Apfelkuchen und seine Folgen von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Apfelkuchen... ------------------------- „Verdammt Sam. Du brauchst Sex!“ Ich hob meinen Kopf und sah Dean über den Rand meines Laptops hinweg an. „Was?“ Dean, der bis gerade eben noch irgendetwas, nicht definierbares aus dem nahegelegenen Diner in sich hinein gestopft hatte, griff nun nach seinem Kaffeebecher und nickte. „Du bist in letzter Zeit so mürrisch und unausgeglichen.“ Er legte die Stirn in Falten, so als würde er angestrengt nachdenken. „Also, ich meine mehr als sonst, und das würde dich sicher entspannen.“ Er grinste breit, was mich nur dazu brachte die Augen zu verdrehen, um dann meinen Blick wieder auf den Bildschirm zu richten. „Lass das mal meine Sorge sein Dean. Ich weiß was ich brauche und was nicht.“ Ich konnte sehen, wie Dean sich von seinem Stuhl erhob, dann zu seiner Tasche ging und anfing darin rumzuwühlen, scheinbar auf der Suche nach etwas. „Da bin ich mir nicht so sicher. Ständig sitzt du nur vor deinem PC und recherchierst. Anstatt mal zu genießen, dass wir frei haben.“ Mit einem lauten Knall schloss ich meinen Laptop. „Aber du vergisst eins. Spätestens in ein, vielleicht auch zwei Tagen wirst du anfangen mir die Ohren voll zu heulen, wie sehr du dich langweilst.“ Dean drehte sich wieder zu mir um, und ließ seinen Blick über den PC auf meinem Schoß gleiten. „Das meinte ich mit unausgeglichen.“ Ich warf ihm einen bösen Blick zu und griff nach der Tasche um den Laptop in ihr zu verstauen. „Sam. Ich sag ja nicht, dass du unseren Job nicht mehr ernst nehmen sollst. Aber bis wir was Neues gefunden haben könntest du auch ein bisschen Spaß haben.“ Ich seufzte schwer und blickte ihn wieder an. „Ich glaube, dass du und ich eine unterschiedliche Auffassung von „Spaß haben“ vertreten.“ Dean ließ sich nun auf sein Bett fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Ich glaube aber, dass bestimmt eines der Mädels aus der Bar gestern deine Auffassung geteilt hätte. Die eine wusste jedenfalls was mir Spaß macht.“ Ohne hinzusehen wusste ich, dass Dean wieder sein typisches dreckiges Grinsen im Gesicht kleben hatte und meine Eingeweide zogen sich zusammen. Bei der Vorstellung von Dean und irgend so einer kleinen Schlampe wurde mir ganz schlecht. Ich erhob mich vom meine Bett und griff nach meiner Jacke, um sie mir überzuziehen. „Schön, dass du gestern deinen Spaß hattest.“ Ich merkte selber, dass mein Tonfall schärfer war als beabsichtigt oder auch angebracht und war von daher nicht überrascht, als dies auch Dean nicht entging. Er richtete sich auf seinem Bett auf und sah mich mit schief gelegtem Kopf an. „Was bist du denn jetzt so angepisst? Hab ich dir was getan?“ Ich schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Das konnte jetzt nicht wirklich sein Ernst sein. „Nein. Was sollst du mir schon getan haben. Ich hab ja nur gestern den ganzen Abend auf dich gewartet, da du nach dem Duschen ja nur schnell, ich zitiere „was zu Futtern besorgen wolltest“. Aber anscheinend hast du ja ne nette Bekanntschaft gefunden.“ Während ich den Reißverschluss meiner Jacke zuzog erinnerte ich mich an die vergangene Nacht. Natürlich hatte ich mir erst Sorgen gemacht. Wir hatten hier zwar momentan keinen Fall, aber wer wusste besser als wir, wie schnell man in eine Sache hinein geriet? Und dann war Dean mitten in der Nacht lautstark und nach Alkohol stickend in unser Motelzimmer gekommen, war auf mich zugestolpert und hatte mir beinahe mein Bett voll gekotzt. Und ich musste mich natürlich um ihn kümmern. Diese Tatsache hatte Dean dann heute Morgen großzügig verdrängt. Aber dass er mir jetzt noch unter die Nase rieb, dass er mich für irgendeine Tusse einfach versetzt hat, das war der Gipfel! Aber jetzt bloß keine falschen Schlüsse ziehen. Ich war sicher NICHT eifersüchtig. „Du bist doch jetzt nicht wirklich wütend, dass ich dir nicht Bescheid gesagt habe, oder?“ Man konnte sehen, dass Dean wirklich verwundert war. „Vielleicht hätte ich mir dann keine Sorgen um dich gemacht.“ Ich hatte mich ihm inzwischen gegenüber gestellt und die Hände in die Hüfte gestemmt. Deans Augen weiteten sich und dann fing er auf einmal an lauthals zu lachen. „Oh, Entschuldigung Mum. Du hast recht, ich hätte anrufen sollen und sagen, dass es später wird.“ Ich spürte wie die Wut in mir aufstieg und atmete einmal tief durch. „Das ist nicht witzig Dean.