Endless Love – Without A Future? (無盡的愛) von Lina_Kudo (Eine verbotene Liebe im alten China (Goku&Chichi)) ================================================================================ Kapitel 4: 戲劇性的轉折 - Ein drastischer Wendepunkt ... -------------------------------------------------- ****Rückblick**** Irgendwie breitete sich in mir heute ein unzufriedenes Gefühl aus bei dem einfachen Gedanken, dass wir einfach nur Freunde waren. Dieses Gefühl wurde verstärkt, als ich mir seine damalige Aussage wieder ins Gedächtnis rief: »Freunde für immer!« Doch wieso? Wollte ich etwa nicht mehr mit ihm befreundet sein? Allein dieser Gedanke daran versetzte mir wiederum einen stechenden Stich ins Herz. Was war nur mit mir los? Nachdem ich mit dem Bad fertig war, half Jiao-Hua mir, meine Haare zu waschen und sie danach auch ordentlich durchzukämmen, weil ich ja inzwischen schon ziemlich lange Haare besaß, die mir fast bis zur Hüfte reichten. Letztendlich unterstützte sie mich auch beim Anziehen meines traditionellen rosafarbenen Kleides, welches pure Unschuld ausstrahlte. Dieser Morgen verlief wie jeder andere. Für meinen Geschmack einfach viel zu eintönig. Nachdem ich nach einer geschlagenen Stunde nun endlich mit allem fertig wurde, ging ich in Begleitung von Jiao-Hua zum Großen Saal und ahnte noch nicht im Geringsten, was mich noch an diesem Tag Entsetzliches erwarten würde. ****Rückblick**** KAPITEL 4: 戲劇性的轉折 Ein drastischer Wendepunkt … »Kann in einer einzigen Sekunde alles vorbei sein?« »Hier bin ich, Vater!«, verkündete ich mit fester Stimme, als ich den Saal betreten hatte und vor ihm stand. Der Saal war gigantisch und prunkvoll geschmückt mit Säulen, die bis an die weit entfernte Decke reichten und goldene Verzierungen enthielten, so wie auch der Rest des gewaltigen Raums überall mit goldenen Mustern dekoriert war. In jeder Ecke befanden sich Soldaten, und am anderen Ende des Raumes befand sich der große Thron, auf dem mein Vater, der Kaiser Yuans und somit mächtigster Mann saß. »Schön, dass du da bist, mein Engel. Ich muss etwas mit dir besprechen. Es geht um Son-Goku.« Als ich seinen Namen aus dem Mund meines Vaters hörte, wurde ich sofort hellhörig. »Was ist mit ihm?« »Nun, wie du ja sicher bereits weißt, wird er genau heute mit seiner fortgeschrittenen Ausbildung im Shaolin-Tempel abschließen, da er mit seinen nun sechzehn Jahren schon so erstaunlich stark ist, dass ihm dort nichts mehr beigebracht werden kann. Nun muss er seine eigenen Wege gehen. Und bestimmt wurdest du auch darüber informiert, dass die Stärksten und Besten zu den persönlichen Leibwächtern unserer Kaiserfamilie werden. Das sieht man ja auch daran, dass sein Vater mein bester Freund und zugleich treuer Leibwächter ist. Schon in jungen Jahren weist er eine enorme Kraft auf und ist vielleicht sogar noch begabter als sein Vater. Hinzu kommt, dass du ja schon seit deiner Geburt mit ihm zusammen bist und es kaum zu übersehen ist, wie gut ihr euch versteht. Diese Faktoren haben uns zu der Entscheidung bewogen, dass es geradezu dafür prädestiniert ist, dein persönlicher Leibwächter zu werden.