Der Ruf durch die Zeit von abgemeldet (Yu-Gi-Oh! ~ Yu-Gi-Oh! 5D´s) ================================================================================ Prolog: Die Rückkehr -------------------- Die Rückkehr ------------------------------------------ ------------------------------------------ Da sah er es! Atemu stand regungslos da und musste sich mit ansehen, wie sein Feind Bakura durch ein leuchtendes Portal verschwand. „Wir sehen uns, Pharao. Und das nächste Mal werden diese Monster nicht nur Illusion sein.“ Ein teuflisches Lachen war das Letzte, was Atemu wahrnahm, bevor er von einem herabfallendem Steinbrocken erschlagen wurde… „Nein!“ Atemu erwachte nass geschwitzt aus seinem Schlaf. Ungleichmäßig atmend rieb er sich sein Gesicht. //Nur ein Traum.//, dachte er sich und seufzte den Schreck heraus. Langsam stützte er sich mit den Armen ab und stand mit einem Ruck auf. Der klare Sternenhimmel zog seine Aufmerksamkeit auf sich, womit Atemu zum Balkon torkelte. Mit müden Augen sah der junge Pharao hinauf. Die strahlend hellen Sterne hatten eine beruhigende Wirkung, die Atemu völlig entspannte. Wieder dachte er an seinen Traum zurück. Erschreckend waren die Bilder vor seinen Augen. „Selbst nach seinem Tod verfolgt er mich“, sagte er hasserfüllt. Allerdings wusste Atemu nicht, dass sein Traum der Anfang Ägyptens Albtraum werden würde. ---------------------------------------------------------------------------------------- Inzwischen sind einige Monate vergangen, seit Zork, sowie Bakura ins, Reich der Schatten verbannt wurden. Doch nicht nur Feinde waren es, die Atemu verließen, es waren auch so gut wie all seine Gefolgsleute - seine Diener, seine Freunde… Nur noch eine Person hielt den jungen Pharao am Leben. Mana, seine beste Freundin. Mit ihrer geistlichen Unterstützung regierte er über mit großem Erfolg über Ägypten. Manas Zauberkunst übertraf mittlerweile selbst die ihres ehemaligen Lehrers Mahado. Heute war ein Tag wie jeder andere - scheinbar. Atemu saß auf seinem Thron und hörte sich die Klagen des Volkes an. Jedoch etwas abgewandelt von den alternativen Klagen. „Mein Pharao, ihr arbeitet zu viel!“, war der übliche Vorwurf, den er von seinen Leuten bekam. Diesen schien der Pharao allerdings nicht mitzubekommen. In Gedanken versunken schaute er eine fast abgebrannte Kerze, in der Ecke des Saals stehend, an. Ob sich dieses Prinzip auf alles und jeden übertragen lässt? Dass alles eines Tages zu Ende gehen würde? „Pharao!“, rief eine hohe Stimme seinen Titel. Erschrocken sah Atemu auf und erblickte sofort in zwei leuchtend grüne Augen mit einem blauen Stich. Ein zurückhaltendes Lächeln huschte auf seine Lippen. Genau so schnell, wie es da war, verschwand es auch sogleich wieder. „Mana“, flüsterte er und erhob sich von seinem Thron. „Aber Pharao. Wo wollt Ihr hin?“. „Ihr sagtet doch, dass ich zu viel arbeiten würde. Nun kommt meine Erholungsphase.“, sagte Atemu, den Rücken zu den beiden Männern gekehrt. Nickend verbeugten sich die „Sterblichen“, ließen ihren „Gott“ somit ziehen. Galoppierend lief Mana den Weg entlang, neben ihr der Pharao. „Wann habt Ihr mal Zeit mit mir auszureiten?“, fragte sie naiv. „Naja, ich muss hier bleiben und auf mein Land achten. Nach diesem Ereignis mit Akunadin und Bakura möchte ich nicht, dass so etwas noch einmal passiert.“ Zielbewusst neigte Atemu seinen Kopf zu Mana, die ihn anscheinend überhaupt nicht beachtete. Sie merkte es nicht einmal, als er stehen geblieben war und lief etwa zwei Meter weiter. „Immer habt Ihr Angst um Euer Land. Ihr kümmert euch nie um mich. Meister Mahado hätte das nie zugelassen.“, sagte die Zauberin, nachdem sie sich ihrem Herrn genähert hatte. Ein leichtes Schmollen überkam ihre Lippen, was den Pharao dazu verleitete, eine Hand auf ihre Schulter zu legen. „Hör mal, du bist eine tolle Zauberin. Du wirst schon alleine auf dich aufpassen können. Außerdem kann ich dir nicht immer überall hinfolgen. Ich bin ja nicht dein Leibwächter.“ Den letzten Satz hätte er sich sparen können, war das, was die Braunhaarige soeben gedacht hatte. Klar, ihre Zauberkunst war auch dem Pharao oft von Nutzen, jedoch war sie immer noch sehr verspielt und wollte nicht wie eine Kriegerin gesehen werden. Mana setzte zum Antworten an, als sie ihre Augen plötzlich erweitete. Atemu wurde stutzig und schaute in die Richtung, worauf Manas Seelenspiegel fixiert waren. Auch er riss seine Augen auf. Ein riesiges schwarzes Loch zierte den strahlend blauen Himmel. Mit seiner besten Freundin im Schlepptau, ließ Atemu sich ein Pferd bringen und ritt los. Die Wüste war sein Ziel. Von Zeit zu Zeit verdunkelte sich der Himmel in ein violett-rotes Farbgemisch, das den Pharao immer aufgeregter machte. Am Ziel angekommen entdeckten die beiden Ägypter auch schon etwas höchst Verdächtiges - im Sand. Eine Treppe, welches in die undurchforschte Dunkelheit führte. „Du wartest hier“, befahl Atemu und näherte sich mutig dem Eingang. Doch wie aus dem Nichts zog ihn ein Wind nach unten, Mana ebenfalls. Mit ihrem Stab konnte die Zauberin jedoch den Sog hemmen, so dass beide langsam nach unten sanken. Atemu drehte seinen Kopf zu Mana und lächelte sie voller Stolz an. Diese erwiderte das Lächeln, was den Auftakt des Abenteuers eröffnete. Ein langer Gang mit einigen Kerzen war das Einzige, was Atemu und Mana auf richtigen den Weg führte. Je weiter sie gingen, desto schmaler wurde der Pfad. Schließlich ließ sich ein Licht sehen, sehr schwach, aber dennoch sichtbar. Atemu rannte voraus und ließ Mana somit alleine. Kurze Augenblicke danach bereute er sein vorschnelles Handeln. Er befand sich in einem alten Saal. An den Wänden hangen viele verschiedene Steintafeln mit ägyptischen Hieroglyphen, die schon teilweise zerfallenen waren. Und am Ende des Raumes stand die Person, die Atemu zum umfallen hätte verleiten können. „So sehen wir uns wieder, Pharao“, rief die Person mit der rauen Stimme und fügte ein maliziöses Lachen hinzu. Schließlich erreichte auch Mana den Raum. Beim Erblicken der Person schrie sie sofort erschrocken: „Bakura!