Homecoming von Thelaya (Kuro/Fay) ================================================================================ Kapitel 1: Heimat ist kein Ort,... ---------------------------------- Titel: Homecoming Autor: Thelaya Kapitel: 1/4 Heimat ist kein Ort,... ~*~*~ Sich hebende Augenlieder entblößten glitzernde eisblaue Augen. Leicht hob Fay seinen Kopf, dann ertönte ein lautloses Seufzen, bevor sich auf das ausdruckslose Gesicht ein erneutes, aufgesetztes Lächeln legte. Ohne wirkliches Interesse lies er seinen Blick über die Landschaft wandern. Eine friedvoll wirkende Lichtung, ein mysteriöser dunkler Wald, ein mit Getreide und Reis bepflanztes Feld. Abgerundet wurde das Bild von einem wundervoll glänzenden Sternenhimmel, dem prallen Vollmond und dem noch glühenden Lagerfeuer neben ihm. Irgendwie hatte er es schon bei ihrer Ankunft gespürt. Bald würde sich etwas Grundlegendes verändern. Und richtig: Hier waren sie nun. Hier, an dem Ort, vor dem er sich beinahe genauso fürchtete wie vor seinem eigenen Land. Japan. Die Heimat des Ninjas. Was das bedeutete war sowohl ihm, als auch den anderen seiner Reisegruppe mehr als nur klar. Es bedeutete einen Abschied. Schon von Anfang an war es der Wunsch des Schwarzhaarigen gewesen wieder in sein altes Land, seine Heimat zurückzukehren. Jetzt, wo er wieder hier war, würde er sich wohl von der Gruppe trennen und damit auch von ihm. Fay konnte nicht ganz genau sagen wieso, doch bei dem Gedanken, Kurogane nicht mehr jeden Tag zu sehen, seine Stimme nicht mehr zu hören bildete sich ein Klos in seinem Hals und der Drang verzweifelt gegen eine Wand oder etwas Ähnliches zu schlagen wurde immer größer. Langsam stand er auf, drehte seinen Kopf kurz in die Richtung, in der Kurogane an einem Baum lehnte und zu schlafen schien. Bedächtig und mit leisen Schritten ging er auf ihn zu. Das, was er jetzt vorhatte war waghalsig und es bestand die hohe Möglichkeit, dass der Andere ihn dafür hassen würde. Aber er konnte nicht anders und wenn er ihn sowieso verlieren würde, würde es jetzt sowieso kaum eine Rolle mehr spielen. Neben ihm angekommen zögerte er noch einmal kurz, bevor er ich endgültig neben den Schwarzhaarigen sinken lies und seinen Kopf auf die Schulter des anderen bettete, gleichzeitig einen seiner Arme umklammerte. Fays Augenlieder senkten sich bis zur Hälfte und nur zu gut konnte man das traurige Funkeln ihn ihnen erkennen. Ebenso war auch sein Lächeln verblasst. Nichts war mehr von dem immerfrohen schauspieltalentierten Magier übrig. Seine Maske war zersprungen und er konnte nur hoffen, dass er sie wieder beisammen hatte, wenn der Ninja aufwachte. Es war ohnehin fast ein Wunder, dass dieser nicht schon aufgewacht war, als er sich neben ihn gesetzt hatte. „Kuro-puu“, leise und bedächtig sprach er den Namen aus, wohl wissend, dass er ihn bald vielleicht niemals mehr sagen können würde. Niemals mehr, in seinem gesamten, verdammten Leben. Er würde nicht mehr in diese roten lodernden Augen sehen können, nicht mehr die Stimme des anderen hören. Unbewusst festigte Fay seinen Griff um Kuroganes Arm. Was sollte er tun? Was?! Er wollte sich nicht verabschieden. Nicht schon wieder jemanden verlieren den er liebte. Schon oft war es in seiner Vergangenheit vorgekommen. Zu oft. Und genau deswegen hatte er sich geschworen, die Menschen in seinem Umfeld nicht an sich heran zu lassen – sie mit einer Maske auf Abstand zu halten. Trotzdem war es passiert. Die Kinder und Mokona waren ihm ans Herz gewachsen. Doch auch diese drei könnten die Lücke nicht ausfüllen, die Kurogane hinterlassen würde. Lange hatte er nicht begriffen warum es so wehtat, wenn Kurogane ihm sagte, er würde ihn hassen. Er hatte nicht begriffen, warum er sich in seiner Gegenwart am unsichersten und dennoch