“ Aber er ging auf meinen Einwurf gar nicht ein. Im Gegenteil. Er tat so, als würde er mit einer imaginären Person sprechen. „Entschuldigung Süße. Ich muss kurz mein kleines Brüderchen anrufen. Der macht sich sonst Sorgen und kann die ganze Nacht nicht schlafen.“ Das war wieder so typisch Dean. Ich warf ihm noch einen wütenden Blick zu und schlüpfte dann in meine Schuhe, um mich auf den Weg zur Tür zu machen. „Ach komm schon Sammy. Wo willst du hin.“ Ich sah noch mal kurz über die Schulter. „Was geht’s dich an?“ Ich hörte wie er wieder anfing zu lachen und ein „Bring mir Kuchen mit“ bevor die Tür hinter mir ins Schloss fiel. Als ich einige Stunden später wieder ins Motelzimmer kam, lag Dean ausgestreckt auf seinem Bett und schlief. Er lag bäuchlings auf der Decke und trug lediglich Shorts und ein altes, verwaschenes T-Shirt. Kein wunder das alle Frauen auf ihn scharf waren. Er sah einfach umwerfend aus. Ich hatte mich längst damit abgefunden, dass diese Art der Gedanken bezüglich meines Bruders meinen Verstand beherrschte. Ich seufzte, um dann die Tür mit Schwung zu schließen und ins Zimmer zu gehen. Dean, durch den Knall der schließenden Tür aufgeschreckt, richtete sich verschlafen auf und sah mich an, während ich ihm nur einen kurzen Blick zuwarf. „Na, auch schon wach?“ Ich stellte die Tüte mit den Einkäufen auf den Tisch. Als Antwort bekam ich jedoch lediglich ein unüberhörbares Gähnen. „Warst du einkaufen?“ Ich schüttelte innerlich den Kopf. Ich wusste ja, dass mein Bruder generell nicht schnell von Begriff war, aber wenn er unausgeschlafen ist, ist er wirklich nicht zu gebrauchen. Das war auch der einzige Grund, warum ich nun meinen Sarkasmus runterschluckte. „Wirklich, wie bist du denn darauf gekommen?“ Okay, versuchte runterzuschlucken. Ich war halt immer noch ein kleinwenig angepisst. Dean hatte sich zwischenzeitlich aus dem Bett erhoben und kam auf mich zu getapst. Wie er sich währenddessen versuchte, den Schlaf aus den Augen zu reiben, war einfach ein göttlicher Anblick und ich spürte sofort, wie mir innerlich warm wurde. „Du bist doch nicht etwa immer noch böse auf mich?“ Ich sah ihn nicht an und ein Schnauben meinerseits musste ihm als Antwort genügen. Ich wusste, dass er mich jetzt für zickig hielt und war auch schon auf einen Kommentar wie zum Beispiel „verhalt dich nicht wie ein Mädchen“ oder „reg dich ab Prinzessin“ vorbereitet, den er sich dann jedoch scheinbar verkniff. Dean hatte sich hinter mich gestellt und versuchte über meine Schulter in die Tüte zu schauen. „Was hast du denn mitgebracht?“ Die Nähe zu Dean war mir unangenehm, besser gesagt die Gefühle, die diese Nähe in mir auslösten, waren mir unangenehm, sodass ich zwischen mich und Dean erstmal Abstand brachte und nach einem Stuhl griff, auf dem ich mich dann auch direkt niederließ. Während er hinter mir gestanden hatte, war mir sein ihm eigener Geruch in die Nase gestiegen. Er war leicht herb und roch, ich war mir nicht hundertprozent sicher, nach Zimt, nicht von irgendeinem Aftershave oder Shampoo verfälscht. Und er benebelte eindeutig meine Sinne. Dean schien von alle dem nichts mitbekommen zu haben, sondern widmete sich ausschließlich dem Inhalt der Tüte. War ja mal wieder klar. Dean war halt schon immer sehr einfühlsam gewesen. Ich sah, wie er die Stirn runzelte, in die Tüte griff und ein Netz mit Äpfeln zutage beförderte. „Was ist das?“ Seine Stimme klang ernsthaft irritiert, was mich zum grinsen brachte. „Das sind Äpfel. Eine in vielen Ländern beliebte Obstsorte.“ Dean konnte den Blick nicht von dem Netz abwenden und nun hatte sich der Gesichtsausdruck verändert und stimmte nun mit dem Ton seiner Stimme, der eindeutig angewidert war, überein. „Obst? Wieso kaufst du Obst?“ „Dean, Obst ist gesund und Äpfel schmecken mir nun mal gut.“ Auf diese Aussage schüttelte Dean nur den Kopf und sah mich an, als ob er an meinem Geisteszustand zweifeln würde. Er stellte die Äpfel auf den Boden, wobei er, so schien es mir jedenfalls, auf genügend Sicherheitsabstand achtete und wandte sich wieder der Tüte mit Einkäufen zu. Er wühlte noch einige Zeit missmutig in der Tüte, bis auf einmal ein Strahlen über sein Gesicht ging. „Sammy!“ Ich wusste sofort was er gefunden hatte und lächelte wissend. Beinahe schon andächtig hob er die Packung aus der Tasche und platzierte sie auf dem Tisch, was mich nur ungläubig den Kopf schütteln ließ. „Es ist doch nur Kuchen.“ Der Blick, den Dean mir nun zuwarf, zeugte eindeutig davon, dass er jetzt Vollendens davon überzeugt war, das ich sie nicht mehr alle hatte. „Sam, das ist nicht nur Kuchen. Das ist Apfelkuchen. Ich liebe Apfelkuchen. Da sind Äpfel drin, die schmecken.