Das Leben ist eine Aneinanderkettung von unmöglichen Augenblicken von abgemeldet (Am Anfang war das Chaos (SetoxJoey)) ================================================================================ Kapitel 21: "Formelsammlung Kaiba" by SMC_Smoker ------------------------------------------------ Hallo zusammen. Danke für die lieben Kommis. Wie immer hab ich mich sehr darüber gefreut. *rumhops* Ach Cherrykiss, das mit dem "nur" Auto, das wird im nächsten Kapitel von Kaiba etwas näher erleutert, da Joey genau das sagt und ihm diese Aussage nicht zusagt. XD Ach und seid doch nicht so fies zu dem Mädel, das die Prinzessin spielt. Sie kann ja nix dafür. Aber eines darf ich schonmal anmerken. Es war zwar geplant, sie dank eines gebrochenen Beines die Rolle abgeben zu lassen, aber diese Idee ist inzwischen schon total verworfen. Sie bleibt gesund. Definitiv.^^ Sorry, weil das so Kapitel so lange gedauert hat, aber ich habs momentan ganz böse im Rücken. Länger als 15 Minuten am PC ist mörderisch. Dann gibts fiese Kopfschmerzen und bewegen geht dann kaum noch. *ächz* Außerdem bin ich ganz schwer dran am schuften das Schulspiel auf die Beine zu stellen. Eine kleine Zwischeninfo. Inzwischen sind die Rollen benannt und besetzt. Die Pferderasse ist ausgewählt und wurden benannt. Erste Kostümzusammensetzungen sind erstellt, Die passenden Waffen für Kaiba und die Prinzessin sind nach längerem hin und her ausgewählt und vorläufig benannt. Ich hab sogar einen Entwurf für das Werbeplakat fertig. Nebenbei hab ich mich auch an einen Stundenplan gesetzt und passend zu den Fächern Lehrer zusammengeschustert. Haltet euch fest, es gibt insgesamt 11 Pauker die momentan noch etwas ausgearbeitet werden. Hätte ich gewußt, was das für Arbeit wird, hätte ich die Story in die Ferien gesetzt. Aber jetzt ist schluß mit jammern. Ich wünsch euch viel Spaß beim lesen vom 21 Kapitel. Und los geht´s. Kapitel 21 "Formelsammlung Kaiba" by SMC_Smoker Seit einigen Minuten saß Joey mit Seto in dessen Arbeitszimmer und versuchte die Hausaufgaben zu erledigen, doch er konnte sich einfach nicht konzentrieren. Seine Gedanken wanderten immer wieder zu dem gemeinsamen Essen mit den Kaiba-Brüdern zurück. Egal wie sehr er versuchte es zu verdrängen, es funktionierte einfach nicht. Kaiba war in diesen eineinhalb Stunden wie ausgewechselt gewesen. Er hatte zwar die meiste Zeit geschwiegen, doch wenn er redete hatte er sich ganz normal mit dem Blonden unterhalten. Manchmal stichelte er zwar, doch Joey hatte gemerkt, dass der Brünette dies nicht ganz bierernst gemeint hatte. „Wheeler, das ist falsch.“ Erschrocken sah Joey zu dem Älteren hoch, der von ihm unbemerkt näher gekommen war. „Was?“ Er beobachtete den Größeren dabei, wie dieser sich vorbeugte, eine Strähne seines braunen Haares zu Seite strich und dann auf eine der Rechnungen deutete. Verwundert stellte der Blonde fest, dass der Körper des Blauäugigen eine angenehme Wärme ausstrahlte und er fragte sich insgeheim welches Duschgel der junge Firmenchef wohl benutzte. Er roch nicht aufdringlich, doch bemerkte man den Duft, welchen Joey als angenehm und einfach nur gut fand. „Diese Aufgabe ist falsch. Schau mal genau hin, dann findest du den Leichtsinnsfehler vielleicht sogar selber.“ Langsam strich sich Joey eine Strähne aus dem Gesicht und blickte auf die Rechnung, doch fand er keinen Hinweis darauf, dass sich ein Fehler eingeschlichen hatte. Wie auch, immerhin konnte er sich, dank der Nähe des Brünetten, nicht in Geringsten darauf konzentrieren. Bedächtig schüttelte er den Kopf. „Sorry Kaiba, aber ich komme nicht drauf. Was ist falsch?