“ Der Pharao schluckte hart, sah dann den Gegenstand an, welches Bakura in der Hand hielt. Wütend rannte er dem Dieb entgegen, doch zuvor öffnete sich eine helle Sphäre, in der Bakura zu verschwinden schien. „Du Grabschänder, lass sofort das Artefakt fallen….“ Der Angesprochene linste seinen Feind aus den Augenwinkeln an. Hämisch grinsend deutete er auf die Decke, wo die Steinbrocken drohten herunter zu fallen. Knurrend nahm Atemu sein Diadiac hervor und beschwor den Schwarzen Magier, dessen Erscheinung von dem Schwarzen Magier Mädchen begleitet wurde, welches Mana aufgerufen hatte. Jedoch war es zu spät! Bakura verschwand durch die helle Sphäre, die sich sogleich schloss. Seine Stimme hallte noch im Raum und sagte: „Wir sehen uns, Pharao. Und das nächste Mal werden diese Monster nicht nur Illusion sein.“ Atemu riss seine Augen auf. Diese Worte….diese Worte kannte er doch. Er erinnerte sich zurück an seinen Traum. Letztendlich wurden seine Gedanken von Bakuras teuflischem Lachen unterbrochen. //Was kam jetzt?//, fragte sich der Pharao, sah auf und sprang in letzter Sekunde zur Seite, bevor ein Steinbrocken herunter fiel und am Boden zerschmetterte. „Das war knapp“, atmete er erleichtert auf. „Pharao, ist Euch etwas passiert?!“, rief Mana, die vom anderen Ende des Saals zu ihm eilte. „Nein es ist alles okay.“, sagte Atemu und stand torkelnd auf. Mit der Stirn runzelnd blickte er in die Richtung, wo Bakura sich soeben noch befand. „Was machen wir jetzt?“, fragte Mana erdrückend. Die Antwort lag anscheinend in der Zukunft! Atemu seufzte und schlug seine Faust in die Hand. „Ich weiß es nicht. Klar ist: Er ist zurückgekehrt.“ Kapitel 1: Hilfe aus der Zukunft -------------------------------- Hilfe aus der Zukunft -------------------------------------------------------------- -------------------------------------------------------------- Ratlos machten sich Atemu und Mana wieder auf den Weg an die Oberfläche. Sofort schloss sich der Eingang, als die beiden die letzte Stufe der Treppe verließen. Mana schien nicht wirklich zu verstehen, was ihr Pharao da vorhatte, denn er unternahm nichts, außer sich sein Pferd zu schnappen und es durch den Sand zu führen. „Pharao, wartet!“, rief die Magierin und eilte zu Atemu, „Was habt Ihr vor. Warum folgt Ihr Bakura nicht. Er…“ „Mana!“, unterbrach der Herrscher schließlich, „Was glaubst was ich jetzt tun soll? Ich weiß nicht was Bakura mit seinem Verschwinden bezweckt. Ich weiß nicht einmal wie er aus dem Reich der Schatten entkommen konnte. Die Schatten geben bekanntlich nichts zurück, was sie mal verschlungen hatten.“ Stirnrunzelnd packte der Pharao seine Freundin am Handgelenk und zog sie mit sich. Diese stemmte allerdings ihr Gewicht gegen ihn, so dass er anhalten musste. „Vielleicht sollten wir erst ausfindig machen was für eine Macht Bakura benutzt hat, um dieses Portal zu öffnen?“, schlug Mana vor. Diese Idee klang in Atemus Ohren wie Musik, denn er war wirklich planlos. Mit einem Nicken willigte er ein und sie ritten gemeinsam zum Palast zurück. Angekommen suchte die Braunhaarige auf der Stelle Mahados Bücher heraus, die Informationen über magische Artefakte beinhalteten. Wo Atemu blieb, war ihr jedoch unklar. …… Die Sonne verschwand bereits vom Horizont. Mana beförderte, mithilfe ihrer Zauberkünste, die ganzen Bücher in Atemus Gemächer. Ihr war es gestattet sich im Palast frei zu bewegen. Einige Wachen öffneten ihr die Türe und sie trat hinein. „Atemu? Seid Ihr da?“ Eigenartige Stille bekam Mana als Antwort. Mit leichten Schritten trat sie weiter hinein, doch trotzdem hallten diese im ganzen Raum. Ihre Blicke schweiften suchend durch die Dunkelheit, bis sie schließlich auf Atemus Bett Halt machten. Die Braunhaarige wurde stutzig und erschuf einige Kerzen, die Licht hervorbrachten. Da sah sie ihn - hilflos auf dem Bett liegend. „Pharao…“, flüsterte die Magierin, setzte sich vorsichtig auf dem Rand des Betts. Ruckartig setzte sich Atemu auf und blickte Mana in die Augen. „Ich habe überlegt, habe nachgedacht.“, sagte er monoton, „Ich brauche deine Hilfe, Mana, um mir Hilfe zu verschaffen.“ Jetzt verstand Mana gar nichts mehr und zog ihre Brauen hoch. „Wie dem auch sei. ich habe…“ Anscheinend war es der Magierin nicht gestattet zu reden, denn der Pharao legte einen Finger auf ihre Lippen. Stumm nahm er sich die Bücher und blätterte darin. Schmunzelnd tat es Mana ihm gleich. Kurze Zeit später fand der Pharao das, was er suchte. „Mana, ich habe es.“ Die Angesprochene schielte zu ihrem Freund, der ihr das Buch hinhielt. Laut den Informationen, öffnete sich alle tausend Jahre eine Sphäre, die es einem Gefangenem im Reich der Schatten erlaubte, sich wieder in die normale Welt zu begeben, allerdings muss dieser jemand ein klares Ziel im Herzen haben und um genug Willen verfügen um diesen Wunsch auch in die Tat umzusetzen. „Welch Ironie, dass diese Sphäre dann auftaucht, wenn Bakura darin gefangen ist.“, seufzte Atemu. Sein Blick wurde mit der Zeit ernster. Er schien zu überlegen, aber worüber bloß? Mana nahm ihren Zauberstab hervor und richtete diesen auf den Herrscher. Heimlich las sie seine Gedanken. Ihr lief einen Schauer über den Rücken, nachdem sie in Atemus Plan eingeweiht war. „Das habt Ihr doch nicht wirklich vor, Pharao.“, sagte die Magierin stirnrunzelnd. Atemu nickte. „Ich möchte, dass du mich in Yugis Welt beförderst, Mana. All meine treuen Gefährten sind umgekommen. Es gibt nur uns beide, die etwas gegen Bakura auslösen könnten. Aber das ist nicht genug!