“ Ich seufzte. „Ich weiß.“ Es würde nichts bringen ihn darauf hinzuweisen, dass Apfelkuchen im Gegensatz zu Äpfeln nicht mehr sonderlich gesund war. Als Dean dann plötzlich den Kopf hob und mich angrinste musste ich schlucken. „Soll das etwa ein Friedensangebot sein?“ Ich hatte mir wirklich zuerst überlegt den Kuchen im Laden zu lassen und Dean so eine Lektion zu erteilen, dass man eben nicht alles mit mir machen kann, aber für den Anblick, den Dean mir jetzt bot, hatte es sich gelohnt ihn mitzubringen. Dean hatte mal wieder dieses typische Grinsen im Gesicht kleben, seine Haare waren noch ganz verstrubbelt und seine, noch immer etwas verschlafenen Augen leuchteten. Und dann hatte er, wie schon erwähnt, nur dieses Shirt und Shorts an. Ich spürte, wie mein Mund und Hals ganz trocken wurden. „Du hast mich also doch lieb!“ Was?!? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht sonderlich intelligent aussah, so wie ich Dean gerade, mit vor Erstaunen geweiteten Augen und offenem Mund, anstarrte. „Wie bitte?“ Man muss mein Unverständnis bezüglich dieses Satzes einfach verstehen. Jedenfalls wenn man wusste wer es sagte. Denn Dean sprach nie über die Gefühle, die wir für einander hatten. NIE! Nicht mal im Witz. Manchmal, und dann musste er schon ziemlich von unserem Gesprächspartner genervt sein, dann tat er so, als wären wir ein Paar. Aber selbst dann sprach er nicht über Gefühle. Dann grapschte er mir lediglich and den Arsch und gab mir Kosenamen wie „Honey“ oder „Sweety“. Aber mehr sagte er selbst dann nicht. Eher würde er sich die Zunge abbeißen. Über die Gefühle, die wir füreinander empfanden, wurde nur gesprochen, wenn gerade jemand gestorben war, jemand sterben wird oder sich gerade mal wieder einer für den anderen geopfert hatte und deswegen auch gleich angeschnauzt wurde. Und da nichts von alledem der Fall war, musste man meine Verwirrung einfach nachvollziehen. Da Dean in mir wie in einem offenem Buch lesen konnte, wurde sein Grinsen nur noch größer. „Ich hab dich gefragt ob du mich also doch lieb hast, Sammy.“ Ich zog die Stirn kraus. „Also, ich…ähm… Dean?“ Er legte den Kopf schief und sah mich halb belustigt, halb fragend an. „Christo!“ Ich sah, wie er mich erst irritiert anblickte und dann seine Mundwinkel anfingen zu zucken, woraufhin er, zum ich weiß nicht wievielten Mal am heutigen Tag, in Gelächter ausbrach. Aber dieses Mal beruhigte er sich ziemlich schnell. Im Gegenteil. Er setzte einen ernsten Gesichtsausdruck auf, als er sich über den Tisch zwischen uns beugte und mir direkt in die Augen blickte. Sie leuchteten in diesem unglaublichen grün und sahen aus wie Smaragde. Oh mein Gott, wie weit war es jetzt schon mit mir gekommen, dass mir solche Vergleiche bei dem Anblick von den Augen meines Bruders in den Sinn kamen, ohne dass ich vor Scham im Erdboden versank? Aber ich kam nicht umhin festzustellen, das aus ihnen der Schalk, Deans Charme und etwas, für mich völlig Unbekanntes und Neues sprach. Und eben dieses Neue jagte mir in Verbindung mit Deans Worten eine Gänsehaut über den Körper. „Ich bin doch nicht besessen nur weil ich dich frage, ob du mich lieb hast.“ Seine Stimme hatte sich ebenfalls verändert. Sie war jetzt rau und noch tiefer als sonst, so kannte ich sie gar nicht. Der Dean, wie er mir gerade gegenüberstand, war mir beinahe vollkommen fremd und trotzdem fühlte ich mich noch mehr zu ihm hingezogen als sonst. Meine Lippen fingen an zu kribbeln, als ich realisierte, wie nah sich meine an seinen befanden und mir wurde unnatürlich heiß. Wieso war meine Hose auf einmal nur so eng? Ich spürte, wie trocken mein Mund war und meine Zunge am Gaumen kleben, als ich sah, wie Deans Blick über mein ganzes Gesicht glitt und er mir dann wieder fest in die Augen sah. „Sam, hast du mich lieb?“ Oh Gott, diese Stimme, sie raubte mir einfach den Verstand und ohne geistiges Zutun merkte, ich wie ich nickte. Verdammt. Was passierte hier gerade. Ohne weiter darüber nachzudenken sprang ich auf und lief an Dean vorbei ins Bad. Kapitel 2: ...und seine Folgen ------------------------------ heyyy^^ jetzt gehts weiter XD vielen lieben dank für die lieben kommis, hab mich riesig gefreut^^ *purple nurple für alle ausgeb* Im Bad schaffte ich es nicht schnell genug mir die Sachen vom Körper zu streifen. Das Gefühl, das der reibende Stoff meiner Hose dabei hervorrief, verdrängend, stieg ich unter die Dusche und drehte das Wasser an. Kalt. Eine Abkühlung war genau das, was ich jetzt brauchte. Als das eisige Wasser meinen überhitzten Körper traf, zuckte