, wir hatten das leidige Thema doch schon besprochen.“ Für das Oberhaupt der alten Familie war alles gesagt, die Sache war von ihm entschieden und dies bedeutete keine Widerworte, doch Hinata fand kein Einsehen in einer Zustimmung. „Das werde ich nicht, der Zeichenkurs ist bereits beschlossene Sache und ich werde ebenfalls an dem großen Schulwettbewerb teilnehmen.“ „Was erlaubst du dir, solange du die Füße unter meinen Tisch stellst hast du zu tun was ich dir sage!“ Fest polterten die Fäuste des älteren Mannes auf den großen Tisch und brachten kurzzeitig jedes Glas zum Klirren, diese Reaktion überraschte jedoch keinen der Jüngeren. Energisch warf die junge Erbin ihre Serviette auf den noch vollen Teller und erhob sich so schnell, das nicht einmal der entsetzte Butler Chance bekam den Stuhl fortzurücken, als dieser Begriff das die Familie gleich in Streit ausbrechen würde, stahl er sich stumm aus dem Esszimmer. „Wenn du willst das ich ausziehe Vater, dann sage mir bescheit und ich bin weg.“ „Was hast du gesagt?“ „Du hast das schon richtig verstanden, ich will malen und wenn du mir diesen Wunsch verbieten willst, bin ich gezwungen eine Entscheidung zu treffen.“ „Woher nimmst du diese Frechheit, nicht mal dein unnützer Cousin erdreistet sich mit so losem Mundwerk.“ Wütend ballte Hinata die Fäuste, sie bemerkte wie ihr vor Aufregung die Hitze in die Wangen stieg. Es war viele Jahre her das sie solch einen Zorn verspürt hatte, damals als ihr Vater Neji geschlagen hatte obwohl er nicht verantwortlich gewesen war. Eigentlich, so wurde es der Hyuuga klar, war dass viel zu lange her, immerhin waren sie doch eine Familie. Es war ihre Pflicht ihre Verwandten zu beschützen. „Hör auf damit! Du hast kein Recht so von ihm zu sprechen, Neji ist großartig so wie er ist. Alles was er anfasst bringt er mit Bravour auch zu Ende, du hast dir doch nie Zeit für ihn genommen, für keinen von uns, du kennst uns also gar nicht. Der einzige Mensch der hier Frechheiten von sich gibt ist mein Vater.“ „Hinata.“ Flüsterte ihre Schwester geschockt, doch dies ging in dem ruckartigen Aufstehen des Familienoberhauptes beinahe unter. Beeindruckend und überraschend war jedoch als Neji einen kurzen Augenblick später ebenfalls in die Höhe schoss, sie hinter seinen Rücken zog und sich als Schutzwall vor seinem Onkel aufbaute. Es war sehr lange her das sie so etwas wie eine Familie gewesen waren, vorsichtig und zärtlich streckte die junge Frau ihre Hand nach der ihres Cousins aus. Zwar zuckte dieser bei erster Berührung zusammen, umgriff die zarten Finger allerdings schließlich und so kam es das die beiden Jugendlichen plötzlich eine Einheit bildeten, der Hiashi Hyuuga nur sprachlos entgegen sehen konnte. „Vater, ich denke wir sollten das Thema ein fur alle Mal ruhen lassen.“ „Das Thema ist noch nicht vom Tisch Fräulein und du Junge, nach allem was du mir zu verdanken hast? Eine wahre Enttäuschung.“ So wandte sich der alte Mann schließlich ab und brachte diese Wandlung so schnell wie möglich hinter sich. Der Hyuuga konnte sich nicht erinnern je eine Szene erlebt zu haben in der seine Tochter ihm Widerworte gab. Dabei bemerkte das Oberhaupt aber auch das er diese Eigenschaft nie zu schätzen gewusst hatte, mehr noch, er hatte sie belächelt und vespottet. „Ist alles in Ordnung Nee-san?“ „Alles in Ordnung Hanabi, tue mir doch den Gefallen und lass mich mit Neji kurz allein, ja?“ „Natürlich.