Eistränen von Kimiko_Grey ================================================================================ Kapitel 36: Zu dritt -------------------- In den darauffolgenden Monaten hatten Tohma und ich alle Hände voll zu tun. Wir beschlossen meine Wohnung zu kündigen und in Tohmas alte Wohnung zu ziehen. Ich wollte das noch erledigen, solange ich noch keine große Kugel vor mir her trug und noch mit anpacken konnte. Ich war richtig glücklich. Wir erwarteten ein Baby und wohnten nun auch zusammen. Ich gab mir größte Mühe eine gute Hausfrau zu sein. Ich putzte und dekorierte und Tohma gab sich viel Mühe mit dem Kinderzimmer. Ich wusste mittlerweile, dass ich ein Mädchen unter dem Herzen trug und ich zerbrach mir Tag für Tag den Kopf nach einem Namen. Mit Tohma hatte ich wenig darüber gesprochen, er hatte viel zu tun mit dem Umzug und der Arbeit, da wollte ich ihn nicht damit belasten. Ich hatte ja auch noch Zeit bis zum Stichtag. Über die Namensfrage musste ich mir schneller Gedanken machen, als es mir und wahrscheinlich auch Tohma lieb war, denn eines Nachts erwachte ich mit Schmerzen und ich musste mal. Also stand ich leise auf und ging ins Bad. Kaum hatte ich die Badezimmertür hinter mir geschlossen, spürte ich etwas wie einen Ruck und zwischen meinen Beinen wurde es nass. Zunächst war ich irritiert, allerdings wurde mir relativ schnell klar, dass meine Fruchtblase geplatzt war. Ach du Schreck, was sollte ich denn jetzt machen? Alles was mir in dem Moment einfiel, war, die Sauerei wegzuwischen, mich zu waschen und frische Sachen anzuziehen aber die Wehen setzten ein. Ich bekam Panik. Das konnte doch gar nicht so schnell gehen. Keuchend hockte ich auf dem Badezimmerboden, aber ich wollte mein Kind doch nicht zwischen der Klobürste und Bodylotion zur Welt bringen. Tohma kam gähnend ins Bad, „Was ist denn los Schatz?“ brachte er gähnend hervor und ich presste ein „Ich glaube es geht los....“ heraus. Tohma war schlagartig wach und zog sich an. Er wollte mich fahren. Im Auto kam Tohma mir mit Sprüchen, die ich wirklich nicht gebrauchen konnte. Ich sollte atmen. Was sollte das denn? Ich hatte garantiert nicht die Luft angehalten und ich fragte mich ob er das nun nur als irgendwelchen Filmen aufgeschnappt hatte, oder ob er das seiner Ex Frau auch schon gesagt hatte. Er sollte einfach nur die Klappe halten und fahren. Männer!! Nur Männer konnten mit so blöden Sprüchen kommen. Das konnte ja heiter werden. Im Krankenhaus angekommen war die Krankenschwester an der Information relativ ruhig. Ob die Fruchtblase schon geplatzt sei. Nein natürlich nicht, deswegen war meine Hose auch wieder nass. Ich hatte für einen kurzen Moment auf den Lippen: „Nein ich hab Pipi in die Hose gemacht.“ Aber in dem Moment hatte ich echt anderes im Kopf als mit einem Spruch zu kontern. Die Krankenschwester verfrachtete mich in eine Art Rollstuhl und schob mich mit den Worten „Geplatzte Fruchtblase“ in die gynäkologische Abteilung. Zu meiner Verwunderung stand schon ein Arzt da und der konnte sich auch noch an mich erinnern. Ich konnte das nicht mehr. Ich wusste nicht woher der Arzt mich kannte, aber obwohl mir das eigentlich egal war, dachte ich schon darüber nach. Viel Zeit blieb mir dafür nicht. Ich wurde in den Kreißsaal gebracht, ausgezogen und auf eine Liege gelegt. Tohma platzierte sich hinter mir und der Arzt und die Schwester bereiteten sich auf die bevorstehende Entbindung vor, schlossen mich am CTG an und jagten mir eine Nadel durch die Hand. Allein dafür hätte ich die Schwester leicht wegtreten können. Ich hatte Schmerzen, wollte das alles hinter mich bringen und alles was vom Arzt kam war „Versuchen Sie sich zu entspannen.“ Ich hatte das Bedürfnis ihn wegzutreten. „Auf sowas können nur Männer kommen!“ keuchte ich. Alles ging rasend schnell. Ich musste bald anfangen zu pressen. Oh mein Gott!!!! Wie sollte ich das Kind denn hier rauskriegen? Ich musste an den Spruch denken, den ich in einem amerikanischen Film gehört hatte, denken. „Versuchen Sie mal was von der Größe einer Wassermelone aus einer Öffnung so groß wie eine Zitrone zu pressen.“ Ich zerquetschte Tohmas Hand, das schien ihn aber nicht groß zu stören. Der Arzt und auch Tohma meinten, ich würde das toll machen. Toll?? Naja. Dann ging alles ganz fix. Ich presste einmal fest und Schwupps, war die kleine da. Sie schrie natürlich und ich war fertig mit der Welt. Nur am Rande bekam ich mit, dass Tohma die Nabelschnur durchschnitt und ich fragte ihn, ob er sich über einen Namen Gedanken gemacht hatte. Unsere erste gemeinsame Tochter sollte Sakura (Kirschblüte) heißen. Sie kam etwas zu früh am 14. Juni um genau 3:33Uhr zur Welt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)