“ „Du hast die falsche Formel benutzt.“ „Was? Das… aber… Tatsache. Verdammt. Wie geht denn die Richtige?“ Hastig blätterte Joey in seinem Schulbuch, konnte aber die Passende nicht finden. „Wheeler beruhige dich. Die Formel die du brauchst steht hier.“ Seto nahm ihm das Buch aus der Hand und blätterte einige Seiten zurück und deutete auf ein kleines rotes Kästchen. „Schreib dir die gebrauchte Formel immer zur Rechnung dazu. Je öfter du die schreibst umso leichter kannst du sie dir merken.“ „Ok. Danke. Aber Kaiba, was muss ich denn dann als r2/1 benutzen?“ „Wheeler, das heißt r1 hoch 2.“ „Achso? Und was ist dann eben r1?“ „Der obere Radius.“ „Also der Kleinere?“ „Genau.“ Einige Augenblicke musterte Joey den Brünetten nur. Es war gänzlich ungewohnt, dass Kaiba ihn nicht verbal fertig machte, sondern normal mit ihm sprach und dann auch noch etwas erklärte. Und das was er ihm bisher erklärt hatte war gut. Hatte er in der Schule schon aufgegeben, so begann er nun langsam zu verstehen. Wenn Seto in Englisch nur halb so gut war, dann brauchte sich der Blonde keinerlei Gedanken über den Test machen. „Wheeler, du wirst doch wissen, welcher Radius kleiner ist.“ „Natürlich. 24,876 mm ist kleiner als 2,5365 cm.“ „Und worauf musst du noch achten, bevor du die Werte in die Formel einbaust?“ „Darauf dass ich die gleiche Einheit benutze. Ich muss also die cm in mm umrechnen.“ Mit Genugtuung sah er wie der Größere anerkennend nickte und sich wieder an seinen Platz setzte. Kurz sah er dem Firmenchef noch dabei zu wie dieser in das Heft schrieb und nach wenigen Minuten dieses schloss und gemeinsam mit dem Schulbuch wegpackte. „Sag mal Kaiba, bist du schon fertig?“ „Natürlich.“ „Mit allen Rechnungen?“ „Ja.“ „Wie hast du das denn gemacht? Ich hab erst drei fertig und die Vierte muss ich jetzt noch mal machen.“ „Versuch dich auf deine Aufgaben zu konzentrieren. Dann brauchst du nicht jede Rechnung dreimal durcharbeiten.“ Konzentrieren? Kaiba redete sich da ganz einfach, doch wie sollte er sich konzentrieren, wenn der Brünette so nah bei ihm war und ihn wie einen Menschen behandelte. Mit einem leichten Lächeln dachte Joey daran, dass es noch keine 24 Stunden her war, dass er sich genau das gewünscht hatte und jetzt sprach er ganz normal mit Kaiba über irgendwelche Nichtigkeiten. Mit Kaiba. Er konnte es immer noch nicht glauben. „Wheeler! Aufwachen!“ „Was?“ Verwirrt rieb sich der Blonde die Augen. Das war nicht das Arbeitszimmer sondern der Innenraum eines Autos. „Wir sind daheim.“ Langsam wandte er den Blick zu dem Sprecher neben sich. „Mokuba? Was tust du hier?“ „Wir sind gerade vom Italiener heim gekommen. Du bist unterwegs eingeschlafen. Hast du geträumt?“ Joey gähnte herzhaft und rieb sich das verschlafene Gesicht bevor er mit einer Gegenfrage antwortete. „Ich? Warum?“ „Weil du die ganze Zeit gelächelt hast.“ Also war alles nur ein Traum gewesen? Hätte er sich eigentlich auch denken können. Ein friedlicher Kaiba war einfach nicht denkbar, außerdem fiel ihm gerade ein, daß er diese Formel gemeinsam mit Yugi vor gerade mal zwei Wochen geübt hatte. Langsam stieg der Blonde aus dem weißen Sportflitzer und trabte zur Tür, da der Wind eisig um die Ecken pfiff. Dort stand Kaiba und blickte ihn schweigend an. Zügig schlüpfte er an dem Brünetten vorbei, wunderte sich einige Augenblicke darüber, dass der Ältere die Tür weiterhin offen hielt, doch da kam auch schon der kleine Kaiba reingestürmt und Seto schloss die Türe. Joey und der Schwarzhaarig zogen gerade die Schuhe aus, als Kaiba seinen Bruder kurz, jedoch intensiv musterte. „Mokuba, hast du deine Hausaufgaben überhaupt schon erledigt?