Auf der anderen Seite des Tores von KradDark-chan (Edward Elric x Envy) ================================================================================ Kapitel 4: Die Begegnung zweier alter Bekannter ----------------------------------------------- Vielen, vielen Dank für die Kommis :D Da geht es gleich fröhlich weiter ^//^ ***************************************************************************************** Kapitel 4: Die Begegnung zweier alter Bekannter „Was machst du hier, ENVY?“ Die eisige Kälte in Edwards Stimme war durch nichts mehr zu überbieten. Tiefer Hass sprach aus den wenigen Worten. In den sonst sanftmütigen, goldenen Augen stand pure Verachtung. Wütend überwand Ed die letzten drei Meter und kniete sich vor Envy auf den Boden. Hart packte er den anderen Jungen am Kragen und schrie ihn an: „ICH HABE DICH GEFRAGT, WAS DU ABSCHAUM IN DIESER WELT MACHST!! HUH?!“ Als Antwort bekam Ed zuerst nur zwei überraschte blaue Augen zu sehen, bevor Envy die Hände an seinem Kragen energisch weg schlug und ungläubig zu lachen anfing: „Edward Elric, besser bekannt als „Fullmetal“! So ein Zufall aber auch, dass ausgerechnet wir beide uns in dieser ach so tristen Welt wieder treffen - es ist mir eine Ehre.“ Spöttisch verbeugte sich Envy in sitzender Haltung und auch ihm konnte man die Verachtung für den blondhaarigen Jungen nur allzu deutlich anerkennen. „Da sieht man sich so lange nicht, Fullmetal, und dann trifft man sich ausgerechnet in dieser verkorksten Welt wieder. Na ja, Zufälle soll es bekanntlich geben. Aber leider bin ich auch TRAURIG gestimmt, weil ich war VOLLER Hoffnung, dass du wenigstens dieses mal krepiert wärst!! Leider bist du ja, nachdem ich dich erfolgreich ins Jenseits befördert habe, aufgrund deines bescheuerten Bruders wieder zurückgekehrt! Und dann bist du auch noch so blöd und opferst dich wiederum für diesen - das ist ja echt krank!! Wahahah, ihr seid mir vielleicht Loser! Echt schade, dass du nicht abgekratzt bist, ich hätte mich zu gerne an deiner Leiche erfreut, Fullmetal!! Hahaha!“ Envy hielt sich vor lauter lachen seinen schon schmerzenden Bauch. Geschickt stoß der Schwarzhaarige den perplexen Ed einen Meter zurück und sprang sogleich auf beide Füße, jedoch knickten Envys Beine augenblicklich wieder ein und Envy konnte sich gerade noch vor einem Sturz in den Sand retten. „Ei ei, das tut weh. Anscheinend bin ich etwas aus der Übung, wenn mir nicht einmal mehr meine Füße gehorchen. Ich kann ja mal deinen vielleicht noch lebendigen Bruder fragen, ob er nicht einen Tipp für mich hat.“ Abgelenkt betrachtete Envy seine Beine und versuchte sich langsam aus der knienden Situation zu erheben, als er plötzlich doch zu Boden fiel, weil ihn ein harter Faustschlag von rechts traf. Ed konnte sich nicht mehr länger beherrschen, als er die Verspottung über Al hörte, gingen bei ihm sämtliche Sicherungen durch! Wütend schlug er wie von Sinnen auf Envy ein: „DU ARSCHLOCH HAST DOCH NICHT DIE GERINGSTE AHNUNG VON MIR!! Was bildest du dir überhaupt ein, mich und Al als Loser hinzustellen?! Das alles ist DEINE Schuld!! Hättest du mich nicht getötet, dann hätte sich Al nicht für mich opfern müssen! DANN WÄRE ALLES ANDERS GEKOMMEN!! Ich würde nicht alleine in dieser Welt hier verschmoren, ohne zu wissen, was in Amestris vor sich geht!!! DAS ALLES IST DEINE SCHULD, DU VERDAMMTER HOMUNCULUS!!!