“ Es war bereits nach Mittag und die gerade Mal Elfjährige wollte ihre Lieblingssendungen nicht verpassen, wie die Ältere sehr wohl wusste, sonst wäre sie interessierte gewesen. Wenige Sekunden später schloss sich ein weiteres Mal die Zimmertür, jedoch diesmal wesentlich leiser. „Es tut mir Leid das Vater dich da mit reingezogen hat. Ich wollte dir keine Schwierigkeiten bereiten, vielen Dank das du mir geholfen hast.“ Zu ihrer Verwunderung lächelte der Braunhaarige nur stumm, als wüsste er Dinge die sie noch lange nicht begriffen hätte, um ihrer Verwirrung Ausdruck zu verleihen zog die junge Erbin ihre Augenbraue hinauf. Neji schien diese Aufforderung ohne weiteres zu verstehen. „Es hat zwar lange gedauert, aber ich wusste da du es eines Tages begreifen würdest.“ „Was?“ „Das nicht alles was Hiashi Hyuuga sagt gleich Gesetz ist.“ Ungewollt brach Hinata leise in Gelächter aus und schüttelte beinahe amüsiert über ihr früheres Huschen den Kopf, ihr Vater war zwar ihr Vormund aber das gab ihm noch lange nicht das Recht sie Beide schlecht zu behandeln. „Ich habe sehr lange gebraucht.“ „Nun, ich habe mich mit der Einsamkeit gut angefreundet, dir muss es also nicht Leid tun.“ „Tut es trotzdem.“ Noch immer hielt die Hyuuga ihren Cousin an der Hand und weil Jener sie nicht abschüttelte blieb die Dunkelhaarige einfach so stehen. Obwohl dieser Streit womöglich noch böse Folgen haben konnte, fühlte Hinata sich einfach großartig, um nicht zu sagen Frei. ~*~ Oft vergisst man das es außer dem Leben welches man lebt, an dem Ort wo man wohnt, es noch soviel mehr gibt. Die Welt war riesig, kaum ein Mensch denkt daran das es noch mehr Kontinente als den Eigenen gibt, mehr Meere, mehr Blumen, mehr Menschen und egal wie oft man sich daran zu erinnern versucht, es bleibt oft vergessen. Sakura liebte Japan, sie war in Tokyo aufgewachsen. Hatte auf den großen Kreuzungen Streifenspringen gespielt, hatte oft mit den Nachbarskindern Parkurlauf über den großen Wochenmarkt gemacht. Sakura hatte vielleicht nicht die glücklichste Kindheit von allen, aber trotzdem wusste die Rosahaarige ihr Glück zu schätzen. Immerhin hatte sie Eine gehabt. Mit den Jahren waren diese Spiele verflogen, Ernst und Verantwortung hatten an Platz gewonnen, doch das änderte für die Haruno nichts an der Tatsache das sie ihre Heimatstadt liebte. Manchmal, wenn ihre Eltern sie auch ganz sicher nicht vermissen konnten, dann saß die Rosahaarige auf einem Bürgersteig an jener riesigen Kreuzung von damals und sah dem eiligen Gewusel zu. Es half ihr mit allem umzugehen, dem Stress, der Angst, dem Schmerz. Der schlimmste Stress war vor vier Jahren gewesen, als zusätzlich zur Pubertät auch der Prüfungszwang kam, der Druck in die höhere Leistungsklasse aufgenommen zu werden, mit Bestnoten wie sich versteht. Die meiste Angst war an jenem Tag als ihre beiden besten Freunde, Sasuke und Naruto mit einem der Schulbusse einen schweren Unfall hatten. Lange hatte sie auf einem harten Plastikstuhl gesessen und gewartet, niemand hatte ihr sagen können ob und wie schwer die Beiden verletzt waren. Als sie schließlich erfuhr das ihnen etwas passiert war, beide sogar operiert werden müssten, tat die Haruno etwas das sie seit dem frühsten Kindesalter nicht mehr getan hatte. Das junge Mädchen war in die Krankenhauskapelle getreten, hatte zwei Kerzen für das Wohl ihrer Freunde angezündet und mit Gott geredet. Sie hatte mit ihm einen Deal gemacht, sollte er die Beiden retten, würde sie ab diesem Tag alles tun damit sie ein glückliches Leben haben würden. Der größte