am geborgensten fühlte. Jetzt jedoch, wo er im Begriff war, alles zu verlieren sah er die Antwort klar und deutlich, als würde sie als leuchtende Sterne vor ihm auf und ab tanzen. Er liebte Kurogane… Und eben diese Tatsache machte es noch schwieriger. Der Ninja würde diese Gefühle niemals erwidern, schließlich hatte er ja die Prinzessin Tomoyo. Wahrscheinlich würde er ihn dann wirklich und von tiefstem Herzen hassen, würde er über seine Gefühle bescheit wissen. Ein bitteres Lächeln stahl sich auf Fays Lippen. Letztendlich würde es so sein wie immer. Er würde alleine zurückbleiben. Einsam in einer Menge von glücklichen Menschen. Es war wohl einfach sein Schicksal. Fay schluckte, doch der Klos in seinem Hals schien eher anzuschwellen, als zu verschwinden. Hinter seinen Augen brannte es verdächtig und allmählich verschwamm seine Sicht leicht, als er versuchte, die aufkommenden Tränen zurückzublinzeln. Das durfte doch wohl nicht war sein. Leicht drückte der Magier sein Gesicht an die Schulter des Schwarzhaarigen. Da hatte er schon Jahre lang nicht mehr geweint, die Tränen immer zurückgedrängt und jetzt kamen sie einfach und er hatte nicht mehr die Kraft sie zurückzuhalten. Seine Finger gruben sich fest in den weichen Stoff von Kuroganes langem Oberteil, während er sich fest auf die Lippen biss um ein leises Schluchzen zu unterdrücken. Einige Zeit saß Fay einfach da, hatte letztendlich keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war. Er wagte es nicht den Blick zu heben, aus Angst zu sehen, dass die Sonne vielleicht schon am Himmel stand und sie gleich zu Tomoyos Palast aufbrechen würden, nur, um sich dort von Kurogane zu verabschieden. Erst, als er einen leichten Druck auf seiner Schulter spürte zuckte er erschreckt zusammen und hob ruckartig den Kopf, nur um in rötlich glänzende Iriden zu blicken. In Bruchteilen von Sekunden hatte er Kuroganes Arm losgelassen, sich über die Augen gewischt und ein sich ein Lächeln aufs Gesicht gesetzt. Im Nachhinein fragte er sich wozu, schließlich war es immer der Ninja, der hinter seine Maske blickte. „Was ist denn Kuro-pyon?“ Eigentlich hatte er die Worte mit leicht amüsiertem Unterton aussprechen wollen, das Zittern schwang dennoch deutlich in seiner Stimme mit. „Was los ist?! Das könnte ich dich fragen du verfluchter Magier! Was fällt dir überhaupt ein, dich so an mich zu klammern?!“ Schneidend kalt und wütend zerschnitten Kuroganes Worte die Finsternis der Nacht und Fay spürte, wie sich ein weiterer Splitter von seiner Seele löste. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie schließlich völlig zerbrechen würde. Außerdem hatte er ja schon mit dieser Reaktion gerechnet. Warum schmerzte es also so? Kurz verrutschte sein Lächeln etwas, bevor es sich wieder gefestigt hatte. „Keine Ahnung was du meinst Kuro-sama…“, meinte er schließlich leise, so traute er seiner Stimme nicht wirklich und stand schließlich vorsichtig auf. Seine Beine fühlten sich nicht unbedingt sehr fest an, aber hier bleiben würde er mit Sicherheit nicht. „Ich mach noch einen kleinen Spaziergang…bis später Kuro-rin…“ Damit entfernte er sich vom Lagerplatz und bewegte sich direkt auf den dunklen Wald zu. Vielleicht würde ihn ja, wenn er Glück hatte irgendein Tier angreifen und auffressen. Kurz bevor er schließlich den Waldrand endgültig passierte, hörte er noch einmal Kuroganes Stimme hinter sich. „Wann hörst du endlich auf davonzurennen, du Idiot?!“ ~*~*~ „Wann hörst du endlich auf davonzurennen, du Idiot?!