Endless Love – Without A Future? (無盡的愛) von Lina_Kudo (Eine verbotene Liebe im alten China (Goku&Chichi)) ================================================================================ Kapitel 3: 過去 - Son-Gokus Vergangenheit --------------------------------------- ****Rückblick**** Ich streichelte ihren Kopf nochmal kurz und stand mit ihr gemeinsam auf. »Okay, ist gut. Also dann … Bis bald!« Sie winkte mir kurz freudig zu und rannte los, durch das Dorf hindurch hoch zum Berg, wo sich der prunkvolle Palast des Kaisers befand. Ich sah ihr so lange hinterher, bis sie in die Ecke abbog und nicht mehr zu sehen war. Sie war wirklich entzückend. Schmunzelnd und sichtlich besser gelaunt nahm ich mein alltägliches Training mit einem Dauergrinsen wieder konzentriert auf. ****Rückblick**** KAPITEL 3: 過去 Son-Gokus Vergangenheit »Mein langer Weg zu dir …« Son-Goku war in den letzten vier Jahren zu einem richtigen Mann herangewachsen. Er war größer und muskulöser. Allmählich wichen die kindlichen, runden Züge aus seinem Gesicht und machten Platz für das Markante. Schließlich war er ja auch schon 16. Doch sein Verhalten hatte sich dagegen nicht sonderlich verändert. Er war nach wie vor ein Kind. Zwischen uns bestand auch immer noch eine tiefe Freundschaft, und doch war etwas anders als früher. Zwar waren wir immer noch ganz offen und ehrlich zueinander, jedoch bekam ich das aufkeimende Gefühl, dass sich zwischen uns noch etwas Anderes entwickelte. Irgendetwas, das ich bisher nicht kannte und uns ein Stück die Selbstverständlichkeit als beste Freunde stahl. Lag es etwa daran, dass Son-Goku langsam doch erwachsen wurde und eben kein kleiner Junge mehr war? Oder vielleicht war ich der Grund, da ich vor einigen Monaten in die Geschlechtsreife gekommen war und sich mein Körper dementsprechend auch langsam in den einer richtigen Frau entwickelte? Irgendetwas, was ich mir selbst nicht erklären konnte, distanzierte mich von ihm. Ich begann, in ihm allmählich mehr zu sehen als meinen großen Bruder. Unser Verhältnis war nicht mehr so eng, und dennoch wurde sie tiefer. Wärmende Nähe und kühle Distanz zugleich – ein Widerspruch in sich. Und das Frustrierendste für mich war ja, dass ich dieses Gefühl einfach nicht zuordnen, geschweige denn verstehen und mir erklären konnte. Ich konnte mir nichts aus diesen Empfindungen und Emotionen zusammenreimen, drehte mich seit geraumer Zeit nur im Kreis. Ich hätte Son-Goku ja auch direkt fragen können, was er dazu meinte, so wie ich es früher immer getan hatte, ohne auch nur ein bisschen darüber nachzudenken: Da hatte ich ihn alles gefragt, was ich wissen wollte, und genau hier lag auch das Problem: Ich begann, einige Dinge für mich zu behalten und ihm nicht mehr alles zu erzählen wie bisher, obwohl es eigentlich gar keinen triftigen Grund dafür gab. War es mir etwa unangenehm? Schämte ich mich, ihm Fragen zu stellen? Aber warum? Son-Goku war immer noch Son-Goku. Verbarg sich hinter all dieser Zurückhaltung meinerseits vielleicht doch etwas völlig anderes? Es war gerade ein strahlend früher Morgen. Der Himmel war in ein helles Blau gefärbt und keine einzige Wolke war zu sehen. Ich lag schon seit einiger Zeit wach in meinem Himmelsbett und dachte, wie schon so oft in letzter Zeit, an Son-Goku. Diese schleichende, aber deutliche Veränderung zwischen uns beschäftigte mich nach wie vor und ließ mich nicht los. Ich würde zu gerne wissen, ob er es auch bemerkte. Sicher: Er war mein bester Freund, aber war das wirklich die alleinige Auswirkung auf all meine merkwürdigen Gefühle, die ich seit geraumer Zeit hegte? Weil er mein bester Freund war? Wieso nur hatte ich das Gefühl, dass ich mich mit dieser Theorie total auf dem Holzweg befand? Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als ich ein Klopfen an meiner Schlafzimmertür vernahm. »Herein!«, rief ich noch mit etwas rauer Stimme. Die Tür öffnete sich langsam und eine von unseren zahlreichen recht jungen Dienerinnen spähte vorsichtig hinein. Sie hatte langes, schwarzes Haar, welches sie zu einem einfachen Pferdeschwanz zusammengebunden hatte und trug ein schlichtes, einfarbiges Kleid und verbeugte sich kurz vor mir. Es war Jiao-Hua, die in erster Linie für mich zuständig war und schon einige Jahre hier arbeitete, obwohl sie gerade mal zwanzig war. »Jiao-Hua« bedeutete übersetzt »liebenswerte Blume«, und das passte zu ihr. Sie war sehr nett und liebenswürdig. Ich mochte sie sehr gerne, denn sie war schon fast so etwas wie eine Ersatzmutter für mich. Sehr gerne wäre ich so richtig mit ihr befreundet, jedoch sah sie sich selbst nicht als würdig, und somit hatte sie ihrer Ansicht nach nicht das Recht, einfach mit mir befreundet zu sein und mir dann somit sozusagen gleich zu stehen. So eine eigenartige Einstellung hatte ich noch nie verstehen können, obwohl ich im Palast von Dienern mit haargenau derselben Auffassung nahezu umzingelt war. Und so war sie eben »nur« meine treue Dienerin. Mehr nicht. »Verzeiht mir, wenn ich Euch aufgeweckt haben sollte Eure Hoheit, aber der Kaiser verlangt nach Euch«, überbrachte sie mit engelhafter Stimme den Befehl meines Vaters. Diese höchst respektvolle und ziemlich höfliche Anrede »Eure Hoheit« oder »Verehrte Prinzessin« war für mich schon lange nichts mehr Außergewöhnliches mehr gewesen. Nahezu alle redeten mich schon seit ich mich erinnern konnte so an. Ich kannte es nicht anders, und doch fand ich, dass durch solch einen Respekt die Leute sich von mir distanzierten. Daher würde ich es extrem komisch finden, wenn Son-Goku auch so mit mir umgehen würde. Was er zum Glück nicht tat. Eigentlich hatte ich ja erst durch gelernt, wie man ganz normal miteinander umging, wenn man auf gleicher Ebene war. Und er war schließlich neben meinen Eltern die erste Person, zu der ich so einen engen Kontakt aufgebaut hatte. »Okay, ich steh schon auf«, gab ich als Antwort, verließ, wenn doch etwas widerwillig, mein doch so kuscheliges Bett und machte mich für den kommenden Tag fertig. Jiao-Hua hatte mir bereits ein Bad eingelassen. Während ich im lauwarmen Wasser saß, wanderten meine Gedanken wieder zu ihm. Heute würde Son-Goku seine Ausbildung im größten Shaolin-Tempel Yuans zu einem Ende bringen und dann aus eigener Kraft und Erfahrung versuchen, stärker zu werden, sowie er es mir vor vier Jahren erklärt hatte. Natürlich hatte ich sein Versprechen, dass ich ihn zu seiner ersten Trainingsreise begleiten dürfe, nicht vergessen. Darauf freute ich mich schon seit er es erwähnt hatte. Dass diese Reise natürlich auf irgendeine Weise mit dem Kampf verbunden sein musste, wunderte mich keineswegs. Er kämpfte schon, seit ich ihn kannte. Das war einfach seine größte Leidenschaft. Gut, ich interessierte mich zwar auch sehr für die Kampfkünste, aber ich war noch lange nicht so vernarrt darin wie er. Diese Saiyajins konnten anscheinend nicht anders und mussten einfach kämpfen. Der Kampf war für sie ein Lebensinhalt. Wenn nicht sogar der Lebensinhalt. Die großen Saiyajins … Auch davon hatte mir Son-Goku in alten Zeiten ausführlich berichtet. Von seiner Vergangenheit, seiner Abstammung und wie er hier gelandet war. »Sag mal, warum müsst ihr Jungs ständig kämpfen und euch prügeln? Ihr tut euch doch total weh, das kann doch gar keinen Spaß machen!«, sprach die zehnjährige Chichi ihre Meinung direkt aus, worauf Son-Goku nur schmunzeln konnte. »Das wirst du auch nie verstehen können. Erstens bist du ein Mädchen und zweitens bist du kein Saiyajin. Saiyajins liegt das Kämpfen nämlich im Blut.