Sank's Tale von JoanaFlies (Les Miyors) ================================================================================ Kapitel 1: Leben & Tod ---------------------- „Aaaaaaaah!“, schrie Leyla Miyor laut, während Dr. Acula ihre Arme gnadenlos festhielt. Die Königin verspürte derart starke Schmerzen, dass der Arzt sie beinahe vor dem großen Moment fallen ließ, weil sie ihm ihre Fingernägel tief ins Fleisch rammte. Nach stundenlanger Qual gebar Leyla ein Ei, aus dem in einigen Wochen ihr Kind schlüpfen würde. Ihr Mann, König Trevan, hatte bereits vor der Geburt die zunehmende Schwäche seiner geliebten Frau bemerkt, hatte sie aber nicht überreden können, den ihr äußerst unsympathischen Dr. Acula in ihre Nähe und sie untersuchen zu lassen. Erschöpft legte Trevan mit Hilfe Dr. Aculas Leyla auf das vorbereitete Bett im Raum neben dem Zimmer, in dem nun das Ei von hellen Leuchten gewärmt wurde. Mit einem letzten Blick in den Raum schloss Trevan die Tür zum Geburtszimmer mit einem Seufzer hinter sich. Hoffentlich würde wenigstens dieses Eine überleben. Sie hatten es schon einige Male versucht, doch jedes der drei Kinder war direkt nach der Geburt gestorben oder innerhalb der ersten Woche an einer selbst in diesem Wald, in dem es vor giftigen Insekten nur so wimmelte, selten vorkommenden Vergiftung gestorben. Selbst nach eingehender Untersuchung konnte Dr. Acula nicht herausfinden, woran genau die Kinder gestorben waren und so mussten es Leyla und Trevan auf diesen Einen, letzten Versuch ankommen lassen. Trevan war es unwohl dabei, Dr. Acula mit seiner Frau allein zu lassen, denn eigentlich konnte man sich sehr gut auf ihre Menschenkenntnis verlassen und wenn sie ihm wirklich so wenig vertraute, musste das einen guten Grund haben. So blieb er die ganzen Nacht bei ihr. Gegen Mitternacht schaute der Arzt noch einmal ins Zimmer nebenan und Trevan beobachtete den Mann dieses Mal ganz genau. Er schien irgendetwas im Schilde zu führen, denn er blickte immer wieder mal prüfend über seine Schulter, ob Trevan ihn nicht beobachtete. Dieser war währenddessen aufgestanden und zur Tür hinüber gegangen. „Dr.?“, rief er den, sich zum Ei herunter bückenden, Mann. Dieser schreckte augenblicklich hoch, was den Verdacht des Königs nicht gerade minderte. „Ja, mein König?“, flüsterte er fast, wie um die aufkommende Verachtung in den Worten so gut wie möglich zu verhüllen. Dies gelang ihm nicht wirklich. Der König seufzte. „Wird sie die Nacht überleben?“ Der Arzt war erleichtert, dass diese und keine andere Frage gestellt wurde, denn so musste er nicht lügen. „Nein, vermutlich nicht. Tut mir leid.“ Er schüttelte den Kopf. Trevan zweifelte zwar an Dr. Aculas Anteilnahme, doch er sagte nichts weiter. Er winkte den Arzt aus der Kammer und bat ihn, sich nochmal Leyla anzusehen und sicherzugehen, ob seine Diagnose auch wirklich zutreffend war. Nach einigen forschenden Blicken, die er auf irgendwie widerliche Weise über den Körper von Trevan's Frau gleiten ließ, nickte der Doktor um seine Bemerkung von vorher zu bestätigen. „Sie hat nicht mehr lange.