“ Wie besessen schrie sich Edward die Seele aus dem Leib. All die Trauer und der Schmerz, welche in den letzten Wochen so schön nachgelassen hatten, wurden plötzlich unweigerlich an die Oberfläche gespült, wo sie sich explosiv entluden. Ed konnte nicht mehr klar denken, seine Gedanken hatten einen Blackout, jede rationelle Handlung verschwamm vor seinen Augen. Tränen der bitteren Wut bahnten sich ihren Weg über die blassen Wangen. Ed konnte nicht mehr, er war am Ende seiner Geduld angekommen! Diese Gedanken, diese kalten, harten Realitätsgedanken brachten ihn um den Verstand! So wie die Dinge standen, würde er nie wieder nach Amestris zurückkehren… „NEIN!!! DAS LASSE ICH NICHT ZU!!!“ Ohne sein handeln zu realisieren, rammte Ed ohne Erbarmen seine Fäuste weiterhin in den zarten Körper unter ihm. Envy hingegen war rücklings hart im Sand aufgeschlagen und hatte wegen seiner geschwächten Beine nicht schnell genug wegspringen können. Mit voller Wucht hatte sich Ed auf ihn gestürzt und hatte Envy wortwörtlich unter sich festgenagelt. Mit der linken Hand hielt Ed beide Hände Envys über dessen Kopf fest und mit der rechten schlug er immer wieder auf den Brustkorb, Bauch und Oberkörper von Envy ein! Envy war stark. Sehr stark. Und flink, niemand konnte ihn gewöhnlich überhaupt mit einem Schlag treffen. Doch für gewöhnlich war Envy ja auch im Begriff seiner vollen Kraft und war nicht nur ein halbstarkes Bündel, welches nicht einmal seine Füße bewegen konnte. Dieser Junge, Edward Elric, schlug mit einer Gewaltintensität auf ihn ein, dass es Envy trotz massiver Abwehrversuche in Form von Bissen bis zu Tritten nicht schaffte, sich aus der misslichen Lage zu befreien. Ahhh! Wie das wehtat! Vor Schmerz biss sich Envy auf seine Unterlippe, bis er spürte, dass Blut über seine Lippe ran. Nein, auf keinen Fall würde Envy schreien! Diese Genugtuung würde er Fullmetal nicht gönnen! Eher würde sich Envy die Zunge abbeißen, als diesen laut der puren Verzweiflung zuzulassen! Niemals!! Dafür war sein Stolz viel zu groß! Envy spürte wie das warme Blut über seine Haut rann. Ungeniert tropfte das Blut in den Sand und befleckte die Natur - lange würde Envy nicht mehr durchhalten. Die Schmerzen wurden immer unerträglicher, Envy spürte weder seine Arme, noch seinen Oberkörper. Wie eine stille Taubheit spürte er den Schmerz seiner Glieder nicht mehr, ein erstickendes Gefühl ergriff von ihm Besitz. Immer schwerer gelang der lebenswichtige Sauerstoff in seine Lungen, das Atmen fiel Envy unendlich schwer. Flackernd fielen Envy die Augen zu, bevor er sie apathisch wieder öffnete: Auf keinen Fall durfte er das Bewusstsein verlieren! Verzweifelt, ohne es zu wollen, ohne es kontrollieren zu können, ohne es verhindern zu können, war Envy am Ende seiner mentalen Kräfte angelangt und brach sein sich selbst auferlegtes Versprechen: Mit letzter Kraft schrie Envy voller unerträglicher Schmerzen auf! Doch obwohl Envy schrie, war kein gewöhnlicher Schreilaut zu hören, sondern ein herzzerreißender Zischlaut, bei dem Ed augenblicklich wusste, dass er nur ein Wesen auf der ganzen Welt mit diesem Laut gab: Hébi!!! Erschrocken klärten sich die vernebelten Augen von Ed und er ließ die Hände von Envy wie von der Tarantel gestochen los. „Was-zur-Hölle-!