Fate von Mona-Kaiba (Das Leben von Uranus und Neptun im alten Silvermillennium) ================================================================================ Kapitel 4: A breath of luck --------------------------- Es verging einige Zeit. Wochen, die zu Monaten wurden. Monaten, in denen sich Haruka und Michiru langsam an ihre neue Heimat und ihre wichtige Aufgabe gewöhnten. Monate, in denen die Seelen der Verstorbenen langsam aufhörten, sie quälen zu wollen. Monate, in denen die Erdenbewohner mehr und mehr von Metallia in ihren Bann gezogen wurden. Haruka und Michiru hatten mittlerweile gelernt mit ihren mächtigen Kräften umzugehen und so war es ihnen ein Leichtes, jene zu besiegen, die es wagten in ihr Sonnensystem einzudringen. Haruka machte es sogar etwas Spaß, da es ihr Abwechslung und Bewegung brachte, doch dabei verlor sie nie den Ernst der Lage aus den Augen. Die Mondkönigin war sehr zufrieden gewesen mit ihnen und sie hatte ihnen sogar erlaubt, einen Nachmittag mit der Mondprinzessin und den anderen vier Kriegerinnen auf dem Mond zu verbringen, als Belohnung für ihre Leistungen. Es hatte wirklich gut getan, in dem Meer aus Blumen zu sitzen und einfach mal nur zu entspannen und mit den anderen Kriegerinnen zu reden. Doch wirklich kennenlernen konnten sie sich nicht, denn so ein Nachmittag war schnell vorbei und die Prinzessinnen des Neptun und des Uranus mussten schweren Herzens auf den leblosen Pluto zurückkehren. ~*~ Drei ganze Monate waren die beiden Prinzessinnen der großen Planeten mit den vielen Monden schon auf dem Pluto und erfüllten gewissenhaft ihre Aufgabe. Dabei waren sie sich näher gekommen. Sie waren ein eingespieltes Team geworden, die Eine würde ohne zu zögern für die Andere sterben. Wenn sie beide das Heimweh verfolgte, dann suchten sie Trost beieinander und die Vorstellung, nach dem Krieg mit den Erdenbewohnern wieder getrennte Wege zu gehen, machte sie plötzlich traurig. Doch das war nicht das Einzige, was ihnen Sorgen und schlaflose Nächte bereitete... Michiru lag in ihrem Bett, sie schlief. Doch sie war unruhig. Sie wälzte sich von einer Seite auf die andere. Sie hatte wieder diese Vision. Diese Vision, die sie die letzten drei Monate nicht mehr losgelassen hatte. Menschen ohne Gesichter stürmten mit Messern und Schwertern auf einen unbekannten Planeten und zerstörten alles, was ihnen im Weg stand. Frauen wie Kinder. Alte und Tiere. Niemand war sicher vor diesen gesichtslosen Barbaren. Jeder, der sich ihnen in den Weg stellte, wurde ebenfalls ausgelöscht. Sie sah die Umrisse eines jungen Paares, das sich schützend in die Arme schließen will, aber getötet wird, noch bevor sich ihre Hände berühren. Und schließlich sah sie ein Licht erstrahlen, ein vertrautes und warmes Licht und als es erlosch, begannen die Körper der Toten zu Staub zu zerfallen und nichts war mehr übrig, außer Ruinen. Michiru schrak auf. Schwer atmend sah sie sich um. Doch dann erkannte sie, dass sie in ihrem Zimmer im Plutopalast war. Nichts hatte sich verändert und alles war ruhig. Es war also wieder nur ein Traum gewesen. Die Neptunprinzessin wischte sich mit der Hand den Angstschweiß von der Stirn, welchen der Traum hinterlassen hatte. Seufzend lies sich die aufgeschreckte Prinzessin wieder auf die Matratze sinken. So oft hatte sie diesen Traum nun schon und mit jedem Mal, wurde er