Concert of Masquerade von Tenshis (Spezial zu "A Song of hopeless Love") ================================================================================ Kapitel 1: Backstage Rumor -------------------------- Kapitel 1: Backstage Rumor Serie: Gackt // Hyde Disclaimer: Die beiden Hübschen gehören immer noch sich selbst und das Gleiche gilt für sonstige Personen, die in der FF auftreten. Autoren: Tenshis Kommentar: Kurz vor Weihnachten wollten wir euch schonmal nen kleines Geschenk geben.^^ Wir haben ja gesagt, das es diesmal nicht so lange dauern wird.^^ Danke für die ganzen Kommentare. Es ist immer sehr interessant zulesen, was ihr zu welcher Sache denkt und ob jemand mit seinen Vermutungen richtig liegt.^^ Lest einfach weiter, vielleicht wird ja Hydes Geheimnis gelüftet. ^^ Viel Spaß ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Ein neuer Tag, ein anderer Ort, und doch dieselben Probleme. Seit Beginn der laufenden Tour waren bereits einige Tage mit großen Herausforderungen vergangen. Techniker, Veranstalter, Leute vom Staff rennen und reden beinahe konfus durcheinander. Ein Außenstehender hätte wohl schon längst den Überblick über dieses Chaos verloren. Es musste der Bühnenaufbau besprochen und auch die Instrumente neu aufeinander abgestimmt werden. Behaupten, dass seine Gedanken ganz bei den Proben waren, konnte You trotz des Zeitdruckes nicht. Immer noch musste er über seinen Freund, Gackt, nachdenken. Immer wieder hatte er versucht, selbst herauszufinden, wer diese geheimnisvolle Person am anderen Ende seines Handys war. Ob er sie vielleicht kannte oder sogar schon einmal in Gackts Nähe gesehen hatte. Er wusste selbst nicht, warum es ihn so sehr interessierte, aber möglicherweise war es wirklich nur sein verletzter Stolz, der die letzten Tage etwas unter dieser Geheimniskrämerei gelitten hatte. Sonst war er doch immer die Ruhe in Person. Selbst diese Art von Problem, Missverständnis oder wie auch immer er es nennen könnte, hatte er früher mit Gackt mittels eines ruhigen Gespräches unter Erwachsenen gelöst. Aber dieses Mal schien die Eifersucht, die er spürte, all seine guten Eigenschaften über Bord geworfen zu haben. Das einzige, was er wollte, war zu wissen, wer sie war und warum Gackt ihm nichts von ihr erzählt hatte. Auch wenn er sich mit seinen dedektivartigen Manövern lächerlich machte. Aber egal was er versuchte, irgendwie schien Gackt zu ahnen, was er vorhatte, und deswegen war es bisher beinahe unmöglich, irgendeine wirklich brauchbare Information zu erhaschen. Natürlich hatte er auch versucht, Gackt direkt darauf anzusprechen, aber das vorsichtshalber eher nur im Scherz und er hatte auch tatsächlich mit einem Scherz darauf geantwortet. Immer wieder rief er sich den Rat Chachas ins Gedächtnis ‚Frag doch einmal Hyde’. An sich eine hervorragende Idee, jedoch hatte er bis zum jetzigen Moment nicht den Mut gehabt, den kleineren Freund Gackts anzurufen. Es ging ihm ziemlich gegen den Strich, dass jemand anderes mehr über Gackt Bescheid wusste als er. Hyde einfach anzurufen, würde seinen Stolz verletzen, erst recht, wenn er wirklich etwas wissen sollte. Wie würde es sich anhören, wenn er, der Gackt schon gekannt hatte, als er noch blutjung keinen guten Ton über‘s Mikro brachte, fragte, ob Hyde, der ihn während des Drehs zu einem Film kennenlernte und seitdem auch nicht wirklich viel mit Gackt zutun hatte, wisse, wer die neue Geliebte an der Seite seines allerbesten Freundes ist. Lächerlich, absolut abgrundtief lächerlich. Würde er sich diese Blöße geben? War seine Neugier stärker als sein Stolz, der sich unter seiner eigentlich ruhigen Art bestens versteckt hielt? Nervös kaute You auf seinen Fingernägeln, während er stirnrunzelnd auf sein Handy