Affair von Mona-Kaiba (Between friendship and love (Pokeshipping & Egoshipping)) ================================================================================ Kapitel 13: Longing ------------------- Als Ash in den Keller kam, war es dort dunkel. Nur ein paar Neonlampen, die ihre besten Tage schon hinter sich hatten, gaben den Räumen ein fast schon unheimliches graues Licht. Selbst der Mond konnte ein Zimmer besser erhellen, als diese alten schmutzigen Lampen es taten. Aber immerhin war der Keller hier nur aus der Not heraus zum Pokemoncenter geworden, man konnte also auch nicht wirklich mehr erwarten. Im Grunde war es ihm ja auch egal. Er war schließlich zum Nachdenken hier herunter gekommen und dazu brauchte er kein Licht. Eigentlich hatte er das Haus ja verlassen wollen, aber der Gedanke an die aggressiven Pokemon, die draußen um diese Uhrzeit unterwegs sein könnten, hatte ihn abgeschreckt. Er hasste es, dass er Angst haben musste, vor den Wesen, die er doch eigentlich so sehr liebte, aber im Moment war das einfach das vernünftigste. Seufzend trat Ash in einen etwas größeren Raum, in dem ein Wasserbassin stand, welcher wirklich gerade groß genug war, dass Garados und Waillord darin Platz fanden. Die beiden Pokemon schliefen. Garados hatte seinen schweren, traktierten Kopf auf den kalten Boden abgelegt und Waillord trieb direkt neben ihm auf der Wasseroberfläche. Mit gesenkten Schultern lies sich Ash direkt neben Garados Kopf sinken und betrachtete das Pokemon eine Weile. Es würde auf seinen linken Auge nie wieder etwas sehen können, dass hatte ihnen Schwester Joy gleich gesagt. Misty hatte es mit Fassung genommen, Hauptsache er würde überleben, hatte sie gemeint... Ash konnte sich nicht helfen, aber er fühlte sich elend, beim Anblick der vielen Wunden, die die beiden Wasserpokemon aufwiesen. Es war seine Schuld gewesen, ganze egal, wie man es auch drehte und wendete, er hatte die Idee gehabt, sich den Nebel zu Nutze zu machen und er hatte auch darauf bestanden, den Plan aus zu führen, obwohl Gary skeptisch gewesen war. Er trug die volle Verantwortung, für das, was geschehen war. Auch dafür, dass sie Gary verloren hatten, ebenso wie Mistys geliebte Pokemon. Und nun saßen sie auch noch auf dieser Insel fest, ohne zu wissen, wie sie bis auf die Zinnoberinsel kommen sollten, wenn sie da überhaupt noch hin wollten. Aber selbst aufs Festland würden sie nicht so schnell wieder zurück kommen. Sie konnten nicht einmal Professor Eich anrufen und ihn um Hilfe fragen, denn auch auf dieser Insel waren alle Kommunikationsmöglichkeiten von den Pokemon zerstört wurden. Es gab also auch keine Möglichkeit, auf den umliegenden Inseln an zu rufen und nach Gary zu fragen und Mariella eine Nachricht hinterlassen, dass er ihr viel Glück für ihren Wettbewerb wünschte, konnte Ash auch nicht. Aber vielleicht war das auch besser so. Ash war sich nicht sicher, ob er in der Lage wäre, seiner Freundin ganz unbefangen Glück zu wünschen, nachdem was eben beinahe passiert wäre. Eigentlich war es ja nur ein Kuss gewesen. Nichts von Bedeutung. Ein kleiner Ausrutscher, hervorgerufen von den Ereignissen des Tages, die sich einfach überschlagen und ihn verwirrt hatten, unterstützt von der Müdigkeit und Erschöpfung die diese Ereignisse mit sich gebracht hatten... Wem wollte er hier eigentlich etwas vor machen? Sich selbst? Er hatte Misty nicht geküsst, weil er müde war, sondern weil er es gewollt hatte, weil es das war, was er schon vor fünf Jahren hatte tun wollen... nur war Gary ihm zuvor gekommen. Natürlich hatte er damals nicht bewusst daran gedacht, es zu tun, aber wenn er jetzt so genau darüber nachdachte, dann war da schon lange eine leise Stimme in seinem Kopf gewesen, die ihm zugeflüstert hatte, dass er Misty besonders gern hatte, sie mehr mochte als alle anderen seiner weiblichen Freunde, das er ihr nahe sein und sie berühren wollte. Aber er hatte diese Stimme ignoriert und nun saß er hier, musste bereuen dass er sie geküsst hatte, weil sie nicht die richtige war - nicht mehr. Mariella hätte dieser Kuss gehören müssen, sie hätte