ich zusammen und atmete ein paar Mal tief durch. Was war nur los mit mir? Und was war um Himmelswillen nur los mit Dean? Was war da gerade eben bitte schön passiert. Ich wollte eine Erleuchtung haben, und zwar sofort! Aber natürlich blieb diese aus. Ein Blick an mir herab bestätigte, dass das kalte Wasser seine Wirkung nicht verfehlt hatte und ich es ohne Scheu endlich wärmer drehen konnte. Das warme Wasser lief mir über den Rücken und ich spürte, wie sich meine Muskeln langsam entspannten. Ich wusste wirklich nicht, was ich jetzt denken und fühlen sollte. War das mal wieder einer von Deans typischen Scherzen gewesen. Am Anfang hatte es ja wirklich danach ausgesehen, aber dann war da dieser Blick gewesen. Was war das für ein Gefühl in Deans Augen, dass ich nicht zuordnen konnte? Ich kannte Dean doch in- und auswendig, oder? Jede Gestik, jede Mimik konnte ich zuordnen, aber nach dem grad eben… Ich hatte mich so zu Dean hingezogen gefühlt. Diese Gefühle hatten mich einfach übermannt. Sie und alles woran ich gedacht hatte, musste mir auf dem Gesicht geschrieben gestanden haben. Sichtbar für Dean. Ich stöhnte unterdrückt auf. Dean war ja meistens ein ziemlicher Trampel, aber dass konnte selbst ihm nicht entgangen sein. Ich drehte das Wasser ab und griff nach einem Handtuch. So konnte es ja nun wirklich nicht weiter gehen. Es reichte ja schon, dass ich mit meinen Gefühlen nicht umgehen konnte, da konnte ich es nun wirklich nicht gebrauchen, wenn auch noch mein Bruder am Rad drehte. Ich zog mir meine Sachen wieder an. Mein Blick fiel in den Spiegel und ich sah mir selbst entgegen. Mein immer noch nasses Haar stand in alle Richtungen von Kopf ab und immer wieder fielen kleine Tropfen auf mein Shirt. Ich sah die vielen kleinen Flecken und nickte mir geistesabwesend zu. Ja, es musste jetzt ein klärendes Gespräch geben. Wie das aussehen würde und wie viel ich von meinen Gefühlen dabei preisgeben musste, bei dem Gedanken zog sich mein Magen protestierend zusammen, wusste ich nur noch nicht. Ich öffnete die Tür und trat in den Wohnraum unseres kleinen Motelzimmers. Dean saß auf seinem Bett und, ich stutzte, war dabei unsere Waffen zu reinigen. Er hatte sie alle auf seinem Bett verteilt und saß selbst, im Schneidersitz, mitten drin. Als ich das Zimmer betrat hob er nicht mal den Kopf. Ich ging auf sein Bett zu und räusperte mich. Keine Reaktion. Ich hob irritiert eine Augenbraue. „Dean?“ Noch immer sah er mich nicht an, aber wenigstens ignorierte er mich nicht. „Was Sam?“ Was war denn jetzt schon wieder mit ihm los. Zu meinem Bedauern hatte seine Stimme nichts mehr von dem Ton, der eben in ihr dominierte. Aber eigentlich hatte ich ja auch nichts anderes erwartet. Das sie jetzt so kühl und abweisen war, fand ich jedoch nun auch wieder nicht nachvollziehbar. „Dean, was ist los?“ Ich weiß nicht was, aber irgendetwas an diesem simplen Satz veranlasste Dean dazu sich mir zuzuwenden und ich wich instinktiv einen Schritt zurück. „Was soll schon los sein Sam?“ Er hatte die Stirn in Falten gelegt und sah mich wütend an. Welche Laus war ihm denn über die Leber gelaufen? Ich hatte das Recht wütend zu sein. Immerhin war er ja hier derjenige, der mein Leben, das ehrlich gesagt schon abgedreht genug war, vollkommen auf den Kopf stellte. Ich war derjenige, der vollkommen irritiert war. Ich war derjenige, der Antworten haben wollte. Also, was es auch immer war, er hatte sicher kein Recht drauf. Und da würde ich jetzt mal keine Rücksicht darauf nehmen, welchen Gefühlsschwankungen mein lieber Bruder wieder unterlag. „Dean, mir ist gerade mal vollkommen egal, warum du jetzt schon wieder angepisst bist. Ich will nur wissen, was das gerade eben war.“ Dean wandte den Blick wieder ab und richtete ihn auf die Waffe in seinen Händen. „Ich weiß nicht wovon du sprichst.“ Ich verdrehte die Augen. War ja klar, dass er wieder auf stur schalten würde. Aber wie gesagt, und ich glaube, ich wiederhole mich, das war mir jetzt vollkommen schnuppe. „Doch, dass weist du.“ Während ich sprach deutete ich auf den Tisch, auf dem immer noch unschuldig die Tüte und der Apfelkuchen stand. Ich stutze. Das war ein eindeutiges Zeichen dafür, dass hier irgendetwas nicht stimmte. Wenn mit Dean alles in Ordnung wäre, wär vom Kuchen schon längst nicht mehr übrig. Als mein Blick wieder auf Den fiel, sah dieser mich schon mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Sag du mir doch was war.“ Ich seufzte und fuhr mir mit der Hand durchs Haar. So langsam bekam ich Kopfschmerzen. „Dean, ich hab jetzt wirklich keine Lust auf solche Spielchen.