« Ich schwieg erstmal eine Weile, um das gerade Gesagte in meinem Gehirn zu etwas Sinnvollem zu verarbeiten. Hatte ich richtig gehört? Son-Goku würde mein Leibwächter werden? Im Moment wusste ich gar nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Sollte ich mich freuen oder lieber nicht? Und wie würde dann mein Alltag aussehen, wenn Son-Goku wirklich ständig in meiner Nähe wäre, solange ich den Schutz brauchte? Na klar, auch jetzt war er noch in meiner Nähe, doch als Leibwächter war das doch etwas anderes. Er wäre immer bei mir, vielleicht sogar im gleichen Raum, und das rund um die Uhr. Und das sogar offiziell und legal – im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen ich mich immer heimlich zu ihm geschlichen hatte. Würde es immer noch so sein wie früher? Würden wir immer noch so enge Freunde sein? Ich hoffte es sehr. Und doch hatte ich meine Bedenken, denn wenn er nun mein Leibwächter sein würde, dann stünde er mehr als deutlich unter mir. War das für eine Freundschaft wirklich optimal oder würde diese Konstellation eher schaden? Doch wie ich den gleichgültigen Son-Goku kannte, würde sich so ziemlich gar nichts ändern. Bei diesem Gedanken bildete sich ein mildes Lächeln auf meinen Lippen. Es würde schon nichts passieren. Ich machte mich hier gerade selbst verrückt, und das völlig unbegründet. Was sollte sich denn großartig ändern? Ehrlich gesagt war der Gedanke, ihn immer bei mir zu haben, sogar sehr angenehm. Das waren doch mal rosige Aussichten! »Weiß er schon Bescheid?«, fragte ich nach, als mir die Frage einfiel. Mein Vater schüttelte nur den Kopf. »Nein, deswegen habe ich dich ja auch gerufen. Geh zu ihm und verkünde ihm persönlich die Nachricht, und dass ich ihn hier erwarte.« Darauf nickte ich kurz, machte kehrt und verließ den Saal. Ich konnte es kaum erwarten, Son-Goku darüber zu berichten. Wer weiß, wie er darauf reagieren würde. Ich habe ja selbst auch nicht gewusst, wie ich mit dieser Neuigkeit umgehen sollte. »Ich und dein Leibwächter? Sehr amüsant, der Gedanke!«, war seine erste Reaktion, nachdem ich ihm die Umstände erklärt hatte, während wir zusammen vor seinem Haus saßen. Perplex sah ich ihn an. Nur ein breites Grinsen. Kein Schock? Hatte er überhaupt alles richtig verstanden? Oder hielt er es für einen Witz? Oder fand er vielleicht sogar Gefallen daran, mich beschützen zu müssen? Aber bei seinem doch dürftigen Pflichtbewusstsein war das eher unwahrscheinlich. Vielleicht war es auch gar nicht sein Pflichtbewusstsein, sondern sein Beschützerinstinkt, der bei ihm schon immer besonders ausgeprägt war, wenn es um mich ging. Verlegenheit umspielte meine Gemüter und ließen meinen Blick zu den Händen sinken, was er jedoch nicht bemerkte, was mich wiederum auch keinesfalls wunderte. In solchen Situationen war ich ganz dankbar, dass er nicht immer der Hellste war. Vor allen Dingen nicht, wenn es um Gefühle ging. »Nun ja. Vater scheint es ernst zu meinen und sagt, dass er dich erwartet«, murmelte ich kleinlaut. Son-Gokus Grinsen blieb erhalten, als hätte er sich auf seinen Lippen festgefroren. Er schien irgendwie überhaupt nicht darüber überrascht zu sein. » Soll ich dir mal etwas verraten? Bevor du überhaupt geboren worden bist, hat mein Vater schon etwas in dieser Richtung gequasselt. Er hat gesagt, dass ich sein würdiger Nachfolger und somit der Leibwächter eines Mitglieds der Kaiserfamilie werden würde. Bereits damals haben wir gemutmaßt, dass ich wohl für dich zuständig sein werde. Damals, als du frisch auf die Welt gekommen bist. Und nun ist es tatsächlich wahr geworden. Ein merkwürdiges Gefühl, nun offiziell diese Aufgabe zu erhalten«, begründete er endlich, warum er das so lustig fand. Trotz dieser aufschlussreichen Begründung wollte sich in mir kein zufriedenes Gefühl einstellen. Ungeduldig wartete ich ab, ob noch etwas von seiner Seite kam. Bis ich merkte, dass ich darauf warten konnte, bis ich schwarz werden würde, solange ich nicht die Zügel in die Hand nahm. Mit einem scharfen Unterton versuchte ich, ihm auf die Sprünge zu helfen. »Und? Hast du überhaupt keine Meinung dazu?