“ Fassungslos starrte Ed auf den bewegungslosen Körper unter ihm. Blutüberströmt lag Envy vor ihm und es schüttelte ihn am ganzen Körper, jetzt, wo er frei war und die Schmerzen mit erneuter Rückwirkung auf ihn einströmten. Selbst aus Envys Mund rann der rote, verheißungsvolle Lebenssaft. Geschockt blickte Edward auf den Homunculus unter ihm. Nur langsam klärten sich die Gedanken in seinem Kopf, so, dass er etwas damit anfangen konnte… OH MEIN GOTT!!! Was hatte er getan? Nur ein paar Minuten länger und dann wäre Envy vermutlich totgeprügelt gewesen!! Seinetwegen! Am Boden zerstört brach Ed über Envy zusammen und krallte seine Finger in den goldenen Sand unter ihnen. Heiße Tränen liefen Ed über die Wangen, Tränen der puren Verzweiflung und der Angst vor sich selbst. „Wie…wie…ka…kann…ich…so…s…so…etwas nur….machen?! Das…bin doch nicht…ich…nein….NEIN….so….bin ich…ni..nicht! NEIN!“ Voller Reue über seine Tat griff sich Edward an den Kopf und wippte apathisch auf und ab. Das konnte doch nicht sein! Noch nie war er so ausgeflippt! Noch nie! Selbst in Amestris nicht! Noch nie hatte er ein anderes Lebewesen so ungerecht und niederträchtig behandelt - denn das war definitiv kein fairer Kampf gewesen! Schließlich schien Envy nicht einmal im Ansatz über seine gewöhnlichen Kräfte zu verfügen! Das war kein fairer Kampf gewesen, sondern eine Meuterei aus niederen Beweggründen! „Es … tut … mir .. so .. le .. leid … ich … i … ich …!“ Erneut durchbrach ein zischender Schlangenlaut die Stille. Eds Kopf schnellte augenblicklich vor seinen Armen hervor - also hatte er sich trotz allem doch nicht verhört! Es gab keinen Zweifel, dieses Zischen kam eindeutig von Hébi! Hastig wischte sich Ed die Tränen aus dem Gesicht und stand auf. Weit und breit war nichts von Hébi zu sehen. Also war Eds erste Vermutung, dass Envy etwas mit Hébi zu tun hatte, doch richtig gewesen. Zögernd ging Ed erneut in die Knie und nahm dieses mal neben Envy im Sand Platz. Schwere Schuldgefühle nagten an Ed, sobald er Envy wieder genauer betrachtete, denn der Junge vor ihm sah wirklich mehr tot als lebendig aus. Erst jetzt bemerkte Ed die ganzen offenen Wunden und Blessuren, die er ihm zugefügt hatte. Heiliger Alchemist…wie hatte er nur so von der Rolle sein können, dass er das alles nicht mehr realisiert hatte?! Verbittert kaute Ed an seiner Unterlippe. Was sollte er denn jetzt machen? Envy sterben lassen? Gute Lust hätte er nach wie vor dazu…scheiße! Aber wenn dann wollte Edward seinen Gegner in einem fairen Kampf besiegen, Mann gegen Mann, und nicht in einem solch hinterhältigen Zwist! Ed blieb wohl nichts anderes übrig, als den anderen zu verarzten – und ihn gegebenenfalls erst dann umzubringen! „Envy! Oi, Envy! Hörst du mich?“ Zögerlich stupste Edward den Jungen ein paar mal an der Wange an, woraufhin Envy schmerzvoll aufhisste. Geschockt blickte Ed auf den Schwarzhaarigen, was war das gerade gewesen? Der Schlangenlaut kam direkt von Envy selbst!! „Envy, hörst du mich?!! Komm, jetzt reiß dich bitte zusammen!