Therapie von Ur (Seto und Joey beim Therapeuten) ================================================================================ Kapitel 1: Unheilbar -------------------- »Ich würde sagen, wir beginnen mit einem kurzen Statement. Jeder von Ihnen nennt einmal einen Aspekt Ihrer Beziehung, den Sie am meisten schätzen. Mr. Kaiba, möchten Sie anfangen?« »Den Sex.« »Siehst du? Es geht dir immer nur ums Eine, weißt du, wie dermaßen mich das ankotzt, dass du nie-…« »Mr. Wheeler, Sie sollten nicht schon zu Anfang unserer Sitzung einen Streit beginnen. Vielleicht geben Sie mir einfach erst einmal Ihre Antwort?« »Ähm, ok. Also… ich denke… es ist…hm…« »Tzes.« »Was? Was gibt’s da zu schnauben, du geldgeiler Affe?« »Wheeler, spar dir deine ordinären Bezeichnungen meiner Person.« »Red nicht immer so geschwollen, da wird einem ganz schlecht! Also, was gab es da zu schnauben? Ich hab nachgedacht!« »Ach, das kannst du?« »Meine Herren, Sie sind doch hier, um ihre Beziehungsprobleme zu lö-…« »Das ist keine Beziehung, was wir haben, das ist ein Fickding!« »Wheeler, ich habe nichts Subtileres von dir erwartet…« »Na aber es ist doch wahr! Du denkst immer nur ans Vögeln! Immer, wenn wir uns sehen, willst du nur vögeln!« »Was ist falsch daran?« »Falsch daran ist, dass man in einer Beziehung nicht nur rumvögelt!« »Aber Wheeler, hast du nicht gerade selbst gesagt, dass wir keine Beziehung haben, sondern ein – um deine Wortneuschöpfung zu gebrauchen – Fickding?« »…« »Meine Herren! Kommen wir auf unser Therapiegespräch zurück. Offensichtlich wünscht sich Mr. Wheeler etwas mehr von Ihnen als nur Sex, Mr. Kaiba. Was würden Sie also von einem Kompromiss halten?« »Ich wüsste wirklich nicht, was für einen Kompromiss Sie mir vorschlagen könnten, auf den ich ohne weiteres eingehen würde.« »Wie wäre es zum Beispiel, wenn Sie und Mr. Wheeler sich nur jedes zweite Mal in privater Atmosphäre treffen würden. Sie könnten an den anderen Tagen, die Sie gemeinsam verbringen, einfach gemeinsam ausgehen, auf neutralem Boden sozusagen, um…« »Also erstens einmal zeige ich mich mit dem Köter höchst ungern in der Öffentlichkeit. Und zweitens haben wir auch Geschlechtsverkehr an öffentlichen Orten, das würde keinerlei Unterschied machen.« »Kaiba, du bist so ein Arschloch. Ich hab langsam echt keinen Bock mehr auf deinen überschäumenden Testosteronspiegel!« »Wheeler, du weißt, was Testosteron ist? Manchmal bist du doch noch für eine Überraschung gut.« »Du…« »Mr. Wheeler, Sie haben immer noch nicht auf die Frage vom Anfang unseres Gesprächs geantwortet. Was schätzen Sie am meisten an Ihrer…Beziehung?« »…« »Siehst du Wheeler. Du schätzt nämlich auch nur den Sex, also hast du keinen Grund dich aufzuführen, wie eine Diva.« »Nur weil ich dir nicht sagen will, was ich schätze, heißt das nicht, dass ich den Sex meine!« »Also was meinst du dann, Flohschleuder?« »Deine reizenden Spitznamen für mich, was sonst, du aufgeblasenes Arschloch!« »Ich wusste doch, du magst es, wenn ich dich beschimpfe.« »Meine Herren. So kommen wir wirklich nicht weiter. Wenn Mr. Wheeler noch ein wenig über diese Frage nachdenken möchte, dann kann er das gern tun. Wir können ja unterdessen zum nächsten Punkt übergehen. Mr. Kaiba, was würden Sie an ihrer… Beziehung… zu Mr. Wheeler gern ändern, wenn Sie es könnten?