Affair von Mona-Kaiba (Between friendship and love (Pokeshipping & Egoshipping)) ================================================================================ Kapitel 16: The promise ----------------------- Seine Sachen waren Blutbeschmiert, doch nicht ein Tropfen von dem Blut war sein eigenes. Es war ihres. Ihres und ein wenig wohl auch von dem Mann, der es gewagt hatte, auf sie zu schießen. Das dieser Kerl noch lebte, und im Gegensatz zu Firey auch keine Lebensgefährlichen Verletzungen aufwies, lag nicht etwa an Siberus Selbstbeherrschung, sondern viel mehr daran, dass Ash und einige anderen ihn mit aller Kraft von diesem widerlichen Kerl weggezogen hatten, noch bevor sein scharfes Schwert ihn lebensgefährlich verletzten konnte. Und nun waren sie hier, in dem kleinen Raum, in dem der Arzt der Stadt seine Patienten versorgte. Siberu selbst hatte sie hier her getragen und nur ihretwegen von dem Gedanken abgelassen, Rache zu nehmen - vorerst. "Es tut mir leid...", der Arzt wischte sich mit seiner Blutbefleckten Hand über die schweißnasse Stirn und blickte Hoffnungslos in die kleine Runde der Anwesenden. Neben Siberu, waren noch Ash, Misty, Fireys Großmutter Freya, der Schütze, die Frau des Schützen und der Sheriff der kleinen Stadt anwesend. Das der Angriff auf Firey nun schon einige Zeit her war, sah man deutlich daran, dass die Sonne ihren Aufgang mit den ersten Lichtstrahlen ankündigte. "Ich kann die Blutung einfach nicht stoppen, so lange die Kugel noch in ihrem Körper ist und mit meinen Mitteln hier, bin ich leider auch nicht in der Lage, die Kugel zu entfernen." Der Sheriff der kleinen Stadt, der ebenfalls unter denen gewesen war, die Freyas Haus in Brand gesetzt hatten, wurde bleich."H-Heißt das... sie wird sterben?" Das hatte er nicht gewollt. Als er mit den anderen den Angriff geplant hatte, hatten sie nie vor gehabt, jemand anderen als die Pokemon zu verletzten. Die Waffen hatten sie nur mitgenommen, um Firey und den anderen Angst zu machen und sich gegebenenfalls gegen Siberus Schwert wehren zu können. Es war niemals geplant gewesen, dass ein Mensch ernsthaft zu Schaden kommt. Er... er hatte doch nur diese elenden Pokemon von seiner Heimatinsel verbannen wollen. Seine Frau war schwanger, er hatte Angst gehabt um die Zukunft seines Kindes... er war sich sicher gewesen, dass er das richtige getan hatte. Wenn er gewusst hätte, wie das hier ausgehen würde, hätte er den Angriff auf Freyas Haus niemals organisiert. Hätte er doch nur auf seine Frau gehört. Doch nun war es zu spät, er konnte nichts anderes mehr tun als den jungen Schützen zu bewachen, den er mittlerweile in Handschellen gelegt hatte. Die Frau des Schützen trat einen Schritt hervor, Kreidebleich blickte sie den Arzt an. "Ich habe dieselbe Blutgruppe wie Firey! Ich kann ihr Blut spenden, wenn das Hilft!" Sie war eine der wenigen Frauen gewesen, die sich an dem Angriff beteiligt, allerdings immer eine friedliche Lösung gewollt hatten. Sie war es auch gewesen, die Firey hatte glauben wollen, dass sie das kleine Lavados mit genug Liebe würde aufziehen können, damit es auch die anderen Pokemon davon überzeugen konnte, dass nicht alle Menschen ihnen böses wollte. Es war ihr unerklärlich, wie ihr Mann nur auf das arme Mädchen hatte schießen können, nur weil sie dieses verdammte Ei bei sich getragen hatte. Sie selbst war früher einmal Pokemontrainerin gewesen und verstand beim besten Willen nicht, wie sich die Dinge nur in diese Richtung hatten entwickeln können. Im Grunde wollten sie doch alle dasselbe. Sie wollten in