es sein müssen, die er aus eigenem Willen zärtlich berührt hatte... diese Frau liebte ihn so sehr, tat so viel für ihn und wie dankte er es ihr? Er verletzte sie. Immer und immer wieder. Verzweifelt fuhr sich Ash durch die Haare. Es war nicht nur Mariella, die er verletzt und enttäuscht... geradezu hintergangen hat, mit dem was er getan hatte. Es war auch Gary, sein bester Freund. Sie waren zusammen aufgewachsen, waren eine Zeit lang die größten Rivalen gewesen und obwohl es Ash damals nicht klar gewesen war, wäre er vielleicht nie soweit gekommen, in der Liga von Kanto, hätte Gary ihn nicht mit seiner Art immer wieder angespornt. Im Moment war ihre Freundschaft nichts weiter, als eine Erinnerung, weil etwas zwischen ihnen stand, was für sie beide unendlich wertvoll war, aber eigentlich hatte Ash sich vorgenommen, alles zu tun, um seinen besten Freund zurück zu bekommen und die Reise die ihnen bevorstand, wäre eigentlich die Gelegenheit gewesen... Aber der Plan, ihm zu beweisen, dass es keinen Grund gab, ihn zu fürchten, war definitiv gescheitert. Sicherlich, Gary wusste nichts von dem was geschehen war, würde vielleicht auch nie davon erfahren, aber vermutlich würde der Forscher trotzdem spüren, dass etwas war, zwischen seinem ehemaligen besten Freund und Misty. Diese Sache würde vermutlich immer zwischen ihnen stehen. Und es gab noch eine dritte Person, die Schaden von dieser Geschichte nahm und das war Misty selbst. Wie musste sie sich nun fühlen, da sie Ash's Kuss einen Moment lang erwidert hatte? Vermutlich hatte sie dasselbe Schlechte Gewissen wie er. Dachte an Gary, denn sie damit praktisch betrogen hatte, obwohl er sie offensichtlich sehr liebte und wahrscheinlich dachte sie auch an Mariella, die sich so bemüht hatte, ihren Freund wieder mit seinen alten Freunden zusammen zu bringen und dafür nun einen solchen Preis bezahlen musste. Ein leises knurren war zu hören und Ash erkannte, dass Garados seine Augen geöffnet hatte, wobei der Pokemonmeister einen Moment erschrak, als er sah, wie stark das linke Auge des Wasserpokemon beschädigt war. "Es tut mir leid" Ash streichelte Mistys ganzem Stolz den Kopf und blickte es eine Weile mit einem aufheiternden Lächeln an. "Und ich wollte mich bei dir bedanken. Du hast Misty beschützt und ihr damit vermutlich sogar das Leben gerettet. Vielen Dank dafür." Das Garados lies erneut ein leises knurren hören, bevor es seine Augen wieder schloss, dabei aber irgendwie zufrieden aussah. Noch immer wurde das Pokemon von Ash gestreichelt. "Ich weiß, ich habe nicht das Recht dazu, dich um einen Gefallen zu bitten, aber du musst unbedingt durchkommen Garados! Misty ist so stolz auf dich und sie hat doch meinetwegen schon all ihre anderen Pokemon verloren. Du darfst sie jetzt nicht auch noch im Stich lassen!" "Du bist so ein Dummkopf Ash." Überrascht schaute Ash auf, doch noch bevor er Misty richtig realisieren konnte, hatte sie sich bereits vor ihn auf den Boden gekniet und ihn geküsst. "Was machst du?", hauchte Ash zwischen diesem und dem nächsten Kuss. "Ich weiß nicht", war alles was sie erwiderte, bevor sie seine Lippen erneut mit ihren versiegelte... ~*~ Eine angenehme Brise kam Mariella entgegen, als sie endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Die Züchterin war mit einem Zeppelin zur Maho-Region geflogen, da dies der schnellste Weg gewesen war, aber so wirklich anfreunden konnte sie sich mit diesem Fortbewegungsmittel nicht. Am liebsten war sie ohnehin auf einem ihrer Pokemon unterwegs und wenn das nicht ging, dann bevorzugte sie ein Schiff, welches gemächlich über das Wasser fuhr. Normalerweise konnte sie sich allerdings auch Zeit lassen, aber das war dieses mal nicht der Fall, denn der Wettbewerb würde schon morgen Mittag stattfinden und es gab noch einiges vor zu bereiten. Im Moment wollte Mariella allerdings erst einmal nichts anderes, als sich auf die nächst gelegene Bank setzen und tief ein atmen. Ihr war schlecht und schwindlig und... sie hasste es einfach mit dem Zeppelin zu reisen. Auf dem Rückweg würde sie vermutlich doch das Schiff wählen, wenn