“ Mana trat einige Schritte zurück. Sie war sich nicht sicher, ob ihr Pharao wirklich die richtige Entscheidung traf. „Mana, bitte! Wir haben keine Ahnung, wie stark Bakuras Wille wirklich ist, so dass er sogar aus dem Reich der Schatten entfliehen kann. Ich muss mir Hilfe von meinen Freunden verschaffen. ………… Derweil war es dunkel in der Welt, worin der Grabräuber seine Füße setzte. Scheinbar war ihm sein Ziel klar vor Augen… Er durchquerte alle, mit Autos und Motorrädern besetzte Straßen, bis er in eine dunkle Gasse abbog. Ein junges Mädchen mit dunkelroten Haaren stand gerade an der Wand gelehnt. Sie schien erschöpft zu sein. „Wie wär´s mit einem Ausflug in die Vergangenheit?“, ertönte Bakuras Stimme. Ein hämisches Lachen kam hinzugefügt. Das Mädchen runzelte genervt die Stirn. Ohne Bakura nur einem Blick zu würdigen, stolzierte sie an ihm vorbei. „Ich kann dir deinen innigsten Wunsch erfüllen...Aki Izayoi.“ Die Rothaarige sah den Dieb aus den Augenwinkeln heraus an. Nach einigen Wortwechseln, willigte Aki ein und folgte Bakura. Allerdings nicht unentdeckt…. ……. Ein helles, violettfarbenes Portal machte in Ägyptens Himmel breit. Atemu schwebte auf diesen zu. Genau wie Bakura, suchte sich auch der Pharao fremde Hilfe - aus der Zukunft. Kapitel 2: Aufeinandertreffen - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft -------------------------------------------------------------------- Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - Aufeinandertreffen ------------------------------------------------------- ------------------------------------------------------- Der Fall Atemus schien kein Ende zu haben. Diverse Bilder, sowie Stimmen umkreisten seinen Körper, sodass er nur durch starke Willenskraft bei Bewusstsein bleiben konnte. Jede Sekunde fühlte sich für Atemu an wie eine Ewigkeit. Doch schließlich wurde es auch dem Pharao zu viel. Eine starke Frequenz strömte durch seinen Kopf und versetzte ihn in Ohnmacht. Vielleicht war das die beste Lösung. Das Heulen des Windes streichelte sanft über seinen Wangen. Mit trägen Lidern öffnete Atemu seine müden Augen. Mit großer Anstrengung setzte er sich auf, wobei ihm starke Kopfschmerzen die Sache nicht erleichterten. Der Ägypter schlug sich die Hand gegen die Stirn, als würde er den Schmerz dadurch zurückdrängen könnte. Ein schweres Stöhnen entwich seinen Lippen. Atemu sah sich um. Der Raum schien eine alte Kammer zu sein, eine steinerne Treppe führte seinen Blick nach oben. „Das Auge des Hujat“, stellte er gebannt fest, als der Altar hinter ihm seine Aufmerksamkeit stahl. „Ich bin hier richtig. Damals habe ich mich an diesem Ort mit Yugi duelliert und bin daraufhin meiner wahren Bestimmung gefolgt.“ Ein weiteres Seufzen gab Atemu von sich frei. Es blieb allerdings nicht viel Zeit zum Nachdenken. Die Erde bebte, Atemu merkte deutlich wie diese Gruft drohte einzustürzen. Ohne einen weiteren Gedanke zu verlieren, suchte er sich mit der Treppe Zuflucht an die Oberfläche, um der Gefahr zu entgehen. Doch auch die Steintreppe fiel von Zeit zu Zeit auseinander. Der Pharao musste sich beeilen. Nach jedem Schritt löste sich die eben berührte Stufe auf. Ein Licht macht sich erkennbar und durchbohrte zielsicher Atemus Augen, so dass diesem nichts anderes übrig blieb als seine Seelenspiegel zu schießen. // `Augen zu und durch` würde Joey jetzt sagen//, dachte er sich und setzte diese auch in die Tat um. Der Eingang schloss sich, aber Atemu war zum Glück schon draußen. Nach Luft schnappend, drehte er sich noch einmal mit entsetzter Miene um. Sogleich riss er die Augen auf. Der Eingang, der in einem Felsen gelegen war, war stetig vorhanden. Auch die Steintreppe schien keine Verletzungen zu erleiden, außer einigen Kratzern, die sie der Zeit zu verdanken hatte. „Wieso wundere ich mich noch über solche Dinge“, murmelte Atemu fassungslos und schluckte hart. Keine Menschenseele war zu sehen, überall nur Sand. Die Sonne erreichte ihren Höchstpunkt und wusste damit den Pharao in den Wahnsinn zu treiben. Atemu sah zu sich runter und bemerkte, dass er nicht mehr seine alten ägyptischen Gewänder anhatte. Es waren Kleider, die Yugi sonst immer trug, seine Schuluniform. Nur mit dem Unterschied, dass Atemus Milleniumspuzzle mit einer braunen Schnur an seinem Hals befestigt war, statt den Metallketten. Es würde dennoch nicht schwierig sein Atemu von Yugie zu unterscheiden, denn Atemus Haut war immer noch braungebrannt. //Ägypten, wo auch sonst? Ich hoffe es kommen Menschen vorbei, die mir helfen können.// Der Pharao steuerte, ohne zu wissen wohin er tatsächlich ging, in Richtung Norden. An die Hitze gewöhnte er sich langsam und durch den Sand zu gehen, war in seiner Epoche sozusagen Morgensport. Er konnte nur hoffen, dass Mana ihn in die richtige Zeit gebracht hatte. Wenn nicht…Atemu traute sich gar nicht vorzustellen, was, wenn nicht. „Mana sagte, dass ich nur diejenigen Menschen mitnehmen kann, dessen Seele zu meiner Zeit schon existiert. Eine Seele…“, seufzte der Ägypter, „Das heißt Yugi wird nicht in Frage kommen. Kaiba…aber wer weiß, ob er mir helfen wird oder ob er überhaupt diese Geschichte Glauben schenkt. Und Ishizu…sie ist die Reinkarnation Isis´, sie könnte mir ebenfalls behilflich sein. Mahado, Karim Shada…diese Priester haben keine Reinkarnationen. Joey, Tristan und Tea haben auch keine Inkarnation zu meiner Zeit gehabt. Ich…“ Noch bevor der Pharao seine Gedanken zu Ende führen konnte, fiel er in Ohnmacht. Er hatte sich, wie nur so selten, überschätzt. Nun blieb für ihn nur zu hoffen, dass das Schicksal ihm helfen würde… ---------------------------------------------- Eine blau-violette Sphäre öffnete sich im Himmel über das so genannte `Neo Domino` Ein hämisches Lachen übertönte die Geräusche der Straßen, wie es nur Bakuras Lachen hätte tun können. „Siehst du, Aki?“, sagte er zu der Person neben sich und deutete auf das Loch im Himmel. „Das ist der Eingang zur Vergangenheit. Der Ort, an dem wir unsere Mission ausführen werden.