Bis(s) zur Zeit unserer Trennung von -meleth- (das Ende der schönsten Liebesgeschichte) ================================================================================ Kapitel 7: Todesangst --------------------- "Aber Alice...das muss doch nicht so kommen. Es kann sich doch noch ändern." Edward redete schon seit 10 Minuten auf Alice ein, doch sie rührte sich nicht. Was war los? Es muss schrecklich sein, aber kleiner der beiden wollte es mir erklären. Edward fing an sinnlose Worte zu murmeln. Alice ging ein paar Schritte auf mich zu und sank dann zu Boden. Ich stand auf und ging zu ihr. Die Angst pochte wie ein Messerschnitte in meinem Kopf. "Was hast du, Alice? Edward, was hat sie?" Keiner der beiden rührte sich. Als ich mich wieder zu Alice wand, sah ich die Trauer in ihren Augen. Panik kam in mir auf. Ich starrte in Edwards goldene Augen. Auch er wurde panisch, ob es an Alice Gedanken lag oder an seinen eigenen wusste ich nicht. Plötzlich schnappte Alice nach Luft. Noch eine Horrorvision? Edward setzte sich zu uns auf den Boden und legte einen seiner kalten Hände auf meine Schulter. "Bella, ich werde sterben." Seine tonlose Stimme bebte noch Minuten später in meinem Kopf. Was für eine Bedeutung hatten diese Worte? Erst als Alice ein zweites Mal nach Luft schnappte bekamen seine Worte einen Sinn. Er wird sterben! Die Leere, die er ausgelöst hatte wurde jetzt wieder von Panik erfüllt. Alice blinzelte und sah mir dann verwundert ins Gesicht. Meine Stimme kratzte in meinem Hals, als ich eine Ewigkeit später ein paar Worte aus mir presste: "Du wirst sterben?" "Ja, Bella das werde ich, wenn wir es nicht verhindern können." Plötzlich zog sich mein Herz zusammen. Alice starrte mich immer noch an. "Das geh doch nicht, Edward du kannst einfach nicht sterben!" Jetzt lies mich eine seltsame Wut zittern. Das Wort Tod mit Edward in Verbindung zu bringen war für meinen menschlichen Verstand einfach unmöglich. "Bella, natürlich kann ich." Nein! Nein! Das darf nicht stimmen! Er lügt doch! Alice stand auf und ging langsam zu unserem Bett. Als sie ankam lies sie sich nach hinten fallen. Ihr zierlicher Körper fiel geräuschlos in den Stoff und man hätte annehmen können, dass sie sich nie wieder bewegen würde. Am liebsten hätte ich Edward angeschrien, ihm weiß gemacht wie unmöglich sein Tod ist, aber jetzt konnte ich mich nicht mehr bewegen. Was wenn es die Wahrheit ist? Was wenn er in ein paar Wochen oder... Tagen nicht mehr an meiner Seite wäre? Dicke Tränen rollten über mein Gesicht. "Du kannst mich doch nicht verlassen..." "Leider schon." Wie konnte er bloß so sachlich über seinen eigenen Tod reden? Wieder bebte ich vor Wut. Meine Hände waren zu Fäusten geballt und schmerzten. "Bella, was hast du?" Jetzt konnte ich mich nicht mehr halten. Die Trauer drohte mich zu erdrücken. Wehren konnte ich mich, gegen diese Kraft, nicht. Mein zitternder Körper sank auf den Boden. Ich verschränkte meine Arme und lies meinen schmerzenden Kopf auf sie sinken. Die brennenden Tränen flossen jetzt in Strömen über mein blutleeres Gesicht. Es schien, als würde mein Herz nicht mehr schlagen. Mir wurde immer kälter, bis ich mir sicher war, dass ich aufgehört hatte zu leben. Edward strich mir über meinen zuckenden Kopf. "Bella, vielleicht können wir das noch ändern. Alice glaubt das zwar nicht, aber ich bin mir sicher. Es muss gehen!" Alice´ plötzlich viel zu tiefe Stimme flüsterte leise etwas wie: "Edward, mach ihr lieber nicht Hoffnung, die es bloß schwerer macht dich zu verlieren." War sie sich wirklich so sicher? Aber ihre Visionen konnten doch immer falsch sein. Dieses Mal nicht? Ich hörte im Hintergrund, wie Alice und Edward stritten, ob Hoffnung jetzt fehl am Platz war. Ich versuchte ihre ruhigen, tonlosen Stimmen, die immer lauter wurden, zu ignorieren. Doch wie es schien war das schwerer wie ich gehofft hatte. Jedes Mal wenn einer der beiden meinen Namen sagte, was sehr oft war, zuckte ich zusammen. Ich hatte ein schmerzendes Brennen im Magen, da ich ja der Grund für ihren Streit war. Als plötzlich Stille herrschte sah ich vorsichtig hoch. Ich hatte schon befürchtet sie hätten sich gegenseitig