Nightmare von Sweden_ (Märchengeschichten mal anders...) ================================================================================ Kapitel 10: Tenth Laughter: AliBaba and the fourty Bandits ---------------------------------------------------------- Tenth Laughter: AliBaba and the fourty Bandits ~~~ Die Warnung des Kaninchen hallte noch in den Ohren der beiden Jungen wider, als Kain den anderen zu einem entscheidenden Kampf herausforderte... ~~~ "Wie weit bist du bereit für ihn zu gehen?" Ren grinste. Genau das hatte er erwartet. Nun zeigte Kain also sein wahres Gesicht. "Bis in die Hölle", antwortete Ren mit einigen Sekunden Verspätung und zog ebenfalls sein Schwert, um seine Klinge mit Kains zu kreuzen. Die beiden traten auseinander und sahen sich momentelang schweigend an. Kain bewegte sich als erster. Er schnellte vor, kaum sehbar, und stieß die Klinge direkt auf Ren zu. Dieser wehrte den Schlag leicht ab und nutzte seine eingeleitete Vorwärtsbewegung, um seinerseits nach dem anderen zu hacken - vergebens. Längst hatte Kain seinen Schwung genutzt, um sich an Rens Seite hindurchzuducken und hinter ihm wieder Stellung zu nehmen. "Was glaubst du, wie lange dieser Kampf dauern wird?", fragte Kain lachend und leckte spielerisch an seiner Klinge. "Nicht sehr lange, wenn du dich nicht konzentrierst!", antwortete Ren schnaubend und stürmte auf den anderen zu. Er erhob seine Klinge, täuschte einen direkten Schlag an, warf sich jedoch im letzten Moment noch herum und vollführte einen Seitenhieb, der Kains Mantel zerriss und ihn überrascht zur Seite taumeln ließ. "Ja, ich seh schon!", keuchte Kain, während er sich auf dem Absatz drehte und nun Ren attackierte. Dieser stemmte sich mit der Hand nach oben, um die Kraft zu finden dem Schlag auszuweichen und schaffte es nur um Haaresbreite. Kain lachte. "Ich kämpfe seit Jahrhunderten mit dem Schwert, wie lange kämpfst du?" Ren fand nicht den Atem und nicht die Zeit eine Antwort zu geben, denn Kain stürzte erneut auf ihn ein und Ren war froh, als er sich mühsam wieder auf die Füße retten konnte und so bessere Chancen zum Ausweichen bekam. Hier und da konnte er einen oder mehrere Schläge parieren, doch Kain drängte ihn immer weiter zurück. Er durfte nicht verlieren, für HoroHoro! "Ich werde nicht verlieren!", schrie Ren wütend und duckte sich, um Kains Hieb auszuweichen. Entschlossen drückte Ren sich vom Boden ab und rammte dem anderen seine Schulter in die Magengrube. Kain stöhnte vor Schmerz und taumelte zurück. Einen kurzen Augenblick musste er um sein Gleichgewicht kämpfen und Ren nutzte dies aus. Nun drosch er auf Kain ein und ließ ihm keine Zeit zum Luft holen. Ren hatte das Blatt gewendet und hielt nun die Fäden in Händen; bis er über eine der Karotten am Boden stolperte und es ihn der Länge nach zu Kains Füßen hinlegte. Wieder lachte Kain. Er wischte sich über den Mund und drückte Rens Kopf mit dem Fuß in den Boden. "Du hast aber verloren", keuchte Kain noch immer außer Atem und erhob sein Schwert weit über seinem Haupt. "Aber keine Angst, du musst nicht lange mit dieser Schmach leben..." Ren schnappte nach Luft, Erde füllte seinen Mund und er strameplte, um sich zu befreien, doch er bekam Kain nicht von sich los. Tränen schoßen ihm in die Augen, als ihm klar wurde, dass er es nicht geschafft hatte. HoroHoro würde sterben müssen, weil er es nicht geschafft hatte Kain zu besiegen. Alles war vorbei. Er verkrampfte sich, als er das Surren des Metalls hörte, das sich rasend herabbewegte. Es war vorbei. "Richte ihr aus, dass ich ablehne!" Die Krähe, die sie die ganze Zeit über beobachtet hatte, krächzte lauthals. Ihre Flügel breiteten sich aus und sie sprang vom Dach des Hasenhäuschens, um sich knapp über Kains Kopf hinweggleiten zu