Weil ich dich liebe! von Leader (Aoi x Kai) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2: Das Grauen fängt an ----------------------------------------- Zur Probe am nächsten Tag kam Aoi erst einmal eine halbe Stunde zu spät. „Wo bist du gewesen?“, Uruha bäumte sich vor ihm auf und schaute ihn böse an. „Wir warten hier schon eine Ewigkeit!“ Auch Reita und Ruki starrten den Gitarristen genervt an. Seine Verspätung bedeutet für die fünf Gazemembers Überstunden und das Pärchen der Band war solchen Ereignissen besonders abgeneigt- wollten sie doch möglichst viel Zeit in trauter Zweisamkeit verbringen. „‘tschuldige... hab verschlafen...“ „Aoi... es ist 15 Uhr!“, Kai hatte sich an Uruha, Ruki und Reita vorbeigeschlängelt und stand nun vor Aoi. „Ist alles in Ordnung bei dir?“ Irgendetwas konnte da doch nicht stimmen. Doch Aoi schüttelte nur den Kopf und machte eine abwertende Handbewegung. „Was sollte schon sein? Die Zeugen Jehovas sagen mal wieder das Ende der Welt an, die Politik besteht nur aus Leuten, die sich hochgeschlafen haben- alles perfekt würde ich sagen“, Aoi beachtete nicht die Fragezeichen in den Gesichtern der anderen und ging zu seiner Gitarre, um sie zu stimmen. „Seit, wann interessiert sich Aoi für Politik und die Zeugen Jehovas?“, Reita kassierte nur einen leichten Schlag auf den Hinterkopf von Ruki. „Reita...“ „Was denn? Er hat sich doch noch nie... oh!“, es hatte wohl auch endlich bei dem Bassisten pling gemacht. Offensichtlich wollte Aoi von seiner Lage ablenken! Kopfschüttelnd ging Uruha ebenfalls zu seiner Gitarre und auch Reita und Ruki erhoben sich von ihren Plätzen. Nur Kai machte keine Anstallten sich zu bewegen. „Kai? Nun mach schon, wir wollen anfangen!“, Uruha wurde langsam echt ungeduldig, weswegen der Drummer sich auch schnell hinter sein Schlagzeug setzte. Nach einer mehr als nur schlechten Probe beendete Kai dieses Desaster. „Leute, ich glaube, dass hat heute wenig Sinn. Wir sollten wohl lieber aufhören.“ Einstimmiges Nicken von allen. „Wartet noch kurz!“, Reita hüpfte zur Tür und stellte sich so davor, so dass keiner raus konnte. „Was haltet ihr davon, wenn wir heute mal wieder alle zusammen einen Trinken gehen?!“ Reita schaute hoffnungsvoll in die Runde, jedoch sahen ihn alle nur skeptisch an. „Kommt schon! Wir sind alle so angespannt in letzter Zeit, etwas Spaß wird uns mal wieder gut tun!“ „Okay, Reita hat recht!“, meinte Kai „Hat er?“, fragte Aoi zweifelnd „Kommt nicht oft vor, aber ab und an...“, Ruki grinste frech „Hey!“ Reita blähte die Backen auf, merkte jedoch, dass sein Nasenband eng wurde und zog stattdessen lieber eine Schmollschnute. „Okay, dann gehen wir wohl heute feiern!“, stellte Uruha lächelnd fest. Kai seufzte. Wusste er doch genau, wie dieser Abend enden würde. Alle würden sich abschießen und er dürfte dafür sorgen, dass jeder in seinem Bett aufwachen würde. Aber Reita hatte wirklich Recht- in letzter Zeit gab es für sie nur noch proben, proben, Fotoshoots, proben, Auftritte in Shows und Radio und wieder proben. Ach ja und zwischendurch von A nach B aßen und tranken sie auch mal was. Schlaf bekamen sie dennoch genug, dafür sorgte das Management. Immerhin durfte sie keine Augenringe haben! Aber da dies nun mal das Leben war, dass sich die Jungs ausgesucht hatten, machte es ihnen nicht all zu viel aus. Also standen vier der fünf Gazettos wie verabredet um 22.00 Uhr vor ihrer Lieblingsclub, während sie auf ihren zweiten Gitarristen warteten. „Verdammt, wo bleibt der denn schon wieder?“, Reita war sichtlich verärgert, freute er sich doch schon seit Stunden auf diesen Abend. Ruki verdrehte genervt die Augen. „Halt die Luft an! Du kriegst deinen geliebten Alkohol schon früh genug!“ Reita zog eine Schmollschnute und suchte Unterstützung bei Uruha: „Hey, ich bin nicht der einzigste, der Alk als zweiten Liebhaber hat! Uruha ist ja wohl um einiges schlimmer“, mittlerweile hatte der Bassist sein Grinsen wieder gefunden. „ Aber ich weiß wenigstens wo meine Grenzen sind! Und muss nicht nachts von Kai nach Hause geschleppt werden, weil ich nur noch die „Notfall-Nummer“ im Handy wählen kann!