“ Der Weißhaarige legte seine Hand auf die Schulter seiner `Partnerin`, wurde allerdings sofort zurückgewiesen. Ohne Rücksicht schlug Aki gegen Bakuras Hand, so dass dieser von ihr abprallte. Sie runzelte die Stirn und neigte, mit finsterem Blick, ihren Kopf zu Bakura. „Nur damit eins klar ist: es ist deine Mission. Und ich helfe dir nur, mit der Voraussetzung, dass du dein Versprechen hältst.“ Der Ägypter legte gerade zum sprechen an, als Aki ihre ´unfreundliche Seite´ zum Vorschein brachte. „Außerdem! Wenn du mich noch einmal anrühren solltest, ist die Hand weg, verstanden?“ Bakura hisste die weiße Flagge. Je aggressiver die Rothaarige wurde, desto mehr Gefallen fand er an ihr. Der Schurke ging voraus und sprang hoch in die Luft. Sofort wurde er in die Sphäre hinein gesogen. Aki tat es ihm gleich - beide verschwanden. Allerdings nicht unbeobachtet. Ein junger Mann hatte sich das ganze Schauspiel mit angesehen. „Akiza…“, flüsterte er nachdenklich und sah sich um. Die blau-violette Sphäre verschwamm. Stattdessen öffnete sich daneben ein schwarz-violettes Loch, das anscheinend ebenfalls jeden Moment verschwinden würde. Ohne weiter zu zögern, setzte der Schwarzhaarige zum Sprung an, er sprang in die Vergangenheit….jedoch…welche? ----------------------------------------------- Mit der Zeit kam Atemu wieder zu Bewusstsein. Mit einem Ruck setzte er sich auf und öffnete die Augen. Wo war er? Ein modernes Zimmer, dass mit allerlei ausgeschmückt war: Couch, Tisch, Schrank, Fernseher. Alles war vorhanden. Das Bett, auf dem Atemu saß war unglaublich weich, so dass er daraus und aus dem Wert der Möbel schlussfolgerte, dass die Besitzer dieses Zimmer nicht gerade ärmlich sein konnten. Der Pharao sprang vom Bett hinunter und sah sich noch einmal genau um. Auf dem Tisch lag ein Tablett mit einem Glas Wasser und einer Hartkapsel. Schien Medizin zu sein. „Ihr seid wohl auf, mein Pharao“, ertönte eine ruhige Stimme. Er Angesprochene drehte sich um 90° und linste zur Tür. „Ishizu!“, rief er überrascht. Diese lächelte sanft und verbeugte sich leicht. Hinter ihr kamen Marik als auch Odion zum Vorschein. „Lang ist es her, mein Pharao. Ihr seid willkommen“, sagte Odion ebenfalls mit einer Verbeugung und schob seinen Bruder nach vorne. Marik konnte gar nicht fassen, dass es wirklich der Pharao war, vor dem er stand. „Ihr seid nicht zufälligerweise Yugi Muto, der sich etwas zu lange in der Sonne war. Atemu stieß ein Lachen heraus und näherte sich dem Weißhaarigen. „Nein, Marik. Ich bin es wahrhaftig. Atemu!“ Nun verbeugte sich auch der ehemalige Grabwächter und deutete auf die Medizin auf dem Tisch. „Nehmt sie ein, wenn…“ „Dazu ist keine Zeit“, unterbrach Atemu und ging an Marik vorbei. „Ishizu, wir müssen reden.“ Die orientalische Schönheit nickte ernst und führte den alten Herrscher zur Couch. Keiner der drei Ishtar-Geschwistern unterbrach Atemu in seiner Erklärung und hörten allesamt aufmerksam zu. „Die Sache ist die: Bakura ist aus dem Reich der Schatten entflohen.“ Dieser eine Satz reichte, um Ishizu und ihre Brüder in Schrecken zu versetzen. „Wie meine Magierin Mana berichtet, öffnet sich alle tausend Jahre ein Portal im Reich der Schatten, der diejenige Seele in die normale Welt befördern wird, die ein festes Vorhaben hat und dieses auch hundertprozentig danach strebt. sie in die Tat umzusetzen. Mit einem ägyptischen Artefakt hat er sich Zugang durch Raum und Zeit erschaffen und ist in eine andere zeitliche Ebene gereist. Mithilfe von Mana bin ich hier in diese Gegenwart gekommen, um mir Rat und Hilfe von meinen Freunden zu erschaffen. Somit bist auch du gemeint, Ishizu.“ Die Ägypterin schüttelte entsetzt den Kopf. Ihr Gesichtsausdruck erklärte alles. Sie musste diese Menge an Informationen erst richtig verarbeiten, bevor sie dem Pharao antwortete. „Ich werde auch helfen“, warf Marik hinein, dasselbe tat Odion. Atemu seufzte und schlos enttäuscht die Augen. „Leider habt ihr beiden keine Inkarnationen zu meiner Zeit gehabt. Deshalb können eure Seelen nicht durch das Portal zur Vergangenheit.“ Ishizu sah entschlossen zu ihrem Pharao und sagte mit ernster Stimme: „Dann kommt außer mir, nur nicht eine andere Person in Frage. Seto Kaiba!“ . . . Am nächsten Tag machten sich Atemu zusammen mit Ishizu auf dem Weg zum Flughafen. Ihr Ziel war Domino City. . . . Wieder war ein neuer Tag angebrochen. Die beiden Ägypter nahmen sich ein Taxi und ließen sich zu in die Stadt fahren. Atemu wollte, dass es für Yugi, Joey, Tea und Tristan eine Überraschung wurde…mit ihm als Höhepunkt. Nach zwei Stunden Fahrt kamen sie an. Ishizu hatte die vier Freunde genau zu dieser Zeit in die Stadt gerufen, so dass sie endlich Atemu wieder begegnen konnten. Dieser spielte immer zu mit seinen Fingern. „Nervös?“, fragte Ishizu sanft. Ein stummes Lächeln war Atemus Antwort. Nervös? Natürlich war er nervös. Als er damals fortging, dachte er es würde nie mehr ein Wiedersehen gaben. Doch nun war es doch möglich. Die Spannung stieg in ihm, sprang in ihm herum. Wie werden seine Freunde auf ihn reagieren, wird er sich ein zweites Mal von ihnen verabschieden können? Das Taxi hielt ruckartig an. Atemu kippte leicht nach vorne, fand jedoch letztendlich sein Gleichgewicht wieder und hielt Ishizu fest. „Du Idiot, hast du keine Augen!!“, schrie der Fahrer wütend aus dem Fenster, seine Hand zu einer Faust ballend. „Reg´ dich ab Alter. Ich kann meinen Jinzo doch nicht einfach von euch überfahren lassen.