« »Saiya- was?«, hakte Chichi sofort nach, so wissbegierig wie sie nun mal war. »Oh je, dann muss ich bei dir ja wieder von ganz vorne beginnen. Hab ich dir wirklich noch nicht erzählt, dass ich eigentlich kein Mensch bin?«, fragte Son-Goku sie mit einem lächelnden und zugleich fragenden Gesichtsausdruck. Die junge Prinzessin gab als Antwort nur ein Kopfschütteln, da sie schon ganz gespannt war, was er ihr nun wieder für eine Geschichte erzählen würde. »Pass gut auf!« Er ließ sich auf einen großen Stein sinken und sie nahm gleich Platz auf seinem Schoß und blickte ihn vorfreudig an. Gegen diesen erwartungsvollen Blick hatte er sie noch nie durchsetzen können. »Ich bin vor vierzehn Jahren nicht auf der Erde geboren worden, sondern auf dem Planeten Vegeta, auf der nur Saiyajins lebten. Sie sahen genauso aus wie normale Menschen, nur hatte ausnahmslos jeder schwarze Haare und Augen. Und noch dazu besaßen alle einen langen Affenschwanz, der es ihnen ermöglichte, bei Vollmond, der nur alle sieben Jahre über Vegeta in voller Pracht strahlte, sich in monströse Gorilla-Affen zu verwandeln und nur noch Chaos und Zerstörung hinter sich zu lassen. Doch auch in ihrer Normalform liebten alle Saiyajins den Kampf und waren sehr sehr stark. Sie waren aggressiv, kaltherzig, leichtsinnig, sehr verspielt, unheimlich stolz und angriffslustig. Die stärkste Kriegerrasse des ganzen Universums. In dieser Zeit herrschten ständig verbitterte Kriege, und eines Tages befand sich unser Volk und unser gesamter Planet in großer Gefahr: Ein rätselhaftes Geschöpf von einem anderen Planeten hatte seine Männer beauftragt, uns anzugreifen. Als ich gerade mal ein paar Tage alt war und meine Mutter tragischerweise durch die schwere Geburt gestorben war, wollten unsere Feinde unseren Planeten vollkommen vernichten. Ihr Anführer schleuderte letzten Endes eine gigantische Energiekugel auf unseren Planeten, doch zum Glück hatte sich mein Vater schon vor diesem Angriff die »Technik der Momentanen Teleportation« aneignen können und uns alle im letzten Moment gerettet. Der Planet Vegeta hatte weniger Glück gehabt – von ihr blieb nur noch eine Staubwolke übrig. Unsere Feinde bekamen von unserer Flucht anscheinend nichts mit, und wir landeten auf einem sehr weit entfernten Planeten, um erst einmal vor den Angriffen unserer Feinde geschützt zu sein. Dieser Planet war die Erde. Hier lernten die Saiyajins eine neue Form des Lebens kennen. Sie hatten die Angriffe dieser ominösen Truppe so sehr als Bedrohung gesehen. Sie waren dem Tode noch nie so nah, so dass sie sich schlagartig veränderten. Vielleicht lag es auch daran, dass die Menschen hier so friedlich waren und sie das erste Mal erfuhren, wie es war, einfach nett zu und dass man gewisse Dinge auch anders lösen konnte statt mit purer Gewalt. Denn trotz der anfangs sehr groben Art der Saiyajins empfingen die Menschen sie freundlich, und genau diese Tatsache, dass sie mit offenen Armen und solch einer Herzlichkeit empfangen wurden, hatte sie weich werden lassen. Sie lernten viel dazu, und das war auch gut so. Sicher: Sie hatten immer noch ihren Kampfgeist und ihren über alles geliebten Stolz – doch sie lernten, friedlich zu leben. Auch heute gibt es hier sehr viele Saiyajins. Die meisten Soldaten, die das Volk und vor allem deine Familie beschützen, sind Saiyajins. Das erklärt auch ihre enorme Stärke.« Chichi hatte ihrem langjährigen Freund die ganze Zeit über sehr neugierig und aufmerksam zugehört, und langsam verstand sie, nachdem sie sich seine Erzählung nochmal durch den Kopf hatte gehen lassen. »Du bist also … ein friedlicher Saiyajin?