da nicht wieder eine gewisse zeitliche Einschränkung wäre, immerhin hatte sie Ash und den anderen versprochen so schnell es geht wieder zu ihnen zu stoßen, wenn der Wettbewerb vorbei war. Allerdings war sie sich gar nicht wirklich darüber im Klaren, wie das gehen sollte, sie würde zwar nach Kanto zurück kommen - wenn sich die Lage dort bis dahin nicht extrem verschärft haben sollte - aber wie kam sie dann zur Zinnoberinsel? Immerhin hatten selbst Ash, Gary und Misty auf diese Frage noch keine Antwort gehabt, als sich ihre Wege getrennt hatten. Auf der anderen Seite hatte Mariellas Freund ihr gesagt, sie solle sich erst einmal ganz auf ihren Wettbewerb konzentrieren und sich keine Sorgen um ihn oder die Geschehnisse in Kanto machen. Aber das war leichter gesagt, als getan. Immerhin gab es keine Möglichkeit mit Ash in Verbindung zu treten, wenn er bereits auf der Insel war und somit wusste die Züchterin auch nicht, ob es ihrem Freund und den anderen beiden gut ging, oder nicht. Immerhin war die Reise doch nicht ungefährlich. Eigentlich bereute es Mariella auch schon, dass sie nicht gleich mit Ash gegangen war, es war ohnehin fraglich, ob sie sich wirklich würde auf den Wettbewerb konzentrieren können, wenn sie sich die ganze Zeit die Frage stellen muss, ob dem Pokemonmeister vielleicht etwas zugestoßen war. Und wenn sie mit sich selbst ganz ehrlich war, dann war sie ja nicht nur wegen dem Wettbewerb in die Maho-Region gereist, sondern auch, weil sie den Moment herauszögern wollte, in dem sie Ash sagen musste, dass etwas nicht eingetroffen war, was längst hätte eintreffen müssen. Der Gedanke daran, was das bedeuten könnte und wie ihr Freund reagieren würde, wenn er davon erfuhr, lenkte sie noch zusätzlich ab. Wie sollte sie da den Wettbewerb gewinnen? Zweifeln hob die Blonde den Kopf und blickte zu dem Zeppelin aus dem sie gerade gestiegen war. Es war bereits Abend, die meisten Leute in dem Gefährt schliefen schon und würden erst am nächsten morgen aussteigen. So lange würde der Zeppelin also noch hier bleiben. Sollte sie nicht vielleicht einfach wieder einsteigen und damit morgen früh sofort wieder zurück fliegen? Aber auf der anderen Seite... sie hatte Ash versprochen ihr bestes bei dem WB zu geben, für ihren Traum zu kämpfen so gut sie nur konnte, er wäre sicher enttäuscht, würde sie ihm erzählen, dass sie nicht einmal daran teil genommen hatte. Mit einem Seufzen erhob sich Mariella von der Bank, auf der sie sich ausgeruht hatte und machte sich auf den Weg zurück zum Zeppelin, wo sie noch bis zum Morgen schlafen würde und dann würde sie den Landeplatz verlassen und aufbrechen, zur nahe gelegen Stadt St.Tree, wo ihr Wettbewerb in einer großen Halle stattfinden würde, die die Züchterin bisher immer nur von weiten bestaunt hatte. Es war ihre große Chance, ihren Traum wahr werden zu lassen und Ash damit stolz zu machen, sie musste einfach ihr bestes geben und gewinnen... ~*~ Die Tür war kaum ins Schloss gefallen, da drückte Ash Misty schon dagegen und erneut entflammte ein zügelloser Kuss zwischen den beiden. Sie hatten absolut die Kontrolle verloren. Die Vernunft die Misty kurze Zeit zuvor noch dazu gebracht hatte, den Kuss zu beenden, bevor mehr daraus werden konnte, war verschwunden. Die Schuldgefühle die Ash gegenüber Mariella und Gary hatte, waren verdrängt. Es zählte nur noch dieser Moment. Das davor... Das danach... Alles völlig unwichtig! Später würden sie es bereuen, sich dafür schämen, sich dafür hassen... Aber nicht jetzt! Jetzt war ihnen alles egal. Die beiden waren völlig der Sehnsucht verfallen, die sich über all die Jahre in ihnen angestaut hatte. Sie hatten versucht einander zu vergessen, getrennte Wege zu gehen und ein neues Leben, mit einer anderen Person zu beginnen, aber sie waren gescheitert. Vielleicht hätten sie sich einreden können, dass es sich bei dieser Sache um eine rein Körperliche Sache gehandelt hat, die man getrost wieder vergessen konnte, aber reine sexuelle Anziehungskraft erklärte nicht die Leidenschaft mit der sie sich küssten, oder die Zärtlichkeit jeder Berührung, die