Frieden leben. Der Arzt schüttelte mit dem Kopf. "Das würde das unvermeidliche nur hinauszögern." Seine mintgrünen Augen blickten auf den schwachen Körper Fireys herunter, der neben ihm auf einem Untersuchungstisch lag. "Sie muss in ein Krankenhaus und zwar schnell! Nur so könnten wir sie noch retten. Aber... das einzige Krankenhaus in der Gegend, liegt auf der Zinnoberinsel und wie sollen wir die Erreichen? Selbst wenn unser Hubschrauber und unser Schiff noch unbeschadet wären, würden uns die Pokemon nicht einmal starten lassen." Aber die beiden Gefährte waren ohnehin schon vor einer Weile von den aggressiven Pokemon schwer beschädigt wurden. Ash, der in einem unbeobachteten Moment das Ei des Lavados zu seinem eigenen Ei in den Rucksack gelegt hatte, den er nach wie vor auf den Schultern trug, blickte den Arzt entschlossen an. Er würde hier ganz sicher nicht stehen bleiben und zusehen, wie Firey sterben musste. Es gab einen Weg, sie zum Krankenhaus der Zinnoberinsel zu bringen, da war er sich sicher. "Wir könnten sie doch mit unseren Pokemon transportieren, oder?" Sicherlich, dass würde etwas länger dauern und nichtmal halb so bequem sein, wie eine Reise mit dem Schiff, aber es war die einzige Möglichkeit die sie hatten. "Von den Risiken, eine schwer verletzte Patienten auf diese Weise zu transportieren einmal abgesehen... wie stellst du dir das denn vor, Junge? Die Pokemon werden euch das niemals erlauben! Das solltest du selbst am besten wissen! Deine Freundin und du, ihr wärt schließlich genau aus diesem Grund beinahe ertrunken und eure Pokemon sind schwer zu Schaden gekommen!" Der Arzt der Insel hatte an sich nicht viel mit Pokemonmedizin am Hut, aber nachdem was er über die Verletzungen der beiden Wasserpokemon gehört hatte, mit denen Ash und Misty hier her gekommen waren, konnte er sich in etwa Vorstellen, wie der Zustand der armen Wesen sein musste. Fassungslos blickte Misty den jungen Arzt an. Hatte er etwa schon aufgegeben? "Aber wir können sie doch nicht einfach sterben lassen!" Das kleine Jurob, das verängstigt in Mistys Armen lag, ließ einen kleinen Klageschrei hören, als es die Verzweiflung der jungen Frau spürte. Schwer atmend öffnete Firey ihre Augen und blickte geradewegs in die von Siberu, der nicht von ihrer Seite gewichen war, sondern die ganze Zeit Tapfer ihre Hand gehalten hatte. Kein Wort war mehr über seine Lippen gekommen, seid man ihn davon abgehalten hatten, den Schützen zu töten. "D-Das Ei...", hauchte die Beschützerin des Lavados. "Ist das verdammt nochmal alles, woran du jetzt denken kannst?", fragte Siberu fassungslos und die Hand, in der er die von Firey hielt, begann zu zittern. Sie war zum Tode verurteilt und alles woran sie denken konnte, war die Sicherheit dieses elenden Eis? Was ging nur in ihrem Kopf vor? Die Hüterin des Ei des Lavados erkämpfte sich ein schwaches aufheiterndes Lächeln. "Wenn... wenn ich nicht mehr bin... dann... du musst dich um das Ei kümmern, ja? Du... du musst es liebevoll groß ziehen, bis... bis es... den anderen Pokemon sagen kann... das es auch... noch gute Menschen gibt", ihre Stimme wurde schwächer und ihr Atem schwerer, es war schwer, ihre Worte überhaupt noch zu verstehen. "Du spinnst wohl!" Siberu drückte ihre Hand fester und versuchte sie so streng wie nur möglich an zu sehen. "Du wirst dich schön selber um das dumme Ei kümmern! Du wolltest es ja schließlich so unbedingt haben!" "Das geht nicht... und das... das weist du." Pure Verzweiflung stieg in die Augen des jungen Mannes mit dem Schwert. "Firey! Du wirst mich