“ Kai grinste darauf nur und hustete leicht, was sich ein bisschen wie „das wüsst’ ich aber“, anhörte. Wie oft er schon von seinen Kollegen angerufen wurde, konnte er schon gar nicht mehr zählen, aber er hatte jeden, wirklich jeden aus der Band schon mehr als ein paar Mal aus Kneipen und fremden Wohnungen abgeholt, da diese nicht mehr in der Lage gewesen waren nach Hause gehen zu können. Uruha warf ihrem Leader einen vernichtenden Blick zu, der diesen aber nur mit einem Kai typischen Lächeln neutralisierte. Aoi schlenderte etwa zehn Minuten zu spät durch die letzte Gasse vor der Disco und grübelte immer noch nach Ausflüchten, wie er zumindest früher abhauen konnte. Als er die Gasse hinter sich gebracht hatte, konnte er seine vier Freunde schon sehen. Er hielt kurz inne und lächelte verträumt. Er konnte Kai strahlen sehen. Zwar stand er mit dem Rücken zu ihm, doch da er seinen Kopf Reita zuwendete konnte er sein Profil sehen. Was für ein schönes Profil er doch hat... in Aoi breitete sich eine Melancholie aus. Wie sein Blut schien sie durch seine Adern zu fließen und ihn ganz einzunehmen. Kai lachte, worüber lacht er? Warum schaut er mich nicht an? Aoi war so in seine Gedanken versunken, dass er nicht bemerkte, wie Reita ihn plötzlich sichtete und seine Hand hob, um Aoi zu zeigen, dass er zu ihnen sollte. Seufzend befreite sich Aoi aus seiner Starre und ging gemächlich zu den anderen. „Da bist du ja endlich!“, Kai strahlte und schloss ihn sofort in seine Arme. Aoi genoss diese viel zu kurze Berührung und wünschte sich sie würde ewig andauern. Uruha ließ seinen Blick zum Gesicht des Schwarzhaarigen schweifen und stutzte bei dem Gesichtsausdruck, den der Gitarrist zeigte. Grübelnd legte der dunkelblonde Gitarrist seine Stirn in Falten. In nächster Zeit würde er Aoi genauer beobachten... Nach dem der Schwarzhaarige auch die anderen begrüßt hatte gingen sie endlich in den Club. An die Schlange brauchten sie sich nicht anstellen- der Türsteher ließ sie sofort rein und so verzogen sich die fünf hübschen Gazettos in einer Sitzecke, die etwas erhöht auf einem Podest stand. Reita war der erste, der sich wieder erhob und zur Bar eilte um den anderen und sich das geliebte Gebräu zu beschaffen. Eine Stunde später hatten sich Reita, Aoi und Uruha mal wieder auf ein Wettsaufen eingelassen. Ruki war natürlich viel zu „cool“, um sich auf so ein Niveau runterzulassen und kommentierte nur frech die Erfolge oder Misserfolge seiner Kollegen. „Ey, Reita, was sollte das denn werden? Kannste nicht mal mehr so n kleines Bier exen?“ oder „Woa, Aoi! Wer hätte gedacht, dass du schneller trinken kannst, als unser Säufer Uruha!“. Kai hatte sich nur lachend zurückgelehnt und spielte mit den Gedanken mal auf die Tanzfläche zu verschwinden. Das tat er dann auch, Ruki war immerhin noch zurechnungsfähig und würde sich bestimmt nicht den Spaß nehmen lassen, die Jungs im Auge zu behalten und, falls nötig, sie aufzuhalten, falls diesen Chaoten mal wieder einfällt, die Toilette zu überschwemmen, oder so etwas in der Art. „Ruki? Ich geh mal eben auf die Tanzfläche!“, schrie er dann auch gleich gegen die Musik an und verschwand gut gelaunt auf eben jener. Aoi hatte dies nicht mitbekommen, da er gerade sein neuntes Bier exte. Zwei Kurze, die mit Wodka gefüllt waren später, war Aoi schon mehr als nur angeheitert. „Hey, Kurzer! Wo isn Kai?“, lallte der Schwarzhaarige etwas. „Der ist tanzen und nenn mich noch einmal Kurzer und du bist n paar Köpfe kürzer!“ knurrte der Vocal. Aoi sah sich auf der Tanzfläche um und sah seinen heimlichen Schwarm mit einem Kerl tanzen. Ja auch Kai war eher dem männlichen Geschlecht verfallen, das wusste Aoi, immerhin hatte sein bester Freund es ihm anvertraut. Aber dieses Bild kam Aoi so falsch vor. Leichte Panik stieg in ihm auf, als sich die beiden nun auch noch näher kamen. Mit weit aufgerissenen Augen sah er die beiden an, als wären sie das achte Weltwunder. „Okay, Leute! Ihr habt jetzt genug getrunken! Einigt euch auf ein Unentschieden und lasst es jetzt etwas langsamer angeh‘n!