intensiver, wirklicher und angsteinflössender. Michiru spürte jedes Mal, wie ihr Herzschlag und ihre Atmung einen Moment stoppten, während sie Träumte. Sie spürte Tränen der bitteren Verzweiflung über ihre Wange rinnen. Doch sie wusste nicht wieso. War das etwa ein Zeichen? Gehörte sie zu jenen, die den Tod auf diesem unidentifizierbaren Planeten fanden? Und was war mit Haruka? Würde sie dabei an ihrer Seite sein und ebenfalls sterben? Weinte Michiru deswegen? Oder hatte sie einfach nur Mitgefühl mit all den anderen Sterbenden und dem Liebespaar? Seufzend stand Michiru auf. Sie wusste aus Erfahrung, dass sie so schnell nun nicht wieder in den Schlaf kommen würde. Normalerweise blieb sie sonst dennoch liegen, aber heute hatte sie das Gefühl, sich etwas bewegen zu müssen. Vielleicht würde ein kleiner Spaziergang durch den Palast ihr gut tun. Also verließ sie ihr Zimmer und stieß dabei versehentlich mit Haruka zusammen, die wohl einen ganz ähnlichen Gedanken gehabt hatte. „Michiru, du bist noch wach?“, wunderte sich Haruka und erhielt natürlich ein Nicken. „Hattest du wieder eine Vision?“ Haruka sah diesen Ausdruck in ihrem Gesicht, außerdem, blieb auch sie mittlerweile nicht mehr von den Visionen verschont und im Allgemeinen sahen sie die Bilder immer zur selben Zeit. Auch Michiru nickte wieder. „Du auch?“, fragte sie dann. Haruka seufzte genervt auf „Ich ertrage das langsam nicht mehr! Soll es doch endlich passieren, damit das aufhört.“ Sie hatte es satt. Jede Nacht dasselbe Spiel. Jede Nacht dieselbe schreckliche Vision und jede Nacht folgten auf diese Vision ruhelose Stunden ohne Schlaf. „Aber Haruka!“, Michiru sah ihre Partnerin entsetzt an. „Wie kannst du so etwas nur sagen? Wie kannst du wollen, dass all diese Menschen sterben?“ Außerdem, wusste sie nicht, dass der Tod all jener Menschen auch ihr eigener Tod sein konnte? Ihrer beider Tod? „Und wie kannst du damit weiter leben wollen? Wie erträgst du das, jede Nacht immer und immer wieder von Tod und Zerstörung zu träumen?“, fragte Haruka in einem schroffen Ton. Sie war wütend. Wütend, weil sie müde war. Wütend, weil sie erschöpft war. Wütend, weil sie wusste, dass diese Vision nicht das Schicksal irgendeines Sonnensystems war, sondern das ihres eigenen. Das Licht, dass am Ende erlosch und damit allen den Tod brachte, war das Licht des heiligen Silberkristalls, der sie alle am Leben erhielt. Wenn die Vision sich erfüllte, würden auch sie sterben. Sterben, ohne jemals wirklich glücklich gewesen zu sein. Michiru blickte sie noch immer etwas entgeistert an, war offenbar unfähig etwas zu entgegen. Natürlich wusste sie, dass aus Haruka nur die Verzweiflung und die Müdigkeit sprachen, aber dass sie so schroff mit ihr gesprochen hatte, verletzte sie irgendwie. Es verletzte sie auf eine Weise, wie nur Haruka sie verletzten konnte. Haruka bemerkte ihren Fehler natürlich sofort. Reuig senkte sie ihren Kopf. „Tut mir leid. Es ist nur die Müdigkeit und das alles.