“ Der Kleine stellte seine Turnschuhe auf ihren Platz, während er kopfschüttelnd antwortete. „Noch nicht ganz. Ich komme bei der letzten Frage in Chemie nicht weiter.“ „Welche Frage?“ Frostig klang die Stimme des Älteren, dennoch blickte Moki seinen Bruder unbeirrt an, während er auf die kurze Frage beantwortete. „Was sich hinter der Chemischen Formel von CaSO4 • 2 H2O verbirgt. Ich hab auch die Elementtabelle studiert und in meinen Notizen nachgesehen, aber was das ist… keine Ahnung. Seto kannst du es mir verraten?“ Es kam Joey so vor als müsste Kaiba ein Kopfschütteln unterdrücken. Ob sich Kaiba manchmal fragte, weswegen er mit soviel Unwissenden Verwandten gestraft wurde? Erstaunt bemerkte der Blondschopf, dass die Stimme des Größeren nicht belehrend, sondern einfach nur erklärend klang. „Mokuba, das ist doch einfach. Die Chemische Bezeichnung lautet Calciumsulfat.“ Breit begann der jüngere der Kaiba-Brüder zu grinsen, bevor er sich beschämt durch sein langes Haar fuhr. „Ah ja, und was soll ich mir darunter jetzt vorstellen?“ „Gips.“ Total baff wurde Kaiba einige Sekundenbruchteile von Joey und Mokuba gemustert. „Was? Normaler Gips?“ Seto nickte seinem Bruder zu und dieser rannte wie von der Tarantel gestochen die Treppe hinauf. Ungläubig hing weiterhin der Blick des Blonden auf dem jungen Firmenchef. Dass dieser ja einiges im Kopf hatte, dass wusste Joey inzwischen zur genüge, dass es sich bei Kaiba jedoch um ein freilaufendes Lexikon handelte, dass war dem Blondschopf nun doch neu. „Kaiba, kennst du alle Formeln auswendig?“ Seto wandte sich ab und setzte sich schweigend in Bewegung. Ganz sicher, dass der Firmenchef ihm eine Antwort schuldig bleiben würde, blickte Joey dem Brünetten nach und war mehr als nur erstaunt, als Seto sich doch die Mühe machte und ihn aufklärte. „Nein. Nur die Einfachen. Beweg dich rauf ins Arbeitszimmer. Wir haben noch drei Stunden Englisch vor uns.“ „Muss das sein?“ Während Joey losmurrte wirbelte Kaiba zu ihm herum und knurrte den Kleineren leise an. „Wheeler, ich hab auch besseres zu tun, aber ich habe zugesagt deine Note zu verbessern. Also streng dich gefälligst an. Mein Ruf steht auf dem Spiel.“ In diesem Augenblick sah Joey rot und fuhr Kaiba wütend an. „War ja klar. Dein Ruf hier und dein Ruf da.“ „Was gibt es daran auszusetzen? Wenn du hier leben möchtest musst auch du etwas besser auf deinen Ruf achten, sonst wirft das ein schlechtes Licht auf meine Firma.“ Tief durchatmend musste Joey dem Brünetten Recht geben. „Ist ja gut. Ich hab’s kapiert. OK?“ Grummelnd ging Joey an Seto vorbei und die Treppe ins obere Stockwerk hinauf. Kaum war er jedoch am oberen Absatz der Treppe angekommen als ihm ein Gedanke keine Ruhe mehr lies. Schweigend wartete er darauf, dass Kaiba die Stufen hinter sich ließ und tapste ihm nach. Erst kurz bevor sie am Arbeitszimmer angekommen waren brach der Blondschopf die Stille. „Kaiba, sag mal, hast du deine Hausaufgaben schon erledigt?“ „Ich weiß nicht was dich das angeht.“ „Sorry. Ich wollte es halt mal wissen. Soviel ich mitbekommen hab bist du heute Nachmittag von einem Termin zum nächsten gesprungen. Es war halt ziemlich… na ja, es hat mich halt interessiert ob und, wenn ja, wann du etwas Zeit dafür abgezweigt hast.