starrte, das er geistesgegenwärtig aus seiner Hosentasche gezogen hatte. „Ich werde ihn jetzt anrufen“, flüsterte er leise und entschlossen nach einigen langen Minuten Bedenkzeit. Er schlich sich während des Soundchecks von der Bühne, verließ sogar die Halle, um auch wirklich vollkommen ungestört seinen Stolz von sich reden zu können, und natürlich sicher vor Gackt zu sein, der zweifelsohne auch ab und zu mit seiner Anwesenheit ein Dorn im Auge des Gitarristen sein konnte. Er wählte langsam die Nummer des L’Arc~en~Ciel-Sängers, die er mit Hilfe Chachas herausgefunden hatte. Er zögerte kurz, bevor er auf die letzte Taste drückte, die ihn noch vor einer peinlichen Frage trennte. Er war extrem nervös, ja das war er wirklich, obwohl er es gar nicht wollte. Warum war er nervös,... nervös, weil er mit Hyde sprechen musste, oder nervös, weil er höchstwahrscheinlich die Antwort auf seine Frage erhalten könnte, die eigentlich kaum wichtig war. Es ging ganz allein ums Prinzip. Gackt log, und dass er es wusste, war dem Gitarristen seltsamerweise unglaublich unangenehm. Und dieses unangenehme Gefühl machte ihn sauer. Es dauerte lange Sekunden,... eigentlich viel zu lange, aber er hatte Geduld, obwohl er eigentlich nach dem ersten Piepen am liebsten wieder aufgelegt hätte. Inzwischen war er sogar schon verbissen darauf aus, dem Sänger diese Frage zu stellen. War doch irgendwie total egal, was dieser Mann über ihn dachte. Sie kannten sich kaum, trafen sich ab und zu, wenn Gackt beide zu irgendetwas einlud. Ansonsten waren sie sich so zusagen völlig fremd. Am anderen Ende wurde endlich abgenommen. „Hallo?“ der Kleinere sprach sehr leise, flüsterte, als wolle er von jemanden nicht gehört werden. Er schien beschäftigt zu sein, denn die lauten Stimmen im Hintergrund, die das Flüstern des Sängers übertönten, entging You natürlich nicht. „Ja, hi Hyde. Hier ist You.“ „Ahhhh You?“ fragte Hyde mit verwirrt klingendem Ton. „Ja, Gackts Gitarrist“, fügte You unnötigerweise hinzu. „Ja, natürlich. Gackts Gitarrist“, gab Hyde schmunzelnd zurück. You runzelte die Stirn. Hörte sich der letzte Satz, den Hyde gesprochen hatte, doch zu sehr danach an, als würde er sich über ihn lustig machen. „Hast du gerade kurz Zeit oder musst du arbeiten?“ sprach You sofort weiter, ohne weiter auf die peinliche Begrüßung einzugehen. „Ähm,... ja OK, aber lange kann ich leider nicht, hier ist die Hölle los.“ Er schien in einen anderen Raum gegangen zu sein, die Stimmen verstummten, es kehrte eine fast unheimliche Stille ein. „Wo bist du denn gerade? Hört sich ja stressig an.“ „Ich bin gerade im Studio, es gibt gerade nur ein paar technische Probleme, sonst nichts.“ You lächelte etwas zu schadenfroh. Es war ja immer gut zu hören, dass es auf dieser großen Welt noch ein paar Menschen gab, die genauso viel Stress um die Ohren hatten, wie er selbst. Für Gackt zu arbeiten war wohl einer der stressigsten Jobs, aber aus anderer Sicht auch der schönste, den er sich vorstellen konnte. Wenn er sich jetzt nur nicht noch diese zusätzlichen Probleme ausgedacht hätte. Obwohl, … er hatte sie sich nicht ausgedacht. Sie kamen einfach so aus dem Nichts, und waren da, … wo sie noch nie waren. Für ihn war es ein Problem, ein großes Problem, und was wäre er denn für ein Freund, würde er sich nicht wenigsten ein bisschen Sorgen um ihn machen? Genau das war es ja. Er machte sich nur Sorgen. Warum hielt er seine Freundin geheim? Irgendetwas schien also nicht zu stimmen. War sie eigentlich hässlich? Und er traute sich nicht, sie ihm zu zeigen? War sie 30 Jahre älter? Wog sie mehr als 100 Kilo? Was war es? Was war das Problem? „Was gibt’s denn?