sie austauschten. Ash und Misty waren so in ihrem Rausch gefangen, dass sie am nächsten Morgen vermutlich nicht einmal mehr wissen würden, wie sie ihre Kleider los geworden waren und es bis aufs Bett geschafft hatten. Sie würden sich nur noch an den erlösenden Moment der lang ersehnten Vereinigung erinnern... und an den Moment, in dem sie wieder richtig zur Besinnung gekommen waren, den Moment, wenn die Tränen der Schuld Mistys Wange berühren würden, der Moment, in dem der Zauber endgültig verflog... ~*~ Die Sonne war gerade erst dabei auf zu gehen und er gehört mit seinen ganzen Wunden auch eigentlich noch ins Bett, aber er konnte nicht schlafen, nicht ruhig da liegen und abwarten, wenn er nicht mit Sicherheit wusste, dass es seiner Freundin gut ging. Er musste einfach das Pokemoncenter verlassen und sich auf die Suche nach jemanden machen, der ihm helfen konnte. Das einzige Pokemon, dass offensichtlich an seiner Seite gewesen war, als Gary angegriffen wurde, war sein Tauboss, welches so schwer verletzt war, dass Schwester Joy es in eine Art künstliches Koma versetzen musste, damit es überhaupt eine Überlebenschance hatte und so konnte der junge Forscher es auch nicht fragen, ob Misty dabei gewesen war, als das passiert ist. Seine andere Pokemon hatten ihm die Frage auch nicht beantworten können. Aber Gary würde einfach keine Ruhe finden, wenn auch nur der Hauch einer Chance bestand, dass Misty womöglich in Gefahr war. So in Gedanken vertieft, bemerkte Gary nicht, dass die Augen eines wütenden Vulnona ihn fixiert hatten. Er spazierte einfach weiter, immer mehr in Richtung Strand. Dort hatte man ihn gefunden und wenn er hier auf der Insel überhaupt einen Anhaltspunkt finden würde, dann definitiv nur dort. Aber was erwartete er zu finden? Er wusste es nicht. Er wusste nur, dass er nicht tatenlos abwarten konnte. Erschöpft lies sich der junge Forscher auf einen Stein nieder, er hatte eine Gehirnerschütterung, hatte ihm der Arzt erklärt und ihm strengste Bettruhe verordnet und im Moment fühlte sich Professor Eichs Enkel auch so, als hätte er lieber im Bett bleiben sollen. Das Bild vor seinen Augen verschwamm immer mehr und ihm war so Schwindling, dass er das Gefühl hätte, er stände nicht auf festen Boden, sondern auf einem schwankenden Schiff. So wie er da jetzt saß, war er eine leichte Beute für all die Pokemon um ihn herum, dass sah das Vulnona offenbar genau so und daher setzte sie auch zum Angriff an, doch... "Himmelsfeger!" Ein greller Lichtstrahl erhellte einen Moment den Ort und als Gary langsam wieder begann klarer zu sehen, entdeckte er ein Vulona das auf dem Boden lag und sich gerade wieder aufrichtete und ein kleines Lavados, welches über den Vulnona flog und es bedrohlich anblickte. Es dauerte noch einen Moment, bis der Professor auch die Umrisse einer jungen Frau aus machte. Aber sie war zu weit weg und seine Augen zu schwach, er konnte sie nicht erkennen. Leider hatte er auch keine Gelegenheit mehr, sie zu fragen, denn ein weiteres Vulnona tauchte wie aus dem Nichts auf und griff ihn hinterrücks an... ~*~ Irgendwie war Pikachu irritiert. Sein Trainer und dessen gute Freundin gingen jetzt schon seit 20 Minuten nebeneinander her, ohne auch nur ein Wort zu sagen und auch schon beim Frühstück mit Schwester Joy und der alten Dame hatten sie sich angeschwiegen. Irgendwie war auch Ash's Freude darüber, dass sein gelber Begleiter wieder an seiner Seite war, verhaltener als erwartet gewesen. Das Pokemon wurde irgendwie das Gefühl nicht los, dass irgendetwas passiert war, von dem es nichts wusste. Verwundert, fast besorgt blickte Pikachu seinen Trainer an, doch mehr als ein beruhigendes Lächeln und eine Streicheleinheit bekam es nicht, während es wie üblich auf Ash's Schulter saß. Der kleine Wald, durch den Ash und Misty gerade gingen, lichtete sich langsam und schon bald waren aufgebrachte Stimmen zu hören, die die beiden Trainer dazu animierten, schneller zu gehen. Ihr Ziel war eine Höhle am anderen Ende der Insel, dort würden sie ein Mädchen vorfinden, die 17 Jahre alte Enkeltochter des alten