“ Atemu schreckte auf. Diese Stimme, diese Mundart. „Das kann doch nur…“ Der Ägypter stieg aus. Ein blonder Junge mit lässigen Kleidern stand vor dem Taxi und schien den Fahrer mit Grimassen provozieren zu wollen. Sein Atem blieb ihm im Hals stecken, als er den Fahrgast erblickte. Wie angewurzelt blieb er stehen und sah Atemu an. „Pharao…“, murmelte er mit leerem Gesichtsausdruck. Einige seiner Freunde kamen hinter ihm zum Vorschein. „Joey du Trottel, geh von der Straße runter oder willst du…“ Auch diesem Jungen blieb der Atem hängen Ishizu stieg ebenfalls aus, um die Lage zu betrachten. Ihr angespanntes Gesicht formte sich in ein Lächeln um. „Joey, Tristan und Yugi und Tea…“, rief Atemu überglücklich. Man merkte ihm an, dass er seine Begeisterung in Zügen halten musste, um keine Tränen vergießen zu müssen. „Atemu!!“, schrie Yugi und stieß seine beiden Freunde zur Seite. Er wollte seinem alten Ego in die Arme schließen, wurde allerdings von Tea überrannt und fiel auf den Boden. Vor Schmerz rieb er sich der Kleine den Hintern und öffnete langsam die Augen. Ein verschwommenes Bild wurde allmählich deutlich. Tea…mit Tränen übersehen, hingabevoll an Atemus Brust geschmiegt. Dieser war anfangs doch überrascht, nahm seine Freundin aber dann lächelnd fest in die Arme. Sie wusste nicht warum, sie Atemu vermisst hatte. Er war Yugi, Yugi war er…trotzdem! Joey und Tristan kam dem Paar entgegen und beide umarmte es simultan. Yugi, der arme Kleine sprang ihnen auf den Rücken. Tränen der Freude überfluteten die Straßen... --------------------------------------------------- Derweil öffnete sich im vergangenen Ägypten ein riesiges Portal. Bakura trat hervor und sog die Luft der Heimat in seine Lungen. Ihm dicht gefolgt war Aki, die wie immer ihren finsteren Blick auftrug. „Und weiter!“, rief sie und betrachtete genervt die steinerne Gegend. Trostlose Ruinen…wohin man auch sah. „Das war eins meine Heimat, Aki. Eine freundliche Stadt wurde nur an einem Tag zu einer leblosen Gruft! Ein Ort, wo nicht einmal verstorbene Seelen ihren Frieden finden können. Und deshalb“, fügte er nun grinsend hinzu, „Brauche ich dich.“ Bakuras hinterlistigen Augen beschmierten Akis ganzen Körper. Von oben nach unten, von hinten nach vorne, von links nach rechts. Jeder Winkel ihres Körpers wurde von seinen Blicken gemustert. Schließlich jedoch wurden sie von Akis tiefgründigen Augen gefesselt. „Wann fangen wir an!“, sagte sie kalt, begleitet von einem aggressiven Unterton. „Jetzt sofort, meine Rose“, erwiderte Bakura mit einem wiehernden Lachen, „Unser Ziel: der königliche Palast!“ --------------------------------------------------- Es war Mittag In Domino. Atemu hatte seinen Freunden bereits von den Gründen seines Wiederkommens berichtet. Nun überlegten sie gemeinsam, wie sie Seto Kaiba davon überzeugen konnten, dem Pharao seine Hilfe anzubieten. „Wir knüpfen uns den einfach vor“, schlug Joey siegessicher vor, „Einer links, einer rechts. Fertig!“ Der Blonde stellte sich hin und posierte mit seinen Fäusten. Tea zuckte genervt mit den Augenbrauen und dachte im Stillen: //Deshalb brauch ich unbedingt mehr Freundinnen.// Atemu bemerkte ihre Abwesenheit und zog sie wieder in die Realität: „Stellst du wiedermal fest, dass du mehr weibliche Freunde brauchst?“ Mit sanftem Blick, sowie kühlem Lächeln fixierte er sie. Tea stieg die Röte ins Gesicht. Sie schmunzelte verlegen und schüttelte ablehnend den Kopf. Yugis Augen wurden mit einem Schlag dunkler. Er senkte enttäuscht den Kopf, obwohl er keinen Grund gehabt hätte. Ishizu bemerkte seine Veränderung und klopfte leicht beruhigend gegen Yugis Rücken. Dieser nickte traurig, erwiderte mit einem scheuen Lächeln. „Sag mal, Pharao“, gab Tristan, der die ganze Zeit über ruhig war, „Wieso ist Bakura überhaupt durch die Zeit gereist? Ich meine, was erhofft er sich damit?“ „Vielleicht kann euch da weiterhelfen!“ Eine unbekannte Stimme ertönte und zog die Aufmerksamkeit der Freunde in Richtung der nach unten führenden Straße. Wie in Zeitlupe erschienen ganz langsam hintereinander die Proportionen der Person. Schwarze Haare mit einigen goldblonden Strähnchen an den Seiten. Ein grimmiges maskulines Gesicht mit auffällig tiefblauen Augen. Ein seltsames Zeichen zierte seine linke Wange. Seine große kräftige Statur kam langsam zum Vorschein. Ein schwarzes Hemd mit rotem Muster, bedeckt von einer blauen Jacke. Dunkelgraue Hosen, umhüllt von braunen Stiefeln, sowie braunen Handschuhen an seinen Händen. „Wer ist das?“, flüsterte Tea Atemu zu. Dieser zuckte mit den Achseln und kam dem Fremden entgegen. Es sah wirklich äußerst amüsant aus, wie der Pharao seinem Gegenüber nur bis zum Kinn reichte und deshalb seinen Kopf in den Nacken legen musste, um ihm ins Gesicht blicken zu können. „Wer bist du und was meintest du damit, uns weiterhelfen zu können?“ Ein Windhauch wehte dem Schwarzhaarigen die Strähnen aus dem Gesicht und ließ seinen Blick erstarren. „Ich bin Yusei. Yusei Fudo - aus der Zukunft.“ Kapitel 3: Auf ins Spiel ------------------------ Auf ins Spiel ----------------------------------------------------------------- ----------------------------------------------------------------- “Ich bin Yusei…Yusei Fudo - aus der Zukunft.“ Atemu sah mit erstaunten Augen seinen Gegenüber an. Nur langsam bemerkte er, wie Joey und Tristan sich mit Mäuseschritten ihm näherten und ihn nach hinten zogen. „Alter“, flüsterte der Blonde dem Pharao ins Ohr, „Ich glaube der Typ hat sie nicht mehr alle. Lass uns lieber ´ne Fliege machen, aber hurtig.“ Tristan schien seinem Freund zuzustimmen, denn dieser sagte nichts, nickte ausschließlich. Leben kehrte wieder in Atemu ein und verlieh ihm ein erleichterndes Lächeln. „Kommt schon“, warf Yugi mit einer Handbewegung ein. Unsicher schielte er zum Schwarzhaarigen. „Nach so vielen Abenteuern mit dem Pharao wird uns ein kleiner Besuch aus der Zukunft wohl kaum erschrecken können.“ Joey und Tristan sahen sich gegenseitig ratlos an. Eben aufgrund der vielen Geschehnisse mit Atemu, konnten sie gar nicht vorsichtig genug sein. „Was ist, wenn der Typ einer von Bakuras Handlangern ist? Dann war´s das aber mit der Gegenwart…oder Vergangenheit, obwohl die ist ja schon vorbei…von daher…äh.