« »Ach so!«, fiel es Son-Goku anscheinend wieder ein, dass er doch die Pointe glatt vergessen hatte. »Ja, was ich davon halte … Also eigentlich ist es doch ganz normal, oder? Ich beschütze dich eben, wenn du Schutz benötigst. Ist eigentlich nichts Besonderes. Ich würde dich auch beschützen, wenn ich nicht dein offizieller Leibwächter werden würde. Ich meine: Das habe ich doch schon immer getan, oder? Ich finde nicht, dass sich dadurch großartig etwas ändert.« Er unterstrich seine Erläuterung mit einem gleichgültigen Schulterzucken. Erstaunt weiteten sich meine Augen. War er sich überhaupt bewusst, was er Gewaltiges in mir auslöste bei solch scheinbar simplen Worten? So wie ich ihn kannte wohl kaum. Es waren jedoch alles andere als simple Worte. Für mich jedenfalls. »Heißt das, dass wir dann immer noch beste Freunde sind?«, fragte ich mit einem leuchtenden Hoffnungsfunken in den Augen. »Na klar, was hast du denn gedacht? Wieso sollte es auch etwas an unserer Freundschaft ändern? Was hat überhaupt das eine mit dem anderen zu tun?« Fragend hob er eine Augenbraue hoch. Unmerklich stieg mein Puls an. Plötzlich erschien hinter uns Son-Gokus Vater Bardock, der sich gleich etwas vor mir verneigte. »Prinzessin«, begrüßte er mich kurz mit seiner rauen Stimme, schenkte mir ein aufmerksames, freundliches Lächeln, bevor er sich seinem einzigen Sohn zuwandte. »Jetzt weißt du es. Der verehrte Kaiser erwartet uns. Wir sollten also nicht länger unsere Zeit hier vertrödeln und uns gleich auf den Weg machen.« Nach dieser drängenden Ansage machten wir uns auf den Weg hoch hinauf zu dem Berg, auf dem sich unser Palast befand. »Also frage ich dich: Möchtest du der Leibwächter der Prinzessin werden?«, fragte mein Vater Son-Goku nach einem kurzen Gespräch, und so, wie ich diese Situation gründlich aus allen Perspektiven betrachtete, empfand ich diese Frage als ziemlich überflüssig. Zu unserer Zeit durfte man sich dem Kaiser sowieso nicht widersetzen. Wieso also diese Frage? Okay, ich kannte meinen Vater und wusste, dass er ein sehr warmherziger Mann war und jeden mit Respekt behandelte. Jeden fragte er nach seinem Wohlbefinden und wollte nur das Beste für alle. Zum Glück nutzten andere Leute seine Gutmütigkeit nicht aus, denn er wäre leider eine sehr leichte Beute gewesen wegen seiner Naivität. Doch genau deswegen liebte ihn das Volk so: Weil er jeden Bürger liebte und jedem eine Chance gab. Man könnte sagen, dass so eine Persönlichkeit, der fast keine Härte besaß, nicht für den Thron prädestiniert war, denn er war wirklich zu weich, hatte nicht die nötige Strenge und Härte eines Kaisers. Sogar jetzt, nach ganzen sieben Jahren, war er noch nicht richtig über Mutter hinweg. Doch trotzdem wusste er ganz genau, was er für sein Land tat und versuchte, stets alles durch sein großes Herz zu verbessern, was ihm auch mehr als gut gelang: Yuan stieg immer weiter auf, und das war zum größten Teil ihm zu verdanken. Son-Goku stand, die Arme lässig hinter dem Kopf verschränkt, vor ihm und nickte kurz. »Ja, ich habe nichts dagegen, Chichi zu beschützen – wenn se sein muss, auch rund um die Uhr und mein ganzes Leben lang«, kam es zustimmend von ihm. Ein angenehmer und zugleich blitzartiger Strom durchzuckte abermals meinen Körper. Vater fand es nicht besonders schlimm, dass Son-Goku sich nicht, wie fast alle anderen ihm gegenüber, so respektvoll und unterwürfig verhielt. Im Gegenteil: Er fand es erfrischend und durchaus sympathisch, sich mit so einem offenherzigen, direkten und ehrlichen Jungen zu unterhalten. Ihm