Don't count on me, i do it again... von Yanthara ================================================================================ Kapitel 5: Part V ----------------- Die kalten, weißen Flocken tanzten im Wind umher. Immer hektischer, immer stürmischer. Er lag in seinem Bett und bekam von alledem nichts mit. Mit anderen Worten, ihn war das Schneetreiben mehr als nur egal. Er fühlte sich nicht wohl, da war diese Einsamkeit in ihm und um ihn herum. Die Musik, welche leise aus dem Nachbarzimmer zu ihm herüber drang, erinnerte ihn an seinen Ex-Freund. Vor allen aber an die letzten Worte von ihm. Ich war die letzten Monate nur noch aus Mitleid mit dir zusammen. Dieser simple Satz, die paar Worte brachten seine Welt damals zum einstürzen. Er hatte so vieles für ihn getan und dann so was. Er hatte sich nie beschwert darüber, dass er so wenig zurück bekam, auch nie darüber, dass er beim Sex nie auf seine Kosten kam und wenn er mal auf seine Kosten kam, dann gestaltete sich die Sache ziemlich schmerzhaft. Er hielt brav seinen Mund, fraß alles in sich rein und schnitt sich damit ins eigene Fleisch. Er verfluchte dieses Lied innerlich, weil er die Vergangenheit ruhen lassen wollte. Was kommen wird, die Zukunft, mit seinen jetzigen Freund war doch viel wichtiger. Er suchte im dunkeln nach dem Lichtschalter, nach dem er ihn gefunden hatte, schaltete er das Licht an und begann all die Stofftiere aus seinem Bett zu werfen. Bis auf drei Stück, die Wölfe Hollow und Krümel, und den Froschkönig. Er hielt kurz inne und schaute auf seine Hände, besser gesagt auf seine Ringe. Drei Ringe, wie immer, trotzdem stutze er kurz. Doch dann lächelte er einen Moment lang, denn er wusste, wer den fehlenden vierten Ring hatte. Sein Freund war in Besitz dieses Ringes. Er hatte ihn den Ring auf dem Bahnhof gegeben, weil sein Freund bei ihrem zweiten Treffen meinte, ihm gefiele der Ring. Darum gab er ihn den Ring, instinktiv, ohne weiter drüber nach zudenken. Er mochte den Tag, an dem sich alles geändert hatte und sie sich näher gekommen waren, auch wenn es total chaotisch her ging. Genauso sehr mochte er die Erinnerung daran, wie er ihn an diesem Wochenende am Bahnhof geküsst hatte. Hollow und Krümel hielt er fest im Arm, den Froschkönig legte er neben sich auf das Kissen. Und dann rollte er sich zusammen zu einen Knäuel. Ein Knäuel was leicht zitterte. Er zitterte nicht nur weil ihm kalt war, sondern auch weil er sich so unwohl fühlte. Es wäre ein leichtes für ihn gewesen, sich wieder etwas an zu tun, denn sein Taschenmesser lagt nur eine Armlänge von ihm entfernt. Doch als er einen Tag zuvor Blutspenden wollte, floss sein Blut nicht. Bestand also die Möglichkeit, das er nicht bluten könnte, wenn er das Messer nutzte? Aber es drängt ihn danach etwas zu tun, darum krallte er sich in Hollow und Krümel fest, presste sie weiter an sich, als würde eine unsichtbare Hand versuchen ihn die Beiden wegzunehmen. Er hatte Angst sie zu verlieren, nicht die Stofftiere, sondern eher die Menschen von denen er sie bekommen hatte. Er hatte die Erfahrung machen müssen, dass immer alle gehen, die ihn wichtig sind. Er wusste, dass sein Herz einen solchen Schmerz nicht mehr allzu oft mitmachen würde. Im Moment wünschte er sich nichts sehnlicher, als aus dem Zug auszusteigen, seine Taschen fallen zu lassen und zu seinen Freund zu rennen, in zu umarmen, ihn zu küssen, ihn einfach nur zu sagen, wie sehr er ihn vermisst hat. Aber er wusste das es bis dahin noch eine Weile dauern würde. Er wollte sich mühe geben, um bis dahin keinen Mist zu machen, er wollte einfach nicht mit neuen Narben vor ihm stehen. Doch fragte er sich, ob er nicht bei ihm neue Narben finden könnte. Auch wenn er deswegen nicht auf ihn sauer sein könnte, mit ihm schimpfen könnte oder sonst was. Würde es ihn doch in der Seele weh tun, neue Narben zu finden. Weil es ihn das Gefühl gab, als Freund zu versagen, nichts Wert zu sein, da er nicht mal ihn helfen konnte. Er würde sich dann wieder einreden, dass es nicht seine Schuld ist und er ihn oft genug Hilfe angeboten hatte. Oder tat er es sogar, weil es ihm schlecht geht? Der Gedanke daran, das er einen Teil dazu beigetragen haben könnte, das sein Freund neue Narben bekommt, beunruhigte ihn. Auch wenn sich sein zittern langsam legte und er ruhiger wurde, hatte er immer noch Tränen in den Augen. Und er hatte Angst, Angst wie ein kleines Kind. Er fasste den Entschluss, in Zukunft stark zu sein. Stark für die, die ihn brauchen. Seine eigenen Probleme, Gedanken und anderen Streitigkeiten wollte er hinten anstellen. Nicht zu letzt war es dass, was sein Ex ihn beigebracht hatte, stell deine Bedürfnisse, stell dich hinten an. Denn selbst seine Tiere waren dem Ex-Freund wichtiger als er. Und wie immer hatte er auch dazu kein Wort fallen lassen. Wäre er Held in einem Roman, wäre er ein einsamer Held. Er wäre einsam gekommen, um einsam zu fallen. Und als er seinen Schlaf endlich gefunden hatte, wachten die Dunkelheit und die tanzenden Schneeflocken über seinen Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)