“ „Zwar bin ich dir keine Rechenschaft schuldig, aber von mir aus. Erst wenn ich mit meiner Arbeit fertig bin mache ich sie. Zufrieden?“ „Nö. Heißt das, dass du bis spät in die Nacht arbeitest und dann noch drei oder mehr Stunden Schularbeiten machst?“ „Wie kommst du auf Drei Stunden? Schularbeiten sind innerhalb einer Stunde erledigt.“ „Was? Aber alle in der Klasse brauchen mindestens drei Stunden weil die so schwer sind. Vor allem seit Kazukabe-san unser Mathelehrer ist. Dem seine Aufgaben haben es in sich.“ „Was daran ist schwer? Immerhin gibt er nur Aufgaben zu dem Thema auf, das am Vormittag behandelt wurde.“ „Tja, der Musterschüler kann da wohl nicht mitreden. Irgendwie verwundert mich das ja gar nicht. Wer ohne pauken immer volle Punktzahl hat, der hat auch keine Probleme bei den Hausaufgaben.“ „Vielleicht sollten andere Schüler im Unterricht einfach etwas besser aufpassen und mit dem Kopf nicht immer in den Wolken stecken. Dann wären die Aufgaben ein Kinderspiel.“ „Du…“ „Sagt mal streitet ihr denn schon wieder?“ Abrupt wirbelten die Beiden Streithähne zu dem 12 Jährigen herum und fuhren ihn zeitgleich an. „Wir streiten nicht.“ Funkelnd sahen sich die beiden Älteren an, bevor Seto den Blonden angrummelte. „Wheeler, hör auf mir alles nachzuplappern.“ „Wieso ich? Du äffst hier doch nach.“ „Bestimmt nicht, da ist mir die Gefahr zu Groß, dass etwas von deiner Dummheit überspringt.“ „Ach ja, vielleicht…“ „Hey ihr beiden, ich würde gerne in Ruhe noch etwas spielen. Könnt ihr nicht im Arbeitszimmer weiter zoffen?“ Mit einem lauten Rumms knallte der kleine Kaiba seine Zimmertüre wieder zu. Einige Sekunden musterte Joey die geschlossene Tür, total verblüfft, bevor er sich an den Brünetten wandte, wobei er die Türe nicht aus den Augen ließ. „Kaiba, in Sachen Erziehung hast du total versagt.“ Da keinerlei Widerworte von dem Größeren kamen riss Joey seinem Blick von dem hellen Holz und heftete sich verwirrt auf Seto, der langsam nach der Klinke griff und ins Arbeitszimmer trat, während der Blondschopf ihm staunend nach sah. Wow, er scheint der gleichen Meinung zu sein. „Wheeler, tu mir einen Gefallen und putz dir die Zähne bevor du in mein Arbeitzimmer kommst.“ „Ach, magst du etwa keinen Knoblauch? Bist du etwa wirklich ein Vampir wie Colora-sensei in seiner Geschichte schreibt?“ „Red keinen Unsinn. Ich hab nur keine Lust die nächsten Stunden in einer Dunstwolke zu sitzen.“ „Bin gleich zurück.“ Schlagartig blieb Joey stehen und wandte sich langsam zu dem Brünetten um. „Kaiba, ich…, ich kann nicht lernen.“ „Das glaube ich dir sonst bräuchtest du keine Nachhilfe.“ „So mein ich das nicht. Ich hab meine Schulsachen noch in Rolands Limo. Nachdem wir den Anzug hier gekauft haben, lies ich meine Tasche auf dem Rücksitz liegen.“ „Kein Problem. Dann dürften deine Sachen in deinem Zimmer sein.“ „Ach, die haben wohl Füße bekommen und sind raufgehatscht.“ „Roland hat sie höchstwahrscheinlich hinaufgebracht. Du Dusseltier.“ „Nur höchstwahrscheinlich?“ „Ich kann weder Hellsehen noch weiß ich was in Rolands Kopf vor sich geht, aber normal ist auf ihn verlass. Entweder die Tasche liegt schon im Arbeitszimmer oder eben bei dir.“ Verstehend nickend wandte sich der Blondschopf ab und ging aus dem Zimmer, jedoch wurde er von dem Firmenchef noch mal aufgehalten. „Ach Wheeler, hol mir, bevor du ins Arbeitszimmer kommst, einen Kaffee und zieh das schwarze T-Shirt an.