“ Kaum hatte er die Worte mit scharfem Unterton ausgesprochen ertönte auch schon ein leises Seufzen von Kurogane. Ja, wann würde dieser Magier endlich aufhören davonzulaufen. Wann würde er endlich stehen bleiben und im hier und jetzt leben, statt in der Vergangenheit. Noch einige Augenblicke schaute er Fay nach, dann wandte er den Blick der noch immer nicht verloschenen Glut des Lagerfeuers zu. Als er einige Zeit zuvor gehört hatte, wie der Blonde aufgewacht und zu ihm herübergekommen war, hatte er kurzerhand beschlossen sich schlafen zu stellen. In dem Moment in dem Fay sich an ihn gelehnt hatte, wäre beinahe zusammengezuckt. Er hatte sogar überlegt, denn anderen sofort zusammenzustauchen, doch als er den sich festigenden Griff um seinen Arm und die Tränen durch seinen Umhang spürte beschloss er, sich am besten nicht zu rühren. Was hätte er auch groß tun sollen? Kurogane wusste noch nicht einmal wirklich, wieso der Kleinere überhaupt so aufgelöst war. Doch wohl nicht, weil er sich jetzt wahrscheinlich von ihnen verabschiedet würde…Nein, irgendwie konnte er sich das nicht vorstellen. Der Andere sollte doch eher froh sein, ihn loszuwerden, schließlich war er derjenige, der ihm regelmäßig die Maske gewaltsam vom Gesicht riss. Verwirrt blinzelte der Schwarzhaarige, als ihn bei diesem Gedanken ein schmerzhafter Stich durchfuhr. Was bitteschön sollte es ihm ausmachen, wäre der Magier wirklich froh ihn los zu sein, immerhin hasste er selbst Fay ja. „Keh!“, wütend auf sich selbst stellet er sich auf seine Füße, beschloss, ebenfalls ein wenig herumzulaufen. Dabei wählte er bewusst eine andere Richtung als der Zauberer. Wenn er sich schon so über ihn Gedanken machte, musste er ihm nicht auch noch über den Weg laufen. Noch einmal seufzte er auf. Zum Glück würden diese Gedanken bald ein Ende haben. Morgen, spätestens Übermorgen würden sie den Palast Tomoyos erreicht haben, sein Zuhause. Dann würde er die Prinzessin endlich wieder sehen. Das erste, was er tun würde, wäre, Tomoyo die Leviten zu lesen, dann etwas essen, sich schlafen legen und sich am nächsten Morgen von den anderen verabschieden. Genauso würde es ablaufen. Die Tatsache, Tomoyo bald wieder zu sehen zauberte ihm sogar ein ganz kleines Lächeln aufs Gesicht. Dennoch, und das, so fürchtete er, musste er sich eingestehen…er würde seine Reisegefährten vermissen, jeden von ihnen, selbst Fay. Mit lautlosen Schritten ging er tiefer in den Wald hinein und nur hin und wieder wurde die Stille durch das Knacken einiger Äste durchbrochen. Er brauchte jetzt dringend etwas Abstand… ~*~*~ Mit langsamen Schritten suchte Fay sich seinen Weg durch das Unterholz, während er die Worte des anderen noch immer in seinem Kopf nachklingen hörte. „Wann ich aufhöre davonzurennen?“ Leise klang seine Stimme, darauf bedacht, die drückende Ruhe der Nacht nicht völlig zu durchschneiden. Immer kleinere Schritte machend blieb er schließlich stehen. Eine Antwort auf diese Frage wusste Fay nicht, nur wusste er, dass er nicht nur davonrannte. Zwar versuchte er wirklich vor seiner Vergangenheit, seinen Problemen und Gefühlen zu fliehen, doch gleichzeitig rannte er auf etwas zu. Auf ein Ziel, irgendwo, ganz weit weg am Horizont. Wie dieses Ziel aussah wusste er nicht, auch nicht, was er sich darunter vorstellte. Nur ankommen und etwas finden, das wollte er, auch, wenn er keine Ahnung hatte, was es war. War es ein Ort, ein Mensch, ein Gefühl…? Fay seufzte und strich sich kurz durch seine blonden Haare. Die Dunkelheit hüllte ihn regelrecht ein, fast konnte er nicht einmal mehr die Bäume erkennen. Wo sollte das alles hier nur einmal enden? Er kannte den Weg, der sein Leben bestimmte genauso wenig, wie den Weg den er sich zwischen den Bäumen hindurch gesucht hatte. ~Er fand weder den Pfad nach vorne, noch den Pfad zurück…~ ~+~*~*~+~ Tbc... Lebt ihr noch...so irgendwie ^^" Ist da überhaupt jemand? Wenn ja hoffe ich euch hats en bisschen gefallen. Freue mich über Kommis^^ Bis dene^.^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)