Schmerz übertraf alles was Sakura je gefühlt hatte und obwohl ihre Entscheidung mit ihrem Wort an Gott zusammenhing, also das Richtige war, machte es dies nicht einfacher. Sie hatte sich schon früh in den Schwarzhaarigen verliebt, hatte eines Tages gespürt das ihr Herzklopfen mehr als nur normale Freude war, doch sie sollte einfach nicht dazukommen ihm die Wahrheit zu sagen. Schlimmer noch, sie war gezwungen sich selbst das Herz herauszureißen. Der Schmerz war bis heute nicht vergangen und Sakura bezweifelte das er je verschwinden würde. Aber all dies wurde anders für die Rosahaarige als sie den Worten ihres Vaters lauschte, während die Musik vom Plattenspieler immer leiser und leiser wurde. Der große Salon war gepflegt, das Teeporzellan mit Gebäck und Früchten angerichtet und trotzdem wollte niemand zum Nachmittagstee greifen. Sakura saß einfach still da, ihre Hände sittsam im Schoß gefalten, die Augen gesenkt und spürte wie mit jedem weiteren Wort ihr Herzschlag verlangsamte. „Es ist beschlossene Sache.“ „Aber ihr habt nie etwas gesagt!“ Echauffierte sich die Sechzehnjährige, doch diese bemerkte gleich das ihr Verhalten die Situation nur verschlimmerte, denn die Augen ihres Vaters wurden dunkler und die Jüngere wusste genau das dies ein schlechtes Zeichen war. „Wir sagen es dir jetzt, es ist meiner Meinung nach nicht nötig die Tochter über Geschäftsentscheidungen oder Sonstiges zu informieren. Es bleibt beschlossen, du wirst dein Schuljahr noch beenden, dann werden wir nach Europa umziehen.“ „Die Geschäftspartner deines Vaters haben ihren Hauptsitz in Italien, es ist für uns alle ein Vorteil Sakura.“ Alle außer mir, schoss der Gedanke wie ein Blitz durch ihren Kopf, während sie sich ohne Erlaubnis erhob. „In Ordnung, wenn ihr mich entschuldigt, ich möchte diese Überraschung verarbeiten.“ Und ehe ihre Eltern Einwände erheben konnten lief sie aus dem großen Salon um auf ihr Zimmer zu gelangen. Sakura war es gewohnt das man Entscheidungen für sie traf, viele Dinge die für einen Jugendlichen normal waren, hatte sie nicht und dies hatte sie toleriert, doch die Rosahaarige war sich nicht sicher ob die neuen Entscheidungen das auch waren. War sie bereit ihr ganzes Leben hinter sich zulassen, weil ihre Eltern dies wollten? Sasuke von sich zu stoßen war das härteste und grausamste das sie jemals hatte tun müssen, doch die Gewissheit ihn wenigstens noch bei seinem Leben beobachten zu dürfen, hatte Sakura Hoffnung gegeben. Dieser restliche Funke würden nun also auch noch verglühen. Seufzend warf sich die junge Frau unschicklich auf ihr Bett um mit dem Kissen ihr Gesicht und die wütenden Schreie zu verdecken. Fugaku Uchiha und Keiji Haruno hatten ihr Leben zerstört. ~*~ Sehr geehrter Herr Uzumaki, mit Freude dürfen wir Ihnen mitteilen das Ihr Demo der Vorjury so gut gefallen hat, dass man Ihnen hiermit eine Einladung zum Vorspiel unserer Music Act Academy zukommen lassen möchte. Die neue Interpretation der Mondscheinsonate, wie Sie sie uns schickten hat es bisher nur selten gegeben. Da Sie ziemlich geheimnisvoll über Ihr Duett sprachen, geben wir die Neuigkeit vertrauensvoll an Sie und hoffen das sie die gute Nachricht weiterleiten. Ihr Vorspiel ist für den 10. 07. 