“ Mit diesen Worten hatte ich irgendeinen Punkt in Dean getroffen. Mit einem Satz war er aus dem Bett gesprungen und stand nun direkt vor mir. „Spielchen? Wer spielt hier bitte schön Spielchen. Das bist doch eindeutig du Sam.“ Er war ziemlich laut geworden und ich legte die Stirn in Falten. „Was spiele ich denn bitte schön für Spielchen? Ich war doch nicht derjenige, der sich so abnormal verhalten hat. Was sollte das gerade eben?“ Ich hatte meine Stimme unbewusst ebenfalls gehoben und sah ihn jetzt fragend an. „Ich weiß nicht wovon du sprichst.“ Ich seufzte theatralisch auf. „Ich glaube diese Antwort hatten wir schon und ich glaube auch, dass ich dir klar gemacht habe, dass ich dir das nicht glaube. Verdammt Dean. Interessiert es dich überhaupt was dein Verhalten für Auswirkungen auf mich hat?“ Er sah mich nicht an, sondern starrte stur an mir vorbei auf einem Punkt irgendwo hinter mir an der Wand, die Arme vor der Brust verschränkt. „Nicht nur das grade eben. Auch wie du dich so über mich lustig gemacht hast, weil ich mir Sorgen gemacht habe. Dabei bist du doch derjenige, der ständig wissen will, wo ich bin und was ich tue. Und das du hier betrunken auftauchst, nachdem du mich wegen so einer Schlampe…“ „Sam!“ Er hatte mich einfach so unterbrochen und fuhr sich in seiner typischen Manier mit der einen Hand übers Gesicht. „Verdammt, es gib doch gar keine Schlampe.“ Ich sah ihn irritiert an. „Was? Du hast doch erzählt…“ Er stand vor mir und griff nervös nach dem Anhänger, den ich ihm geschenkt hatte. „Ich hab dich angelogen, okay? Ich hab in der Bar niemanden getroffen. Ich war alleine und hab mich zugekippt. Bis der Typ da irgendwann meinte, ich hätte genug und mich rausgeschmissen hat.“ Okay, bisher hatte ich glaubt, es könnte nicht noch verwirrender werden. Ich hatte mich getäuscht. „Und warum? Wir wollten doch eigentlich…“ Jetzt sah er mich wieder wütend an. „Du willst es wissen? Du willst es wirklich wissen, oder Sam?“ Ich nickte einfach nur stumm und Dean tat es mir gleich. „Schön. Du wirst ja sehen was du davon hast.“ In seinen Augen blitze es nur so vor Zorn und dies führte dazu, dass sie nur noch intensiver leuchteten als sonst. Wäre diese Situation nur nicht so ernst, ich hätte mich in diesen Augen wirklich verlieren können. Was war das jetzt wieder für ein schnulziger Gedanke? „Du willst also wissen, warum ich gestern so plötzlich verschwunden und dann nicht wieder gekommen bin? Warum ich lieber, anstatt mit meinem Bruder den Abend zu verbringen, allein in einer Bar gehockt habe und mich hab voll laufen lassen?“ Die Situation so drastisch ausgedrückt, war irgendwie schon ein klein wenig verletzend. Bisher war mir nämlich nicht der Gedanke gekommen, dass Deans gestrige Abwesenheit direkt etwas mit mir zu tun hatte. So schnell irrt man sich wie es scheint. Dies führte jedoch nur dazu, dass ich jetzt noch ein viel stärkeres Bedürfnis darin sah, dass die Dinge hier geklärt wurden. Ich sah ihm also fest in die Augen, das Gefühl, das sich in meinem Inneren bei ihrem Anblick breitmachte, ignorierend, und nickte erneut. „Na gut, bitte. Es ist deine Entscheidung. Also, was hab ich gemacht bevor ich gegangen bin Sam?“ Ich hob irritiert eine Augenbraue. Was meinte er jetzt schon wieder? „Was weiß ich? Du warst hier im Motelzimmer und hast…“ Er hatte jetzt wieder die Arme vor der Brust verschränkt und nickte. „Ja, was hab ich?“ Ich legte die Stirn in Falten und dachte nach. „Du hast, glaub ich, geduscht. Aber Dean, was hat das damit zu tun? Ich will wissen…“ Er lies mich jedoch meinen Satz gar nicht erst beenden. „Alles Sam. Alles hat genau damit zu tun. Verdammt. Ich hab mir einen runtergeholt.“ Seine Stimme klang bitter und er hatte den Blick abgewandt. Jetzt verstand ich gar nichts mehr. „Ja und? Ich glaub nicht, dass es das erste Mal war, das du das getan hast. Warum erzählst…“ „Ach Sam!“ Jetzt sah er mich wirklich verzweifelt an, so als könnte er nicht glauben, dass ich so schwer von Begriff war. „Sag mal, willst du es denn nicht verstehen? Es geht nicht um die Handlung an sich, sondern darum, woran ich gedacht habe. Ich hab an dich gedacht Sam.“ Seine Stimme war zum Ende des Satzes hin immer leiser geworden und nun herrschte eine drückende Stille im Zimmer. Dean sah stur auf den Boden und ich konnte ihn nur mit weit geöffneten Augen anstarren. Das hatte er gerade nicht wirklich gesagt. Und wenn er das gerade wirklich gesagt hatte, konnte er es unmöglich so meinen, wie ich es verstanden hatte. Ich musste unwillkürlich an den Ausdruck in seinen Augen denken, dieses mir unbekannte. Aber wenn er es doch so gemeint hatte…? „Willst du mir etwa sagen, dass…“ Er hob abwehrend die Hand. „Ich glaube, wir haben beide verstanden, was ich gesagt habe.