nicht verlassen, hast du verstanden?! Ich lasse dich nicht gehen! Ich brauche dich!", selbst seine Stimme hatte deutlich zu zittern begonnen, während er ganz offensichtlich gegen die Tränen ankämpfte. Er war dabei das Wertvollste in seinem Leben zu verlieren und er war vollkommen machtlos, irgendetwas dagegen zu tun, dabei gab es noch eine Möglichkeit sie zu retten, sie konnten sie nur nicht ergreifen, weil diese verdammten Pokemon... Die Tür wurde aufgeschlagen, gerade als ein verzweifeltes schluchzen von Fireys Großmutter zu hören gewesen war, welche blass auf einem Stuhl saß und sich den schmerzenden Arm hielt, auf den sie gefallen war, als der junge Mann, der auf ihre Enkelin geschossen, sie weggestoßen hatte. Der Arzt hatte sich den Arm später ansehen wollen, allerdings bisher noch keine Zeit dazu gehabt und Freyes schmerzender Arm, war im Moment ohnehin ihr kleinstes Problem. Alle anwesenden, die dazu imstande waren fuhren herum und blickte zur Tür in der nicht irgendeiner der Stadtbewohner stand, sondern ein Pokemon. Es war ein wildes Xatu welches einfach in den Raum eintrat, während es mit großen Augen angeschaut wurde. Sein Blick huschte kurz über die Anwesenden und blieb dann auf der alten Freya hängen. Gerade als der Scheriff der Stadt, der Mittlerweile keine Waffe mehr bei sich trug, versuchen wollte, das Pokemon zu verjagen, da er fürchtete, es wolle die Anwesenden angreifen, begannen die Augen des Xatu blau zu leuchten und wenig später taten es auch die sonst nussbraunen Augen von Fireys Großmutter, die sich aus ihrem Stuhl erhob und mit seltsamer Stimme zu sprechen begann. "Menschen, die ihr das Ei des Lavados beschützt, wir, die Pokemon haben euch in den letzten Tagen beobachtet und wollen euch einen Handel vorschlagen." "W-Was geht hier vor?", der Sheriff blickte die alte Dame schockiert an. "Was redet sie da? Und wie spricht sie überhaupt? Und ihre Augen... die sind sonst braun! Das ist doch nicht normal!" Offensichtlich, glaubte er die Antwort von Ash, Misty und Siberu erhalten zu können, welche im Gegensatz zu den anderen nicht sonderlich geschockt aussahen. Was er absolut nicht nachvollziehen konnte. Immerhin war gerade ein wildes und möglicherweise gefährliches Pokemon einfach in das Zimmer eingedrungen und hatte irgendetwas furchtbares mit der armen alten Freya angestellt. "Xatu Kontrolliert ihre Gedanken, um mit uns kommunizieren zu können", erklärte Ash kurz angebunden und blickte dann das Xatu wieder an, sie hatten wirklich keine Zeit irgendwelchen Pokemonfeindlichen Menschen zu erklären, wie und warum ein Pokemon manchmal die Kontrolle über die Leute übernahm. "Was ist das für ein Handel?" Die Zeit lief ihnen davon, und wenn dieser Handel Firey retten konnten, dann sollten sie ihn lieber schnell abschließen. "Wenn ihr uns das Ei des Lavados überlasst, dann werde wir dafür sorgen, dass ihr seine Wächterin sicher auf die Zinnoberinsel bringen könnt." "Einverstanden!", Siberu wusste ganz genau, dass Ash und Misty dem nicht so einfach zustimmen würden, aber er würde nicht zulassen, dass sie kostbare Zeit mit einer sinnlosen Diskussion verschwendeten. Er wusste, dass Ash das Ei hatte und er würde alles tun, um es zu bekommen, wenn er mit diesem unglückverheißenden Ding nur Fireys Leben retten konnte. "Nein", hauchte diese jedoch mit schwacher Stimme. "Es ist... wichtig, dass es... von einem Menschen groß gezogen wird. Es... es muss lernen können, dass... das es... das es auch noch gute Menschen... auf dieser Erde gibt." Natürlich war dem Mädchen mit dem roten