“ fragte Hyde, den Yous minutenlange Denkpause stutzig gemacht hatte. Dieser schreckte aus seiner Gedankenwelt auf und begann zu stottern „A-ach so, ja… ja, i-ich wollt mit dir über ‘ne …Sache sprechen,... vielleicht weißt du ja da besser Bescheid.“ ~You, einfach geradeaus, nicht um den heißen Brei reden. Du hast keine Zeit. Die Pause ist bald vorbei und irgendjemand wird bald kommen und dich wieder zur Arbeit zwingen...~ „Es geht um Gackt“, presste er fast atemlos über seine Lippen. „Um Gackt? Was...was ist denn los? Geht’s ihm nicht gut?“ fragte Hyde fast panisch besorgt. You runzelte über diese übertriebene Besorgnis die Stirn. Er hatte ja noch nicht einmal kundgetan, um was es ging, und dieser angeblich ach so gute Freund Gackts tat gleich so, als wäre mit ihm etwas Schlimmes passiert. You legte die Stirn in noch tiefere Falten. Konnte es denn tatsächlich sein, dass er eifersüchtig auf den Kleineren war? Nur weil er sich Sorgen machte? Aber damit hatten sie ja dann doch eine Gemeinsamkeit. You schüttelte den Kopf. ~Hör doch endlich auf zu denken und rede einfach~, rief er sich zurück. „Doch, es geht ihm bestens,... zu gut glaube ich.“ ~Ja, es geht ihm zu gut, manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass ihm diese täglichen mysteriösen Handygespräche ungewöhnliche Energieschübe verpassen würden. Denn nicht selten schleppt er sich nach einem Konzert kraftlos zu seinem Handy. Ich bin der vollsten Überzeugung, dass der Sänger an der anderen Seite meines Handys mehr weiß als er vielleicht zugeben möchte und meine Aufgabe ist es nun, es von ihm zu erfahren, egal wie.~ „Hyde?“ sprach You forsch und er merkte sofort, wie er den Älteren damit unsicher machte. Und genau das war sein Ziel. „Ja?“ „Du weißt es doch, oder?“ „W-was?“ kam es nach einem stillen Moment zurück. Wie erwartet, gespielte Unwissenheit. Kein Zweifel. Ein ironisches Grinsen zeichnete sich auf Yous Gesicht ab. „Ach komm schon, ich weiß Bescheid. In letzter Zeit habt ihr euch doch ständig getroffen, also raus mit der Sprache!“ You grinste. Hervorragende Taktik, dafür musste er sich einfach mal selbst loben. Bluffen war zwar noch nie seine Stärke, aber diesmal schien er wirklich unglaublich überzeugend zu sein. „You ich,...“ Aus der Stimme, die zuerst unsicher wirkte, wurde plötzlich ein aufgeregtes Piepsen. You konnte sich regelrecht vorstellen, wie Hyde anfing zu schwitzen, weil er wusste, dass er ihn aus der Reserve gelockt hatte und mit einer Lüge nicht davon kommen würde. Etwas abzustreiten, würde also nichts bringen. Für You hieß es, weiter nachhacken, auch wenn er sich innerlich ein bisschen wie ein hinterhältiges Schwein fühlte. So etwas hatte er schließlich noch nie getan. „Jetzt sag’s schon“, brummte You ungeduldig. Je länger Hyde zögerte, mit der Wahrheit rauszurücken, desto mehr Zweifel hegte er dagegen, ob es richtig war, was er tat. Aber eigentlich hatte Fragen ja noch nie etwas gekostet, wer also sollte es ihm wirklich übel nehmen? „Ich,... ich glaub, Gackt sollte dir das erklären.“ You war genervt. Wie es aussah, wollte Hyde tatsächlich nichts sagen. Aber warum denn? Diese Frage verdrängte nun alle anderen Gedanken aus seinen Kopf. You seufzte hörbar in sein Handy. „Das ist ja das Problem, er sagt ja nichts. Er tut so, als wäre alles normal. Deswegen frag ich ja dich, was da läuft.“ Warum nur wollte ihm niemand was sagen. Warum dieses Geheimnis? Warum nur war er der Letzte, der davon erfahren sollte? War er denn wirklich schon als ‚bester Freund’ abgeschrieben? „Ich,...ich denke, das sollten wir nicht am Telefon besprechen, wir...sagen dir alles, wenn die Tour vorbei ist, OK?“ „’Wir‘ also weißt du tatsächlich darüber Bescheid.