“ In seiner Stimme war immer noch unterschwellige Wut herauszuhören. Ob sich diese jetzt jedoch gegen mich richtete, gegen ihn selbst, oder gegen die Gesamtsituation war mir nicht ganz klar. „Ich war mir nur nicht sicher, ob ich dich richtig verstanden habe.“ Als er sich mir nun wieder zuwandte, war seine Wut nicht mehr nur unterschwellig. „Sag mal, muss ich etwa noch deutlicher werden, bevor du dir sicher bist, dass du richtig verstanden hast?“ Und bevor ich darauf irgendetwas erwidern konnte, dass man, wenn es um so was geht, lieber zweimal fragt, bevor man von falschen Tatsachen ausgeht, spürte ich auch schon wie Dean mir seine Hände in den Nacken legte und mich grob zu sich runter zog. Er platzierte seine Lippen auf meinen und ich erstarrte. Nur leider zog Dean sich direkt wieder zurück, bevor ich mir irgendwas einprägen konnte. Das Einzige, was ich noch feststellen konnte, war, dass Deans unglaublich weichen Lippen in direktem Kontrast zu seinem herben Geschmack standen und das mich eben dieser Umstand komplett wahnsinnig machte. Spätestens jetzt hatte ich den Höhepunkt an Verwirrung erreicht. Dean stand immer noch direkt vor mir, die Hände in die Seiten gestemmt und sah mich herausfordernd an. „Na, bist du jetzt zu frieden?“ Und aus einem inneren Impuls heraus handelnd, schüttelte ich den Kopf und beugte mich zu ihm runter. „Nein, noch nicht.“ Das letzte was ich sah bevor ich meine Augen schloss, war wie Deans Augen mich vor Überraschung geweitet ansahen. Als meine Lippen diesmal auf Deans trafen, konnte ich genau spüren, wie von ihnen eine unglaubliche Hitzewelle durch meinen Körper ging. Es war einfach der Wahnsinn, wie viel diese einfache Berührung in mir auslöste. Und als ich dann noch spürte, wie sich Deans Arme um mich legten, war es vollkommen um mich geschehen. Wie von selbst hoben sich meine Hände und rahmten Deans Gesicht ein, um ihn vorsichtig noch näher an mich zu ziehen. Als unsere Lippen sich leicht übereinander bewegten, konnte ich fühlen, wie sich auf meinem ganzen Körper eine Gänsehaut ausbreitete. Als Dean dann auch noch mit seiner Zunge leicht über meine Lippen fuhr, wurde diese sogar noch verstärkt. Bisher hatte noch kein Mädchen, das ich geküsst habe, so die Initiative ergriffen, aber bei Dean hätte mich etwas anderes auch gewundert. Also öffnete ich nur zu bereitwillig den Mund, um ihn einzulassen und als sich unsere Zungen das erste Mal direkt trafen, war es das unglaublichste Gefühl, das ich je hatte. Er war so zart und sanft, so wie ich es ihm nie im Leben zugetraut hätte. Ich achtete nur noch auf die Person vor mir, war darauf versessen, mir alles zu merken, mir den Geschmack ganz genau einzuprägen. Wie sich Deans Haut unter meinen Fingern anfühlte. Wie meine Fingerspitzen über seine Wange strich. Dieses kratzende Gefühl. Ich konnte gar nicht fassen, wie sehr mich dieser Typ anmachte. Ich vergaß einfach alles um mich herum, sogar das Atmen. Dies führte jedoch dazu, dass wir uns wohl oder übel trennen mussten. Und als ich Dean dieses mal in die Augen sah, war da nur noch Wärme und Vertrautheit und dieses Neue, was dazu führte, dass mir noch heißer wurde, als mir sowieso schon war. Ich konnte spüren, wie Dean seine Hand hob und mir mit ihr durchs Haar fuhr. „Oh Gott Sam.“ Und im nächsten Augenblick hatte er mich schon wieder an sich gezogen. Doch dieses Mal blieb der Kuss nicht so ruhig. Als wir synchron unsere Münder öffneten ließ ich Dean nicht einfach die Oberhand. Der Kuss vertiefte sich immer mehr und ich spürte, wie mein kompletter Körper unter Anspannung stand. Diese wurde sogar noch verstärkt, als ich spürte, wie sich Deans Hände vorwitzig unter mein Shirt schoben. Ich unterbrach den Kuss und legte meine Stirn an seine. Ich konzentrierte mich allein auf diese Berührung, wie seine Hände langsam nach oben fuhren, um dann meine Schulterblätter nach zu zeichnen. Ich konnte Deans beschleunigten Atem direkt an meinem Hals fühlen und konnte ein Stöhnen nicht mehr unterdrücken, als seine Finger an meiner Wirbelsäule hinab glitten. Dies schien bei Dean eine Kurzschlussreaktion auszulösen, denn er griff kurzerhand nach dem Saum meines Shirts und zog es mir mit einem Ruck über den Kopf. Ich sah noch, wie es in eine Ecke des Zimmers segelte und spürte dann auch schon Deans Finger über meinem nun entblößten Oberkörper streichen, sein Blick ihnen folgend. Als er meine Bauchmuskeln nach zeichnete, bildete sich auf seinem Gesicht ein dreckiges Grinsen. „Verdammt Sam, da hat sich das Training wohl gelohnt.