lassen. "Oujo-sama wird nicht erfreut sein! Oujo-sama wird dich töten! Töten wird sie dich! Oujo-sama wird auch bei dir keine Ausnahme machen!", krähte das Federvieh und stürzte auf Kain. Dieser versuchte sich mit den Händen zu schützen, doch die scharfen Krallen und der spitze Schnabel bohrten sich in sein Fleisch und zupften an seinen Haaren. Er schrie. "Oujo-sama hasst dich! Dich und deinen Bruder! Genau so dickköpfig, sagt Oujo-sama! Doch getötet hat sie ihn, ja, getötet, um dich zu kriegen.. Oujo-sama hasst dich!" Blut rann an Kains Armen entlang. Er sank in die Knie und war zu nichts mehr in der Lage außer zu Schreien, doch auch seine Stimme versagte ihm bald den Dienst, als die Tränen sich ihren Weg bahnten und alles in lautem Geschluchze unterging. Die Krähe hackte weiter auf ihn ein. Sie machte weiter und beachtete die zweite Person gar nicht, die dem ganzen fassungslos zusah. Als die Person sich endlich gefasst hatte, griff sie nach ihrem Schwert und stürmte laut schreiend auf die Krähe zu. "Lass ihn in Ruhe!" Geschockt stieß die Krähe sich von Kain ab und krächzte: "Du! Oujo-sama wird deinen Freund töten! Töten wird sie ihn! Ihr werdet zu spät kommen! Oujo-sama hat längst einen Plan!" Zwischen seinen Krallen hing etwas blutüberströmtes Weißes. Die Krähe zerquetschte es und die Masse spritzte auf die beiden am Boden. Dann verschwand die Krähe. "I-Ist alles in Ordnung bei dir?", fragte der Junge Kain und ließ sich neben ihm auf die Knie sinken. Kain hatte sich mittlerweile auf den Boden gekauert und hielt die Hände vors Gesicht. Er wimmerte. "Sag schon.." Als der Junge seine Hände auf Kains Schultern legte, schlug Kain erschrocken danach und rollte sich zusammen. "Verschwinde! Ich bringe dir nur Unglück! Ich habe euch hintergangen und einen Pakt geschlossen!", kreischte Kain heiser und schüttelte energisch den Kopf. "Verrat! Blut und Verderben!" "Jetzt halt doch mal die Luft an!", schnappte der Junge wütend und verpasste Kain eine Ohrfeige, woraufhin dieser geschockt seinen Kopf zu ihm wandte. "....?" "Du hast mich nicht getötet, oder!?", schrie Ren ihn an und musste entsetzt feststellen, dass Kains Gesicht blutüberströmt war. Seine Augen weiteten sich, als ihm klar wurde, dass die Krähe eines von Kains Augen zwischen seinen Krallen zerfetzt hatte. Dort wo Kains Augen hätten sein sollen, klafften riesige Blutlöcher. "A-Aber ich wollte es tun! Für Abel..." Ren seufzte und schlang vorsichtig die Arme um Kain. "Ich weiß..." Er strich vorsichtig über Kains Rücken und schloß die Augen. "Du hast genau das getan, was ich für HoroHoro getan hätte..." Kain zögerte erst, klammerte sich dann jedoch an den Chinesen und wimmerte gegen dessen Brust. "Wieso hast du es nicht getan?", fragte Ren nachdem einige Zeit verstrichen war und Kain sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Aus seinen Augenhöhlen tropfte noch immer das Blut und Ren konnte seinen Blick nicht lange auf ihn gerichtet halten, denn der Rabe hatte ganze Arbeit geleistet und Kains Arme sowie sein Gesicht mit tiefen Wunden entstellt. "Ich... Ich konnte nicht...", fing Kain an und brach ab. Kurz musste er sich sammeln, um erneut anfangen zu können: "Er kam zu mir... In der Nacht, als das Portal aufgetaucht ist... Charos, meine ich... Der Rabe. Seine Herrin hätte ein Angebot für mich. Wir können sterben. So richtig meine ich, wie ihr... Wenn wir..." Wieder brach Kain ab und senkte den Kopf. "Dein Bruder...?", fragte Ren leise nach. Kain nickte. "Abel starb in Rotkäppchens Welt... Charos' Herrin hat die Macht ihn wiederzubeleben" "Wer ist seine Herrin?" "Ich weiß es nicht. Doch es war meine einzige Chance... Ich wollte ihn wiedersehen... unbedingt. Ihn noch einmal in meinen Armen halten..." Nur zu gut konnte Ren nachempfinden, was