« »Er könnte zum Beispiel aufhören, ständig bei mir anzurufen. Oder er könnte einfach überhaupt nicht mehr sprechen, wenn wir uns sehen, das wäre ein Fortschritt. Meistens meckert er nämlich, wenn er den Mund aufmacht. Oder er…« »Mr. Kaiba, entschuldigen Sie, dass ich Sie unterbreche, aber Sie beginnen jeden Satz mit ›Er‹. Wissen Sie, es ist nicht gut, wenn man in einer Therapiesitzung immer nur über die Fehler des Partners spricht, man muss sich auch seine eigenen Fehler eingestehen.« »Ja, sehen Sie! Er ist ein arroganter Mistsack, der-…« »Mr. Wheeler, bitte. Sie machen es nicht wirklich besser. Also, Mr. Kaiba, fällt Ihnen etwas ein, das Sie an sich selbst verbessern könnten?« »Ich bin perfekt. Ich mache keine Fehler. An mir gibt es absolut nichts zu verbessern.« »…« »Also mir reicht’s jetzt. Ich hab darauf keine Lust. Was sollte das überhaupt bringen, dass wir uns hier hinsetzen und reden? Wir reden doch sonst auch nie, also wieso jetzt? Du willst immer nur vögeln, eigentlich kannst du mich nicht leiden, also such dir doch einfach einen anderen Arsch, den du ficken kannst!« »Mr. Wheeler, setzen Sie sich wieder hin-…« »Ach, halten Sie die Schnauze. Sie kriegen doch selber keine anständige Beziehung gebacken und sind nur scharf auf sein Geld! Alle sind nämlich scharf auf Kaibas Geld, nur ich nicht, aber das fällt dem Penner nie auf!« »Du willst also nicht mein Geld, Wheeler? Und wieso hast du dich dann wie ein Schneekönig über den neuen Fernseher gefreut, den ich dir zum Geburtstag habe zukommen lassen?« »Weil das ein Geschenk war, du Arsch! Über so was freut man sich halt! Ich hab dich nie drum gebeten, mir was zu schenken, du kannst ihn gern wieder haben! Und jetzt gehe ich! Auf Nimmerwiedersehen!« »Aber Mr. Wheeler, Sie…« »…« Eine Woche später. »Was willst du, Kaiba?« »Mit dir reden, Wheeler.« »Sehr witzig. Wo hast du die Kamera versteckt?« »Bitte, Wheeler. Versuch nicht immer witzig zu sein, das hat noch nie funktioniert.« »War schön dich wieder zu sehen Kaiba, jetzt kannst du dich wieder verpissen! Tschüss!« »…« »Wheeler, mach die Tür wieder auf. Ich weiß genau, dass du noch dahinter stehst!« »Also, was willst du noch hier? Wenn du mich nur beleidigen willst, dann kannst du gleich wieder gehen!« »Also schön… ich habe eine Frage.« »Dann frag halt und verpiss dich dann wieder.« »…« »…« »Also… was ist deine Antwort?« »Meine Antwort? Worauf?« »Auf die Frage, die der Therapeut dir gestellt hat.« »Hä? Wie kommst du da jetzt drauf? Das war doch völliger Bullshit, was der Kerl da gelabert hat!« »Da gebe ich dir uneingeschränkt Recht, aber-…« »Wow, Kaiba. Du gibst mir Recht. Das streich ich in meinem Kalender an.« »Wheeler, weich mir nicht aus. Also, wie lautet deine Antwort, wenn nicht Sex?« »…« »Oder war die Antwort doch Sex und du wolltest dich nur ein bisschen künstlich aufregen?« »Es gibt auch Leute, die können über andere Sachen nachdenken als Sex und Geld!« »Du denkst an Essen, von morgens bis abends. Und zwischendurch an Sex. Ich wusste nicht, dass da zwischendrin noch Platz für andere Gedanken ist.« »Ich denke zum Beispiel an dich, Arschloch!« »…« »Glotz nicht so blöd… war’s das jetzt?« »Nein, Wheeler, das war’s noch nicht. Du hast die Frage immer noch nicht beantwortet!« »Also schön. Ja, meine Antwort wäre auch Sex gewesen, aber nicht unbedingt wegen dem Sex, sondern weil das die einzige Zeit ist, wo ich ein bisschen das Gefühl habe, dass du mich doch leiden kannst. Also, das war’s nun aber. Jetzt kannst du mich in Ruhe auslachen und dir dann jemand Anderen zum Ficken suchen. Tschüss.« »Wheeler…« »Was denn noch?« »Wer hat je behauptet, dass ich den Sex nicht aus dem gleichen Grund schätze?« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)