Dame, welcher sie etwas zu Essen bringen sollten. Allerdings hatte die alte Dame gesagt, dass ihre Enkelin allein sein müsste, niemand außer ein Geheimnisvolles Pokemon würde bei ihr sein. Wo kamen dann aber all die Stimmen her? Es dauerte nicht lange, bis Ash und Misty ihren Zielort erreicht hatten, doch vor dem Höhleneingang hatte sich eine Traube von Menschen gesammelt, die alle durcheinander sprachen, so das die beiden Trainer erst näher treten mussten, um etwas zu verstehen... und zu sehen das die Menschen fast alle bewaffnet waren. Wer kein Gewehr oder eine sonstige handelsübliche Waffe hatte, der hielt eine Sense oder eine Mistgabel in der Hand, einer hatte sogar ein langes Eisenrohr bei sich. Zur Hölle, was ging hier vor sich? "Mach den Weg frei, Firey!" Nahe dem Höhenleingang stand ein Mann im Mittleren Alter, welcher mit erhobener Waffe vor einer jungen Frau stand, welche genau so aussah, wie die alte Dame ihre Enkelin beschrieben hatte. Ihr langes Feuerrotes Haar war zu einem geflochtenen Zopf gebunden, ihre braunen Augen strahlten die Entschlossenheit aus, die die alte Frau so Stolz gemacht hatte und der eher jungenhafte Körperbau der Rothaarigen entsprach dem, was Siberu über das Mädchen gesagt hatte, mit dem er unfreiwillig zusammen lebte. Allerdings war sofort klar, dass Firey nicht so schwach und hilflos war, wie sie aussah. Mit gespannten Bogen stand sie vor dem Mann und machte keinen Schritt zurück, obwohl immer mehr der Menschen ihre Waffen gegen sie erhoben. "Nein. Ihr werdet die Höhle nicht betreten!" Ein Schweißtropfen rolle über das Gesicht der jungen Frau mit dem Bogen in der Hand und selbst Ash und Misty, die etwas weiter hinten standen, konnten sehen das sie nervös war. Natürlich. Sie alleine hatte gegen diese Masse von Leuten keine Chance. "Firey, geh zur Seite! Wir wollen dir nicht weh tun!", knirschte ein etwas jüngerer Mann, der zwar ebenfalls eine Waffe trug, sie aber gesenkt hielt. Die angesprochene hatte Angst, dass konnte man ihr deutlich ansehen, aber man konnte auch sehen, dass sie entschlossen war, niemand in die Höhle zu lassen. "Das werdet ihr aber tun müssen, wenn ihr man mir vorbei wollt", verkündete sie daher schließlich auch. "Also schön... wenn du es so willst..." Zitternd entsicherte der Mann mittleren Alters seine Waffe, mit der er auf Firey zielte, doch er zögerte. "Ich würde die Waffe an deiner Stelle wieder sinken lassen!", ertönte plötzlich eine Stimme und wie aus dem Nichts erschien Siberu auf der Lichtung, bahnte sich einen Weg durch die Leute und stand schließlich mit gezogenem Schwert neben Firey. "Wenn du schießt, würde es dir Leid tun." Die Spitze von Siberus Schwert fand seinen Weg zur Kehle des jüngeren Mannes mit der gesenkten Waffe. "Dein Bruder soll doch nicht für deinen Fehler bezahlen müsse, oder?" "Irgendwie gerät das hier außer Kontrolle...", murmelte Ash, nachdem er sah, wie die Masse wieder unruhiger wurde, aber niemand auch nur daran dachte, sich von Siberus Drohung Angst machen zu lassen. "Ich finde, wir sollten diese Leute mal so richtig schocken... oder was denkst du, Pikachu?", der Schwarzhaarige schenkte seinem Pokemon ein alles sagendes Grinsen und das Elektropokemon trat seinem Trainer den Gefallen, indem es in die Luft sprang und einen Donnerblitz auf die Traube von Menschen niedergehen lies der sowohl Misty und Ash, als auch Firey und Siberu nur knapp verfehlte. Durchaus schockiert - und zwar im doppelten Sinne - gingen etliche der Leute auf die Knie und blickten sich überrascht um, während Pikachu gekonnt vor seinem Trainer auf dem Boden landete und die Leute mit Funken sprühenden Wangen ansah. "Da ist so ein Pokemonfreund!", rief einer der wenigen Männer, die sich irgendwie hatten auf den Beinen halten können. "Das sind bestimmt die beiden Neuankömmlinge, die Freya bei sich aufgenommen hat." "Die Alte macht uns nichts als Ärger", fluchte ein anderer, der gerade dabei war, sich wieder auf zu richten. "Ihr solltet euch da besser raus halten und von hier verschwinden!", warnte er Ash und Misty, bevor er sich zu Siberu umwandte. "Und was