Kain fühlte. Es musste noch schrecklicher sein, wenn man vor diese Wahl gestellt wurde. Er seufzte. "Ist okay... Wir werden einen Weg finden... Das versprech ich dir...", hauchte Ren mitfühlend und half Kain aufzustehen. "Wir werden HoroHoro finden und dann machen wir diesen Raben und seine Herrin unschädlich, okay?" Kain reagierte nicht darauf. Das Haus war anders, als Ren es sich vorgestellt hatte. Nichts hier deutete daraufhin, dass der Bewohner ein Karnickel war - nur eine übergroße Kuckucksuhr, die statt ihres Namensgebers eine Karotte besaß. Musternd ließ er seinen Blick durch den kleinen Vorraum schweifen. Außer der Eingangstür konnte er keine weiteren Türen und nicht einmal ein Fenster entdecken. "Ist da ein Tisch?", fragte Kain leise und drückte vorsichtig Rens Arm. Da er noch immer nichts sehen konnte, hielt er sich an dem Chinesen fest und ließ sich lotsen. "Ähm... Ja, wieso?", antwortete der Gefragte und besah sich stirnrunzelnd den Tisch, der sich inmitten des Raumes befand. Auf seiner Platte standen zwei kleine Fläschchen. "Steht da irgendetwas?" "Ja" Ren zog Kain zum Tisch, damit Kain die zwei Fläschchen in die Hand nehmen konnte. "Die in deiner rechten ist rot, die andere blau", erklärte Ren und sah zu, wie Kain die blaue Flasche öffnete und einen Schluck nahm. Die andere stellte er auf den Boden - geöffnet - und gab die blaue an Ren weiter. "Trink", befahl er nur. Als Ren ebenfalls einen Schluck genommen hatte, erklärte Kain: "Blau wirkt wie die Kälte, Dinge ziehen sich zusammen und werden kleiner.." Ehe Ren dazu kam zu hinterfragen, was Kain damit meinte, sah er es mit eigenen Augen. Kain schrumpfte vor seinen Augen immer weiter, bis er schließlich nicht größer war, als eine Maus. Erinnerungen schoßen in Rens Kopf. Auch er schrumpfte auf eine kleine Gestalt zusammen. "Okay... Diese Märchenwelt ist echt krass..." Kain grinste gequält. "Man gewöhnt sich daran, wenn man eine Weile in ihr lebt" "Du meinst Jahrhunderte?", fragte der Chinese nach, um seine Worte während des Kampfes wiederaufzunehmen. "Nein... Genau genommen bin ich erst 62, aber unsere Zeitrechnung ist sowieso etwas anders als eure. Also stell dich schon einmal auf einige Veränderungen ein, wenn ihr wieder in eurer Welt seid" So eine Antwort hatte Ren nicht erwartet. Er sah den anderen einige Sekunden lang fassungslos an, unfähig etwas darauf zu erwidern. Zwar wusste Ren nicht, wie genau das mit der Zeiterschiebung war, doch er wusste, wie alt die Märchen ihrer Welt waren. Und er wusste, dass Kain aus einer biblischen Geschichte stammte. Sie mussten längst viel zu viel Zeit verplempert haben. "Hey, jetz zieh doch nicht so'n Gesicht! So hatte ich das auch wieder nicht gemeint.. Das wird schon!", versuchte Kain ihn zu beruhigen und lächelte leicht. Der einzige Grund, wieso Ren tatsächlich zurücklächelte war der, dass Kain seinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte. "Was müssen wir jetzt tun?", fragte Ren, um abzulenken. Kain deutete auf eine kleine Türe in der Wand, die kaum größer war als sie selbst, bei seinem vorherigen Umsehen war ihm die Tür nicht aufgefallen. "Da durch" Sie steuerten die Tür an und Ren umklammerte den runden Knauf und zog daran, doch nichts tat sich. Als er jedoch fester zog, hörte er einen Aufschrei und zuckte erschrocken zurück. "Aua... Meine Nase!" Rens Augen weiteten sich, als er sah, dass derjenige der gesprochen hatte, kein geringerer als der Türknauf war. "Hä..?" "Du hast mir die Nase zerquetscht, Junge!", beschwerte sich der Türknauf und runzelte seine Nase. "Ä-Ähm.. Das.. tut mir Leid..", stammelte Ren verwirrt und sah fragend zu Kain. Dieser hatte die Szene zwar nur Hören können, schien sie aber trotzdem verstanden zu haben. "Entschuldige bitte, Herr