“ Ungeduldig nahm You sein Handy in die andere Hand. Hyde schwieg verdächtig. Was sollte er auch sagen? Alles am Telefon ausplaudern, obwohl er mit Gackt was anderes ausgemacht hatte? Kein Wort über ihre Beziehung. Begründung: Es würde You verletzten, jetzt erst davon zu erfahren. Warten bis nach der Tour, denn sonst würde es ihn zu sehr von seiner Arbeit ablenken. Und was war Gackt unheimlich wichtig? Richtig, eine perfekte Tour ohne Fehler und keine Bandmitglieder, die andere Sorgen als das nächste Konzert hatten. Außerdem sollte es dumme Fragen vermeiden, für die er die nächsten 3 Monate einfach keine Zeit haben würde. Lieber heimliche Treffen im Hotel, als hätten sie nur eine verbotene Affäre. Er hatte diesen Bedingungen zugestimmt, weil er mit seiner Meinung, die etwas anders als die Gackts war, keinen Ärger machen wollte. Aber innerlich würde er es You nur zu gern erzählen. Doch wie blöd würde es sich anhören? Hier und jetzt, übers Handy, vollkommen unpersönlich. Hyde schüttelte den Kopf. Das wollte er dem Gitarristen nicht antun und auch nicht Gackt, dessen Vertrauen er damit verletzen würde. „Jetzt sag schon, wer ist sie, wie heißt sie?“ Hyde wurde aus seinen Gedanken gerissen. Er legte seine Stirn in Falten, als er Yous Satz flüsternd nachsprach.... „’Sie‘? Wovon sprichst du?“ „Na von Gackts neuer Freundin, von was denn sonst?“ „Gackt hat ne FREUNDIN???“ brüllte Hyde sofort fassungslos in das Handy. „Jetzt tu nicht so, als ob du nichts wüsstest“, zickte You genervt zurück, weil er aus irgendeinem Grund das ungute Gefühl hatte, Hyde würde genauso im Dunkeln stehen wie er selbst. „SEIT WANN??“ Hyde war aufgeregt, das konnte You regelrecht an der veränderten Tonlage seiner Worte heraushören. War er etwa genauso enttäuscht, fühlte er sich genauso hintergangen? „Jetzt bleib mal ruhig Hyde, du weißt also wirklich nichts?“ „You, jetzt sag mir, seit wann?“ drängte Hyde den anderen ungeduldig zu einer Antwort. Er bemerkte nicht das er in die unabsichtlich gestellte Falle getappt war. „Ähm, na ja, seid Anfang der Tour.“ „WAS? Aber, ...“ Es kehrte nervöse Stille ein. You wusste kaum noch, was er sagen sollte. Mit einer Reaktion dieser Art hatte er nicht gerechnet. Ja gut, sie waren Freunde und in letzter Zeit vielleicht sogar etwas nähere Freunde, jedoch, dass der Kleinere dermaßen aus der Fassung geraten würde, nur wegen einer vermeintlichen Freundin, war ja wohl kaum zu erwarten gewesen. „Das kann doch nicht sein.“ Abwesend flüsterte Hyde diese Worte, und You konnte die immer größer werdende Enttäuschung regelrecht spüren. Wieso schien dem Sänger diese Hinterhältigkeit Gackts tiefer zu treffen als ihm? Was lief hier ab? War er im falschen Film? „Hyde?“ „Ich....“ Auf einmal beschlich You ein unglaublich schlechtes Gewissen, als er Hydes Stimme so verloren und irgendwie auch traurig, als eine Art Gefühlsverletzung interpretierte. Er wusste nicht warum, aber nun wünschte er sich, er wäre seiner normalen feigen Art erlegen gewesen und hätte den Älteren doch nicht angerufen. Er hätte ihm nichts sagen sollen, obwohl er keinen blassen Schimmer hatte, wieso er es nicht wissen sollte. Aber wie genau er sich fühlte, das wusste er. Er war enttäuscht, genauso wie er selbst. „Ich,... muss jetzt aufhören...“ „Äh, ja OK, aber...“, war das einzige, was You darauf erwiderte. Er wusste einfach nicht, was er sonst hätte sagen können. Er schämte sich dafür, dass er einen anderen Menschen mit einer so unwichtigen Frage aus der Fassung gebracht hatte. „Bis dann...“, flüsterte Hyde, bevor You überhaupt den Gedanken an ein paar Worte parat hatte. „Hyde?“ Er hatte das Gespräch beendet. „Aufgelegt...