machte es auch überhaupt nichts aus, wenn Son-Goku Unmengen von Essen bei uns verspeiste. Wenn er Hunger hatte, sagte er das auch offen und ehrlich, und genau dieser Charakterzug faszinierte meinen Vater einfach so an ihn. Auch mich ließ dieses herzerwärmende Gemüt nicht ganz kalt. Keineswegs. Außerdem mochte er Son-Goku schon immer. Er kannte ihn seit seiner Geburt, schließlich war er ja der Sohn seines stärksten Untergebenen. Hinzu kam, dass er sich schon von klein auf immer um mich gekümmert hatte, wenn er die Zeit auftreiben konnte. Ich war überaus froh, dass er besonders Son-Goku und dessen Vater so sehr schätzte. Sie verstanden sich einfach ausgezeichnet, und das bedeutete mir sehr viel. Harmonie hatte in meinem Leben schon immer eine sehr große Rolle eingenommen. »Dann geh bitte mit Liang-Ning, unserem obersten Mönch, mit. Du musst dich noch einem bestimmten Ritual unterziehen, bevor ich dich dann offiziell zu Chichis Leibwächter und Beschützer ernennen kann.« Nachdem mein Vater diese Bitte ausgesprochen hatte, erschien der ältere Mönch neben ihm, der sich kurz vor Vater verbeugte. Ich für meinen Teil hatte ihn nie gemocht. Er war immer sehr wortkarg gewesen, schaute immer finster drein und war selten freundlich. Außerdem machte er einen immer sehr abwesenden Eindruck, als wäre er dreiundzwanzig Stunden des Tages in seiner eigenen Welt gefangen. Seine grauen Augen waren nämlich stets trüb, zeigten kaum Emotionen. Eine unheimlichie Erscheinung. »Bitte folgt mir!«, sprach er zu Son-Goku, bevor er sich umdrehte und vorging. Dieser wollte ihm gerade schon unbeirrt folgen, hätte ich nicht blitzschnell nach seiner Hand gegriffen. Etwas ängstlich sah ich ihm in die Augen. »Son-Goku … Bist du dir wirklich sicher, dass danach alles so sein wird wie vorher?«, sprach ich meine insgeheimen Bedenken aus, denn mich überfiel ganz plötzlich ein sehr komisches, schleichendes Gefühl. Ein Gefühl, dass der Panik sehr nahekam. »Ach, das hatten wir doch schon. Natürlich bin ich mir sicher. Es wird sich überhaupt nichts verändern, okay? Versprochen!« Er redete beruhigend auf mich ein und streichelte leicht meinen Kopf mit seiner anderen Hand, da ich seine andere noch umklammert hielt. Obwohl es im Buddhismus nicht gerne gesehen war, anderen den Kopf zu tätscheln, reagierten alle Anwesenden mit Verständnis. Von Son-Goku war das ja auch keine Überraschung. Er hatte von solchen abergläubischen Bräuchen überhaupt keinen blassen Schimmer. Er kannte sie nicht einmal, obwohl er wohl gemerkt eine Ausbildung in einem buddhistischen Kloster absolviert hatte. Nur ihm war es möglich, nicht mal einen Bruchteil theoretisches Wissen in so einem langen Zeitraum. Die Volksweisheit »Unwissenheit schützt vor Strafe nicht« fand bei ihm keine Anwendung. Eine ganze Weile fixierte ich ihn mit meinen Augen, nickte letztendlich doch und ließ ihn allmählich los. Es würde nichts bringen, hier nun so einen Radau zu veranstalten, wenn sich am Ende doch herausstellte, dass meine Angst völlig unbegründet war. Er schenkte mir ein zärtliches Lächeln, welches mein Herz ganz nebenbei mal wieder mühelos zum Schmelzen brachte, drehte sich um und folgte dem heiligen Mönch zügig weiter, der das Geschehen teilnahmslos verfolgt und geduldig gewartet hatte. Aufmunternd grinsend winkte er mir ein letztes Mal zu, bevor er aus meinem Sichtfeld verschwand. Mit einem mulmigen Gefühl in meiner Magengegend hatte ich ihn bis zu diesem Moment noch mit meinem Blick verfolgt. Doch die Angst wollte nicht aus meinen Knochen weichen. Immer noch lähmte sie beinahe meine Muskeln. Gedankenverloren