“ „Halt einfach die Klappe, Joey.“, rief Tea genervt. „Ja, stimmt.“ Der Fremde aus der Zukunft war wenig gerührt von diesen kindlichen Reaktionen seiner Gegenüber. Den mentalen Altersunterschied zwischen ihm und den anderen konnte man deutlich spüren. „Ich störe zwar ungern, doch wie gesagt: ich könnte euch womöglich weiterhelfen bezüglich Bakuras Verschwörung.“ Yusei erwachte aus seiner Starre und nahm Tea an die Hand, um sie ihren Freunden anzuschließen. Diese ließ überrascht mit sich machen. Schon seltsam, wie ein stabil gebauter Mann, wie Yusei es war, so sanft sein konnte. Ishizu, die das Schauspiel von der Ferne mitverfolgte schloss sich an. „Yu…Yusei, richtig?“ fuhr Atemu fort, „inwiefern kannst du uns weiterhelfen?“ Der Blick des Schwarzhaarigen wurde ausdruckslos. „Durch Zufall habe ich mitbekommen, wie Bakura in meine Zeit gekommen ist und mit Aki Izayoi durch ein Portal im Himmel wieder verschwand. Es war ein violett-schwarzes Licht, das sie umschlang. Ich bin durch eine andere Sphäre hierher gelangt. Wohl die falsche Zeit.“ Atemu wurde stutzig. „Wer ist Aki Izayoi?“ Plötzlich bildete sich um die Freunde herum ein ganzer Rummel voller Menschen. Sie schienen sich an Yusei gar nicht satt sehen zu können. Der Angesprochene setzte wieder seinen gewohnt grimmigen Blick auf. „Aki ist eine Spitzenduellantin aus meiner Zeit. Außerdem ist sie ein Signer, genau so wie ich.“ Yugi zog eine Braue hoch. Dass es auch in der Zukunft noch Duellanten gab, überraschte ihn. „Was ist ein Signer?“, fragte Tristan mit leicht abwertendem Tonfall. Yusei zog einen Ärmel hoch und ließ eine Abbildung auf dem Unterarm zum Vorschein. „Das ist eine so genannte Drachenmarke. Alle Signer haben solch eine Marke, sie ist ein Zeichen für die Auserwählten. Aber das ist nur Nebensache.“ Der Schwarzhaarige sog die Luft ein, während er seine Augen schloss und sie sofort wieder aufschlug. „Die Hauptsache ist, dass Aki eine besondere Fähigkeit besitzt: Sie kann Duel Monsters, das heißt Hologramme, in echte Monster verwandeln, diese kontrollieren und somit andere Lebewesen angreifen und/oder zerstören lassen.“ Schock bildete sich in den Gesichtern aller Anwesenden. Vor allem die Leute, die nichts mit der Sache zu tun hatten und nur wegen Yusei dort standen, waren eindeutig mehr als nur erschrocken. Ein Ausdruck von Angst, Unsicherheit sowie Spott war Inhalt der Gesichtszüge. Viele mussten denken der Schwarzhaarige sei verrückt, zu besessen von Duel Monsters, so dass er diese unglaublichen Geschichten nur fantasierte. Es war Ishizu, die die Gruppe aufforderte an einem anderen Platz die Lage zu besprechen. Besonderes gescheit war es kaum sich Mitten in der Stadt über sowieso schon seltsame Begebenheiten zu reden, doch schon gar nicht, wenn der Diskussionsführer ein angeblicher Mensch aus der Zukunft war, der stark davon überzeugt gewesen ist, jemanden zu kennen, der diverse Spielkarten zum Leben erwecken konnte. Für ein normal entwickeltes Gehirn wirklich kein selbstverständliches Thema. Atemu und Co. endeten in Ishizus gerade erst gebuchten Suite, die sehr geräumig war und vor allem eindrucksvoll eingerichtet. Mittlerweile wusste auch Yusei von Bakura beziehungsweise seiner Vergangenheit Bescheid. Ein ehemaliger Bandit, verbannt ins Reich der Schatten, ironischerweise entflohen und nun wieder auf dem Weg der Rache. „Nicht von schlechten Eltern dieser Bakura“, sagte Joey mit einem Hauch von Sarkasmus in seiner Stimme. „Allerdings erschreckend welche Zorn ein einfacher Mensch in sich tragen kann. Zorn, der selbst noch über 5000 Jahren weiter bestehen bleibt und anscheinend sogar weiter wächst.“ Yusei sprach aus, woran niemand wirklich gedacht hatten. „Pah“, gab Tristan von sich, während er eine Dose Cola öffnete, „diesem Psychopathen müsste man mal eine weitere Lektion erteilen. Es hat ihm wohl nicht gereicht, von Atemu in Ägypten fertig gemacht worden zu sein. Jetzt kehrt er zurück. Psychopath!! Genau wie Marik früher.“ Ishizu räusperte sich, nachdem der Braunhaarige den Satz beendete. Peinlich berührt senkte Tristan seinen Blick. Er meinte es nicht böse- natürlich. Doch was passiert ist, ist passiert. Was geschehen soll, wird geschehen. Tiefe Stille herrschte nun im Raum, die Stille vor dem Sturm - grausam und unerträglich. „Sollte die Geschichte um Aki stimmen, wird Bakura sie offensichtlich für seine Zwecke missbrauchen wollen“, stellte der Pharao fest. Er verschränkte die Arme vor der Brust. Eine Frage beschäftigte ihn, wobei es allerdings schien, als traue er sich nicht sie auszusprechen. Dies tat der stille Yugi stattdessen: „Nur eines verwundert mich: warum weiß Bakura von der Zukunft Bescheid und vor allem wieso willigte Aki Izayoi ein ihm zu helfen? Ich meine was erhofft sie sich dadurch?“ Tristan und Joey nickten scheinbar schwer denkend. Atemu tat es ihnen gleich, lächelte andererseits zufrieden. Neben Mana war Yugi die einzige Person, die ihm aus der Seele sprechen konnte. Selbst nach all der Zeit. Mana…bei ihr blieben die Gedanken des Ägypters kurz hängen. //Wie es ihr wohl geht?// „Yusei“, rief Tea, woraufhin der Blick des Angesprochenen sich blitzschnell auf das Mädchen richtete. Sie wurde etwas nervös, fuhr aber trotzdem fort: „Was hat es mit dieser Aki auf sich? Du bist doch vertraut mit ihr, oder?“ Yusei atmete unmerkbar tief ein, weitete ein wenig seine Augen. Er setzte zum antworten an, atmete letztendlich nur durch die Nase aus. Wie dem auch sei, dieser junge Mann wusste die Aufmerksamkeit aller auf sich zu lenken, auch wenn unbewusst. „Ihr seid Freunde, nicht?“ Yusei machte ein Geräusch, das so klang als würde er ein Husten unterdrücken. Schließlich antwortete er, wenn nur zögernd: „Im Grunde sind wir nicht so miteinander vertraut, nein. Aki ist sehr ´kompliziert´, lasst es mich so ausdrücken. Alle nennen sie `Black Rose` oder `Black Rose Witch`. Ich denke das erklärt vieles.