2011 festgelegt. Sollte es zu Problemen und Verzögerungen kommen bitten wir um rechtzeitige Benachrichtung, ansonsten sieht sich das Fachkomitee dazu gezwungen die mögliche Numminierung zurückzuziehen. Mit freundlichem Gruß Rumi Hekado (Leiterin der Academy) Seine Hände zitterten stark, so stark das der Fetzen Papier bereits laut raschelte und damit seinem wildschlagenden Herz Konkurrenz machen konnte. Zu glauben man war gut, war nichts im Vergleich zu einer Bestätigung in solch einer Form. Er hatte dank Sakura gewusst das er spielen konnte, das es mehr als nur Durchschnitt war was seine Hände erschaffen konnten und trotzdem hatte Naruto sich stets eingeredet das es sowieso zu einer wohlklingenden aber grauenvollen Absage kommen würde. Irrtum. Die Geschichte der Music Act Academy war lang und glorreich. Die besten Künstler Japans hatten hinter den alten Mauern die Musik erlernt, hatten von den Besten der Besten gelernt und er wollte das auch. Strahlend vor Glück warf sich Naruto mit verschränkten Armen hinter dem Kopf auf sein wackliges Bett. Seine Wohnung war winzig, ein Zimmer mit kleiner offener Küche, Sitzecke und einer großen Schlafcouch, doch es war sein eigenes Reich und es war ein schwieriger Weg gewesen. Nach dem tragischen Tod seiner Eltern sollte er erst zu seiner Großmutter mütterlicherseits ziehen, doch die arme Frau war viel zu alt für einen Jugendlichen und schon bald war ein Heim zu seinem neuen zu Hause geworden. Ohne Sakura und Sasuke wäre der Blonde sehr bald zerbrochen und nur ihrer Hartnäckigkeit verdankte der Uzumaki diese kleine Wohnung. Grinsend versuchte Naruto die trüben Gedanken zu verdängen, um sich einem viel direkterem Problem zu wittmen. Das Vorspiel, er hatte noch einiges an Überzeugungsarbeit vor sich, wenn alles so laufen sollte wie er sich das vorgestellt hatte. Auch wenn dem Blonden die Idee oder vielmehr Erkenntnis nicht behagte, er benötigte wohl Hilfe und es gab nur zwei Menschen die in diesem Fall dazu im stande waren. Der Eine durfte nicht oder wollte wohl schon lange nicht mehr und der Zweite, den würde er jetzt anrufen. Entschlossen griff er nach seinem Handy und wählte eine bestimmte Nummer, dann brauchte er nur noch auf das anklingeln warten. „Hey Naruto mein liebster Freund, was kann ich für dich tun.“ „Hey Tenten, ebenfalls beste und liebste Freundin, du könntest mir bei etwas Überzeugungsarbeit der nachdrücklichen Art helfen.“ „Willst du schon wieder Jemanden zu seinem Glück verhelfen?“ „So in etwa.“ „Um wen geht es genau?“ „Sakura.“ „Ich bin ganz Ohr.“ Und Naruto begann seiner Freundin zu schildern, was er vor einigen Wochen getan hatte, was er heute mit dem Brief schwarz auf weiß erfuhr, ebenso was er hinter dem Nein Sakuras vermutete. ~* ~ Zu behaupten es wäre genauso wie er es sich bereits vorgestellt hatte, käme dem Ganzen nicht mal im Ansatz nahe, wie Gaara sich selbst eingestehen musste. Schwarze Augen sahen ihm unverwandt, unheilglimmend in die Seinen und der Sabakuno bemühte sich dem Standhaft entgegen zu treten. Es war nicht einfach den Mutigen zu spielen wenn die Angst einem im Genick saß. Das Essen war aufgetragen und die Eltern von Itachi bemühten sich recht versöhnlich um nette Konversation mit Temari, er selbst schwieg und stocherte lustlose in dem Rinderfilet. Obwohl seine Schwester ihm regelmäßig mahnende Blicke für sein ungehobeltes Verhalten zuwarf, konnte der Rothaarige keinen Bissen, nicht mal für die Höflichkeit, hinunter bringen. „Und sie gehen mit meinem jüngsten Sohn auf eine Schule wie ich hörte?!“ Beinahe erschrocken sah Gaara auf, als die nette ältere Frau ihn so unvermittelt ansprach, dadurch das er einige Sekunden zur Konzentration schwieg, fuhr die Dame des Hauses fröhlich weiter. „Was haben sie zur plötzlichen Verlobung der Beiden gesagt?