“ Also wusste nicht einmal Hyde irgendetwas. Dabei war dieser vor der Tour oft mit Gackt unterwegs gewesen. Kein Wunder also, diese Enttäuschung. You bekam ein seltsames Gefühl. ~Verdammt Gackt, was soll der Mist? Warum sagst du deinen besten Freunden nichts mehr. Moment Mal, nur ICH bin sein bester Freund. Aber trotzdem. Da ich ja hier an der Quelle bin, werde ich weiter versuchen, hinter das Geheimnis zu kommen. Gackt, du kennst mich, und du weißt, dass ich es wissen will.~ * „Gackt, kann ich dich mal kurz sprechen?“ murmelte You, der sich mitten in ein wichtiges Gespräch zwischen Gackt und einem weiblichen Staffmember drängte. Er hatte sich nun endlich dazu überwunden, den Sänger direkt zu fragen, was das alles sollte, warum er Geheimnisse hatte, warum er mit niemandem mehr zu sprechen schien. Er war erleichtert gewesen, als er durch das Gespräch mit Hyde herausgefunden hatte, dass dieser auch nichts wusste und gleichzeitig wurde er sauer auf Gackt persönlich, weil dieser ein so gut behütetes Geheimnis pflegte und ihn bewusst damit an der Nase herumführte. Stur stand er neben Gackt und starrte ihn an. „Gackt, ich muss mit dir reden.“ Der Angesprochene ignorierte ihn aber und führte das Gespräch mit der hübschen Frau weiter, als würde er seinen Freund, der neben ihn stand, gar nicht bemerken. „Gackt!“ nervte er etwas lauter weiter. „You, ich muss gerade etwas sehr Wichtiges besprechen wegen des heutigen Konzerts, das siehst du doch. Wir können nachher reden.“ „Aber...“ Unsanft wurde You an seinem Arm weggezerrt. Obwohl er wusste, dass es Chacha war, der ihn von Gackt wegzog, versuchte er sich zu wehren, jedoch der Kleinere machte unmissverständlich klar, dass es klüger war, sich vorerst zurückzuziehen. „Hey, was soll das Chacha, ich wollte gerade mit Gackt sprechen.“ „Ja, aber du siehst doch, dass er gerade zutun hat.“ Wütend blickte You auf den Kleineren hinab. „Und es geht bestimmt wieder um diese nervige ‘Gackt-hat-ne-neue-Freundin‘-Geschichte, oder?“ meinte Chacha. Es war ersichtlich, dass er von dem Thema genervt war, vor allem, da You soviel Energie in eine eigentlich unwichtige Sache steckte, anstatt sich auf das bevorstehende Konzert vorzubereiten. „Ja, ganz genau, ich will endlich wissen, wer sie ist“, antwortete You und wollte zum Gehen ansetzen, jedoch packte Chacha ihn fest am Arm und zog ihn nochmals zurück. „Hast du denn schon mit Hyde geredet?“ „Ja, gerade eben. Er wusste auch nichts von einer Freundin und war genauso enttäuscht von Gackt gewesen, wie ich. Er wäre beinahe ausgeflippt. Komisch der Typ.“ Das Erstaunen im Blick des langhaarigen Gitarristen wandelte sich blitzschnell zu einer seltsamen Besorgnis. „Oh je...“ murmelte Chacha. „Was?“ Wie aus seinen Gedanken gerissen, schüttelte er nur mit dem Kopf und fuchtelte mit seiner dünnen Hand vor dem Gesicht. „...nichts...“ „Ich wollte ja Gackt gerade direkt darauf ansprechen, aber du musst mich ja daran hindern, warum auch immer.“ Sein Blickt schweifte zu seinem Freund hinüber, der noch immer mitten im Gespräch mit der äußerst hübschen Frau war. Jedoch schien es grade nicht mehr so recht um die Arbeit zu gehen, denn das laute Lachen Gackts schien mehr auf irgendeine andere Sache als die Arbeit bezogen zu sein. Dazu kam auch noch, dass die Frau verschüchtert lächelte. „Für mich sieht das da nicht nach ein wichtiges Gespräch wegen des Konzerts aus, sondern eindeutig nach einem Flirt.“ Ein lautes Krachen neben ihnen erschreckte die beiden Musiker. Sofort bemerkten sie einen Elektriker, der aus Ungeschicklichkeit sein Werkzeug fallengelassen hatte und sich bereits daran machte, sein Missgeschick vom Boden zu sammeln. You grinste, weil er merkte, wie der Mann nervös um sich schaute und schließlich die beiden Gitarristen erblickte. Vor Scham senkte er seinen Blick und schüttelte den Kopf. „Unsere Leute hier sind auch nicht mehr das, was sie früher einmal waren, oder?