“ Tea zog die Augenbrauen an und blinzelte simultan mehrmals. „Oh“, sagte sie, „also ist sie mehr oder weniger böse.“ Der Schwarzhaarige aus der Zukunft lachte kurz. „Wenn man so will. Ja.“ Atemu legte hierbei seine Stirn in Falten. Er stemmte seinen rechten Arm auf die Armlehne des Sessels, auf dem er sich befand, und neigte seinen Oberkörper etwas nach rechts gegen Yusei. Dieser beugte sich leicht nach unten. „Und wie kannst du dir sicher sein, sie aufhalten zu können?“ Alle hörten gespannt zu, selbst wenn sie sich das nicht anmerken ließen. Ishizu währenddessen verließ den Raum. Yusei lehnte sich zurück. „Ich habe nie behauptet sie aufhalten zu können. Ich sagte lediglich, ich könne euch weiterhelfen, das heißt darüber informieren, was geschehen ist. Meine Aufgabe ist also im Grunde erledigt.“ Wieder kam Stille auf - wie bekanntlich. Das einzige Geräusch, das diese Ruhe störte, war Tristan Getränkdose, die von ihm zusammen gedrückt wurde. Es herrschte Spannung, das konnte jeder deutlich spüren. „Aber nichtsdestotrotz“, fuhr Yusei mit geschlossenen Augen fort, „Niemand wünschst sich, dass schlimme Dinge geschehen. Ich für meinen Teil jedenfalls nicht. Außerdem möchte ich nicht, dass Akiza womöglich etwas tut, was sie später bereuen könnte. Es reicht…“ Tristan warf die zerdrückte Dose auf den Boden und stand ruckartig auf. Aki - Akiza - die Zukunft - Bakura - Vergangenheit - Monster erwecken….all dies war ihm anscheinend zu viel. „Beruhig´ dich, Alter!“, rief Joey, während er seinen Freund an der Schulter packte. Atemu seufzte, verschränkte die Arme wieder vor der Brust. Tristans kleiner Ausraster beeindruckte ihn wenig, schließlich war er es gewohnt. Allerdings machte ihn das Kommende Sorgen. Wie konnte er Bakura aufhalten, wo dieser nun diese Wunderwaffe in Form eines Mädchens besaß? Woher wusste er überhaupt, dass das alte Ägypten nicht schon längst zerstört war und Mana etwas zugestoßen ist? Die Tür öffnete sich und Ishizu trat hinein. Es hatte wohl niemand wirklich bemerkt, dass sie weg war. „Ich habe mit Kaibas Sekretärin gesprochen“, erklärte sie mit entspannter Stimme, „Er hat keine Zeit für uns.“ Joey ballte seine Hände zu Fäusten und posierte in verschiedenen Kampfstellungen. „Dann müssen wir den reichen Pinkel wohl einen Überraschungsbesuch erstatten!“ „Halt die Klappe, Joey! So hilft er uns ganz bestimmt nicht.“, bemängelte Tea. Sie war immer noch die Vernunft der ganzen Gruppe. Vernunft brachte in dieser Situation jedoch niemanden weiter. Das erkannte auch der Pharao. „Joey hat Recht. Es wird Zeit, also auf ins Spiel!“ ------------------------------------------- Die Sonne warf ihre Strahlen durch das große Fenster des Kaiba Corporation. Ein schöner, ruhiger Tag für Mokuba, der Platz im prächtigen Büro seines Bruders fand. „Mister Kaiba?“, sprach eine weibliche Stimme durch die Sprechanlage auf Seto Kaibas Schreibtisch. „Nein!“, erwiderte dieser desinteressiert, während er Daten in seinen Computer tippte. Ohne Vorwarnungen flog die Bürotür auf, Joey sprang hinein. Gefolgt von ´den zwei Yugis´, Ishizu und Tristan. Weder Begeisterung, noch Wut spiegelte sich in Kaibas Gesicht wider. Mokuba hüpfte von der Couch und stellte sich vor den Gästen. „Hi Leute, was gibt es?“ „Mokuba, hör auf mit diesem Gesindel zu kommunizieren. Das zieht nur deinen Intelligenzquotienten runter“, warf Kaiba mit gleichgültiger Stimme hinein, ohne sich von seinem Bildschirm abzuwenden. Joey stieg die Röte ins Gesicht. Er setzte zum vortreten an, doch Mokuba hinderte ihn, um eine Auseinandersetzung mit seinem Bruder zu vermeiden. „Für was hältst du dich, du reicher Pinkel?!“, schrie der Blonde wutentbrannt. Seto Kaiba stand auf und sah seinen ´Gast´ schelmisch an. Ein spöttisches Grinsen brachte das Fass zum überlaufen, weshalb Joey von Tristan aufgehalten werden musste, damit keine Unüberlegtheiten passieren konnten. „Mokuba“, sagte der Firmenchef, „halte dich vor allem von blonden Schosshündchen fern. Diese Köter infizieren einen besonders leicht.“ Nun trat Yugi mit Atemu hervor, die sich vorerst im Hintergrund gehalten haben. „Kaiba“, sagte Atemu mit starrem Blick. Nun war selbst der große Seto Kaiba verwundert. Natürlich zeigte er diese Verwunderung nicht. „So so, ein kleiner, weißer Yugi und ein großer, brauner Yugi. Sehr interessant!“ Ishizu klopfte an die immer noch aufgeschlagene Tür, woraufhin die Aufmerksamkeit in ihre Richtung fiel. „Kaiba“, sagte sie in ihrer kalten Stimme, fast hauchend, „der Grund wieso wir Sie heute aufsuchen ist, dass…“ „Spar dir das, Ishizu!“, unterbrach sie Kaiba. Die Angesprochene blickte ihn ausdruckslos an, schien auf sein Fortfahren zu warten. Seto Kaiba kam von seinem Pult hervor und stellte sich mit verschränkten Armen demonstrativ vor die Ägypterin. Diese hielt der Provokation stand, auch wenn Kaiba oft das Bedürfnis hat, auf seine Mitmenschen herabzuschauen. Nach einer kurzen Ruhephase, sprach Kaiba weiter: „Es ist ja wohl offensichtlich, dass euer Kindergarten wieder einmal meine Hilfe braucht. Ihr und eure Probleme seid wie siamesische Zwillinge. Und die Tatsache, dass vor mir zwei Yugis stehen, wobei ich mir sicher bin, keine Halluzinationen zu haben, deutet wohl auf was hin? Es hat etwas mit diesem ägyptischen Hokuspokus zu tun.“ Ishizu schwieg. Atemu bemerkte wie Spannung, die in Joey sowie auch Tristan hinaufstieg. Um weitere Eskalationen zu verhindern, bat er Yugi darum, die zwei Freunde aus dem Raum zu bringen. Der Kleine tat wie ihm gesagt wurde, Mokuba folgte ihnen. Der Pharao setzte zum sprechen an, doch als er einen Blick auf Seto und Ishizu warf, verstummte er. Seiner Meinung nach standen sich die beiden seltsam nah, obwohl sie im Grunde mitten in einer Auseinandersetzung waren. Wie dem nun auch sei. Atemu schloss sich Ishizu an und blickte dem Firmenchef ins Gesicht. Letzterer erwiderte den Blick gelangweilt. „Bakura ist zurückgekehrt.