“, versuchte sie zu erklären. Sie wagte es nicht auszusprechen, was sie beide im Stillen wussten. Sie hatten diese Visionen nicht, um etwas dagegen unternehmen zu können, sondern um vorbereitet zu sein, wenn der Tod sie einholt. Michiru blickt ihre blonde Partnerin einen Moment zögernd an, dann schenkt sie ihr ein Lächeln, schloss die kurze Distanz zwischen ihnen und legte ihre Lippen sanft auf Harukas. Es war nicht einmal ein wirklicher Kuss, es war nur der Hauch einer Berührung. Es fühlte sich mehr so an, als würde Michiru die Lippen der Uranusprinzessin nur leicht streicheln und nichts weiter damit bezwecken als das. Haruka war zuerst erschrocken über Michirus sanften Kuss, doch schließlich schlang sie ihre Arme um die Neptunprinzessin und erwiderte diesen, so zärtlich und leidenschaftlich, wie sie nur konnte. Jener Moment war es, für den Haruka bis heute gelebt zu haben schien. Jener Moment, auf den sie so sehr gehofft und den sie gleichzeitig so sehr gefürchtet hatte. Denn dieser Moment würde alles verändern. Vor allem aber wurde Haruka durch diesen Kuss eines bewusst: Es war in Ordnung, wenn sie nun sterben würde. Auch Michiru fühlte sich unglaublich gut. Sie schmiegte sich während des Kusses an Harukas weiblichen und gleichzeitig so muskulösen Körper und erkannte, dass sie sich nicht mehr so wohl gefühlt hatte, seit dem Ball, an dem sie so lange mit Haruka getanzt hatte. Doch es war noch so viel mehr, dass diesen Moment für Michiru zu einer Erleichterung machte. Vor allem, war es, dass Harukas starke Arme nun schützend um ihren Körper lagen und ihr somit die Angst nahmen. Sie lies sie vergessen, was für eine schreckliche Vision sie eben noch gehabt hatte und wie sie sich davor fürchtete, dass diese Vision Wirklichkeit werden könnte. Die starken Arme der Uranusprinzessin waren es, die als Einziges die eisige Kälte vertreiben konnten, die sich nach dieser Vision in Michiru ausgebreitet hatte. So gerne Michiru diesen Moment auch hätte ewig währen lassen, wusste sie doch, dass er irgendwann enden musste und dann war eine Entscheidung fällig. Eine Entscheidung, die ihr ganzes Leben für immer verändern würde. Eine Entscheidung, die das Ende einiger ihrer Träume bedeuten konnte... ~*~ Ein Schleier aus kaltem Nebel legte sich um den Palast auf dem Pluto. Es war, als wolle er verbergen, was darin in diesem Moment geschah. Es war, als wolle er die beiden Körper schützen, die sich im Feuer ihrer Leidenschaft auf dem großen Himmelbett in Michirus Zimmer wälzten. Lachend und keuchend rangen die beiden Körper der Prinzessinnen miteinander. Ein einfaches Spiel, das ihnen den Einstieg in dieses neue Land der Gefühle erleichtern sollte. Ein Spiel, das nach langem Hin und Her schließlich damit endete, dass Michiru atemlos nachgab und es zuließ, dass Haruka über ihre kniete. Stille erfüllte den dunklen Raum, als die beiden Prinzessinnen sich lange und tief in die Augen sahen. Trotz der Dunkelheit im Raum konnten sie sich genau sehen, konnten die Angst und Unsicherheit in den Augen ihrer Partnerin erkennen und doch wiegte diese Dunkelheit sie irgendwie in einer Art Sicherheit. Der Sicherheit, dass niemand sie sehen und niemand sie stören würde. Zögerlich hob Michiru eine Hand und legte sie an Harukas vor Aufregung ganz rosige Wange. Sanft und doch irgendwie unsicher fuhr sie mit ihren Fingerspitzen nach unten, über Harukas Hals bis zu dem Teil ihres Dekolletees an dem der BH der Uranusprinzessin begann. Ein sanftes Lächeln lag auf Harukas Lippen, während sie sich zu der Neptunprinzessin hinunter beugte und begann zärtliche Küsse auf ihrem Hals zu verteilen. Sie lauschte dem nervösen Atem ihrer Partnerin und spürte mit ihren Lippen dem gewaltigen pulsieren an Michirus Halsschlagader