“ grinste Chacha ebenfalls, bevor You ihn leicht anstubste. „Komm, wir haben gerade eh nichts zu tun, machen wir uns mal nützlich.“ You hockte sich nieder, nahm einige der Gerätschaften und tat sie dann wieder in den Koffer des Elektrikers, dessen Verwirrung den Höhepunkt erreicht haben zu schien. Ja, wann kam es auch schon mal vor, dass sich Stars höchstpersönlich bemühten und einem ganz normalen, popligen Arbeiter halfen. Schnell war alles wieder vom Boden aufgesammelt. You klopfte dem kleinen Japaner, der mit seinem tief ins Gesicht gezogenem Käppi ununterbrochen zu Boden geblickte hatte. Wahrscheinlich war es ihm zu peinlich gewesen, den Gitarristen in die Augen zu sehen, während sie gemeinsam mit ihm aufräumten. „Pass das nächste Mal besser auf.“ Ein schüchternes „Arigato“ kam zurück, danach verschwand er auch schon mit seinem Werkzeug im Koffer. * „Endlich mal etwas Ruhe“, kam es seufzend von dem Solo-Sänger, der sich entspannt auf dem Stuhl vor dem Spiegel in seiner Umkleidekabine setzte. Egal wie schön es doch war durchs Land zu touren, seine Musik auszuleben und damit das zu tun, was ihm am besten lag, so stressig war es auch, obwohl er selbst sich wohl niemals über seinen eigenen Perfektionismus beklagen würde. Aber diesmal kam nun auch diese schreckliche Sehnsucht hinzu, die er nur kurzzeitig mit irgendeiner anderen wichtigen Tätigkeit vergessen konnte. Nur zu gern würde er alles dafür geben, die kurze Pause, die er gerade genoss, gemeinsam mit seinem geliebten Hyde zu verbringen. Zu schön wäre es, wenn der Ältere einfach so durch diese Tür käme und ihn mit einem zuckersüßen Lächeln begrüßen würde. ‘Ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten‘, würde der Kleinere dann sagen und ihn küssend um den Hals fallen. Stattdessen aber würden sie heute auch wieder nur telefonieren. Es war nichts im Vergleich zu diesem Tagtraum, den er gerade hatte, aber alles, was zurzeit möglich war. Er freute sich auf das Telefonat, auch wenn ihm das kaum genug war. Das zaghafte Klopfen an der Tür überhörte er fast, so sehr war er in sein Gedanken an Hyde vertieft. Nicht mehr lange und diese Stille war sowieso zu Ende. Sobald diese Tür aufging. Dann war es wieder irgendein Staffmember, der irgendetwas von ihm wollte. Aber irgendwie war ihm jede Ablenkung ja auch recht, die ihn aus seiner Einsamkeit herauszog. Ohne dass er den Klopfenden herein bat, wurde die Tür von einen schüchtern wirkenden Mitarbeiter geöffnet, der sofort, ohne den Sänger anzusehen hineintrat. Mit fragendem Blickes sah er den Mann an, deren Gesicht er nicht erkennen konnte, Haare und Mütze bedeckten nämlich dieses und sein Blick war stets Richtung Boden gerichtet, nachdem er sich respektvoll verbeugte. „Entschuldigen Sie Gackt-san. Ich sollte hier in dieser Umkleidekabine nach dem Strom und Licht schauen.“ Skeptisch sah Gackt die große Lampe an der Denke und auch an den Spiegeln vor sich an. „Was soll denn damit sein?“ „Es ist wahrscheinlich nur ein Wackelkontakt, der ist schnell behoben.“ Wackelkontakt? Aber es war doch alles in Ordnung, seit sie hier angekommen waren. Aber wenn er meinte, dann sollte er sich natürlich auch keinen Zwang antun, schließlich tat dieser Mann auch nur seine Arbeit. Mit einem zustimmenden Nicken signalisierte Gackt dem Mann, dass er loslegen konnte. Ein Wunder eigentlich, dass dieser überhaupt sein Nicken bemerkt hatte, denn seit er den Raum betreten hatte, würdigte er den Sänger keines einzigen Blickes. Mit zielstrebenden Schritten trat der Mann an die Ablage vor einen der Spiegel, weit entfernt von dem, an dem Gackt selbst saß, und legte dort sein Werkzeug ab. Gackt beobachtete die Handlung des Elektrikers, die ihm persönlich etwas zu nervös rüberkam, bis seine Aufmerksamkeit durch ein weiteres