“ Dies veranlasste mich dazu eine Augenbraue in die Höhe zu ziehen. „Gehe ich also Recht in der Annahme, dass dir gefällt was du siehst?“ Doch anstatt einer Antwort, wurde sein Grinsen nur noch breiter und ich konnte spüren wie er mich Richtung Bett schob. Nun hob ich amüsiert noch die zweite Augenbraue, doch bevor ich etwas sagen konnte, spürte ich auch schon das Bett in meinen Kniekehlen und mich nach hinten kippen. Dean, der sich nun über mich beugte, zwinkerte mir zu. „Tja, ich wusste schon immer, dass ich einfach umwerfend bin.“ Bevor ich auf diesen dummen Kommentar irgendetwas erwidern konnte, hatte Dean auch schon sein Knie zwischen meine Beine geschoben und mein Protest ging in einem erneuten Stöhnen unter. Meine Hose war schon seit einiger Zeit ziemlich eng und Deans Knie jetzt zwischen meinen Beinen, immer wieder gegen meinen Schritt drückend, raubte mir einfach die Sinne. Meine Finger krallten sich wie von selbst in sein Shirt und zogen ihn noch näher an mich. Er beugte sich zu mir herunter, doch anstatt mich erneut zu küssen streiften seine Lippen nur kurz meine. Ich wollte schon anfangen zu protestieren, als ich scharf den Atem einzog. Ich konnte fühlen, wie Dean mit seinen Lippen leicht über meine Schläfen strich, über meine Wangen, mein Kinn, meinen Hals. Immer nur eine ganz leichte Berührung, dass man sie mehr erahnte als fühlte und trotzdem war ich mir sicher, dass meine Hose hierbei noch enger wurde als ich dachte, das möglich sei. Ich konnte ein leises Seufzen nicht unterdrücken, als er nicht nur mit den Lippen über meinen Hals strich, sondern auch immer wieder kurz mit der Zunge über ihn leckte. Mein Verstand hatte sich schon vor geraumer Weile verabschiedet, sodass meine Hände nun ohne größeres geistiges Zutun über Deans Rücken und Nacken strichen. Dort ertastete ich die feinen Härchen seines Haaransatzes und strich leicht mit den Fingern über sie. Die Geräusche, die Dean daraufhin von sich gab, führten dazu, dass viele kleine Stromschläge durch meinen Körper jagten. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, würde ich sagen, dass er schnurrte. Ich bewegte meine Hände etwas abwärts, um mit ihnen über seinen breiten Rücken zu fahren. Ich konnte unter seinem Shirt seine Schulterblätter ertasten, nur um meine Hände dann an seiner Wirbelsäule hinab wandern zu lassen und noch ein Stück tiefer, bis sie auf Deans Hintern zu liegen kamen. Ich kam nicht umhin festzustellen, dass er sich wirklich so gut anfühlte, wie er immer in den Jeans aussah. Dean hob kurz den Kopf und grinste mir zu, was mich dazu veranlasste, ihm in den Hinter zu kneifen. Das leise Seufzen, das Dean daraufhin entfuhr, ließ mich schmunzeln. War ja klar, dass er auf so was steht. Eine Hand auf dem süßen Hinterteil meines Bruders verweilend, dass ich ab sofort mein Eigen nannte, schob ich meine andere Hand zwischen uns unter sein Shirt. Ich fuhr mit ihr hoch, bis ich unter meinen Fingern sein Schlüsselbein ertastete. Ich zeichnete es ganz vorsichtig nach und ließ dann meine Fingerspitzen seinen Oberkörper wieder hinab gleiten. Über seine Brust. Über seinen Bauch. Seine Bauchmuskeln spannten sich unter diesen Berührungen an und ich konnte an meinem Hals Deans beschleunigten Atem fühlen. Das was wir gerade taten war nicht gut. Nein, dass war gar nicht gut. Das war verboten. Wenn man an Gott und die Bibel glaubt, könnte man sogar das Wort Sünde benutzen. Was würden die Leute nur denken? Was würde Dad dazu sagen? Bobby? Ellen? Dean richtete sich ein Stück auf, um sich dann Vollendens auf meinen Schoß zu setzten. Als daraufhin nun sein Schritt und meiner direkt aufeinander trafen, mussten wir beide aufstöhnen. „Sammy!