« Er nickte auf ihre Frage nur lächelnd. »Und du sagst, dass die meisten unserer Soldaten auch Saiyajins sind?«, bohrte sie weiter nach mit einer misstrauischen Tonlage nach, die nicht zu überhören war. »Ja doch!«, versuchte Son-Goku sie freundlich zu überzeugen, doch da kam der Höhepunkt: »Und wo sind dann eure Affenschwänze?« Son-Goku fing lauthals an zu lachen. Wie naiv sie doch war, manchmal sogar noch naiver als er, aber das war auch kein Wunder: Schließlich war sie ja auch ein paar Jährchen jünger als er. Aber diesen Vorteil sollte er wirklich auskosten, solange sie noch ein Kind war, denn wenn sie älter werden würde, würde bestimmt intelligenter, schlauer und gebildeter sein als er. Daran bestand nicht der geringste Zweifel. Als er sich endlich von seiner Lachattacke erholt hatte, nachdem sie einen bösen Blick von ihr geerntet hatte, gab er ihr die ersehnte Erklärung: »Na ja, wie gesagt: Durch den Schwanz würden wir uns jede Vollmondnacht in unberechenbare Kreaturen verwandeln, die in dieser Phase nur Chaos und Zerstörung im Sinn haben. Da es für die Bewohner hier auf der Erde natürlich viel zu gefährlich – was sag ich da – lebensgefährlich werden würde, haben wir uns entschlossen, uns alle von unserem affigen Schwanz zu trennen.« »Ach so ist das. Ist ja unglaublich. Du bist wirklich kein Mensch … Aber das ist doch eigentlich egal: Du bist immer noch Son-Goku, oder? Und somit sind wir auch noch Freunde, auch wenn du von einem anderen Planeten stammst, hab ich recht?« Er sah ihr an, dass sie doch eine gewisse Unsicherheit packte. Sofort wurde auch sein Ausdruck zärtlich. Wie könnte er ihr nicht antworten, wenn sie ihn so niedlich fragte? »Aber klar doch! Das ändert nichts an der Tatsache, dass wir Freunde bleiben! Freunde für immer!«, versicherte er ihr, als er seine Hand wieder auf ihren Kopf legte und leicht streichelte. Es hatte mich zwar schwer gewundert, aber vielleicht war genau das der Grund gewesen, warum ich immer das Gefühl gehabt hatte, dass er von einem anderen Stern gekommen war. Das wäre zumindest naheliegend. Er hatte mich von Anfang an sofort fasziniert mit seiner sonderbaren Art. Er war einfach etwas ganz Besonderes und Einzigartiges, und ich war froh, ihn als meinen Freund zu haben. War das alles vielleicht sogar Schicksal gewesen? War es vorherbestimmt, dass er aus seinem Heimatplaneten flüchten musste und ausgerechnet auf der Erde gelandet war, um mich dann eines Tages kennenzulernen? Ja, ich glaubte daran, denn ich glaubte an das Schicksal. Nichts geschah einfach ohne Grund. Irgendwie breitete sich in mir heute ein unzufriedenes Gefühl aus bei dem einfachen Gedanken, dass wir einfach nur Freunde waren. Dieses Gefühl wurde verstärkt, als ich mir seine damalige Aussage wieder ins Gedächtnis rief: »Freunde für immer!« Doch wieso? Wollte ich etwa nicht mehr mit ihm befreundet sein? Dennoch versetzte mir allein der Gedanke daran einen Stich ins Herz. Was war nur mit mir los? Nachdem ich mit dem Bad fertig war, half Jiao-Hua mir, meine Haare zu waschen und sie danach auch ordentlich durchzukämmen, weil ich ja inzwischen schon ziemlich lange Haare besaß, die mir fast bis zur Hüfte reichten. Letztendlich unterstützte sie mich auch beim Anziehen meines traditionellen rosafarbigen Kleides, welches pure Unschuld ausstrahlte. Dieser Morgen verlief wie jeder andere. Für meinen Geschmack einfach viel zu eintönig. Nachdem ich nach einer geschlagenen Stunde nun endlich mit allem fertig wurde, ging ich in Begleitung von Jiao-Hua zum Großen Saal und ahnte noch nicht im Geringsten, was mich noch an diesem Tag Entsetzliches erwarten würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)