“ „Moment mal, warum soll ich ein anderes Shirt anziehen?“ „Du bist für die nächsten Tage mein Butler und ich möchte, daß man es auch sieht.“ „Na gut, dann eben ein schwarzes…“ „Nein, nicht ein schwarzes. Das Schwarze.“ Einige Augenblicke hatte Joey keine Ahnung was genau der Brünette meinte, doch kaum hatte er wirklich verstanden als er sich langsam zu Seto umwandte. Einige Sekundenbruchteile kämpfte er damit überhaupt einen Ton hervor zu bekommen, doch dann versuchte er zu widersprechen, wobei seine Stimme fast schon panisch klang. „Das meinst du nicht ernst.“ „Doch. Sogar todernst.“ „Aber…, aber das kannst du mir nicht antun.“ Seto wandte sich ab und ging schweigend an Joey vorbei aus dem Arbeitszimmer hinaus, während der Blondschopf total geknickt auf sein Zimmer zusteuerte. Dort stand er einige Augenblicke wie angewurzelt vor seinem Kleiderschrank, bis er sich ein Herz fasste und das Shirt gemeinsam mit einer schwarzen Jeans hervorkramte. Langsam schlich er ins Bad, duschte, wusch sich die Haare und schrubbte, mit einem Handtuch um die Hüften, seine Zähne, bevor er sich in die frischen Klamotten warf. Den Anzug legte er über einen Bügel und hängte ihn an die Vorhangstange. Einen Spaltbreit öffnete Joey die Zimmertür und lugte durch den Spalt. Da der Flur leer war gab der 17 Jährige Fersengeld und rannte so schnell er konnte in die Küche, wo er den Kaffeevollautomaten anwarf und eine Tasse suchte. Er erinnerte sich daran, daß Kaiba am Morgen eine himmelblaue Tasse benutzt hatte. Vielleicht war es ja die Lieblingstasse des Brünetten und könnte ihm dadurch ein paar Pluspunkte bescheren, doch als der Blonde die Türe des Hängeschranks, in dem die Kaffeetassen verstaut waren, öffnete schlich sich ein leises Seufzen über seine Lippen. Mindestens zwölf Becher und alle bis auf eine himmelblau. Das war dann wohl nichts, aber da konnte er nun auch nichts machen. Zügig befüllte Joey die Tasse und balancierte sie hinauf zum Arbeitszimmer. Leise klopfte er mit der freien Hand an und trat dann ein. Eine Gänsehaut zog über seinen Rücken als er den prüfenden Blick des Brünetten spürte. Zwischenzeitlich hatte auch Seto geduscht und sich in einen schwarzen Rolli und eine dazupassende Hose geworfen. Mit Spannung hatte er darauf gewartet, ob sich Joey wirklich so erniedrigen und mit dem T-Shirt bei ihm auftauchen würde. Eine unbestimmte Zeit musterte er den Blonden schweigend. Er konnte es einfach nicht glauben, dass Joey wirklich das Shirt mit dem Welpen angezogen hatte. Besaß der Köter denn nicht den Hauch von Stolz, oder hielt er es für seine Pflicht, weil Seto die Wettschulden erwähnt hatte? Jäh löste Kaiba den Blick von dem Bondschopf mit den, vor Scham, geröteten Wangen und deutete auf den Tisch, an dem Joey schon am Vorabend versucht hatte zu lernen. Jeder Bewegung des Blonden mit den Augen folgend sah er ihm zu wie er, nachdem er den Kaffee abgestellt hatte, mit seinen Übungen begann. Joey strich sich eine Strähne des Ponys aus dem Gesicht, welche jedoch sofort wieder zurück schwang, um gleich wieder weg gestrichen zu werden. Nachdem er dem Spiel einige Minuten schweigend zugesehen hatte schüttelte der Brünette leicht den Kopf und öffnete eine Schublade des Schreibtisches. Dort lagen einige Haarklammern, welche er normal dazu gebrauchte um Mokubas störrische Haare aus dem Gesicht zu halten, während dieser lernte. Zügig stand er auf, ging zu dem Blonden, schnappte sich die längsten Strähnen des seidigen Ponys und befestigte diese. „Wah, was wird das?