“ Ein Wort, aus dem Mund meines Bruders, in dieser Stimmlage, und alle Bedenken, die ich vielleicht noch gehabt haben mag, waren vergessen. Seine Stimme war so tief und rau, leicht kratzig und ich war mir nicht sicher, glaubte aber dieselbe Sehnsucht in ihr zu hören, die auch ich empfand. Ich griff nach seinem Shirt und zog es ihm mit einer fließenden Bewegung aus. Nachdem es raschelnd neben uns zu Boden fiel, war es ganz ruhig im Zimmer. Dean auf meinem Schoß sah mir einfach nur in die Augen. Aus seinen sprach diese Vertrautheit, die ich schon mein ganzes Leben in Deans Gegenwart empfand. Diese Vertrautheit, die ich für niemanden sonst je empfunden hatte. Um Deans Lippen bildete sich ein leichtes Lächeln. Er beugte sich wieder ganz langsam zu mir herunter und legte seine Lippen auf meine. Der Kuss war ruhig und leise und zeugte von einer tiefen Geborgenheit, die wir für einander empfanden. Egal was wer auch immer hierzu sagte, es war absolut richtig. Er löste sich ganz sanft von mir und folgte mit den Lippen seinen Fingern, die über meinen Oberkörper strichen. Ich hielt die Luft an, als Dean ein Stück tiefer rutschte, dabei mit seinem Schritt über meinen Oberschenkel reibend und nun mit seinen Lippen über meinen Bauch fuhr. Er bedeckte ihn sanft mit Küssen und strich mit seiner Zunge um meinen Bauchnabel. Ich konnte spüren, wie ich unter diesen vielen leichten Berührungen erzitterte, aber als seine Finger über den Bund meiner Jeans fuhren und nach meiner Gürtelschnalle tasteten, griff ich nach seiner Schulter. Ich wollte ihn wissen lassen, dass er das jetzt noch nicht tun und sich zu irgendwas gedrängt fühlen musste. Aber als er den Kopf hob, konnte ich in seinem Gesicht keinerlei Unsicherheit erkennen. Ich hätte es eigentlich besser wissen müssen. Einen Dean Winchester konnte man zu nichts drängen. Ganz langsam öffnete er erst meinen Gürtel und dann die Jeans. Das leichte Grinsen, das seine Lippen zierte, verriet mir, wie viel Spaß es ihm bereitete dies in die Länge zu ziehen. Mein Körper stand unter voller Spannung, als er dann auch den Reißverschluss der Hose öffnete und sie samt Shorts nach unten zog. Ich legte den Kopf in den Nacken und atmete tief ein, als ich plötzlich spürte, wie Dean nach meiner Hand griff. Ich ließ meinen Blick wieder zu ihm wandern und scheinbar war es genau das, was er gewollt hatte. Er sah mich fragend. Er wollte, dass wir das zusammen taten. Nach kurzem Zögern nickte ich ihm zu und er tat es mir gleich. Und als er mich dann in dem Mund nahm, war es einfach ein unglaubliches Gefühl. Ich zog scharf Luft ein und meine Hand vergrub sich wie von selbst in Deans Haar. Mir war heiß und kalt auf einmal. Mein Atem beschleunigte sich immer mehr und ich war nicht in der Lage noch irgendeinen klaren Gedanken zu fassen. Deans Hände, die immer wieder über meine Oberschenkel und Hüfte strichen und seine Zunge trieben mich schier in den Wahnsinn. Bis ich plötzlich den Atem anhielt. Ich konnte spüren, wie ein Beben durch meinen gesamten Körper ging und unbewusst kniff ich die Augen zusammen. „Dean!“ Ich brauchte einige Minuten, bis ich mich beruhigt hatte. Als ich die Augen öffnete war Dean schon wieder zu mir hochgekommen und hatte einen Arm um mich gelegt. Mit der Hand strich er mir vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht. „Alles okay bei dir?“ Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Ich blickte ihm in die Augen, die unnatürlich strahlten, und nickte. Es war sogar mehr als okay. Ich war mir sicher noch nie so etwas erlebt zu haben. Ich legte den Kopf in die weichen Kissen, ließ meinen Blick zur Decke wandern und atmete erst einmal tief durch. Als ich meinen Kopf dann drehte, sah Dean mich mit einem schiefen Grinsen an. Ich legte die Stirn in Falten. „Was?“ Er richtete sich leicht auf und ließ seinen Blick über meinen Körper wandern. „Weißt du…“ in seinem Gesicht hatte sich wieder sein typisch dreckiges Grinsen gebildet und ich konnte nicht verhindern, dass ich unter diesem musternden Blick rot wurde. „Weißt du eigentlich, wie geil du gerade aussiehst und wie sich deine Stimme anhört, wenn sie meinen Namen stöhnt?“ Seine Stimme war immer noch so ungewohnt tief und rau, hatte jedoch jetzt auch etwas Neckendes an sich. Ich schloss die Augen und schüttelte unwillkürlich den Kopf. Das konnte jetzt einfach nicht sein. Das würde er mir bestimmt noch öfter vorhalten. „Und noch was.“ Er hatte sein Kinn auf meiner Brust platziert und als ich die Augen öffnete konnte ich sehen, wie er leicht die die Unterlippe vorschob und einen unschuldigen Gesichtsausdruck aufsetzte. „Ich finde, du solltest ruhig öfter Apfelkuchen mitbringen, wenn dann immer so was daraus resultiert.“ Ich musste unwillkürlich grinsen und warf dem Apfelkuchen auf dem Tisch einen Blick zu. „Ja, dass sollte ich wohl.“ Ich konnte sehen wie in Deans Augen der Schalk aufblitzte und sein unschuldiger Gesichtsausdruck einem anzüglichen wich. Mein Grinsen wurde noch breiter, als ich bemerkte, wie Deans Hand an meiner Seite wieder abwärts strich. Ich war wirklich froh, dass ich den Kuchen mitgebracht hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)