Knauf. Ren ist das erste Mal hier. Und ich hab wohl versäumt ihm von dir zu erzählen" "Ah! Wenn das nicht Kain ist. Was hast du mit deinen Augen gemacht?!", fragte der Türknauf erschrocken als er Kains geschundenen Körpers gewahr wurde. Der Gefragte senkte den Kopf. "Charos hat mich bestraft...", murmelte er leise. "Charos...?", hakte der Türknauf entsetzt nach und schüttelte sich. "Dieser Bote des Todes! Wenn ihr ihn verfolgen wollt, so rate ich davon ab! Entführt hat er sie!" "Entführt? Wen?" Die Stimme des Chinesen zitterte. "Na, Alice", antwortete der Türknauf leicht überrascht und seufzte. "Was? Die Arme!", rief Kain aus und schüttelte gleichzeitig den Kopf, "Bitte, lieber Herr Knauf, lass uns durch.. Wir sind nicht nur auf der Suche nach Charos, wir suchen auch einen Freund, der ebenfalls von ihm entführt wurde" "Hier lang hat er gesagt, nicht wahr?", fragte Ren leise und tastete sich an der kalten Steinwand entlang. Kain nickte. Er konnte wieder sehen, seit sie das Portal durchschritten hatten. Herr Knauf hatte ihnen eine knappe Wegbeschreibung geben können, wo sich das nächste Portal befinden müsste; als Dimensionsportal bekam man schließlich so einiges mit und spürte ein Stück weit auch die Entfernung der anderen Portale. "Gibt es eigentlich noch mehr Portale wie ihn?", stellte der Chinese die Frage, die ihm seit ihrer Begegnung mit Herrn Knauf auf der Zunge gelegen hatte. "Nein, Herr Knauf ist der einzige. Zumindest so viel ich weiß", antwortete Kain und bückte sich unter einem Ast hinweg. Der Baum, der sich ihnen in den Weg gestellt hatte, hatte weder Blätter noch sah er sonderlich gesund aus, war von seiner Statur her jedoch sehr hoch und um ein vielfaches breiter als die beiden Jungen zusammen. "So viel du weißt?" Seit einiger Zeit durchquerten die beiden eine Schlucht, die einem Irrgarten glich. "Jop. Das hab ich von meiner Omi gelernt, sie weiß echt viel", erklärte Kain stolz und sah in den Abendhimmel. "Was sie wohl gerade macht..?" Ren blieb stehen und drehte sich zurück. "Sicherlich hockt sie grade in ihrem Blumenfeld und wartet darauf, dass du zurückkommst und sie dich in Empfang nehmen kann!" Die beiden lachten. "Ja, bestimmt! Das hat sie auch damals gemacht, als wir Abel..." Kain sah betrübt zu Boden. Es war noch nicht viel Zeit vergangen, seit sie seinen Bruder tot aufgefunden hatten, als sie ihre Freundin Rotkäppchen besucht hatten. Noch immer saß der Schmerz tief in seinem Herzen. "Es tut mir Leid", murmelte Ren mitfühlend, wurde jedoch von Kain mit einer hektischen Handbewegung zum Schweigen gebracht. "Pssst!" Als Ren aufmerksam lauschte, verstand er. Sie waren zwar leise, doch aus der Entfernung waren eindeutig Stimmen zu vernehmen. Viele Stimmen. "Ob das..?" Kain nickte. Laut Herr Knauf befanden sie sich nun in der Welt von AliBaba und seinen vierzig Räuber, also war die Chance hoch, dass die Räuber bald ihren Weg kreuzen würden. "Versuchen wir so nahe wie möglich an sie heran zu gelangen...", schlug Ren vor und setzte auch schon seinen Weg fort. Zwar fanden sie keine vierzig, jedoch ein dutzend Männer vor, die um ein Feuerchen gereiht Geschichten zum Besten gaben und ordentlich einen becherten. Sie lachten, stritten und tranken mehr als ihnen gut tat. "Ich glaub, ich hab 'nen Plan", sprach Kain mehr zu sich selbst und warf schon einen Stein, ehe Ren etwas hatte sagen können. Einige der Männer hoben erschrocken die Köpfe, während andere schon keine Notiz mehr davon nahmen. Ren und Kain hatten sich hinter einem Felsen versteckt, um nicht entdeckt zu werden und Kain grinste, als er aus seiner Deckung hervorlugte und sah, wie zwei der Männer auf sie zukamen. "Spinnst du!?", fauchte Ren angespannt und strafte instinktiv die Schultern, um sofort angreifen zu