“ „Du kannst dich offensichtlich nicht konzentrieren.“ „Na und! Das ist noch lange kein Grund mir Mädchensachen ins Haar zu klammern.“ „Wenn es dir nicht passt, dann hole ich eine Schere und entferne sie.“ „Lass ja die Finger von mir.“ „Dann halt die Klappe und lern weiter.“ Murrend steckte der Blonde seine Nase wieder in die Bücher, während Seto die Zeit nutzte um einen leichten Test auf dem PC zu schreiben, damit er einen kleinen Überblick über den Bildungsstand des Jüngeren zu bekommen. Leise erhob er sich wieder von seinem Platz, ging langsam zu dem Blonden hinüber und blieb hinter diesem stehen. Er beugte sich leicht vor um lesen zu können was dieser gerade lernte, wobei ihm wieder auffiel, dass Joey sich beinahe ununterbrochen die Nase hochzog. Hatte der Blonde überhaupt das Grippemittel geschluckt welches er von Roland besorgen ließ? Seto ließ den Tag ab der Mittagspause in Gedanken noch mal Revue passieren. Doch wenn der Blonde nicht während der Aufbahrungszeremonie die Medikamente genommen hatte, dann waren diese noch unangetastet. Schlagartig richtete der Brünette sich wieder auf und ging zielstrebig zur Tür, wo er von der Stimme des Blonden aufgehalten wurde. „Wo gehst du denn jetzt hin? Willst du nicht weiterhin mit Argusaugen überwachen, dass ich auch wirklich büffel?“ „Ich besorge was und dir würde ich raten die dir verbleibenden 15 Minuten der ersten Stunde zu nutzen.“ „Warum?“ „Weil ich deinen Wissensstand kontrollieren möchte.“ „Meinen Wissensstand? Du willst mich also testen?“ „Ja.“ Abrupt begann Joey wieder sich um seine Vokabeln zu kümmern, während Seto hinunter in die Küche ging. Dort besorgte er ein Glas und eine Flasche stilles Mineralwasser und ging wieder zurück ins Arbeitszimmer. Die beiden Gegenstände stellte er vor die Nase des Blonden der ihn einige Augenblicke fragend ansah. „Danke Kaiba, aber ich möchte jetzt nichts trinken.“ „Wheeler, nimm dein Grippemedikament.“ „Ah, das hab ich ja total vergessen.“ Blitzschnell begann der Blondschopf in seiner Schultasche herumzukramen und holte aus einer der Seitentaschen die kleine Tüte hervor. Nachdem er das Pulver in das Glas geschüttet hatte und es mit Wasser aufgefüllt hatte schwenkte er das Gefäß und blickte den Inhalt skeptisch an. „Schmeckt das überhaupt?“ „Das ist doch nebensächlich. Hauptsache es hilft.“ Bis sich das Pulver komplett im Wasser aufgelöst hatte überdachte Joey die Worte des Brünetten und lächelte diesen leicht an. „Da hast du auch wieder Recht. Na gut, dann ex und hopp. Weg mit dem Zeug.“ Mit einem kräftigen Schluck trank Joey das Glas bis auf den letzten Tropfen leer und verzog das Gesicht zu einer angeekelten Grimasse während er das Glas schwungvoll auf den Tisch bretterte und herumzuzetern begann. „Wäh, Pfui Teufel ist das widerlich. Bäh! Bitter bis zum abwinken. Und einfach scheußlich. Kaiba willst du mich umbringen?“ Da sich der Brünette nur knapp das Lachen verbieten konnte lächelte er über die Worte des Blonden. Da dieser jedoch nicht bemerken durfte, dass Seto sich köstlich amüsierte versuchte er den Braunäugigen mit seinen Worten von dem Lächeln abzulenken, wobei seine Stimme etwas mürrisch klang. „Wer weiß. Vielleicht… Wahrscheinlich schon.“ Kurz wurde er von den braunen Augen gemustert, bevor der Blonde leise losmurrte. „Och Menno. Gemeiner Kerl.