The pirate who stole christmas von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 14: ------------ The pirate who stole christmas Solys Note… Oh ja, aber wir schreiben gerne nur für dich ;) Dir und den Deinen auch ein frohes neues Jahr und alles Gute… The pirate who stole christmas Die Uniform erscheint mir auf einmal schrecklich unpassend, zum aller ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich nicht wohl in ihr. Irgendwie kann dieses Kleidungsstück nicht hierher gehören. Nicht an Bord eines Piratenschiffes und vor allem auch nicht in die Kabine eines Piratencaptains. Außerdem ist sie auch noch…beschmutzt, dreckige Piratenfinger haben ihre Spuren darauf hinterlassen. Deutliche Spuren. Stück für Stück fällt mein gewobener Schutzpanzer zu Boden und bald darauf stehe ich schutzlos in der fremden Kabine und kann nur schwerlich dem Drang widerstehen nach der Decke auf dem Bett zu greifen und mich darin einzuhüllen. Zumal ich mich auch beobachtet fühle. Aber, das ist vollkommener Unsinn. Warum sollte mich denn bitte jemand beim Umziehen beobachten? Noch nicht einmal Captain Jack Sparrow kann so verrückt sein, oder? Eigentlich hätte ich mir die Frage selber sehr gerne mit einem deutlichen „Ja“ beantwortet, aber mein gesunder Menschenverstand schüttelt dann doch vehement den Kopf und versucht mir zu verbieten die Worte „geistig gesund“ und „Captain Jack Sparrow“ in einem grammatikalischen richtigen Satz ohne Verneinung zu verwenden. Ich ertappe mich dennoch dabei, wie ich mich ein letztes Mal prüfend nach irgendwelchen geheimnisvollen und ungewollten Beobachtern umsehe, bevor ich schließlich dann doch auch noch meine Hose fallen lasse und dem Bett einen prüfenden, dennoch etwas misstrauischen Blick zuwerfe. Flöhe? Wanzen? Pirat? Was genau nun die schlimmste Vorstellung wäre, weiß ich selber nicht, aber dennoch sorgen die Möglichkeiten dafür, dass ich mich auf den Boden setze und das Bett als Rückenlehne verwende. Es ist zwar nicht die bequemste Position, aber sie rettet zumindest noch das letzte bisschen Anstand, das mir geblieben ist. Leider riecht das Bett nach Sparrow. Der Duft steigt mir direkt in die Nase und ich seufzte genervt, als die Erinnerungen an das Geschehen an Deck wiederhervorkommen und mich nun auch noch im Halbschlaf zu verfolgen beginnen. Wieso kann ich das nicht einfach vergessen? Gott, es war doch nur ein Pirat! --- --- Mit sehr weichen Lippen, woran ich nun wieder gezwungenermaßen erinnert wurde, als er mich geküsst…Nein, als seine Lippen die meinen berührt haben, um mich aufzuwecken. Ich hatte nicht einmal gemerkt, dass ich eingeschlafen war, aber mein schmerzender Rücken und meine eingeschlafenen Beine lassen mich vermuten, dass ich wohl eine ganze Weile in dieser ungemütlichen Position geschlafen haben musste. Auch die Augenringe des Piraten, dessen Gesicht sich nur Zentimeter von mir entfernt befindet, scheinen die Theorie zu stützen und ich muss mich wirklich zwingen, um nicht… sehr unangemessen zu reagieren. Wie? Ich weiß es selber nicht. Entweder zuschlagen. Oder ihn küssen. Wie bitte? Wo kommt denn dieser Gedanke bitte her? Ich will Jack Sparrow ganz sicher nicht küssen und es ist mir egal, dass er mir Frühstück mitgebracht hat und vollkommen übermüdet wirkt! Das Einzige, was mir in diesem Moment wirklich etwas bedeutet ist, dass er dieses Mal keine ellenlagen Sätze, sondern…zumindest für seine Verhältnisse…verständliche Wortaneinanderreihungen hervorbringt. Frühstück klingt aber erstaunlich gut und obwohl Sparrow im Raum ist, komme ich schließlich zu dem Schluss, dass keine Gefahr besteht und Sparrow weder über mich herfallen, noch mich vergiften will. Letzteres würde eh keinen Sinn machen, denn…Eigentlich macht hier nichts mehr Sinn. Ein Commodore frühstückt auf einem Piratenschiff. Zwieback. Früchte. Eier. Nicht gerade das Essen eines Gefangenen oder dass einer Geisel. Aber, mein Status ist, im Gegensatz zu dem meines Baumes, ja noch nicht geklärt, mit wem geht man auf ein Weihnachtsabenteuer? Mit einem Gast? Seinem Erzfeind? Ich will darüber nicht nachdenken und so suche ich nach einem eiligen Frühstück eine neue Beschäftigung und sehe mir die Kabine nun noch einmal genauer an. Sie ist erstaunlich ordentlich für einen Piraten. Und, ich finde erstaunlich wenige Dinge, von denen ich mit Sicherheit sagen kann, dass sie eigentlich anderen Leuten gehören. Dafür treffe ich auf einen übervollen Kleiderschrank, der mich aber eigentlich nicht wirklich wundert. Was sonst würde zu Jack Sparrow passen? Mich fröstelt es, immerhin stehe ich in meiner Unterwäsche hier und langsam wird es wirklich kühl. Meine Uniform besteht die kurze visuelle Überprüfung nicht und somit stoße ich sie nur kurz mit dem Fuß ab, nur um mich dann nach Alternativen umzusehen. Alternative Eins: Halbnackt herumlaufen. Alternative Zwei: Jack Sparrows Kleiderschrank. --- --- Ich bin verzweifelt und stehe nun in einer Hose und einem Hemd des Piraten in der Kabine. In Kleidungsstücken, die ich im Normalfall noch nicht einmal eines einzigen längeren Blickes gewürdigt hätte. Aber, hier war alles anders, deswegen drehe ich mich in der Tür auch noch einmal zu Sparrow um und betrachte ihn, aus sicherer Entfernung. Er sieht wirklich erschöpft aus, wie er da zusammengerollt liegt. Ob er wohl friert? Bevor ich den Gedanken noch beendet, oder eine Antwort darauf gefunden habe, haben mich meine Füße schon zum Bett zurückgetragen und ich knie neben dem Piraten. Der Mistelzweig hängt hoch über ihm und ich erlaube mir ein kurzes Schmunzeln, „Ich bin Euch noch etwas schuldig, Jack.“ Dann küsse ich ihn. Nur ganz kurz, dann löse ich mich wieder von ihm und suche nach etwas, um ihn zu zudecken. Ein weiches Fell am Fußende des Bettes scheint dazu geeignet und so ziehe ich es vorsichtig über den zusammengerollten Körper, bevor ich schließlich die Kabine verlasse und mich zögerlich an Bord der Black Pearl umsehe. „Hier Commodore, wischt das Deck.“, eine dunkelhäutige Frau drückt mir einen Wassereimer und eine Bürste in die Hand, bevor sie auch schon weitereilt und mich verdutzt stehen lässt. Ich kann die Blicke der Mannschaft auf mir ruhen fühlen, aber ich werde ihnen schon zeigen, dass ich kein nutzloses Gepäckstück bin, sondern arbeiten kann. Das verhindert wenigstens das Nachdenken. 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