können, wenn die Männer in Reichweite waren. Kain grinste nur weiter. Tatsächlich schien er einen roten Faden zu verfolgen, denn als die beiden Männer um den Felsen sahen, zögerte er keine Sekunde lang und zog die beiden dahinter. Als auch Ren verstand, was dies zu bedeuten hatte, half er dabei die beiden bewusstlos zu schlagen und sich deren Kleidung zu bemächtigen. Der Alkohol schien den Kriegern mehr zu schaden, als sie denken mussten. "Wow... Viel angenehmer als die schwere Rüstung", freute Ren sich, als er sich seine neue Kluft besah. Er trug nun einen Turban, der zugleich sein Gesicht verdeckte, und einen Mantel, der noch weit über seine Füße zum Boden reichte. "Gell? Und tarnaktiv noch dazu!", lachte Kain und verließ ihre Deckung. Wie selbstverständlich schlenderte er zu den Männern am Feuer und setzte sich zu ihnen. Einer fragte ihn, was gewesen sei, woraufhin er nur unverständliches Zeug nuschelte und der andere beließ es dabei. Überrascht setzte Ren sich ebenfalls dazu und musterte jeden einzelnen. Trotz ihres angetrunkenen Zustandes wäre es eindeutig zu gefährlich gewesen sie wissentlich anzugreifen, sie mussten also abwarten, bis sich ihnen eine günstige Gelegenheit darbieten würde. "Ja, und dann meinte der Trottel doch tatsächlich, dass ich ihm helfen würde!" "Wirklich? Was glaubt der denn, wer wir sind? Seine Vogelscheuchen?" Allgemeines Gelächter brach aus, in das Kain und Ren provisorisch einstimmten, um nicht aufzufallen. "Ja! Das Beste war ja, dass dieses blöde Federvieh meinte, seine Krallen und sein Schnabel könnten gegen mein Schwert bestehen!" Erschrocken wechselten Ren und Kain Blicke. Sprachen diese Räuber etwa von Charos? "Charos will ers sagen, hat er gemeint. Und der sagts dann seiner Herrin!", erzählte der Mann weiter und lachte noch mehr, wobei er mehr als die Hälfte des Inhalts seines Glases verschüttete. "Wo habt ihr den Raben gesehen!?", fragte Kain fordernd. "Alter, hab ich doch eben gesagt, bei unserer Höhle!", antwortete der Krieger genervt und schüttelte den Kopf. "Höhle..?" "Hast du dir jetzt etwa das Hirn weggesoffen, Gundar?", mischte sich ein anderer Krieger ein und deutete in seinen Rücken. "Unsere Höhle, am Ende des Weges. Das Passwort wirste ja wohl noch wissen!" Schlußendlich hatten sie sich von der Runde losreißen können. Zwar waren sie für den Rest der Truppe nur kurz Pinkeln, doch die Zeit musste reichen. Es hatte sie nicht viel Zeit gekostet das Ende des Weges zu erreichen und nun standen sie vor einer extrem hohen und extrem steilen Steinmauer. Von einem Eingang war keine Spur. "Kein Problem!", meinte Kain stolz und streckte selbstsicher seine Brust hervor, "Kümmel, öffne dich!" Nichteinmal ein kleines Steinchen bewegte sich. "Trottel! Das heißt 'Sesam, öffne dich'!", motzte Ren den anderen und zuckte überrascht mit der Augenbraue, als sich auch bei seinen Worten nichts tat. "Haha...", erwiderte Kain nur und duckte sich weg, um der Kopfnuss auszuweichen, die Ren ihm verpassen wollte. "Machs besser", nuschelte der Chinese noch und verschränkte die Arme vor der Brust. "Öhm... Hafer, öffne dich? Roggen, öffne dich? Weizen öffne dich..?" Nichts schien zu helfen. Kain seufzte, ehe er grinsend im SingSang anfing: "Hopfen und Malz, Gott erhalts!" Rens Blick glitt verstört zu Kain, er ließ einige Sekunden verstreichen, ehe er hinzufügte: "Zwischen Leber und Milz, passt immer noch 'n Pilz!" Als die Jungen im Chor zu Lachen begannen, rumpelte die Wand vor ihnen und eine Tür aus Stein tat sich vor ihnen auf. Die Blicke der beiden wurden groß, als sie der riesigen Höhle gewahr wurden, die sich dahinter befand. Leider war die Höhle nicht so leer, wie sie gehofft hatten... The end of my tenth Laughter Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)