“ Ihm kam das ganze vor wie eine Falle, als wäre er ausversehen über die Bezäunung eines Tigergeheges gefallen und würde jetzt zum Mittag verspeist werden. „Ich gehe in die selbe Klasse wie Uchiha-san und ich war ebenso überrascht. Genau wie viele Andere habe ich die Neuigkeit erst Anfang der Woche erfahren.“ Natürlich warf ihm seine Schwester erneut einen wütenden, sowie auch verletzten Blick zu, denn seine Worte hatten sicher wie ein Vorwurf geklungen. Doch eigentlich sollten sie lediglich eine Botschaft an Sasuke sein, die ihn hoffentlich etwas milder stimmen würde. Die Sache mit seiner Schwester konnte Gaara immer noch hinterher regeln. „Soso und was halten Sie davon?“ In seinen jungen Jahren von einer älteren Person gesiezt zu werden war absolut merkwürdig, doch der Rothaarige versuchte sein Erstaunen und amüsement besser vor dem alten Hausherren zu verbergen, der die Frage seiner Frau absichtlich wiederholte. Wohl hoffte der zynische Mann mit den stechenden Augen auf einen Streit oder dergleichen, da kannte er die Familie Sabakuno aber schlecht. „Meine Schwester hatte von uns drei Geschwistern immer die beste Menschenkenntnis, wenn sie Gefühle solcher Art für ihren Sohn hegt, bin ich der letzte Mensch der dies anzweifelt.“ Obwohl Fugaku Uchiha durch seine prägnanten Gesichtszüge und dunklen Augen sowohl gefährlich als auch absolut kontrolliert wirkte, konnte Gaara unter dem Lächeln doch tatsächlich Wut erkennen und diese Gewissheit freute den jungen Mann. Manipulative Menschen hatte der Rothaarige noch nie ausstehen können. Der einzige Vorteil an diesem dummen Versuch war die Tatsache dass er für wenige Sekunden den jüngsten Uchiha hatte verdängen könnnen. Er freute sich ja schon so ungemein wenn das Essen beendet werden würde und Sasuke die Möglichkeit blieb allein mit ihm zu sprechen. Gab es etwas schöneres? ~*~ Er wusste noch nicht genau was er von der Sache halten sollte, und damit meinte Sasuke gewiss nicht diese vermaledeite Verlobung, nein, eher das Handeln und Wissen des lästigen Rothaarigen. Gaara Sabakuno, es wirkte so als wenn er selbst mit der Sache auch nicht viel Anzufangen wisse, doch gelegentlich wirkte es auch ganz anders. Er dagegen wusste sehr genau auf welcher Seite er stand. Nämlich dort wo sein Bruder und sein Vater nicht waren. Erst das Gespräch über die Firma und Itachis baldigen Einstieg, rissen ihn aus seinen Überlegungen. Das Wort Sabakuno Group, brachte ihn beinahe aus dem Konzept, denn ihm kam der Name durchaus bekannt vor. Waren das nicht Gegner seines Vaters? „Sie sind Familienmitglieder der Sabakuno Group?“ Wagte er sich beinahe entsetzt zu fragen, denn Sasuke kam durchaus ein abscheulicher Gedanke und der junge Uchiha wagte es sich nicht die Vorstellung bis zum Ende zu bringen. „Ja, mein Vater ist Leiter der Group.“ „Heiratet ihr deswegen, für die Firmen?“ Entsetzt zog man die Luft ein und er bemerkte wie seinem Vater die Zornesröte beinahe blitzartig ins Gesicht schoss. „Sohn-“ Doch die Ansprache wurde zu seinem Eigenen erstaunen von der Verlobten seines Bruder mit lächelnden Worten unterbunden. „Nein, die Firmen sind das Letzte woran wir dabei gedacht haben. Als wir uns kennenlernten wussten wir nicht einmal wer der Andere ist. Mein Vater hat sich ziemlich gewundert das ich so praktisch heirate. Aber die Wahrheit ist, mir ist ganz gleich wem das nützt, solange ich den Mann heiraten darf den ich Liebe.