“ Er klopfte dem König auf die Schulter und verließ den Raum Richtung Treppe. Er stieg hinauf zum Erdgeschoss, während Trevan bei seiner Frau blieb und ihr bei ihrem langen, hoffentlich schmerzfreien, Tod zusehen musste. Kapitel 2: Wo ist Mommy? ------------------------ Es dauerte genau 3 und 4 Tage, nachdem Leyla Miyor gestorben war, da erblickte Sank Miyor, zukünftige Erbin des Thrones von Lorrdes, dem Wald, der mehrere Hektar umfasste und das Herrschaftsgebiet der Familie Miyor darstellte, das Licht der Welt. Die ersten Tage war das kleine Mädchen ununterbrochen am Schreien und selbst der scheinbar abgebrühte Dr. Acula verlor nach einigen Stunden die Nerven und ließ das Kind mit seinen kleinen Problemchen allein. Trevan tat sein Möglichstes, um alles gleichzeitig geregelt zu bekommen, das Regieren und das Aufziehen seiner Tochter, die seiner geliebten, aber nun toten, Ehefrau wie aus dem Gesicht geschnitten war. Es dauerte nicht lang, da wuchs Sank so schnell, dass sie bereits mit wenigen Monaten auf den hohen Thron ihrer Mutter kriechen konnte. Manchmal saß sie stundenlang dort, ohne zu wissen, was genau sie an diesem Thron so anzog. „Vielleicht spürt sie ja einfach nur, dass sie selbst bald dort sitzen muss. Denn auch ich habe nicht mehr lange...“, dachte sich Trevan, als er sie zum bestimmt schon hundertsten Mal dort sitzen sah. Mit einem fiesen Lächeln verfolgte der Arzt die finsteren Gedanken seines („ach so tollen“) Königs und schmiedete Pläne, was er mit der Kleinen anstellen könnte, wenn ihr Vater erst einmal tot war. Davon jedoch sollte der König noch rechtzeitig Wind bekommen und ihn mitsamt seines Haustieres, einem halb verhungerten Hund, in das kleinste, unangenehmste Verließ des gesamten Schlosses sperren. Dort hatte Dr. Acula leider genug Zeit, um einen Plan für seinen Ausbruch anzufertigen, zu dessen Ausführung es dann drei Jahre später auch kam. Leider war König Trevan nicht mehr am Leben, als Dr. Acula mithilfe seines Hundes an den Schlüssel eines Wächters kam, der während der Arbeit eingeschlafen war, den er war an genau dem Tag gestorben, an welchem Sank ihren ersten zusammenhängenden Satz gesprochen hatte. Wie immer auf dem Thron sitzend sah sie ihn mit riesigen Augen an, spielte gedankenverloren mit der Kette ihrer Mutter, welche diese bei Lebzeiten als Stirnschmuck getragen hatte, und fragte, laut und deutlich, sodass auch die Zofen, die immer um sie herumwerkelten es hörten: „Wo ist Mommy?“ Dies war zuviel für den inzwischen sehr alten Mann und mit Tränen in den Augen presste er die Zähne zusammen und verließ den Raum mit wehendem Umhang. Sank blieb verdutzt sitzen, die Zofen versammelten sich um die herum und nahmen sie abwechselnd in den Arm. An diesem Abend starb Trevan, allein, an gebrochenem Herzen, seiner über alles geliebten, seiner Frau so ähnlich sehenden Tochter eine wichtige Antwort schuldig bleibend in seinem Zimmer, dass mit dem letzten Herzschlag des Mannes, der immer sehr lebensfroh gewesen war, all seine Farbe verlor und für immer ein kalter Ort bleiben würde. Kapitel 3: „Mein Name ist...Ucala, Madame.“ ------------------------------------------- Sank war in den Jahren, die seit dem Tod ihres Vaters vergangen waren, zu einer selbstbewussten, talentierten jungen Frau und Königin von 16 Jahren geworden. Da das Gesetz verlangte, dass sie spätestens an ihrem 17. Geburtstag einen Prinzen oder anderen Naga hohen Standes heiratete, begab sie sich auf Anraten ihrer Zofen, die ihr im Laufe der Zeit zu treuen Freundinnen und Beraterinnen geworden waren, auf die Suche nach einem passende Kandidaten. Entgegen der Erwartungen der Zofen, entschied sie sich gegen eine Suche innerhalb des Waldes Lorrdes und somit für eine Suche in sämtlichen anderen Herrschaftsgebieten um den Wald herum. Viele Kandidaten kamen aus vielen verschiedenen Ländern und Wäldern, einer schlimmer als der Andere. Doch