“ Hustend öffnete Envy langsam seine blauen Augen und sah völlig erschöpft in die goldenen von Ed. „Ehehe…jetzt hast du…was du wolltest…Fullmetal! Ich bin am Ende meiner Kräfte angelangt… und du wirst mich ohne zu zögern töten…nur zu…du glaubst aber hoffentlich nicht…das du dadurch Frieden finden wirst...“ Röchelnd schloss Envy seine Augen wieder. Das Atmen fiel ihm noch immer schwer, auch wenn es wieder besser wurde, seitdem nicht mehr hemmungslos auf ihn eingeprügelt wurde. Aber niemals könnte er genügend Kraft aufwenden, um von hier zu verschwinden. Kuso!! Also würde er jetzt sterben. Einfach so. Hier, im Dreck vor Fullmetal. Ohne seinen Traum, die Rache an seinem Vater, ausgelebt zu haben! Traurig und mit den Kräften am Ende öffneten sich die blauen Seelenspiegel wieder. „Worauf wartest du, huh? Ich will endlich sterben, oder willst du mich noch ein bisschen quälen, bevor du mir den Gnadenstoß verpasst?“ Sarkastisch versuchte Envy zu lachen, was aber mehr in einem akuten Hustenanfall endete. Fest sah Edward seinem Gegenüber in die Augen. Resigniert seufzte Ed auf und widerstand der Versuchung, den anderen elendig verrecken zu lassen. „Ich werde dich jetzt noch nicht töten. Egal was du von mir hältst oder was zwischen uns war, ich habe meinen Ehrenkodex, welchen ich ganz bestimmt nicht für dich brechen werde, indem ich dich in so einem unausgeglichenen Kampf töte! Deine Niederlage können wir aber gerne in einem fairen Kampf nachholen, in welchem es mir eine Ehre sein wird, dich endgültig aus diesem Universum zu fegen! Also erzähl mir stattdessen lieber, warum du vor Schmerzen wie eine Schlange hisst!“ Ungläubig blickte Envy zu dem Jungen über ihm. „Ist das dein Ernst? Du lässt mich vorerst am Leben? Hahahah!! Du bist echt der größte Vollidiot, den ich jemals getroffen habe! Das wirst du noch bitter bereuen…aber gut, ich bin nicht in der Position mich zu beschweren…und wenn das deine Entscheidung ist, werde ich dafür mal so gütig sein und dir wirklich Auskunft geben.“ Unter großer körperlicher Anstrengung richtete sich Envy in eine aufrechte Sitzposition auf. Mit den Händen nach hinten abstützend, rückte er mit schmerzverzogenem Gesicht nahe genug an das Ohr von Ed heran, um ihm leise flüsternd zu antworten. „In mir ist ein Monster.[1] Leider kann ich es trotz aller Bemühungen nur bedingt kontrollieren. Ich kann zwar entscheiden wann ich mich verwandeln will, doch leider kann ich niemals entscheiden, wann ich mit zurückverwandeln will. Das ist dann immer dem Zufall überlassen, wann und wie ich wieder in meinem eigentlichen Körper aufwache. Ein großer Nachteil ist auch, dass ich nicht mitkriege, was das Monster tut. Ich bin während der ganzen Zeit in einem Art Schlaf und kriege nur vage die Gefühlswallungen mit, die das Monster hat. Als du vor vier Jahren durch das Tor auf diese Seite gelangt bist, bin ich dir durch das Tor gefolgt! Ich wollte unbedingt meinen Vater, Hikari no Hohenheim, finden und töten.“ Seufzend fuhr Envy mit leiser Stimme fort. „ Ich irrte die ganzen vier Jahre durch das Nichts des Tores, bis mich plötzlich eine Strömung erfasste und ich in diese Welt gelang. Dabei wurde ich ziemlich schwer verletzt, denn natürlich wollte das Nichts mich nicht so einfach hergeben. Und leider verlor ich beim Eintritt in diese Welt die Kontrolle über das Monster, welches natürlich sofort meinen Körper übernahm! Keine Ahnung wie viel Zeit seitdem vergangen ist, aber da du noch nicht alt und grau bist können meiner Rechnung nach seit den vier Jahren nur ein paar Monate plus vergangen sein. Tja, jedenfalls bin ich froh, wieder in meinem Körper zu sein - auch wenn dieser mehr als demolier ist!