Zopf klar, dass das Ei des Lavados in den Händen der Pokemon gut aufgehoben war, aber sie wusste auch, dass es von ihnen lernen würde, die Menschen zu hassen und das wollte sie nicht. "Bitte!", Firey setzte sich trotz ihrer Schwäche und Schmerzen und dem Protest des Arztes ein kleines Stück auf und blickte das Xatu flehend an. "Wir... wir können es zu einem... Pokemon groß ziehen... das... Pokemon und Menschen liebt und vertraut. Ich verspreche euch... es... es wird in guten... Händen sein. Bitte!" Keine Reaktion. "Bitte Xatu!", Ash trat einen Schritt auf das Pokemon zu und blickte es fast ebenso flehend an wie Firey. "Bitte Hilf uns, Firey zu retten! Ich verspreche dir, sie wird das Lavados zu einem guten Anführer für euch großziehen! Vertraut ihr! Sie liebt die Pokemon, sie wird euch nicht enttäuschen!" Er wusste, Firey gehörte zu den Menschen, die die Pokemon noch nicht aufgegeben hatten, die mit ihnen gemeinsam für den Frieden kämpfen und die Macht, die sie später möglicherweise einmal über das Lavados haben würde, niemals für die falschen Zwecke einsetzen würde. Sie war es mehr als nur wert, sich für sie ein zu setzen. Natürlich würde Ash auch für das Leben der meisten anderen Menschen kämpfen, aber dann würde er das sicherlich auf andere Weise tun. "Wir können den Menschen nicht vertrauen, sie sind böse." Misty trat nun neben Ash und blickte das Xatu mit ernster Miene an. "Das ist nicht wahr! Firey hat ihr Leben riskiert um dem Lavados bei zu stehen, als es gestorben ist und sie hat es auch jetzt wieder getan, um das kleine Ei dieses Lavados zu beschützen. Und sie würde es immer wieder tun! Nicht für sich, sondern für die Pokemon! Und klingt das nach einem Menschen, der böse ist?" "Firey ist verletzt wurden, weil sie einen euresgleichen beschützen wollte, ihr seid ihr etwas schuldig!" Siberu fand nicht, dass sie die Zeit für eine solche Diskussion hatten, aber er sah ein, dass sie anders vermutlich überhaupt nicht wegkommen würden, weil außer ihm offenbar keiner der wichtigen Anwesenden bereit war, dass dumme Ei heraus zu geben. Auch Pikachu, das neben Ash stand, begann nun auf das Xatu ein zu reden, natürlich in der Pokemonsprache. Doch das Flug und Psychopokemon schien unbeeindruckt, was Pikachu noch lange nicht dazu brachte, auf zu geben. Und auch das kleine Jurob in Mistys Armen begann nun Geräusche von sich zu geben, als wolle es mit dem Xatu sprechen. Es dauerte eine Weile, aber schließlich wirkte das Pokemon doch überrascht. "Sie haben versucht deine Mutter zu retten und dich nach ihrem tot bei sich aufgenommen und gepflegt? Das ist wirklich verwunderlich... Was habt ihr denn davon, Menschen?" Offenbar glaubte das Xatu, dass sie das Ei des Lavados nur aus eigennützigen Gründen beschützten, vermutlich weil es Macht bedeutete. Doch nun geriet die Meinung des Pokemon ins Wanken, denn was hatten die Menschen davon, dass Jurob bei sich auf zu nehmen? Hätten sie es ohne ihre Mutter gelassen, wäre es gestorben, getötet von den eigenen Artgenossen oder verhungert. Und was sollten die Menschen schon dagegen haben? Dieses kleine Baby war schließlich nichts Besonderes. Kein Pokemon, das Macht versprach. Es gehörte auch nicht unbedingt zu den Pokemon, die man als Trainer gerne für fragwürdige Kämpfe missbrauchte, weil es einfach nicht so stark war. Warum also? "Wir lieben die Pokemon! Wir brauchen keinen Grund, sie zu beschützen, wir tun das gerne, denn sie sind unsere Freunde!" Eine andere Antwort hatte wohl auch niemand von Ash erwartet. "Xatu! Wir wissen das es viele böse Menschen