ein junger Mann, vom Beruf Arzt und Alchemist, überzeugte Sank und auch ihre Zofen davon, dass er sich als einziger Kandidat für den Thron Lorrdes' eignete. Sank verbrachte viel Stunden mit ihm in ihren Gemächern, froh, endlich jemanden zum Reden gefunden zu haben, der nicht mit sämtlichen Zofen am Hofe agierte und plauderte. Er schien von Anfang an nur auf sie und ihr Glück fixiert und so planten sein beide schnell die Hochzeit, die in wenigen Monaten stattfinden sollte, obwohl der zukünftige Mann der Prinzessin nicht einmal seinen Namen verraten wollte. Sanks bester Freund, Rafak, beobachtete den Mann auf Schritt und Tritt, wenn dieser sich allein im Schloss bewegte, denn er traute ihm nicht über den Weg. Er vermisste die alten Zeiten, in welchen Sank und er im Wald gespielt und sich gegenseitig Freundschaftsschwüre auf Ewig gemacht hatten, doch er wusste auch, dass die Sank, die er jetzt täglich sah, fast nichts mehr mit der Sank gemein hatte, die er gerne wieder in ihr sehen würde. Zu häufig sah er den Mund des unheimlichen Mannes die Hand Sank's streifen oder fest küssen, woraufhin diese giggelten und die anderen Hand vor den Mund hielt um nicht lauthals zu kichern. Es widerte Rafak an, dieses falsche, unglaublich lüsterne Lächeln des Arztes zu sehen, wenn Sank sich kurz wegdrehte, um einer ihrer Zofen und oder ihm zuzuwinken. Doch jedes Mal, wenn er Sank darauf ansprechen wollte, was sie eigentlich an diesem unglaublich seltsamen Mann fand, tauchte eben dieser auf und störte die wenigen Augenblicke, die sie miteinander verbrachten. Sank wand sich dann sofort Ucala zu und schien Rafaks Anwesenheit vollkommen zu vergessen, weshalb dieser immer schnell den Raum verließ, um nicht seine gesamte Wut herauszuschreien. Mit Pfeil und Bogen ausgestattet ging er dann hinaus in den Wald um seine Zielfähigkeit zu verbessern und somit zumindest die jüngeren Zofen, die ihm dabei kichernd zusahen, zu beeindrucken. Über Kurz oder Lang würde er sich wohl damit abfinden müssen, dass eine dieser Zofen seine spätere Frau werden würde und nicht das Mädchen, dass er nun schon sei ein paar Jahren verehrte. Die Monate vergingen derweil im Flug und so war der Tag der Hochzeit früher da, als es Rafak lieb war. Am Morgen Sank's 17. Geburtstages war der ganze Wald in hellster Aufregung. Die Hochzeit war in den Wochen davor aufs akribischste geplant und alles bis auf die Zeremonie selbst bereits vorbereitet. Sank verbrachte mehrere Stunden mit ihren Zofen auf ihrem Zimmer, da das Einkleiden und das Anpassen des Hochzeitskleides in der Spannung der letzten Tage vollkommen untergegangen waren. Kurz nachdem ihr Kleid vollständig fertig war, ließ Sank nach Rafak rufen, um ihm eine, für sie sehr wichtige, Frage zu stellen. Er blickte sie erwartungsvoll an, als sie ihm heiter und aufgeweckt die Tür öffnete. Sie umarmte ihn heftig und für einen Moment vergaß er die ganzen Welt um sie beide herum. „Rafak...“, begann sie, „würdest du... mich zum Altar führen?“ Wie ein Schlag ins Gesicht holten ihn diese Worte in die Realität zurück und sein Gesicht verdunkelte sich kurz, bis er in die Augen Sanks sah. Er versuchte herzhaft zu lächeln und sagte: „..Sicher.. warum nicht?“ Sank grinste breit und umarmte ihn ein weiteres Mal. Diesmal entglitt ihm die Realität nicht. Eine der Zofen lief währenddessen zu dem bereits an der Kirche des Waldes wartenden Mann und fragte ihn, fast völlig außer Atem: „Wie... wie ist.. ihr Name, mein Herr?