Eistränen von Kimiko_Grey ================================================================================ Kapitel 3: Erste Schritte auf dem Eis ------------------------------------- Nach meinen dritten Geburtstag war es endlich soweit, meine erste Unterrichtsstunde im Eisverein. Zum neuen Jahr hin hatten meine Eltern alles bereits geregelt, einen Trainer gefunden, der sich meiner annahm, die Halle in der ich trainiert werden sollte und für meine Kostüme war selbstverständlich auch gesorgt. Wie ich bereits erwähnte, hatte meine Mutter ein verdammt gutes Händchen im Nähen und nähte somit meine Eislaufkostüme selbst. Das fand ich sehr schön denn so konnte ich mir selbst aussuchen aus welchem Stoff und in welcher Farbe sie sein sollten. Am 6 Februar 1987 war es so weit, die erste Unterrichtssunde. Ich wurde meinem Trainer Haku Chiba vorgestellt. Ein hochgewachsener, junger Mann, ich schätze ihn auf ungefähr 21 Jahre, mit dunklem vollen Haar. Er hatte schöne braune Augen und sah aus wie der durchschnittliche Japaner. Er ging vor mir in die Hocke. „Du bist also Kimiko Yumi Kudo. Möchtest du lieber mit Kimiko oder mit Yumi angesprochen werden?“ Ich stand etwas verschüchtert da. „Mit Kimiko, Herr Chiba.“ Sagte ich höflich. „Yumi sagen nur meine Mama, mein Papa und mein Bruder.“ „Ah du hast auch noch einen Bruder, wie alt ist er denn?“ Mit der kleinen Hand formte ich eine fünf. Seiya wurde im Juli sechs und kam dann in die Schule. „Fünf ist er schon, na dann ist er ja schon groß.“ „Ich bin auch schon groß“ sagte ich rasch und Herr Chiba legte die Hand auf meinen Kopf. „Sicher bist du das Kätzchen.“ Kätzchen! Dieser Spitzname sollte mir während meiner gesamten Zeit bei ihm erhalten bleiben und anfangs störte es mich nicht weiter, ich mochte Katzen, aber hinterher wurde mir dieser Kosename verhasst. Haku und meine Eltern hatten noch einiges zu besprechen denn klar war dass ich nun eine ganze Weile bei ihm bleiben würde. „Wissen Sie Frau und Herr Kudo, ich werde mich nun eine ganze Weile um Kimiko kümmern und ich möchte dass sie sich hier wohlfühlt, und mit ihren Kameradinnen und Kameraden gut zurecht kommt. Es wird sicher immer mal wieder Zwischenfälle geben in denen es Unstimmigkeiten gibt, sowohl zwischen mir und Ihrer Tochter, als auch im Team untereinander. Ich möchte Sie eindringlichst darum bitten Kimiko in dieser Hinsicht nicht auszufragen, denn hier im Team herrscht Schweigepflicht. So wie ich verpflichtet bin zu schweigen was alles zu mir getragen wird, so behandle ich es auch andersherum. Das werde ich Kimiko nochmal erklären, und ihr sagen dass alles was in dieser Halle geschieht nicht zu Hause erzählt werden darf, also fragen Sie sie bitte nichts konkretes. Das müssten Sie mir auch unterschreiben. Ein Verstoß gegen die Vertragsklausel, würde dazu führen dass Kimiko aus dem Team ausgeschlossen wird.“ Ich stand etwas abseits, hörte somit nicht was sie besprachen, sondern sah nur wie meine Eltern nickten und etwas unterschrieben. Zur ersten Unterrichtsstunde konnte ich sofort dableiben. Ich zog mir den warmen Pullover, den ich an diesem kalten Februar tag trug aus und bleib in meinem etwas dünneren Rollkragenpullover. Meine Eltern kamen zu mir und verabschiedeten sich, wobei mir mein Vater etwas Geld zusteckte damit ich mir etwas zu Essen und zu trinken kaufen könnte. Haku sah das. „Das ist nicht nötig Herr Kudo, Kimiko wird hier bestens versorgt werden.“ Er lächelte. Mein Vater sah ihn an. „In Ordnung.“ Dann küsste er mich auf die Stirn und meine Mutter band mir die Haare rasch zum Zopf. Dann verschwanden sie und versprachen mich bald wieder abzuholen. Haku kam zu mir. „So Kätzchen fangen wir mal an. Normalerweise muss man bei einer neuen Sache immer erst die Grundlagen lernen, und beim Eiskunstlauf, ist die Grundlage erst mal das Eis.“ Ich hörte zu, wie er mir verschiedene Dinge erklärte. Zum Beispiel dass das Eis immer wieder aufbereitet werden müsste, dass unter dem Eis Eisenplatten seien damit ich nicht auf die Idee käme dass das Eis bricht und ich in den Abgrund stürze. Ich nickte und da er merkte dass ich es kaum erwarten konnte aufs Eis zu gehen half er mir in die Schlittschuhe und schnürte sie richtig zu. Dann sollte ich mich aufrecht hinstellen. Er nahm meine Hand, seine war warm und trocken und wie ich fand sehr groß. Dann nahm er mich mit aufs Eis, zunächst sollte ich lernen zu stehen und mich auf den Kufen zu halten. Dann zeigte er mir wie man sich vorwärts bewegte und ein paar Kunststücke. Nun war klein Kimi an der Reihe. Er stellte sich hinter mich und nahm meine Hände. „Nun lauf, keine Angst ich halte dich“ Ich fing an zu laufen und hatte ziemliche Probleme damit, aber Haku war sehr geduldig mit mir. Das war meine erste Lektion. Vorsichtig auf dem Eis bewegen. Die ganzen zwei Stunden übten wir nur das. Als wir dann fertig waren hatte ich Durst und Haku holte mir eine Zitronenlimonade. „das ist eher die Ausnahme in der Regel musst du Wasser beim Training trinken. Kurz darauf kamen meine Eltern mit Seiya um mich abzuholen. „Na meine Süße, wie war das erste Training?“ fragte mein Papa. „Schööööööööön rief ich.“ Haku wechselte ein paar Worte mit meinen Eltern und gab ihnen einen Trainingsplan für mich mit. Er erklärte dass ich von Anfang an hart trainieren müsse und Kindergarten für mich nicht in Frage käme. Aber das war mir auch egal, ich wurde Eiskunstläuferin. Auf dem Weg zurück nach Hause schlief ich im Auto ein und mein Papa trug mich ins Bett. Ich schlief wie tot, so erschöpft war ich. Meine Mutter hatte meinen Trainingsplan an den Kühlschrank geheftet. Von nun an hieß es dreimal die Woche Trainieren, trainieren, trainieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)