gibt, aber es gibt auch noch viele gute und einige von den bösen, sind gar nicht wirklich böse, sie haben nur Angst und wollen ihre Familien beschützen, so wie ihr das tut! Bitte Hilf uns, Firey zu retten! Und ich verspreche dir, mit eurer Hilfe werden wir alles tun damit nicht nur die Menschen, sondern auch die Pokemon wieder in Frieden leben können!" Und letzten Endes konnte sich Ash nicht vorstellen, dass die Pokemon irgendetwas anderes wollten, als den Frieden. In Ruhe leben zu können, wollte das nicht im Grunde jeder? Im Moment hatten sie einfach nur den falschen Weg gewählt, um dieses Ziel zu erreichen. "Also gut...", brachte Freya schließlich im Namen des Xatu hervor, welches kurz gezögert hatte. "Aber nur unter einer Bedingung..." ~*~ "Das ist also das Geheimnis, dass die Pokemonforscher so lange für sich behalten haben...", erkannte Drew, während Mrs.Ketchum den Fernseher ausgeschaltet hatte, mit dem sie und zwei von drei ihrer erst kürzlich eingetroffenen Gäste, die Pressekonferenz von Professor Eich angesehen hatten. Mittlerweile war diese beendet. Die Bombe war geplatzt und die Reaktionen hätten unterschiedlicher nicht ausfallen können. Jetzt blieb nur noch ab zu warten, was die Politiker nun tun würden. Wenn sie Pech hatten, hatten sie mit der Veröffentlichung dieser so lang geheim gehaltenen Forschungsergebnisse genau das Gegenteil von dem erreicht, was sie erreichen wollten. "Kein Wunder, die Risiken sind nicht von der Hand zu weißen." Drew erhob sich von der Couch und blickte aus dem Fenster, die Sonne war erst vor kurzem aufgegangen, keiner von ihnen hatte die letzte Nacht richtig geschlafen und wenn er das richtig verstanden hatte, dann hatten nicht nur er und Maike, sondern auch Mrs.Ketchum und Mariella noch nichts gegessen. Vielleicht sollte er für sie alle Frühstück machen? Das würde ihn ablenken und außerdem war er der Meinung, dass sie nur gestärkt an das ran gehen sollten, was sie vor hatten. "Mrs.Ketchum? Denken Sie, dass es Professor Eich recht ist, wenn ich seine Küche benutze?" "Natürlich. Aber was willst du denn da?", erkundigte sich Delia verwundert, doch dann wurde es ihr klar. "Ach du meine Güte! Ihr habt ja noch gar nichts gefrühstückt. Wartet! Ich mache euch etwas!" Normalerweise gab es immer etwas zu essen, wenn sich Ashs Mutter um Gäste kümmerte, aber der Tag war noch so jung und sie so nervös gewesen. Außerdem hatte sie nicht damit gerechnet, dass neben Mariella auch noch Drew und Maike so früh hier auftauchen würden. Sie war im Moment etwas überfordert, wenn sie ehrlich war. Maike stand nun ebenfalls auf und blickte Mrs.Ketchum mit einem beruhigenden Lächeln an. "Keine Sorge! Wir machen das Frühstück. Sie können sich in der Zwischenzeit etwas ausruhen." Auch wenn die Koordinatorin und ihr Freund ebenfalls nicht viel Schlaf bekommen hatten, war sich Maike sicher, dass Mrs.Ketchum um einiges erschöpfter war als sie und Drew. Man sah es Delia deutlich an und wer konnte es ihr verübeln? Immerhin war neben dem ganzen Stress wegen der Pokemon, auch noch ihr Sohn verschwunden. Aber um dieses Problem würden sie sich auch noch kümmern. "Vielleicht sollten Sie auch mal nach Mariella sehen", schlug Drew vor, kurz bevor er und Maike das Wohnzimmer in Richtung Küche verlassen hatten. "Als wir sie auf den Weg hier her getroffen haben, ging es ihr nicht so gut und ich finde, sie ist jetzt doch schon ziemlich lange im Bad verschwunden." Natürlich wusste der Koordinator durchaus, dass Frauen häufiger länger im Bad blieben, ohne das man sich deshalb Sorgen