ist mit dir? Ich dachte, du hasst die Pokemon ebenso wie wir? Wieso beschützt du ES dann?" "Ich beschütze nicht ES"', war alles was der junge Mann mit dem Schwert erwiderte, bevor er Ash und Misty mit den Augen deutete, das sie ihm und Firey in die Höhle folgen sollten. Unsicher, ob die Menschen hier schon bereit waren auf zu geben, kamen die beiden Trainer der Aufforderung schließlich nach. "Glaubt ja nicht, dass ihr schon gewonnen habt! Ihr könnt ES schließlich nicht ewig beschützen!", rief der Mann im mittleren Alter den vieren nach, klang aber tatsächlich so, als würde er vorerst kapitulieren. Firey, die von Siberu dazu gedrängt wurden war, in die Höhle zu gehen drehte sich zu Ash und Misty um, nachdem der Rothaarige es endlich wieder ihr überlassen hatte, zu entscheiden wie schnell sie in welche Richtung gehen will. "Wer seit ihr eigentlich?" "Das können wir später klären.", Siberu hatte sein Schwert mittlerweile wieder in die Scheide zurück gesteckt und ging mit gemächlichen Schritten den relativ engen Gang entlang. Offenbar war das Ende der Höhle ihr Ziel. "Wieso hast du dich mit diesen Leuten angelegt? Dir ist schon klar, dass sie dich umgebracht hätten, wenn es hart auf hart gekommen wäre, oder?" Auch Fireys Bogen lag mittlerweile nur noch locker in ihrer Hand und der Pfeil war in den Köcher auf ihrem Rücken verschwunden, aber trotzdem machte sie noch ein angespanntes Gesicht. "Hätte ich sie hier rein gelassen, hätten sie Lavados getötet und das Ei zerstört." "Lavados?", platzte es sofort aus Ash und Misty, doch sie wurden überhört. Selbst in dem eher dämmrigen roten Licht, dass in der Höhle herrschte konnte man deutlich erkennen, wie der junge Mann mit dem Schwert die Hände zu Fäusten ballte. "Du solltest dir lieber Sorgen um dein eigenes Leben machen!" Es war, als wäre ihr gar nicht klar, in welcher Gefahr sie sich befunden hatte. Über die Hälfte der Stadtbewohner hatten ihre Waffe auf sie gerichtet gehabt, aber ihre einzige Sorge war das Leben dieses verdammten Pokemons? "Ich bin nicht so egoistisch wie du! Es ist meine Pflicht ihm zu helfen. Immerhin hat es viel für uns getan und dir hat es sogar das Leben gerettet!", wagte Firey ihren Mitbewohner zu erinnern. "Es ist mir egal was du machst, aber ich werde nicht zulassen, dass sie ihren Hass an Lavados aus lassen, wo es doch viel mehr derjenige ist, der die Pokemon davon abhält das Dorf an zu greifen." So langsam aber sicher war Misty genervt. Von ihr aus konnten sich die beiden streiten, bis sie schwarz wurden, aber sie täte nun doch gerne wissen, was hier vor sich ging. "Dürften wir fragen, was hier eigentlich los ist?", brachte sie daher auch gereizt hervor. Immerhin fand man nicht oft eine Horde bewaffneter Männer vor, die notfalls auch ihre Waffen gegen eine einzige junge Frau richten würden, nur um in irgendeine Höhle zu kommen. Die Antwort blieb aus, bis sie vier schließlich das Ende der Höhle erreicht hatten. Auf dem Boden in einem kleinen Nest aus Stroh und Zweigen lag ein Lavados dessen Feuer verblasst war. Es atmete unruhig und öffnete auch nicht die Augen, als die Besucher näher traten. Außerdem wies es hier und da einige Verletzungen auf. "Das hier, ist das lang gehütete Geheimnis von Lagunaisland", erklärte Siberu und deutet mit den Augen auf das schwache Pokemon. "Vor über 500 Jahren wurde die Stadt gegründet, von einem Forscherpaar, welches sich hier Uhrsprungs aufhielt, um das Verhalten von Pokemon zu studieren, die noch nie in Kontakt mit Menschen gekommen sind. Zu dieser Zeit ließ sich ein geschwächtes Lavados auf der Insel nieder. Es starb, doch zuvor hinterließ es ein Ei, um welches sich die beiden Forscher kümmerten, bis das Lavados geschlüpft und ausgewachsen war. Seit dem lebt hier ein Lavados, welches die anderen Pokemon auf dieser Insel als eine Art Anführer sehen. Die Forscher haben sich hier niedergelassen um bei dem Lavados bleiben zu können und andere Menschen kamen nach und nach hinzu. Aber niemand hat es je gewagt Preis zu geben, dass auf dieser Insel ein so seltenes Pokemon lebt", erklärte Firey, während sie