“ Obwohl die Worte Temaris Sasuke berührten, wollte und konnte der Uchiha sich in seinem gerechten Zorn auf seinen Bruder nicht damit aufhalten nett zu sein. Kalt schmunzelnd erhob er sich, wobei er sofort bemerkte das Itachi es ihm gleichtat, weil er womöglich seine nächsten Sätze verhindern wollte. „Dann weiß ich jetzt wofür mein Bruder mir in den Rücken gefallen ist und warum er die Firma nun doch übernimmt, obwohl er mir mal sagte es wäre dort wie die Hölle auf Erden. Bitte, wenn er meint er muss für sie diese Bürde auf sich nehmen, so bin ich der letzte Mensch der es in Frage stellt. Aber Liebe, würde ich das Ganze nicht nennen.“ „Sasuke!“ Sein Bruder griff nach seinem Kragen und wortlos ließ Sasuke es Geschehen, absichtlich hatte er sogar einen Teil von Gaaras Worten genutzt, um die junge Frau auch wirklich zu treffen. Ein Blick in die verdächtig funkelnden Augen der Blonden versichertem dem jungen Uchiha das ihm dass auch tatsächlich wie gewünscht gelungen war. Das sich dabei neben dem Triumpf auch heißbrennende Schuld in seinem Magen sammelte ignorierte der Schwarzhaarige gekonnt. „Lass ihn Itachi. Du erscheinst mir für soviel Verbitterung noch viel zu jung Sasuke, vielleicht wird dir eines Tages jemand zeigen das es mehr als nur Schuld und Unschuld gibt.“ „Diesen Menschen gibt es in meinem Leben schon lange nicht mehr.“ Wies Sasuke die Verlobte seines Bruder ruhig, aber tief in seinem Innern, unbesonnen zurecht. Augenblicklich wurde es nämlich unglaublich still am Tisch, was ihm bewusst machte das er versehentlich zu viel von sich preisgegeben hatte. Knurrend vor Zorn riss er sich von der breiten Hand los und sah zu das er so schnell wie möglich aus dem großen Esszimmer kam, diese drückende Nähe, diese haltlose Verwirrung hielt er kaum noch aus. Also trat Sasuke die Flucht an. ~*~ Ihre Beine zitterten, nein vielmehr noch bebten sie. Tenten bemühte sich ihren hektischen Atem und pulsierenden Herzschlag zu beruhigen, doch wenige Sekunden später wurde ihr klar dass diese Überlastung nicht normal war. Aus dem Atmen wurde ein Röcheln und aus dem Zittern ein Wanken, dann fiel sie nach hinten. Der Rasen schmiegte sich um ihre Kurven, der Geschmack von Tau und Frische legte sich auf ihre Zunge und dann wurde für einige Sekunden oder vielleicht auch Minuten alles dunkel. Als sie ihre Augen das erste Mal wieder aufschlug hatte die Mittagssonne bereits kräftig nachgelassen, ebenso wie die Feuchtigkeit des Grases, doch noch immer war sie allein auf dem weiten Sportplatz. An einem Samstag waren Schüler auch recht selten auf dem Schulgelände anzutreffen. Die Ama war im Stillen sehr dankbar dafür und schloss ihre Augen einfach wieder. In ihrem Innern fühlte sie eine nie dagewesene Müdigkeit und die Braunhaarige bezweifelte für sich, dass es ihr gelingen würde in nächster Zeit alleine aufzustehen. Und wieder umschloss sie geborgene Dunkelheit. Das sich etwas verändert hatte bemerkte sie am Klang von Schritten, die sich ihr langsam aber beständig näherten. Es waren keine lauten Geräusche, lediglich das leise Knirschen von Schotter, wie es auf einem kuzen Teil der Bahn verteilt war. Tenten konnte nicht einmal sagen was genau sie geweckt hatte, jedoch schlug sie erneut langsam die Augen auf. Wieviel Zeit vergangen war, zwischen dem ersten Anfall und der Ruhepause konnte sie nicht mehr klar sagen, aber dafür teilte ihr der fast untergehende Stand der Sonne mit das es länger war als gewöhnlich. „Ist es nicht etwas zu kühl um seinen Tag auf dem nassen Gras zu verbringen?