machen musste, aber da Ash's Freundin zuvor schon angedeutet hatte, dass es ihr nicht so gut ging, hielt es Drew für besser, doch mal nach ihr zu sehen. Das letzte was Ash gebrauchen konnte, wenn sie ihn in dem Chaos endlich gefunden hatten, war die Nachricht, dass es Mariella schlecht ging. Er würde so schon nicht begeistert darüber sein, dass sie nicht an dem Wettbewerb teilgenommen hatte, und das nur aus Sorge um ihn. Ashs Mutter nickte. Die Freundin ihres Sohnes hatte wirklich blass ausgesehen, als sie hier angekommen war und das sie sich fast sofort ins Bad zurück gezogen hatte, war sicherlich auch kein gutes Zeichen gewesen. Also entschloss sich Delia, den Rat ihrer Gäste an zu nehmen und folgte ihnen aus dem Wohnzimmer um dann in Richtung Bad ab zu biegen, wo sie ein paar mal an der Tür klopfte und Mariellas Namen rief, aber keine Antwort erhielt. Nach kurzem zögern entschloss sich Ashs Mutter kurzerhand, die Tür zum Badezimmer einfach einen Spalt zu öffnen und vorsichtig rein zu lugen. Mariella saß an die Wand gelehnt auf dem kalten Fließenboden und ihr Gesicht hatte noch etwas mehr an Farbe verloren. Tränen rannen ihr Gesicht nach unten, währen direkt vor ihr auf dem Boden etwas lag, das Mrs.Ketchum nach kurzem überlegen als einen Schwangerschafstest identifizierte. Als erstes überfiel Delia die Neugierde und ein kleiner Hauch von Freude. Sie würde vielleicht Großmutter! Gut, Ash war noch Jung und hätte vielleicht noch ein paar Jahre warten können, wenigstens bis er und Mariella verheiratet waren, aber heut zu Tage war ja sowieso alles ein bisschen anders und der Gedanke an ein kleines Baby in ihrem Armen, löschte fast jede Sorge um Ash's junges Alter fast vollständig aus. Okay, ein bisschen machte sich Delia doch Sorgen. Ash war nicht gerade... naja, jemand den sie sich als Vater vorstellen konnte. Er war sprunghaft und abenteuerlustig und sein Verantwortungsgefühl fing bei seinen Pokemon an... und hörte da auch im Grunde schon wieder auf. Mrs.Ketchum wusste nicht einmal, ob Ash überhaupt jemals Kinder wollte, er hatte nie über derartige Zukunftspläne gesprochen. Er sprach immer nur über seine Pokemon. Nun nicht mehr ganz so begeistert wie im ersten Moment, aber immer noch genau so neugierig, trat die Mutter des Pokemonmeisters der Maho-Region ins Bad ein und setzte sich neben Mariella, ohne auf das Ergebnis des Testes zu schauen. "Was ist denn los?", fragte sie ihre mögliche zukünftige Schwiegertochter dann. Mariella schluchzte, seufzte und murmelte zunächst ein paar Dinge, die Ash's Mutter nicht verstehen konnte, erst nachdem sie einmal tief Luft geholt hatte, brachte die Züchterin einen Satz zustande, den man auch verstehen konnte. "Das wird er mir nie verzeihen..." Mit dieser Aussage konnte Delia absolut nichts anfangen. Hieß das nun Mariella war schwanger oder hieß das, sie war nicht schwanger? "Was wird er dir nicht verzeihen? Und wen meinst du eigentlich? Ash?" Die Blondine blickte die Mutter ihres Freundes mit verheulten Gesicht und laufender Nase an. "Ich hab... ich hab die Pille vergessen... und ich hab ihn verführt. Ich... er wird denken, dass ich... es darauf angelegt habe, schwanger zu werden. Er wird glauben... dass ich ihn mit dem Baby an mich binden will. Er... er wird mich verlassen... er... wird mich hasse und... und das Baby... ich... ich kann es doch nicht alleine groß ziehen! Ich bin nicht so stark wie sie!" Als es noch nur theoretisch möglich gewesen war, dass sie schwanger sein könnte, war Mariella nur etwas beunruhigt gewesen, aber nun, wo auf dem Test