sich neben das Nest auf den Boden kniete und das Vogelpokemon vorsichtig streichelte. "Nachdem die Wilderer hier waren, sind die meisten Menschen hier der Meinung, alle Pokemon müssten ausgerottet werden und Lavados bildet da keine Ausnahme." Siberu setzte sich ebenfalls auf den kalten Boden und lehnte sich mit den Rücken an die Wand. "Sie haben schon ein paar mal versucht in die Höhle zu kommen und es zu töten, aber Firey hat sich ihnen immer wieder in den Weg gestellt. Mittlerweile sind sie es so leid zu warten, dass sie auch immer weniger Skrupel haben sie zu verletzten, wenn sie dadurch endlich an Lavados kommen." Ash blickte das geschwächte Pokemon einen Moment fassungslos an. Als er seine Reise begonnen hatte, hieß es noch, dass die drei Vogelpokemon zu denen Lavados gehörte einmalig waren. Mittlerweile hatte man zwar herausgefunden, dass das so nicht stimmt, aber trotzdem waren diese Pokemon unglaublich selten. Würde man versuchen diese Art aus zu rotten, dann wäre das ein Kinderspiel. Aber eine Welt ohne Lavados, Arktos und Zapdos konnte und wollte Ash sich nicht vorstellen. "Also haben die Wilderer das Lavados so zugerichtet? Oder waren es eure Leute?", erkundigte sich der Pokemonmeister schließlich interessiert. Er musste wissen, wer diesem armen Pokemon das angetan hatte. "Naja...", begann Firey und blickte Siberu etwas unsicher an, der seinen Blick senkte. "Das Lavados ist schon sehr alt. Es war schon schwach, bevor die Wilderer hier auftauchten. Aber bei dem Kampf da..." Offensichtlich zögerte die Rothaarige die Geschichte näher zu erläutern. Ihr Blick ruhte die ganze Zeit auf Siberu, als hätte er etwas damit zu tun und offensichtlich hatte er das wirklich, denn völlig unerwartet erhob er sich und verließ die Höhle ohne ein weiteres Wort zu sagen, doch niemand hielt ihn auf. "Hat er es etwa so zugerichtet?", wagte Ash zu vermuten. Er wurde aus diesem Jungen nicht schlau. Er sah zwar nicht aus wie einer, der Pokemon so liebte wie der Schwarzhaarige es tat, aber eigentlich wirkte er auch nicht wie jemand, der diese besonderen Wesen hasste, wie es der Mann mit der Waffe eben noch behauptet hatte. Firey zögerte, bevor sie schließlich nickte. Zum ersten mal öffnete auch das Lavados seine Augen und blickte die junge Frau vertrauensvoll an. "Aber es war keine Absicht. Er war nur so wütend und verzweifelt..." Nachdem das schwache Feuerpokemon seinen Kopf auf den Schoss der Rothaarigen gelegt hatte seufzte sie und blickte in Richtung Höhlenausgang. "Siberus Eltern liebten die Pokemon über alles und als die Wilderer kamen, haben sich die beiden ihnen in den Weg gestellt. Aber die Wilderer hatten keine Skrupel erst die Pokemon der beiden und dann die beiden selbst zu erschießen." "Sie haben Menschen getötet?", platzte es fassungslos aus Misty. Es war ja nicht so, dass es nicht schon schlimm genug war, dass die Wilderer gedankenlos Pokemon abschossen, als wäre das nur irgendein Bedeutungsloses Spiel, aber jetzt hatten sie auch noch Menschenleben auf dem Gewissen? Wie weit würden diese Leute noch gehen? Die Hände des Mädchens mit dem Bogen ballten sich zu Fäusten. "Siberu hat sich den Wilderern in den Weg gestellt, nachdem seine Eltern ums Leben gekommen waren, aber sie erschossen auch seine Pokemon und nachdem er einen von diesen Leuten mit seinen Schwert verletzt hatte, wollten sie auch ihn töten. Lavados kam zum Glück noch rechtzeitig, um sie in die Flucht zu schlagen. Aber... Siberu war völlig außer sich. Er hat mit seinem Schwert um sich geschlagen und hat dabei auch Lavados verletzt. Er hat geschrien, dass er alle hassen würde, egal ob Menschen oder Pokemon und wer weiß was noch passiert wäre, wenn ich ihn nicht hätte beruhigen können." "Diese verdammten Wilderer!", fluchte Ash und schlug mit seiner Faust gegen die Steinwand. Es schmerzte, aber das war ihm egal... ~*~ Als Gary seine Augen öffnete, blickte er direkt in die grünen Augen einer jungen Frau, auf dessen Schoss sein Kopf offenbar gebettet war. "Was ist passiert?", brachte er verwirrt hervor und setzte sich langsam auf. Offensichtlich befand