Lynx von abgemeldet ================================================================================ Prolog: Morgen -------------- Sanft tasteten die ersten Sonnenstrahlen des anbrechenden Morgens nach seinen Augen. Er konnte sie spüren, genoss ihre Wärme, die seinem Gesicht so gut tat. Wie von selbst fing sein Körper an zu vibrieren und das erste Schnurren kam aus seiner Kehle. Er konnte nicht aufhören, er wusste nicht wie; doch es gefiel ihm. Er beschloss, weiter die lieblichen Strahlen anzuschnurren. Sein erster Beschluss. Durch seine geschlossenen Augenlieder konnte er gedämpft das Licht der Strahlen erkennen, doch er wusste nciht, wie er seine Augen öfnen sollte. Plötzlich spürte er etwas anderes, festes an einer Seite- oder war es hinter ihm? Es fühlte sich vertraut an, als würde es zu ihm gehören. Nein, als würde es ihm gehören. Das Etwas gehörte tatsächlich ihm, wie er feststellte, denn er konnte es bewegen. Rauf und wieder runter, sogar zu den Seiten. Anscheinend hatte er mehrere von diesen Teilen. Er spürte sie, wie sie sich an seinem Leib regten, wie er begann, endlich Kontrolle über sie zu gewinnen. Es war ein gutes Gefühl. Alles in ihm spannte und veränderte sich sich, wenn er diese Dinger bewegte. Er war stark. Er hatte die Kontrolle. Plötzlich schob sich ein Schatten vor das Licht hinter seinen geschlossenen Liedern. Dunkelheit schloss ihn ein und das Schnurren hörte auf. Das angenehme Gefühl verschwand. Gefühl? Woher kannte er dieses Wort? Sie hatte es ihm gesagt. Der Schatten. Das, was vor ihm war- also war dies Vorne? Dort, wo seine Augen saßen, schien vorne zu sein. Vorsichtig versuchte er, eines der Teile in diese Richtung zu bewegen. Esfunktionierte! Vorsichtig versuchte er es mit dem zweiten Teil, das nicht vor dem ersten war- und tatsächlich! Es funktionierte genauso gut. Er wollte wissen, wie weit er es nach vorne bewegen konnte. Sein erster Wissensdrang. Immer weiter schob er es nach vorne und fühlte sich stark dabei. Bis er plötzlich etwas fühlte, etwas anderes, etwas völlig neues. Er war auf etwas gestoßen. Irgendetwas außerhalb seines Körpers und seiner Macht. Dieses konnte er nicht kontrollieren. Es war nicht sein Eigen. Verängstigt zuckte er zurück. Doch der fremde Körper wich nicht von ihm und kam ebenfalls ein Stück näher. Der andere Körper strömte Wärme aus und es erinnerte ihn an die Sonnenstrahlen, die sein Gesicht gewärmt hatten. Die Angst schwand und er näherte sich dem fremden Körper. Lynx Lynx? Was war das? Hatte der Körper es ihm gesagt? Lynx Lynx... War er das? Lynx L-y-n-x . Langsam bildete er im Kopf die Laute nach. Was ist Lynx? Das bist du Ich?Lynx? Mein Lynx Behutsam, als wäre jeder einzelne Buchstabe kostbar umspielte die Stimme die Worte mit einem Regen aus goldenen und schwarzen Funken. Ich bin... Ein Lynx? Er dachte einen Moment nach. Ich bin ein Lynx. Vorsichtig öffnete er die Augen. Kapitel 1: Nipan ---------------- Glücklich betrachtete er die Sonnenstrahlen, die den Wald, wie in einen Umhang aus flüssigem Gold getaucht, erstrahlen ließ. Das grün- silberne Gras raschelte leicht in der Brise und bewegte sich unter seinem starken Körper. Der Wind trieb die roten Herbstblätter von den Bäumen herab und ließ sie elegant durch die Luft wirbeln. Sanft streiften sie sein Fell. Er spitzte die Ohren und lauschte auf das Rauschen des Waldes, das Flügelschlagen der Vögel, das Atmen der Erde. Ein tiefes Brummen entwich seiner Kehle während er sich aufrichtete. Seine großen Pranken hatten tiefe Abdrücke im Boden hinterlassen und leichtfüßig schlich er näher an die Bäume heran. Mit einer geschmeidigen Drehung wendete er sich in die entgegengesetzte Richtung und ließ seine Jaspisfarbenen Augen über die große Grasebene streifen. Vorsichtig blickte er nach links und rechts. Eine Mischung aus Lachen und Knurren kam aus seinem Maul. Fest stemmte er seine mächtigen Hinterpfoten in die Erde und ließ die Vorderpfoten nach vorne gleiten. Jeder Muskel seines Körpers war angespannt, als er seinen Kopf senkte und in wilder Entschlossenheit nach vorne blickte. Und dann rannte er. Er spürte die Bäume an sich vorbeisausen, Luft peitschte um seine angelegten Ohren, doch er rannte weiter, weiter in dem vollkommenen Gefühl des Glücks. Weiter geradeaus, der Freiheit entgegen. Ein unbändiges Brüllen akm aus seiner Kehle und er hob den Kopf um es selber besser hören zu können. Als er das Ende des Grasfeldes sahr, war es schon zu spät. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)