ganz deutlich stand, dass sie schwanger war, war sie in Panik ausgebrochen. Es war ihre Schuld, dass es dazu gekommen war. Ash hatte sich immer darauf verlassen, dass sie die Pille nahm und sie hatte es vergessen und jetzt war sie schwanger. Und er wollte doch keine Kinder. Natürlich hatten sie nie darüber gesprochen, aber man musste sich Ash nur ansehen, um zu wissen, dass er niemals Vater werden wollte. Tröstend zog Mrs.Ketchum Mariella in eine mütterliche Umarmung und versuchte sie zu beruhigen. Gerne hätte Delia ihr gesagt, dass sie sich irrte und Ash sich sicher nach dem ersten Schock seiner Verantwortung stellen und Mariella sicherlich auch nicht gleich verlassen würde, nur weil sie mal einen Fehler gemacht hatte, der jedem hätte passieren können, zumal Verhütung ja nun wirklich nichts war, wofür allein die Frau verantwortlich war. Aber die Wahrheit war, das Ash's Mutter keine Ahnung hatte, wie ihr Sohn auf diese Nachricht reagieren und ob er zu seiner Verantwortung stehen würde. Ash war seinem Vater sehr ähnlich und dieser hatte auch nie zu seiner Verantwortung gestanden. Er war genau so ein Abenteurer gewesen, der ständig etwas erleben musste und Delia mit ihrem Sohn alleine gelassen hatte. Zuerst war er wenigstens ab und an noch zu Besuch gekommen, aber irgendwann war der Kontakt abgebrochen. Ash's Vater war einfach nie bereit gewesen, sein freies Abenteuerliches Leben als Pokemontrainer auf zu geben, nur um bei seinem Sohn sein zu können und obwohl Delia hoffte, dass Ash aus dem Fehlen seines Vaters eine Konsequenz gezogen hatte, war sie sich nicht sicher, ob ihn das davon abhalten würde, genau so rücksichtlos zu handeln wie er... ~*~ "Das ist doch einfach nicht zu fassen...", Siberu knurrte wütend, während die Wellen immer wieder gegen Ash's geschwächtes Wailord schlugen und salzige, kalte Spritzer in den Gesichtern und auf der Kleidung der vier Reisenden hinterließen. Es war ein stürmischer, unruhiger Morgen auf dem Meer. Der Wind und die Strömung waren gegen das Waillord und seine Passagiere und dabei lief ihnen nach wie vor die Zeit davon. "Wie konnten diese Idioten in das Schutzgebiet ein Wellnesshotel bauen wollen? Und wie konnten wir nichts davon merken?" Es war für Siberu und Firey völlig überraschend gekommen, als Xatu als Gegenleistung für die Sicherheit während ihrer Reise auf die Zinnoberinsel nicht nur verlangt hatte, dass das junge Lavados später einmal ausreichend Kontakt zu den wilden Pokemon würde haben können, sondern auch, dass die Baumaßnahmen am südlichen Rand der Insel sofort abgebrochen und nicht wieder aufgenommen wurden. Welche Baumaßnahmen? Aber für lange Erklärungen hatten sie keine Zeit gehabt. Sie hatten von Freya, die nicht nur Fireys Großmutter, sondern auch die Bürgermeisterin auf der kleinen Insel war, erfahren dass sie in einem Wald und Strandgebiet, dass eigentlich seid je her als Schutzgebiet galt, ein Wellnesshotel bauen wollten. Touristen anlocken, damit die Stadt etwas Geld bekam. Tze, auf Kosten der Pokemon. Kein Wunder das diese schon vor dem auftauchen der Wilderer so unruhig gewesen waren. Siberu hätte die alte Frau am liebten dafür geschlagen, dass sie die Erlaubnis für den Bau erteilt hatte, aber dafür war keine Zeit gewesen und im Allgemeinen schlug Siberu auch keine Frauen, schon gar keine alten. Misty seufzte. "Das ist nicht das erste mal, dass wir so etwas erleben. Wenn die Pokemon den Menschen den Lebensraum nehmen, dann ist das sofort ein schreckliches Verbrechen, aber wenn wir den Lebensraum der Pokemon zerstören, dann