“ Der Mann hob seinen weißen Hut nach oben und lächelte die Zofe mit einem seltsamen Blick an. „Mein Name ist ... Ucala, Madame.“ Ohne eine Ahnung, was der Name bedeutete, lief diese in die Kirche und überbrachte den Namen dem Pfarrer, glücklich, es noch rechtzeitig geschafft zu haben. Kapitel 4: "Vorbereitungen" --------------------------- Sank zitterte, als die Zofen den letzten Teil ihrer Arbeit vollendeten. Ihre Haare waren wundervoll hochgesteckt worden und ihr Kleid war perfekt. 'Jetzt kanns losgehen', dachte sie und lächelte gedankenversunken. Dann klopfte es an der Tür. Ucala wartete geduldig am Altar. Die Gäste um ihn herum schatterten aufgeregt, was ihn allmälich nervte. Doch er wusste, worauf er wartete: den Thron. Und er hatte bereits seit Jahren darauf gewartet, warum nun also nicht noch ein paar Minuten länger? Rafak schnaubte verächtlich, als er Ucala vor dem Altar stehen sah. Dieser Mistkerl würde nun also seine Jugendliebe heiraten? Er konnte nicht fassen, dass die Frau, die er so sehr schätzte tatsächlich auf diesen Mann hereinfiel. Er hatte eindeutig Dreck am Stecken, auch wenn Rafak rein gar nichts beweisen konnte. Es war einfach ein Bauchgefühl. Jedes Mal, wenn er mit Sank darüber hatte reden wollen, war er auf taube Ohren ud sogar Ablehnung durch sie gestoßen. Und so hatte er schließlich aufgegeben, sie davon überzeugen zu wollen, dass es falsch war, den falschen Kerl zu heiraten. 'Ich hoffe, es ist nicht Liebe, die sie blind für diese Falschheit macht..', dachte er bei sich und er fühlte Wut in sich aufsteigen... Traurig machte er sich auf den Weg zu Sanks Zimmer. "Herein!", rief Sank und war nicht überrascht, als es Rafak war. "Oh, geht es los?", fragte sie udn strahlte übers ganze Gesicht, was Rafak schmerzte. "Ja, es geht los. Dieser ...er.. er wartert schon auf dich..." Sank überhörte dne bissigen Ton in Rafaks Stimme und hakte sich lachend bei ihm unter. "Du wirst ihn schon noch richtig kennenlernen!" "Ohja, davon bin ich überzeugt. Du wirst ihn heiraten und ich werde ihn kennenlernen.. Er wird König und du seine Königin.,. da weiß ich ja gar nicht, was ich zuerst erleben will..", murmelte er und Sank blickte kurz ernst drein. Als sie dnan jedoch die Musik hörte, begann sie wieder zu lachzen. Die Tür öffnete sich und sie bewegten sich richtung Altar. Sanks Augen strahlten, als sie Ucala erblickte, der charmant wie immer eine Verbeugung andeutete. Kapitel 5: "Ja, ich will!" -------------------------- „Ja, lächle nur, dummes Ding“, dachte Ucala bei sich, „du hast nichts mehr zu lachen, sobald ich erstmal König bin.“ Sein Lächeln wurde ein wenig hämisch, doch bevor Sank das bemerken konnte, setzte er wieder das hinreißende Lächeln auf, welches der naiven Prinzessin scheinbar den Kopf verdreht hatte. Sank indes zitterte wieder vor Aufregung, während Rafaks Arm um den ihrigen immer fester wurde. Aus dem Augenwinkel betrachtete er traurig, wie die Liebe seines Lebens glücklich den Fehler ihres Lebens beging. Das hämische Grinsen des Bräutigams war ihm nicht entgangen und so kämpfte er mit dem Gedanken, sich einfach Sank zu schnappen und mit ihr abzuhauen. Doch die Vernunft in ihm war stärker und so ließ er Sank vor dem Altar langsam los und trat zurück. Ucala nickte ihm zu und nahm Sanks Hand. „Endlich ist es soweit..“, dachten sowohl Ucala als auch Sank. Das Lächeln des Brautpaares machte die kitschige Stimmung perfekt und Rafak verdrehte die Augen. „Verflucht..“, dachte er und senkte den Blick, als Ucala Sanks Hand hob und küsste. „Mistkerl..!