“, Ruki hatte heute noch etwas mit Reita vor und das würde er ja schlecht bekommen, wenn Besagter im Koma lag. Murrend nickten der dunkelblonde Gitarrist und der blonde Bassist. „Aber dafür werd ich jetzt mir Reita tanzen! Das hast du nun davon!“, Uruha führte Ruki seine Zunge vor und zog dann einfach den Bassisten mit dem Iro hinter sich her, ohne dass dieser etwas erwidern konnte. Ruki seufzte und grummelte „Mach nur... er gehört ja so oder so mir“ Aoi hatte von all dem nichts mitbekommen. Bei ihm war gerade so etwas wie ein Schalter umgeklappt- wie hypnotisiert beobachtete er Kai und den Fremden. Wie konnte „sein“ Kai ihm das nur antun? Warum tanzte er mit dieser männlichen... Schlampe? Mittlerweile trennte die beiden kaum noch ein Stück. Aois Panik wurde größer. Verdammt groß. Als Ruki ihn dann auch noch ansprach, zuckte er ungewollt zusammen. Der Anblick seines Schatzes und der Alkohol ließen seine Reaktionen doch reichlich langsamer eintreten. „w... Was hast gesagt?“ Aoi versuchte seinen Blick abzuwenden, doch es gelang ihm nicht. „Hast du jemanden gefunden, der dir gefällt?“ grinste der Kleine „Ja... aber er tanz mit jemand anderem...“ „Na dann los! Schnapp ihn dem anderen weg!“ Aoi wusste nicht was gerade passiert war, doch bevor er antworten konnte hatte der Typ Kai geküsst- nur auf die Wange, aber der Dunkelhaarige lächelte ihn an und strich mit seiner Hand über die Stelle, die der andere berührt hatte. Klick. Jetzt war ein weiterer Schalter umgeklappt bei. Aoi drehte sich zu Ruki um und sah ihn wütend an. „Halt du dich da raus! Das geht dich gar nichts an, du kleiner Knirps! Pass du mal lieber auf, dass deine Schlampe dir nicht mit Uruha fremdgeht! Aber das kriegst‘ wahrscheinlich nicht mal mit- so verblendet, wie du bist! Siehst ja noch nicht einmal, was die beiden immer im Proberaum anstellen, wenn wir anderen nicht da sind! Man Ruki, halt DU dich aus meinem Leben raus!“, Aoi schrie ihren Blonden verdammt sauer an. Warum er ihm das alles sagte wusste er nicht- das war alles gelogen. Reita und Uruha hatten nichts miteinander- wer wusste das besser, als Aoi? Der Bandgrößte hatte doch eh nur Augen für Saga von Alice Nine. Aber das tat grade nichts zur Sache, Aoi war wütend- verdammt wütend! Und Ruki hatte die gesamte Ladung abbekommen. Ja wenn Aoi zu viel trank, dann würde er verdammt unfair, wenn es ihm nicht gut ging. Ruki starrte ihn nur entgeistert an, als der Schwarzhaarige sich ohne irgendetwas zu sagen vom Acker machte. Ungünstigerweise sah Kai dies und hastete ihn nach. „Aoi? Alles okay? Wo willst du hin?“ Der Angesprochene blieb abrupt stehen- das hatte ihm noch gefehlt. „Ich gehe! Geh du nur wieder zu deiner Schlampe! Fick ihn schön durch und genieß es!“, wieder etwas, das er nicht ernst meinte. Alkohol + Liebeskummer war eine verdammt schlechte Mischung bei dem Gitarristen. Hatte einen ähnlich vernichtenden Effekt, wie Alkohol und Medikamente zusammen. „Ach lass mich in Ruhe! Los hau schon ab! Du wirst mich...“, weiter sprach er nicht und verließ den Club. Draußen stand er erst einmal einen Moment und atmete schwer ein und aus- er war immer noch auf 180. „Hey, Beauty!“, eine größere Gestallt kam auf ihn zu und nickte. „Hast du noch was vor?“ der dunkelblonde grinste verrucht und setzte seinen verführerischsten Blick auf. Aoi überlegte einen Moment- irgendwoher kannte er diesen Kerl. Na umso besser. „Okay, lass uns gehen!“ Er wusste genau, dass das nicht richtig war, was er machen würde. Einen One-Night-Stand mit einer Person, die er wahrscheinlich kannte- aber was soll’s?! Er hatte heute schon so viel Scheiße gebaut, da fiel eine Sache mehr oder weniger auch nicht mehr auf! Und einen Frustfick konnte er jetzt wirklich gut gebrauchen. Also stieg er in das Auto von dem Kerl und ließ sich mit zu ihm nehmen. „Wir sind da. Kommst du?“, fragte sein Aufreißer und grinste so verrucht, wie sonst nur Uruha schauen konnte. „ja.“ ... Hosted by Animexx e.V. 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