ist das natürlich in Ordnung." Die Arenaleiterin war ziemlich enttäuscht von Fireys Großmutter. Die alte Frau hatte nicht wie jemand gewirkt, der etwas gegen Pokemon hatte und den Lebensraum dieser wunderbaren Wesen leichtsinnig zerstören wollte. Aber offenbar hatten sie hier wieder einen Menschen getroffen, der die Anwesenheit der Pokemon nicht zu schätzen wusste. Noch ein Mensch mehr, der bei diesem schwierigen Kampf offenbar nicht auf ihrer Seite war. "Seit... meiner Großmutter nicht böse... sie wollte... wollte nur der Stadt helfen...", hauchte Firey, die in eine dicke Decke gewickelt in Siberus Armen lag. Der Arzt hatte alles getan, was er konnte. Er hatte ihre Wunde so fest wie es nur ging verbunden, ihr ein schmerzstillendes Mittel gegeben und auch eine Spritze, die Fireys Vitalfunktionen stabil erhalten sollten, so lange es möglich war. Aber bei einer solchen Reise, unter solchen Bedingungen, konnte man natürlich nicht erwarten, dass es ihr besonders gut ging und es lag auch noch ein ziemlich weiter Weg vor ihnen. Ash konnte nicht behaupten, dass er jetzt mehr Verständnis für diese Sache hatte. "Dafür hätte es doch sicher auch einen anderen Weg gegeben." Aber im Moment sollten sie wohl froh sein, dass Freya zugestimmt hatte, die Baumaßnahmen sofort zu beenden und das nicht nur das Xatu nun wegweißend über ihnen flog, sondern auch einige Jugong neben ihnen her schwammen, um sicher zu gehen, dass kein Pokemon sie angriff. Hoffentlich würden sie es noch rechzeitig schaffen... ~~~ Es tut mir so leid, dass ihr so lange warten musstet. Aber ich fange in Kürze ein freiwilliges soziales Jahr an und die Vorbereitungen dafür haben mich voll in Anspruch genommen. Und zu meinem Ärgernis bekommt ihr nun auch noch nur so ein lahmes Kapitel. Es tut mir leid, aber es hat einfach nichts besonders romantisches oder actionreiches mehr in das Kapitel gepasst. Manche von euch finden es vielleicht einfallslos, dass sich auf Lagunaisland eine ähnlich Geschichte abgespielt hat, wie schon damals in Pokemon, als man den Lebensraum der Tentacha und Tentoxa zerstören wollte, um dort ein Hotel (oder war es ein Vergnügungsparkt? O.o) zu bauen. Aber ich dachte mir, dass es durchaus passend wäre, diese Geschichte zu wiederholen, um zu zeigen, dass die Menschen nichts aus früheren Fehlern gelernt haben und um zu verdeutlichen, was die Pokemon dazu bringt, den Menschen nicht mehr vertrauen zu wollen. Es hat sich übrigens jemand als Betaleser gemeldet, allerdings möchte sie erst die alten Kapitel überarbeiten, um sich einen Überblick über die Story zu verschaffen und ich möchte ihr die Zeit dazu geben, weswegen dieses Kapitel noch nicht gebetat ist. Das nächste Kapitel ist dann aber bestimmt überarbeitet. Noch ein letzter Hinweis: Hier http://monasatlantis.tumblr.com/ könnt ihr ab und zu kleine Ausschnitt aus den neusten Kapiteln zu Affair oder einer meiner anderen FF lesen. Außerdem gibt es auch manchmal Szenen, die es in dieser Form nicht in die Story geschafft haben. Schaut doch ab und zu mal rein, wenn ihr wollt ^^ Edit aus aktuellem Anlass: Leute, wenn konstruktive Kritik nötig ist, dann ist sie nötig und ich bin dankbar dafür, aber überlegt euch bitte WIE ihr sie formuliert. Es gibt einen unterschied zwischen "Das klingt nicht gut, weil..." und "Das ist so scheiße, weil..." Wenn eure Kritik berechtigt ist, nehme ich sie gerne an, aber denkt bitte vorher über die Formulierung nach! Ansonsten: Danke für alle Kommentare und für die Konstruktive Kritik. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)