“, schrie die Stimme in seinem Kopf wutentbrannt, was ihn so sehr ablenkte, dass er fast die Übergabe der Ringe vergaß. Gerade noch rechtzeitig zog er das kleine Kästchen aus seiner Tasche und reichte es Ucala, der Rafak kurz heimtückisch zuzwinkerte. Hilflos hörten Rafak und die gespannte Menge nur eine Minute später die Worte, die ihrer aller Leben auf immer verändern würde. „Ja, ich will!“ Kapitel 6: "Ohnmacht" --------------------- „…und hiermit verkünde ich, eure Königin, das Ucala von nun an ein wahrer Miyor und somit rechtmäßiger Herrscher über Lorrdes ist. Er lebe hoch!“, beendete Sank ihre kurze, aber leidenschaftliche Rede, auf welche das Publikum prompt antwortete. „Es lebe das Königspaar!“,, hallte es durch den Wald, bis in die hintersten Winkel. Nachdem die Ersten Momente ausgeklungen waren, feierte die Masse und sowohl Sank, als auch ihr Ehemann mischten sich unters Volk. Nur Rafak blieb an seinem Platz, bewegte sich keinen Zentimeter und schwieg. Er starrte vor sich hin, obwohl einige Zofen versuchten, seine Aufmerksamkeit zu erhaschen. Selbst in all dem Getümmel konnte Sank genau fühlen, dass es Rafak nicht gut ging und begab sich durch die Menge zu ihm. Sie verstand einige seiner Reaktionen und Aktionen der letzten Tage nicht und wollte wissen, was mit ihm los ist. Rafak seinerseits nahm fast nichts um ihn herum mehr war, sein Kopf war leer. Dann fühlte er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter und als er aufblickte, sah er in die Augen, die ihm in den letzten Monaten den Verstand geraubt hätten, wäre nicht alles so fürchterlich schief gelaufen. Vor ihm sah er nun nicht mehr das süße, lebhafte Mädchen, sondern eine junge, aber dennoch erwachsene Frau und Königin. Kurz fragte er sich, warum ihm diese Veränderung die ganze Zeit nicht aufgefallen war, doch bevor er eine Antwort finden konnte fragte Sank ihn, was denn mit ihm los sei. Nur ihre Stimme klang noch wie früher. „Ich.. ach nichts“, antwortete er und setzte ein strahlendes Lächeln auf. „Sank?“, kam es von hinter Rafak. Sofort erkannte er die Stimme. „Darüber reden wir noch“, sagte Sank und blickte Rafak tief in die Augen. Dann schmunzelte sie und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Sie nahm Ucalas Hand und ließ sich von ihm fort ziehen. Sank und Ucala allein verschwinden zu sehen, war für Rafak wie ein Schlag ins Gesicht. Kichernd ließ Sank sich von Ucala führen, der ihre Hand bis hinter die Schlosstüren nicht ein mal losließ. Kaum war die Tür geschlossen, drückte er sie gegen die Wand und küsste sie am Hals. „Ucala…“ kam es nur leise über ihre Lippen, ihr Körper bebte bereits. Er sah ihr tief in die Augen und lächelte siegessicher. „Ja.. meine Königin?“, fragte er und legte eine Hand auf ihre Hüfte, während die andere Hand sich unter ihr Kleid schob und der Rest seines Körpers sie weiter gegen die Wand drückte. „Ich..“ begann sie verlegen, doch sie konnte kaum weitersprechen. Für eine Sekunde wurde ihr schwarz vor Augen und als sie diese öffnete, wurde ihr prompt schwindelig. Einen kurzen Moment war sie noch bei vollem Bewusstsein, doch dann konnte nur Ucalas Umklammerung verhindern, dass ihr Körper zu Boden glitt. Doch trotz seines Griffes fühlte sie sich, als würde sie noch immer fallen. Irgendetwas stimmte nicht. „Ich werde Euch helfen.. Geliebte..