“ Erschöpft sank Envy wieder in den Sand zurück, das Sitzen war einfach zu anstrengend und seine Blutergüsse schmerzten dadurch noch mehr. Eigentlich wäre es logisch gewesen, Envy vor der Geschichtsstunde zuerst einmal zu verarzten, aber daran dachten beide Jungs anscheinend nicht… Ohne dieses mal auf die Schmerzenslaute von Envy einzugehen, blickte Edward voller Verzweiflung auf den Jungen neben sich. Nackte Angst beschlich Eds Adern und ein mehr als ungutes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit. Ein Monster…hier…zu dieser Zeit…zur selben Zeit… „Envy…welche Gestalt…nimmt dein…Monster…denn an?!“ „Huh? Ach, das hässliche Biest nimmt die Gestalt einer riesigen Schlange an! Echt eklig, musst du dir mal vorstellen! Au au au. Warum?“ „Nein! Das…kann nicht…sein! Nein…dann bist du ja…Hébi??!“ Geschockt blickte Ed in die ozeanblauen Seelenspiegel von Envy und versuchte in ihnen die Wahrheit zu finden. Das gelang auch sehr gut, denn Ed fiel es plötzlich wie Schuppen vor die Augen: Envy und Hébi hatten die gleichen, wunderschönen ozeanblauen Augen!! Envy grinste ihn hingegen nur unverschämt an und setzte sich wieder in eine halbwegs aufrechte Sitzposition, damit er auf gleicher Augenhöhe mit dem Blondschopf war. Die Schmerzen ignorierend, grinste Envy Ed schelmisch an: „Hébi? Ist das der Name, den du diesem bescheuerten Schlangenvieh gegeben hast? Hahahaa! Ich glaube es ja nicht, von allen Leuten die auf uns hätten treffen können, hast ausgerechnet DU uns aufgegabelt! Das ist ja nur noch erbärmlich, endlich hast du in der Schlange einen gleichgestellten Loser gefunden!“ Obwohl Envys Körper durch das heftige Gelächter nur noch mehr schmerzte, konnte er einfach nicht aufhören. „Die Vorstellung, wie ihr beide miteinander rumgehangen habt, ist zu komisch! Auf der einen Seite eine Schlange, die ihren Willen durchsetzen mag und auf der anderen Seite ein Jungspund aus einer anderen Welt, der einen auf Samariter machen wollte.“ Adrenalin artig schoss die Röte in die Wangen von Ed, eine Tomate machte ihm schon lange keine Konkurrenz mehr. Zornig knirschte er mit seinen Zähnen. Er hatte mehr als nur gute Lust, Envy doch noch ins Jenseits zu befördern! Wie konnte er es wagen, sich über seine Freundschaft mit Hébi lustig zu machen? Wie konnte ein so wundervolles Wesen überhaupt in so einem Arschloch wie Envy sein?? Ed wollte Envy töten, aber dann würde Hébi auch sterben! Dann würde er, Edward Elric, seinen eigenen Freund umbringen! Und DAS würde sich Ed niemals verzeihen. Außerdem, was konnte Hébi dafür, dass er in so einem Psycho hausen musste? Egal was war, Ed würde Hébi auf keinen Fall umbringen! Eher fand er einen Weg, wie er Envy wieder in Hébi verwandeln konnte! Wütend warf Edward seine Hände in die Luft und raufte sich genervt die blonden, langen Haare. „Argh!! Kuso! Envy, halt doch einfach mal deine Fresse! Denk daran, dass ich dich jederzeit umbringen kann, denn ich bin eindeutig in der besseren Position von uns beiden! Also hältst du ab jetzt deine flinke Zunge lieber im Zaun, sonst kann ich nicht garantieren, dass du die Sandkörner nicht bald von unten zählst!!