“ Langsam und zittrig, obwohl sie sich bemühte dies möglichst zu verbergen, legte sich die Ama einen Arm über die Stirn, damit das wenige Sonnenlicht sie nicht blendete während sie den nervigen Hyuuga anstarrte. „Geht dich nichts an.“ „So wortkarg, wo bleiben die Beschimpfungen?“ Natürlich war sie wortkarg, ihre Zunge klebte trotcken am Gaumen und nicht einmal ihre Lippen gaben noch den kleinsten Tropfen Feuchtigkeit her. Sie wagte sich allerdings noch immer nicht soweit auf, um nach ihrer Wasserflasche ausschau zu halten. Wenn sie nur eine Sekunde daran geglaubt hätte der Dunkelhaarige würde ihr auf eine Bitte hin die Flasche anreichen, hätte sie diese geäußert. „Gehts dir nicht gut?“ Für einen Moment war sie sichtlich verwirrt, wie kam Neji bloß darauf, doch dann bemerkte Tenten das sie einige Minuten nur geschwiegen hatte. „Bestens.“ Seine grauen Augen bohrten sich in Ihre und sie bemerkte sofort dass er ihr kein Wort glaubte. Seufzend ging er knapp vor ihr in die Hocke, reichte ihr überraschenderweise die vermisste Flasche und ließ sich dann sogar neben ihr nieder. Vorsichtig griff sie nach dem Plastik und setzte es einen Moment später gierig an die Lippen. Das sie dabei genauestens beobachtet wurde ignorierte die Braunhaarige fließentlich, der Durst und die Furcht vor weiteren Schwächen ließ sie sich beinahe verschlucken. „Dir wird schlecht wenn du so schnell, viel trinkst.“ In diesem Moment war der Ama diese Eventualität aber egal, sie fühlte sich wie eine Verdurstende, als man ihr schließlich einfach grob die Flasche wegnahm, erkannte sogar Tenten das jeder weitere Tropfen sie womöglich wirklich zum Übergeben gebracht hätte. „Danke.“ „Kein Problem, willst du nicht langsam nach Hause?“ Der Hyuuga erhob sich mit einem gekonnten Satz und klopfte sich nebenbei bereits die Grasflecken von der hellen Sporthose, während sie sich langsam aufsetzte und ihre Hände im Schoß verkeilte. Sie konnte nicht, sie konnte den Weg niemals bis nach Hause schaffen und es gab keinen Menschen auf der Welt dem sie ihre Schwäche zeigen durfte, ohne in Erklärungsnot zu geraten. „Ich mag noch etwas bleiben.“ Erneut spürte sie wie der Hyuuga in die Hocke ging, diesmal direkt vor ihr und noch ehe seine Hand ihre Schulter berührte, spürte Tenten zum ersten Mal seit vielen Jahren Tränen aufkeimen, die auch sogleich über ihre Wangen kullerten. „Tenten? Was hast du?“ Schniefend wie ein kleines Mädchen, zumindest fand die Ama das, wischte sie hektisch immer wieder die Tränen fort und versuchte die aufkeimende Schamesröte zu unterdrücken. „Ich kann nicht aufstehen Neji, ich...ich kann nicht laufen.“ Sie hörte ihn zischend Luftholen, dass was schließlich folgte war vieles aber sicher Nichts das sie von ihrem kühlen Klassenkameraden erwartet hätte. „Seit wann hast du das? Hast du dich überanstrengt?“ Sie nickte um jeglichen Fragen zu entkommen und schrie leise erschrocken auf als sich zwei Arme um und unter ihren Körper schoben. Neji Hyuuga hob sie auf seine Arme, als würde ihr muskulöser Körper nichts wiegen und nach einigen Sekunden des Unwohlseins lehnte sie zögerlich ihren Kopf gegen seine Schulter. Kein strahlender Ritter wie aus ihrer Kindheitsvorstellung, aber schwarze Ritter sollten ja bekanntlich auch Anziehung haben. Dinge sind wankelmütig, Dinge sind in der Lage zu kommen, und auch zu gehen. Aber, diese Dinge, die unsere Welt verändern. Sie bleiben niemals stehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)