“ Joey begann zu lachen und Seto musterte ihn einige Augenblicke fasziniert, bevor er sich abwandte und damit begann den Test auszudrucken. Während der Laserdrucker ein Blatt nach dem anderen auswarf versuchte Kaiba seine wirren Gedanken zu ordnen. Warum hatte sein Hundchen nur gelacht? War er denn überhaupt nicht sauer wegen seinen, doch ziemlich barsch klingenden, Worten oder konnte es wirklich sein, dass der Blonde Wildfang zwischenzeitlich schon wusste, wann er die Grummligkeit des Brünetten ernst nehmen musste und wann nicht? Nein, dass durfte nicht sein. Wenn es erst soweit war, dass der Blondschopf hinter seine Maske blicken konnte war es zu spät. Er musste einfach wieder mehr Abstand schaffen. Auch wenn es ihm jetzt im Moment widerstrebte, er musste es einfach tun. Aber wie und ab wann? Solange er Wheeler noch Nachhilfe gab war es besser sich darauf zu konzentrieren und die knappe Zeit nicht mit Streitereien zu verschwenden. Doch wenn erstmal die Erziehungsberechtigung auf Roland überging, dann war Joey so was wie ein Familienmitglied. Er würde, wie jetzt auch, immer in seiner Nähe sein. War es da nicht vorteilhafter, wenn sie sich vertragen würden? Verwirrt musterte Joey den Brünetten, der offensichtlich ganz in Gedanken versunken am Drucker stand. Was hatte er getan, daß Kaiba so reagierte? War der Brünette etwa beleidigt weil er gelacht hatte? Nein was für ein Unsinn. Kaiba würde wegen solcher Kleinigkeiten nicht so seltsam reagieren. Ob er sich den Kopf doch stärker verletzt hatte als es am Anfang den Anschein gehabt hatte? Aber den Anderen Gegenüber hatte er sein Verhalten nicht geändert. Nur… ihm… gegenüber? Nein, was für ein Wahnwitz. Einfach lächerlich Joey musste über seine verworrenen Gedanken lächeln, doch dieses erstarb auf seinen Lippen, als Seto ihm einen dünnen Stapel Blätter reichte. „Du musst zu keiner bestimmten Zeit fertig werden. Beantworte einfach die Fragen.“ Der Blonde nickte und begann die Fragen durchzulesen. Von Sekunde zu Sekunde steigerte sich die innere Anspannung, welche von dem Blonden Besitz ergriffen hatte. Fahrig strich Joey sich den Schweiß von der Stirn, während sich ein flaues Gefühl in seinem Magen breit machte. Seine Atmung beschleunigte sich etwas, die Worte verschwammen vor seinen Augen und seine Hände begannen zu zittern. Erschrocken zuckte er zusammen, als sich plötzlich die kühlen Hände des Brünetten auf seine legten und die Blauen Augen ihn aus der Nähe musterten. „Du hast also Prüfungsangst.“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, doch Joey musste sich einfach verteidigen. „Ich hab vor nichts Angst!“ Der skeptische Blick von Kaibas kühlen Augen lies ihn erröten, während er leise einlenkte. „Na ja, vor Geistern und Mumien schon.“ Einige Sekunden schwieg der Blonde bis er sich abwandte und fast unhörbar vor sich hin murmelte. „Und davor mir wichtige Menschen zu verletzen indem ich total versage.“ Der Blick seiner braunen Augen legte sich auf die Hand des Brünetten, welche leicht auf seiner Schulter ruhte, während die sonst so kühle Stimme des Älteren in diesem Augenblick beruhigend klang. „Das ist kein Test der das Verhältnis zwischen dir und deiner Mutter weiter verschlechtert. Es soll nur zeigen wo du Hilfe brauchst. Nicht mehr und nicht weniger.“ So, das wars dann schon. Tut mir echt leid, daß es nicht mehr war, aber eigentlich ist es ja nur ein Übergangskapitel. Vielen Dank fürs lesen. Liebe Grüße FuYu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)