“, hörte sie ihn noch sagen, bevor ihre Welt endgültig im Dunkeln versank. Kapitel 7: "Bitte nicht.." -------------------------- Als Sank erwachte, lag sie in ihrem Bett, um sie herum brannten einige Kerzen und ein schwerer, nicht zu definierender Geruch hing in der Luft. „Ihr seid wach.. sehr gut“, hörte sie jemanden sagen. Zuerst hielt sie die Stimme für die eines ihrer Bediensteten und so fühlte sie etwas wohler. Doch nach einigen Sekunden dämmerte ihr, dass es Ucalas Stimme war. Er beugte sich leicht über sie und sah sie genau an. Als sie in seine Augen sah, wurde ihr erst sehr warm und gleichzeitig begann ihr Körper wieder zu zittern. Jedenfalls fühlte es sich wie ein Zittern an. Sie genoss seine folgenden Berührungen und Küsse, er legte sich hinter sie. Seine Lippen senkten sich wieder und wieder auf ihren Hals, Nacken und Rücken, während seine Hände gezielt ihr Kleid öffneten. Er begann sie erst vorsichtige, dann bestimmter an Stellen zu berühren, an welchen sie noch nie jemand berührt hatte –nun, die leicht jüngere Zofe, mit der sie ein nettes Erlebnis gehabt hatte, als sie 14 gewesen war ausgeschlossen. Anfangs genoss sie die Situation und seine Nähe, doch als sie versuchte, ihn ebenfalls zu berühren, schien es, als wolle ihr Körper nicht reagieren. Es klopfte an der Tür, was Sank einen Moment davon abhielt, in Panik zu geraten. Wie nur sollte sie Ucala zeigen, dass sie sich nicht bewegen konnte, wenn er hinter ihr lag? Vielleicht gab es ja eine Chance, dass er sie noch einmal genauer ansah, wenn er die Tür öffnete.. Sie hoffte darauf. „Ssh..“, hörte sie ihn an ihrem Ohr, was sie leicht beruhigte. Doch als sie sein böses Grinsen sah, bekam sie es doch mit der Angst zu tun „Bilde ich mir das nur ein.. oder.. weiß er was los ist?!“, fragte sie sich und ihre Augen wurden wässrig. Ihr Blick huschte hastig durchs ganze Zimmer, auf der Suche nach .. ja sie wusste selbst nicht genau, was sie suchte. Doch dann fiel es ihr direkt ins Auge. Nur einen Meter von ihr entfernt auf dem Regal. Ein Fläschchen. Auf es gekritzelt stand der Name eines ihr bekannten Narkotikums und schnell realisierte sie, was Ucala getan hatte. Allerdings wurde ihr auch ebenso schnell bewusst, dass sie sich frühestens in ein paar Stunden wieder bewegen können würde. Ihr Blick suchte nun verzweifelt sie Person an der Tür, doch im ersten Moment erkannte sie aufgrund der Tränen in ihren Augen nur Schemen. Mit einiger Anstrengung erkannte sie dann doch, dass es Geraldine war, eine ihrer liebsten Zofen. Ucala versuchte, diese abzuwimmeln. „Hier.. ist alles in Ordnung.. sie ist nur etwas müde. Der Stress .. Ihr wisst schon.“ Geraldine blickte ich zweifelnd an, nickte dann aber halbherzig. Sie blickte an ihm vorbei und konnte Sanks Gesicht kurz sehen, doch aufgrund des Giftes war es Sank nicht einmal möglich, Wörter mit den Lippen zu formen, geschweige denn das Gesicht überhaupt zu bewegen. Sank konnte ihre Mimik nicht verändern, was sie auch versuchte, nichts regte sich. Dann war der Moment vorbei und Geraldine verabschiedete sich mit einer leichten Verbeugung. Sie ging, ohne die Träne zu sehen, die Sanks Wange herunterlief, als sich die Tür für die nächsten Stunden schloss. Einzig eine Taube auf dem Fensterbrett war Zeuge, als Sanks Mund die Worte „Bitte nicht ..