Klopfen an der Tür abgelenkt wurde. Die Frau, die vor wenigen Stunden schon einmal mit Gackt gesprochen hatte, kam in die Umkleidekabine. Sie lächelte den Sänger an. Und obwohl ihr Anliegen im Moment rein beruflich war, konnte selbst Gackt deutlich spüren, dass sie etwas mehr für ihn empfand als nur Freundschaft oder kollegialen Respekt. Schließlich kannte er sie schon einige Jahre und ein gewisses Gespür für menschliche Gefühle hatte er auch. „Wir haben die Änderungen vorgenommen“, lächelte die Frau mit dem dunkelbraunen, langen Haar und deutete daraufhin an, dass er ihr folgen sollte. Gackt, der einen prüfenden Blick auf den verzweifelt wirkenden Elektriker warf, nickte kurz. Ein leises Fluchen kam aus der Ecke, dann fielen die Lampen der Spiegelbeleuchtung aus. ~Ein Elektriker, der funktionierende Lampen zunichte macht~, dachte Gackt schmunzelnd, bevor er sich an den kleineren Mann wandte. „Was machen Sie da eigentlich? Sie scheinen von ihrem Beruf nicht sehr viel Ahnung zu haben“, stellte Gackt protzig fest. „Ich sagte doch, das ist leicht zu beheben, lassen Sie mich nur meine Arbeit machen.“ Dann ein Knacken, das nichts Gutes erahnen ließ. Es war unschwer zu erkennen, dass gerade etwas an der teuer aussehenden Spiegelbeleuchtung abgebrochen war, und das, obwohl an dieser Lampe vorher keinerlei Mängel ersichtlich gewesen waren. „Nun passen Sie doch bitte auf. Sie machen ja mehr kaputt als ganz. Eigentlich brauche ich diese Beleuchtung noch, denn ich habe hier nachher ein Konzert, wissen Sie? Oder wollen Sie später mit einer Taschenlampe hinter mir stehen?“ „Passen Sie mal lieber auf, dass ich nicht gleich total aus meiner Haut fahre“, kam es zornig von dem Mann, der tatsächlich irgendwie wütend auf Gackt selbst zu sein schien. Und Gackt, der glaubte sich verhört zu haben, blickte den Mann verduzt an. Ein seltsamer Elektriker, der noch nicht mal in der Lage war, eine Lampe zu reparieren, machte ihn völlig grundlos auf die unverschämteste Art und Weise an. Was nahm sich dieser Mann eigentlich heraus? Drohte ihm, obwohl er selbst an seiner Ungeschicktheit schuld war. Ja, eigentlich hatte er mit diesem Mann, der zum Personal der Halle gehörte, rein gar nichts zu tun. „Ich möchte eigentlich nicht laut werden, aber wenn Sie so weiter machen, werde ich diese Unhöflichkeit und Unfähigkeit melden. Wie es dann mit Ihnen weiter geht, liegt nicht mehr in meiner Hand“, drohte Gackt mit ruhiger Miene zurück. „Machen Sie doch was Sie wollen, aber vergessen Sie dabei Ihre glühenden Verehrerinnen bloß nicht. Vielleicht haben Sie es mit denen ja leichter als mit mir“, kam es aufbrausend vom Mann, der nun hektisch sein Zeug zusammenpackte. „Sagen Sie mir Ihren Namen…“ „Entschuldigung, falls ich mich hier einmische, aber...“, fiel die Frau, die bislang die ganze Zeit im Türrahmen gestanden hatte, Gackt ins Wort. Der Mann schüttelte mit dem Kopf. „Tun Sie sich keinen Zwang an, mischen Sie sich nur ein, aber ich bin hier fertig. Ich lasse Sie dann sogar allein, mit diesem Lügner.“ „Jetzt hören Sie mal…“, brüllte Gackt, während der Kleinere mit gesenktem Gesicht das Zimmer verließ. Im Vorbeigehen ließ es sich dieser aber nicht nehmen, der schlanken Frau einen bösartigen Stoß in die Seite zu verpassen, der für einen Außenstehenden natürlich mehr wie ein Versehen zu deuten war. Als Gackt das sah, wollte er ihm hinterher stürzen, jedoch die Frau hielt ihn lächelnd am Arm fest. Dann fiel die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss und es kehrte Ruhe ein. „Lassen Sie!“ flehte die junge Frau. „Menschen in dieser Berufsgruppe haben‘s oft nicht so leicht. Wahrscheinlich Probleme mit der Familie oder zu wenig Geld. Lassen wir ihn einfach in Ruhe.“ „Aber… er hat Sie körperlich verletzt.