“ „Schön für ihn.“ „Mithilfe einer Freundin konnte mein Geist aus der Vergangenheit zu euch in die Zukunft transportiert und materialisiert werden. Dein alter Ego war der Wächter des Millenniumsstabs und deshalb brauchen wir dich, Kaiba, um mit deiner Hilfe Bakura zu besiegen.“ Kaiba lachte verächtlich. „Erspar mir das.“ Atemu runzelte die Stirn. //Warum verleugnet er bis heute immer noch seine Identität. Nach all dem was passiert ist?// „Ich habe eine Firma zu leiten und außerdem keine Zeit und Interesse gegen irgendwelche alten Geister zu kämpfen.“ Das konnte nicht war sein. Seine Stimme war der reinste Sarkasmus. Atemus Kiefer versteifte sich. Kaiba war zu wichtig! Nun wo alle Wächter tot sind, war er die einzige noch ´lebende´ Möglichkeit, um weitere Kas herbeizurufen. Der weiße Drache mit eiskaltem Blick… Er war unentbehrlich. „Kaiba, dieses Mal ist es anders. Atemu berichtete von den Geschehnissen. „Nun reicht es!“, schrie Kaiba voller Zorn. Mit lauten Schritten verschwand er wieder hinter seinem Pult und schlug seine Faust auf diesen. „Ich möchte nicht von irgendwelchen alten Geistern hören, noch von Menschen aus der Zukunft. Meine Zeit ist goldwert, und für euch werde ich keinen einzigen Cent verschwenden!“ Der Pharao verzweifelt, da mischte sich Ishizu ein. „Herr Kaiba“, sagte sie wieder in ihrer kalten, hauchigen Stimme, sodass die Atmosphäre sich etwas entspannte. „Um ehrlich zu sein: mein Expertenteam hat eine neue Ausgrabung gefunden. Eine Steintafel, die ein bisher unerforschtes Monster beherbergte. Den Schriften darauf zu folge, ist dieses Monster das stärkste Monster in der Welt aller Monster. Selbst die für die stärksten erklärten Ägyptischen Göttermonster seien seiner Kraft unterlegen.“ Kaiba zeigte eindeutig Interesse an Ishizus Aussagen, lauschte weiter zu. „Nun ist dieses Monster in der Zeit des Pharao aufgetaucht und versucht das altertümliche Ägypten zu zerstören. Wer weiß, vielleicht wird es Ihnen möglich sein dieses Monster zu bändigen und es in der Neuzeit in eine Duel Monsters Karte umzuwandeln. Was denken Sie? Ein Monster dessen Kraft so groß ist, dass nicht einmal die Götterkarten eine Chance haben es zu besiegen?“ Atemu blickte verwirrt. Musste man wirklich so tief sinken, um Kaiba überzeugen zu können? „Gut“, sagte der Firmenchef ausatmend, „Und dieses Monster, das Ägypten zerstören möchte, gibt es wirklich?“ „Ich habe nicht gelogen.“ „Dann packt eure Sachen. Heute Nachmittag mit meinem Flieger nach Ägypten. Nur damit eins klar ist: Ich komme nur zu meinen Gunsten mit…. und außerdem, der Kindergarten bleibt im Sandkasten!“ Ishizu und der Pharao sahen sich gegenseitig lächelnd an. „Gut!“, rief Atemu und dachte: //Sie hat im Grunde nicht gelogen.// Joey betrat mit den anderen den Raum. „Schön, dass du zur Vernunft gekommen bist, Kaiba. Sonst würde dich nicht einmal mehr deine Mama….“ „Wheeler, du dreckiger Straßenköter!“, erwiderte der Angesprochene desinteressiert, „Mein Büro liegt im zwanzigsten Stockwerk. Nur damit du es versteht; es liegt sehr hoch. Noch eine Bemerkung und du fällst tief, sehr tief. Und nach meinem letzten Wissensstand können Affen immer noch nicht fliegen. -------------------------------------------- Tea lief im Wohnzimmer auf und ab. Sie machte sich Sorgen, ganz im Gegensatz zu Yusei, der ausdruckslos auf der Couch saß. Wie sollte er sich auch Gedanken machen? Wissen war ironischerweise das, was er im Moment sehr mäßig besaß. „Wo blieben sie bloß?“, murmelte Tea. In diesem Augenblick ließen sich Geräusche bemerkbar machen, die mit jeder Sekunde lauter wurden und auch näher schienen. Ein völlig aufgewühlter Joey stürmte ins Zimmer und schrie lauthals: „Packt eure Sachen! Nächster Halt: Kairo City!“ Kaum zwei Stunden später flog die ganze Gruppe - d.h. Atemu, Yugi, Joey, Tristan, Tea, Ishizu und ihre Brüder, die Kaiba Geschwister sowie Yusei - mit Setos Privatjet nach Kairo Ägypten. Den ägyptischen Boden betraten sie, als die Dämmerung sich zu legen schien. Expertin war Ishizu, die die ganze Truppe bis zur Pyramide führte, wo sich das Auge des Hujat, und somit der Zugang zur Vergangenheit, befand. Die Ägypterin nahm die Milleniumskette, die einen Sarkophag schmückte zu sich, murmelte singend eine Formel vor sich und eröffnete dadurch die Sphäre der Vergangenheit. Kaibas Augen weiteten sich, jedoch kaum merkbar. Mit ´dem Kindergarten´ hatte er schon viel erlebt, allerdings war ihm noch nicht ganz bewusst, dass Ishizu solche Zaubereinlagen drauf hatte. Atemu ging allen voran, er übernahm das Wort: „Meine Freunde, ich danke euch für eure Unterstützung. Doch nun trennen sich einige unserer Wege. Kaiba, Ishizu und Yusei…alles hängt nun von euch ab.“ Tea setzte zum sprechen an, da war er verschwunden - voller Zuverischt. Sie drehte sich um; sie hätte sich nie im Leben ausmalen können, diesen Schmerz noch einmal spüren zu müssen. Doch nicht nur sie überkam die Trauer. Das gleiche gilt für den Rest - Trauer des Verlustes für den Moment, Angst vor dem Verlust für die Ewigkeit. Kaiba legte sanft seine Hand auf Mokubas Kopf, bevor auch er sich in das Ungewisse wagte. Gefolgt von Yusei, der sich noch mit einem flüchtigen Handzeichen verabschiedete //Aki…//. „Marik“, hauchte Ishizu, „sollte dieses Treffen unser letztes sein, wird es deine Aufgabe Odion bei der Erhaltung unseres Wissen zu unterstützen. Nun war auch sie nicht mehr in Sicht. Erst jetzt scheint der Ernst der Lage sich bewusst deutlich zu machen….Die Gruppe blieb noch eine Weile stehen, bevor sie schweren Herzens den Ort verließen. Zum letzten mal hörten sie Atemus Stimme aus allen Richtungen ertönen: Auf ins Spiel! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)