“, formten, ungehört, ungesehen und unbeachtet. Es gab nichts und niemanden, der sie nun noch vor dem bewahren konnte, was Ucala schon von Anfang an hatte machen wollen. Trotz aller Schmerzen, des Narkotikums und Sanks Hoffen musste sie mehrere Stunden qualvollen Martyriums über sich ergehen lassen, bevor ihr endlich schwarz vor Augen wurde und sie das Gefühl hatte, zu sterben. Kapitel 8: "Eingesperrt" ------------------------ Ucala grinste. Er hob das Weinglas an seine Lippen und konnte nicht umhin, leise zu lachen. Dieses arme Ding. Es war so einfach gewesen, ihr Vertrauen zu gewinnen. Und jetzt hatte er alles, was er gewollt hatte. Er hatte die Königin, absolute Befehlsgewalt und niemand ahnte etwas davon. Auf alle wirkte er wie der nette Mann von nebenan. Nicht einmal Rafak, dieser stürmische Bursche, der so unsterblich in die Kleine verliebt war, hatte ihn aufhalten können. Für ihn hatte Sank ihren besten Freund linksliegen gelassen und seinen Worten nicht geglaubt. "Einfältiges Ding..." Er hörte sie leise vor Schmerz stöhnen und legte den Kopf schräg. "Es ist noch nicht vorrüber, meine Liebe..", flüsterte er, erhob sich und stelle das Glas auf den Tisch neben dem Bett. Er setze sich neben sie und strich ihr die Haare aus dem Gsicht. Sank erwachte langsam, Schmerzen am ganzen Körper verspürend. Ihre Muskeln waren völlig versteift und ihre Knochen taten weh. Ihr Unterkörper war blutig, das Laken unter ihr rötlich gefärbt. Sie wusste noch, was er ihr angetan hatte. Er hatte ihr die ganze Zeit in die Augen gesehen. Sie schloss die Augen, kniff sie zusammen und weinte leise. Dann merkte sie, wie das Bett sich bewegte. Er war neben ihr! Ruckartig wollte sie sich aufstützen, doch ihre Arme wollte sich nicht mal ansatzweise bewegen und so musste sie ihn gewähren lassen. Er setzte sich vor sie und hob ihen Kopf. "Guten Morgen, Kleines..hahaha. Gut geschlafen?" All die Freundlichkeit in seiner Stimme war einer tiefen Verachtung gewichen. Sank zitterte und Ucala küsste sie auf die Stirn. Hätte sie gekonnt, hätte sie sich wohl übergeben, doch aus irgendeinem Grund -und sie war in ihrer Bewegungslosigkeit sehr froh darüber- ließ das ihr Körper einfach nicht zu. "Du.. wirst niemandem davon erzählen, was hier passierst ist, verstanden?" Sank veruchte, grimmig zu gucken, doch sie war zu schwach um ihrem Gesicht ernsthaft eine Mimik zu verliehen und so flüsterte sie mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte. "Und was wenn doch?!" Trotz der Schmerzen und allem was sie in den letzten Stunden durchgemacht hatte, konnte sie den letzten Rest Trotz und Verbissenheit ihres Charakters nicht ausblenden. Irgendwo war sie eben immer noch ein Kind. Ucala beugte sich zu ihrem Ohr herunter.. "Dann werde ich deinen kleinen Freund Rafak töten.." Er hob den Kopf wieder und lachte lauthals. Sanks Augen weiteten sich in Entsetzen. Nein! Das durfte nicht passieren! Er durfte das Rafak nicht antun! Sie weinte bitterlich, asl Ucala sich erhob und sich in Richtung Tür bewegte. "Ich bin eine Weile weg.. lauf nicht davon, ja? Ich finde dich sowieso." Er verließ das Zimmer und lächelte, als er noch kurz auf sie zurück sah. Sank lag noch eine Weile auf dem Bett und weinte. Nach etwa 2 Stunden konnte sie sich wieder eingeschränkt bewegen und setze sich auf. Nach 4 Stunden war sie sogar soweit, dass sie aufstehen und sich im Zimmer umher bewegenen konnte. Sie öffnete das Fenster und atmete erstmals wieder Frischluft. Was hatte er nur vor? Nur den Thron zu besitzen war ihm sicher nicht genug... Sank war sicher dass sie dieses Zimmer eine längere Zeit nicht verlassen würde und versuchte, sich mit der sich ihr gebotene Ausicht anzufreunden... Kapitel 9: Kapitel 9 "Angst & Hoffnung" ----------------------------------------- Mit einem Seufzer schloss