“ „Tat doch kaum weh“, sprach sie, während sie ihren Kopf leicht schief legte. Gackt schmunzelte. Trotzdem, so etwas durfte nicht geduldet werden. Etwas Respekt und Höflichkeit war ja wohl nicht zu viel verlangt. Seine Verwirrung über dieses nichtakzeptable Verhalten einiger Personen hier an Bord dieses überfüllten Schiffes, war ihm leicht anzusehen. „Ähm,.... Sie wollten sich doch noch die Änderungen ansehen“, unterbrach sie die gereizte Stille, war jedoch vorsichtig und zurückhaltend gegenüber dem Sänger, da sie wusste, dass dieser leicht wütend werden konnte, wenn man ihn beim Nachdenken unterbrach, vor allem nach so einer seltsamen Situation. „Ja ja, gehen Sie schon mal vor, ich muss noch kurz was erledigen.“ Damit drehte er sich um und fuhr sich gestresst durch die Haare. Nur das leise Klacken des Türschlosses ließ ihn wissen, dass er wieder allein war. Endlich,... er setze sich auf seinen Stuhl, auf dem er sich vor wenigen Minuten schon gemütlich gemacht hatte, und schloss die Augen. Zur Beruhigung atmete er noch zwei Mal tief durch, dann zog er sein Handy aus der Hosentasche, klappte es auf und wählte die erste Nummer im Telefonbuch. Er ließ es tuten, drei Mal, vier Mal… Das lange Warten war ihm unerträglich und das nervige Tuten reizte ihn noch mehr. Er ließ es weiter tuten bis der Anrufbeantworter ranging. Dann legte er enttäuscht auf. Müde sah er auf das Display, auf dem nun das lächelnde Gesicht der Person erschien, an die er die ganze Zeit denken musste. Er wünschte sich so sehr, seine Stimme zu hören, zu wissen wo er war und was er gerade tat. Ob es ihm gut ging. „Haido, wo bist du? Ich... vermiss dich so.“ * „Der kann mich mal“, murmelte Hyde, der wütend sein vibrierendes Handy in die Hosentasche steckte, während er den Koffer in der anderen Hand auf dem Boden abstellte. „Takasawa-san, würden Sie bitte kommen?“ bat ihn ein großer Mann, den Angesprochenen in Richtung Bühne wies. „Gackt-san hätte gern eine Veränderung am Licht, aber etwas scheint an der Stromversorgung nicht zu stimmen. Könnten Sie sich das bitte ansehen?“ Hyde nickte nervös. Er sollte so schnell wie möglich von hier verschwinden, bevor er aus Eifersucht noch mehr zu Bruch gehen ließ. „Einen Moment, ich komme gleich“, vertröstete er den jüngeren Herren, während er an seine erfolgreiche Flucht dachte. Ein Nicken und er verschwand vortäuschend hinter der Tür zu den Männerklos. „Gackt-san will dies, Gackt-san will das“, flüsterte Hyde angepisst, während er sich in eine Kabine einschloss und begann sich seiner Verkleidung zu entledigen. Und schon wieder fing sein Handy an zu vibrieren. „Und jetzt will er auch seinen Frust an mir ablabbern.“ Er schüttelte den Kopf. „Nicht mit mir.“ Entschlossen entledigte er sich des Anrufes, indem er sein Handy ausschaltete. ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ So, schon wieder Ende. ^^ Wir denken ihr wisst jetzt alle was Haido da abzieht, oder? *zwinker* ^.~ Und das mit dieser Frau bei Haido bei dem Handygespräch im Prolog,…die war eigentlich total bedeutungslos gewesen. XD Wir hätten ehrlich gesagt nie gedacht, dass ihr diese Frauenstimme so ernst nehmen würdet.^^ Wie ihr euch jetzt vielleicht denken könnt, gehörte diese Frau auch schon zum Personal, genauso wie der große Mann der hier aufgetretten war. Freuen uns aber tortzdem das ihr unsere Kapitel so aufmerksam lest. ^^ Ja, wir hoffen ihr seid weiterhin mitdabei und wollt wissen, wie es weitergeht.^^ Wir freuen uns über jeden Kommi.^^ Wir wünschen euch allen Frohe Weihnachten und auch schon mal nen guten Rutsch in`s neue Jahr. ^__^ Nen neues Kapitel wird es sicherlich erst 2009 geben. Bis dann.^^ Eure Tenshis Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)