ermordet, doch als ich hoch sah kam Edward wieder zu mir und Alice lag wieder auf unserem Bett. Das war wirklich unglaublich. Wie sehr diese Familie miteinander verbunden war. Sie hatten die Gabe nach einem Streit so zu tun, als wäre nichts gewesen. Edward setzte sich wieder neben mir auf den Boden und sah mich betrübt an. Seine Stimme war wieder so klingend wie sonst immer, als er zu mir sprach: "Bella, meine Liebste, wir werden das schaffen." Ich wollte in diesem Augenblick nicht an der Glaubwürdigkeit seiner Worte zweifeln. Mein, wieder lebender, Körper sehnte sich so sehr nach seiner Nähe und ich lies diesem Drang freien Lauf. Er sah mir in die Augen, auch wenn er meine Gedanken nicht lesen konnte, wusste er wonach ich mich sehnte. Seine Marmor Arme legten sich um mich und drückten mich sanft an ihn. Ich drückte ihn so fest ich konnte an mich und weinte weitere brennende Tränen. Ich wollte ihn nicht verlieren, ich wollte nicht mal, dass er mich je wieder los lässt. Aber das Schicksal wollte nicht zulassen, dass wir für immer zusammen bleiben konnten. Ich merkte, wie mich Alice Ansicht immer mehr überzeugte. Die Leere setzte sich wieder. Ich kämpfte um meine tiefe Trauer und die Wut zu unterdrücken. Lies die Leere in mein Herz. Doch das half nicht. Edward lies mich wieder los und die Gegenwart kehrte zurück. Sein Tod drängte die ganzen schönen Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit aus mir. Es fühlte sich an, als würde man mir mein Leben entziehen und ich konnte es nicht ändern oder verhindern. Ich konnte es bloß mit erleben, es bloß geschehen lassen. Es war wieder so erschreckend still. Bloß mein schneller, stockender Atem war zu hören. Plötzlich landete Alice vor mir und rannte raus. Ich hörte ihre stillen Schritte nicht, woran ich aber schon gewöhnt war. Edward stand auch auf und ging ein paar Schritte zur Tür. Dann drehte er sich zu mir um und sagte: "Komm! Alice will es den anderen sagen." Sofort stand ich auf und folgte ihm in das große Wohnzimmer, der Cullens. Die ganze Familie war anwesend. Es schien, als wäre das Wohnzimmer außerdem noch Versammlungs- und Kriesensitzungszimmer. Carlisle, Esme und Jasper saßen auf der Couch. Emmett saß mit Rosalie auf seinem Schoss auf einem der Sessel. Als wir rein kamen war plötzlich der Fernseher aus und alle Blicke lagen auf uns. Woher wussten sie, dass was nicht stimmte? Edward nahm meine Hand und drückte sie leicht. Carlisle stand mit einer geschmeidigen Bewegung auf und stellte sich zu uns. "Was ist los? Bella, warum weinst du?" Natürlich! Meine Tränen. Ich wollte gerade antworten, als Edward es schon erklärte: "Alice hatte eine Vision...Sie sah, dass ich sterben werde. Anastasia wird mich umbringen. Wo und wann wissen wir noch nicht. Sie hat es also noch nicht zu Ende geplant." Jeder im Raum, außer mir, hörte auf zu atmen und starrte ihn schockiert an. Erst nach ein paar, endlos scheinenden, Sekunden stand Jasper auf und kam zu uns. Esme legte im gleichem Moment ihre Hände auf ihr Gesicht und fing an zu weinen. Ich konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie Emmett seinen Griff um Rosalie anspannte. Jasper sah zu Alice und sagte leise: "Was genau hast du gesehen? Hat sich die Vision, jetzt wo wir es wissen, geändert? Kann man es verhindern?" Da Alice nicht antwortete redete Edward für sie: "Nein, nichts hat sich geändert. Jasper, du kannst es nicht ändern. Es fühlt sich an, als wäre es eine Erinnerung. Also, als wäre es schon längst beschlossen." Jasper tat mir in diesem Moment sehr leid. Er spürte das Leid und den Schmerz von allen. Alice schnappte wieder nach Luft und sofort sagte Jasper erschrocken: "Was ist?" Wieder antwortete Edward: "Anastasia geht ins Detail." Jasper nickte bloß. War das wirklich der Moment, in dem das Ende meines Glücks anfing? Würde hier wirklich alles, das mein Leben lebenswert gemacht hatte, nur wegen einer Person zerstört werden? Würde Edwards Leben wirklich bloß, weil ein Vampir mein Blut wollte enden? Was würde ich dann machen? Würde sich weiterleben dann noch lohnen? Wenn ich doch nie wieder lebendig sein könnte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)