ging ich auf mein Zimmer und schmiss mich auf mein Bett. Mit starrem Blick zum Fenster gab ich mir jede Mühe, dieses beängstigende Gefühl an mir abprallen zu lassen. Ich sollte ihm einfach vertrauen und wenn er behauptete, dass sich nichts verändern würde, dann würde es so sein! Bisher hatte er seine Versprechungen immer ausnahmslos gehalten, also wieso sollte es diesmal plötzlich anders sein? Das ergab doch überhaupt keinen Sinn! Trotz meiner zahllosen Versuche, diese Angst und aufsteigende Panik zu verscheuchen: Sie hielten hartnäckig an mir fest, krallten sich und weigerten sich vehement dagegen, mich loslassen. Sie saugten sich an mir fest und alles in Ruhe in mir auf. Dass ich mich strampelnd mit Händen und Füßen dagegen wehrte, nahmen sie offenbar nicht einmal zur Kenntnis. Nach geraumer Zeit ließ ich meinen Blick auf die Uhr schweifen und stellte fest, dass schon zwei ganze Stunden vergangen waren. Vielleicht sollte ich mal nachsehen, ob Son-Goku schon fertig war. Mit diesem Entschluss stand ich auf und verließ das Zimmer. Von der Ferne sah ich, dass jemand genau auf mich zulief. Ich erkannte ihn sofort, obwohl er nun ganz anders gekleidet war: Statt seines orange-rotfarbenen Kampfanzugs trug er eine richtige Rüstung, wie sie alle Soldaten trugen, jedoch hob sich die Uniform von den anderen deutlich ab durch strahlenden Glanz. Man sah sofort, dass die Rüstung aus wertvollerem Material hergestellt worden war. Unerklärlicherweise bekam ich in diesem Moment eine leise Befürchtung, dass sich nicht nur seine Kleidung verändert hatte. Ich schüttelte meinen Kopf, als ob ich damit auch meinen kurzen absurden Gedanken damit abschütteln wollte. Bestimmt hatte man ihn in diese Rüstung gezwängt, allein wegen dieser offiziellen »Beförderung« zum kaiserlichen Leiwächter. Mehr steckte dahinter nicht. Ganz sicher. Je näher wir aufeinander zugingen, desto deutlicher war sein Gesicht, was mir mehr und mehr die Luft raubte. So … hatte ich ihn noch nie gesehen. Seine Miene, sein ganzer Gesichtsausdruck war so starr, gerade und einfach nur ausdruckslos. Kein Strahlen. Keine Wärme. Keine Freundlichkeit oder Offenheit. Kein … Son-Goku. Nichts. Gar nichts. Nicht mehr als eine grenzenlose Leere. Ich warf mich in seine Arme, als er endlich in meiner unmittelbaren Reichweite befand. Jedoch spürte ich sogleich, wie er versuchte, mich sanft und zugleich bestimmt von sich wegzudrücken. Verwundert schaute ich auf. Der ganze Moment schien ihm sichtlich unangenehm zu sein. Sein Gesicht zeigte sogar … Schuldbewusstsein? Aber warum? Sofort ging er ein paar Schritte zurück und kniete sich tief vor mir nieder. »Nein … Bitte nicht …«, flüsterte ich fast schon flehend, total verstört, als ob ich noch Hoffnungen hatte, dass sich das alles nicht gerade in der wirklichen Welt abspielte und ich das Geschehen gerade entweder nur träumte oder mir meine Sinne einen gemeinen Streich spielten. Ich hörte nur noch folgende Worte klar und deutlich: »Verzeiht mir, Eure Hoheit. Es ist mir selbstverständlich eine Freude, Euch zu sehen.« Es war wie ein Schlag ins Gesicht, der mit voller Wucht traf. Blankes Entsetzen durchfuhr jede einzelne Faser meines Körpers. Augenblicklich schaltete mein Gehirn aus, mit weit aufgerissenen Augen starrte ich ihn nur ebenfalls mit unendlicher Leere an. Meinen Son-Goku. Oder was noch von ihm übrig war. Den jungen Mann, der ab dem heutigen Tag nicht mehr mein bester Freund war, sondern nur noch mein treu ergebener Diener. Mein schlimmster Albtraum war wahr geworden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)