“ Angriffslustig schnalzte Envy mit seiner Zunge. „Tja, Fullmetal, du musst dich nicht zurückhalten. Wie du schon sagtest bin ich im Moment – dank dir – ein Krüppel. Ich kann mich kaum bewegen, folglich bin ich eine leichte Beute. Besser könntest du mich gar nicht serviert bekommen. Du würdest mich ohne mit der Wimper zu zucken töten, auch wenn du dafür deinen Ehrenkodex brechen müsstest, dessen bin ich mir sicher. Hm, dennoch, du sagst zwar das du mich jederzeit töten würdest, aber das glaube ich dir nicht! Denn du weißt genauso gut wie ich, dass dann auch dein treuer Freund das Zeitliche segnen würde! Und das würdest du doch sicher nicht wollen…oder?“ Süffisant grinsend strich Envy Edward eine blonde Strähne aus dem Gesicht. Ed erwiderte nichts und blickte stur, mit vor Wut blitzenden Augen zu Boden. Was würde leugnen schon bringen? Die Lage war zu offensichtlich…und ob Ed es mochte oder nicht, der Homunculus hatte ihn fest in der Hand! „Tja, Fullmetal, da du mir anscheinend zustimmst kann ich dir ja gleich einmal meinen Vorschlag unterbreiten. Du bringst mich jetzt in diese Höhle dort vorne und versorgst gefälligst meine Wunden! Denn wenn ich hier noch weiter blutend liegen bleibe, werden Hébi und ich so oder so den Löffel abgeben! Ach ja, keine Sorge, ich bring dich jetzt gerade auch nicht um – wer soll sich denn sonst um mich kümmern, bis ich gesund bin?“ Mit einem falschen Grinsen, das seinesgleichen suchte, wartete Envy gespannt die Antwort des Blondschopfs ab, welche auch prompt folgte: „Damit aber eines klar ist: Das ist ein Versprechen unter Männern und wenn ich Morgen tot im Jenseits aufwache, dann glaub mir, ich finde einen Weg dich zu mir zu holen!!“ Verärgert stand Edward auf und schüttelte sich den restlichen Sand von den Klamotten. Der Blondschopf stand mit dem Rücken zu Envy und richtete seinen Blick sehnsüchtig auf den großen See, welcher ruhig vor ihnen lag und kein Wässerchen trübte. „Oh Mann, womit habe ich das nur verdient? Bin ich eine Krankenschwester? Jetzt habe ich schon wieder einen Patienten, den ich gesund pflegen kann!“ Der Blondschopf ließ noch einen letzten, theatralischen Seufzer verlauten, bevor er sich wieder Envy zuwandte. Die Sonne schien Edward direkt von hinten an, sein ganzer Körper war in das gleißende Licht getaucht. Mit seinen langen, blonden Haaren sah Ed wie ein strahlender Krieger aus. Selbst Envy konnte im Stillen nicht leugnen, dass Fullmetal sehr anmutig aussah. Unbedacht wie er oft war, bekam Ed nichts von seiner eigenen Erscheinung mit und ging zu Envy, um ihm behutsam auf die Beine zu helfen. Gemeinsam gingen die beiden die wenigen Meter in Richtung Höhle, Ed Envy stützend. Nur wenige Stunden zuvor hatte genau diese Höhle noch als Quartier für Edward und Hébi gedient. Jetzt war sie die Unterkunft von Edward und Envy. Ende Kapitel 4 ~ Auf der anderen Seite des Tores ~ ***************************************************************************************** [1] Und wir alle denken jetzt NICHT an Naruto… *hust* ^^° Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)