Sank das Fenster. Es waren bereits 11 Stunden vergangen und niemand hatte den Raum mehr betreten. Ucala war ebenfalls noch nicht zurück. Sie machte sich Sorgen um Rafak. Mehr als sie zugeben wollte. Die ganzen letzten Monbate hatte sie ihn ausgeblenet, seine Anspielungen auf Ucalas Absichten ignoriert und verworfen. Hätte sie ihm doch nur richtig zugehört. Und hatte sie ihn nicht sogar sagen hören, dass Ucala nicht war, wer er vorgegeben hatte zu sein? Wahrscheinlich bildetete sie sich das im Nachhinein ein. "Er wollte mir helfen und ich habe ihm nach so vielen Jahren einfach nicht vertraut... ich naivies Kind, verdammt!" Das letzte Wort hatte sie laut ausgesprochen und dabei das Weinglas vom Tischchen mit dem Schwanzende umgeworfen. "Hätte ich doch nur.." begann sie, doch sie wurde scharf unterbrochen. "Hätte, hätte hätte.. sinnloses Geschwafel...", kam es aus Richtung der Tür. Er lachte grimmig und schloss die Tür mit einem Knall. "Ich habe die Zofen darüber informiert, dass du deine Ruhe willst. Dein Schätzchen Rafak habe ich übrigens auch getroffen." Sank zog scharf Luft ein und wappnete sich. Innerlich jedoch fühlte sie sich wie ein Kartenhaus, das beim nächsten Luftzug zusammenbräche. Ucala hatte gesehen, wie sie auf diese Nachricht reagiert hatte und schmunzelte. "keine Sorge, ich habe ihm nichts angetan." Sank atmete innerlich auf. "Noch nicht." Ihre Augen blitzten und sie biss die Zähne zusammen. "Schau doch nicht so gequält, Kleines. Ihm musss nichts passieren. Tu einfach nur, was ich sage, dann ist alles gut." Sie drehte sich leicht zur Seite und üerschlug im Kopf ihre Möglichkeiten. Sie brauchte keine 3 Sekunden um zu wissen, dass es sgut wie aussichtslos war. Er war am Hof einfach zu beleibt. Und nur auf Rafak würde niemand hören. Und.. wenn er etwas sagte würde ihm etwas zustoßen. Das konnte sie nicht zulassen. Er hatte versucht, sie zu beschützen, nu beschützte sie ihn. Das tut man eben für Personen die man liebt!'' schoss es ihr durch den Kopf und diese erneute Erkenntnis ließ sie aufschrecken und rot werden. Dann plötzlich stand Ucala vor ihr und zog ihren Kopf am Kinn zu sich hoch. "Vergiss ihn, Schätzchen. Du gehörst MIR!" Mit dem letzen Worte küsste er sie hart und drückte sie gegen die Wand. Tränen liefen ihr die Wangen herunter als er sie losließ und sie forschend ansah. "Ich .. ich tue alles, was du willst, aber lass rafak in Ruhe!" Genau das hatte er hören wollen. darauf hatte er abgezielt. "Gut. Du wirst einfach so tun, als wäre nichts passiert. Du bist glücklich mit mir. Du wirst mit niemandem auch nur ein Wort über diese Nacht wechseln . Wer blöde Fragen stelt wird mir gemeldet, Verstanden? Ansonsten bringe ich sie gleich um." Er wartete auf Sanks Nicken und fuhr dnan fort. "Rafak gehst du aus dem Weg. Und.. nun sagen wir, wenn er dich nicht in Ruhr lässt.. dann sag mir Bescheid. Ich finde es eh heraus. Und jetzt, gehen wir schlafen, ich bin müde." Sank schluckte und sah weg. Er zog sie aufs Bett und wiederholte so einiges, was er am Vorabend getan hatte. Nur mit einem kleinen Unterschied. Dieses Mal hatte sie keine Betäubungsmittel im Blut, die ihre Schmerzen weniger stark erschiene ließen. Und mit dem Unterschied, dass sie dieses Mal genau wusste, was sie erleben würde. Sie wünschte sich, sie würde wieder ohnmächtig werden, doch letztendlich ließ sie nur der Gedanken an Rafaks Gesundheit nach mehreren Stunden weinend zur Ruhe kommen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)