nach, über welche sie schließlich auch liebevoll leckte, so als wolle sie sie damit irgendwie beruhigen, ihr versichern, dass es keinen Grund gab, nervös zu sein. Ein Keuchen war jedoch die einzige Antwort der Neptunprinzessin, während die Hände ihrer Partnerin sanft über ihre Brüste fuhren, die nur noch von dem BH verdeckt wurden. Haruka breitete ihre Küsse auf dem ganzen Körper ihrer Partnerin aus. Sie küsste jede freie stelle Haut, während sie Michirus BH öffnete und entfernte und damit natürlich eine neue Fläche Haut frei legte, die geradezu danach zu schreien schien, geküsst und gestreichelt zu werden. Michiru atmete schwer aus, unterdrückte aber ein Stöhnen, während ihre Hände Harukas Rücken ausgiebig mit Streicheleinheiten verwöhnten, bevor auch sie sich, wenn auch deutlich unsicherer als Haruka, dazu aufmachte den BH ihrer Partnerin zu öffnen und zu entfernen. Haruka lies vom Oberkörper ihrer Partnerin ab und verwickelte sie in einen Kuss. Leidenschaftlich, fordernd und doch irgendwie zärtlich. Die Uranusprinzessin lies ihre Hand etwas tiefer sinken, deutlich zögerlicher als bei ihren bisherigen Taten, berührte sie Michiru an der wohl empfindlichsten Stelle ihres Körpers. Die Neptunprinzessin zuckte sofort zusammen und verkrampfte sich. Schwer nach Luft schnappend löste sie den Kuss, wollte ihrer Partnerin und Freundin sagen, dass ihr das einen Schritt zu weit ging, dass sie noch nicht bereit dazu war, so weit zu gehen, doch Haruka hatte bereits verstanden. Sie hatte sofort ihre Hand aus dem Slip der Neptunprinzessin genommen und schenkte dieser ein entschuldigendes Lächelnd. Vielleicht war es ja noch zu früh, um sich ganz und gar einander hinzugeben. Vielleicht sollten sie sich auch erst einmal mit dem zufrieden geben, was sie hatten. Sie hatten einander, sie hatten ihre Gefühle füreinander erkannt und sich geküsst. Alles andere konnte auch noch etwas warten. Die Uranusprinzessin ließ sich neben ihrer Partnerin auf die Matratze sinken, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und zog dann die Decke über sie beide. Sie hatten wohl wirklich genug für heute. „Es tut mir Leid.“, seufzte Michiru und lehnte ihren Kopf an den Harukas, welche nur leicht damit schüttelte. „Es gibt nichts, was dir Leid tun muss, Michiru. Wir haben Zeit.“ Es klang ehrlich und verständnisvoll, doch eigentlich wusste Haruka, dass ihnen die Zeit davon lief. Sie wusste, dass ihr Ende mit jedem Tag näher rückte, doch selbst das war kein Grund, etwas zu überstürzen oder gar etwas zu tun, was Michiru nicht wollte. Lächelnd hauchte diese ihrer Freundin einen sanften Kuss auf die Lippen, bevor sie die Augen schloss und sich bald darauf ins Reich der angenehmen Träume begab. In das Reich jener Träume, für die es sich lohnte Tag für Tag sein Leben zu riskieren. Haruka brauchte weitaus länger, um einen angenehmen Schlaf zu finden, denn jetzt wo ihr so schmerzlich bewusst wurde, wie wenig Zeit ihnen noch blieb, konnte sie sich auch nicht mehr länger einreden, dass diese Visionen das Schicksal eines anderen Sonnensystems zeigten. Sie musste sich nun entgültig eingestehen, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis der Silberkristall erlosch und sie alle ihr Leben verloren. Doch wenigstens hatte sie zuvor noch einmal Michiru küssen dürfen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)