er sich in einer Höhle nahe am Strand, denn er konnte das Wasser rauschen hören. "Du bist in das Territorium der Vulnona eingedrungen und sie haben dich angegriffen", antwortete die Frau mit den langen blonden Haaren und erhob sich von dem kalten Steinboden auf dem sie bisher gesessen hatte. "Die Pokemon hier sind eigentlich nur dann aggressiv, wenn sie gerade ihre Jungen groß ziehen, aber seit dem Angriff der Wilderer halten sie alle Menschen für Feinde." Und wer konnte es ihnen schon verübeln? "Hast du mich gerettet? Ich glaube... hab habe ein Lavados gesehen, war das deines?" Gary legte eine Hand an seine Schmerzende Stirn und erneut fühlte er eine warme klebrige Flüssigkeit an seinen Fingern. Als er seine Hand anblickte, entdeckte er, dass es Blut war. Seine Platzwunde musst sich wieder geöffnet haben. Die Frau nickte und reichte Gary die Hand um ihn auf zu helfen. "Mein Name ist Amber. Aber eigentlich müsstest du mich bereits kennen. Ich habe vor fünf Jahren ein Praktikum bei deinem Großvater gemacht." Jetzt wo sie es sagte, kam sie Gary tatsächlich irgendwie bekannt vor und auch wenn er ihren Namen hörte klingelte irgendetwas bei ihm, aber sein Kopf schmerzte zu sehr, als das er darüber großartig nachdenken konnte. "Es tut mir leid." "Naja, wir haben uns ja nicht oft gesehen und du scheinst im Moment ohnehin etwas verwirrt zu sein, ich nehme es dir also nicht übel", winkte Amber lächelnd ab. "Aber ich denke, ich sollte dich dringend ins Pokemoncenter bringen, so wie du aussiehst, brauchst du dringend einen Arzt. Eigentlich gehörst du ja ins Krankenhaus, aber in deinem Zustand wäre es viel zu gefährlich bis dort hin zu gehen... außerdem würden wir das Territorium der Magmar dabei betreten und die sind noch unfreundlicher als die Vulnona...." Seit die Wilderer hier waren, hatte sich eine Menge zum negativen verändert. "Wilderer?" In Garys Kopf pochte es immer stärker, als würde jemand versuchen sein Gehirn von innen mit einem Hammer zu bearbeiten. "Ich verstehe das alles nicht." Aber irgendwie hatte er das Gefühl um Grunde zu wissen, wovon sie sprach, doch er konnte sich einfach nicht erinnern. Ein Kreischen war zu hören und wenig später landete ein kleines Lavados in der Höhle, welches ein zusammen gerolltes Blatt Papier in seinem Schnabel hielt. "Danke Lavy", Amber nahm das Papier entgegen, rollte es auf und überflog den Inhalt. "Ich hatte eine Nachricht zum Pokemoncenter gesendet, dass ich bald mit einem verwundeten jungen Mann zu ihnen kommen würde. Aber so wie es aussieht, haben sie schon mit dir gerechnet." Gary nickte. "Ich war gestern schon dort. Aber ich habe es nicht mehr ausgehalten... ich brauchte frische Luft und... und ich suche meine Freundin..." Wenn sein Kopf nicht bald aufhörte zu schmerzen würde er keinen zusammenhängenden Satz mehr zustande bekommen. "Ist das... dein Lavados?" "So kann man das sagen." Aber mehr wollte Amber im Moment offenbar noch nicht preis geben. "Ich war einige Zeit bei den Orange Inseln und bin erst vor einigen Tagen zurück gekehrt nach Kanto. Ich wollte eigentlich nach Lagunaisland, um meiner Familie von meiner Entdeckung zu berichten... aber auf den Weg dort hin ist unser Flugzeug angegriffen wurden und wir mussten hier notlanden. Seit dem sitze ich hier fest. Und ich nehme an, du bist auch nicht ganz freiwillig hier." "Ich weiß nicht..." Gary trat zum Höhlenausgang und erblickte, wie er erwartet hatte, nicht weit weg das Meer. "Ich hatte einen Unfall und kann mich nicht erinnern, warum ich hier bin oder was passiert ist. Aber ich..." Er stockte. "Was ist denn?" Amber trat neben ihn und folgte seinen Blick. "Da liegt etwas. Ist das ein Rucksack? Und... ein Enton?" Kaum das die junge Frau sich entschlossen hatte, mal nach zu sehen, war Gary auch schon los gestürmt. Fast erstaunlich wie schnell er in seinem Zustand laufen konnte. "Hey warte! Die Garados brüten hier ganz in der Nähe! Du kannst nicht einfach so los rennen!", rief die Blonde ihm noch nach, aber da hatte er bereits den Rucksack und das Pokemon erreicht. Und es bestand kein Zweifel, dass war Mistys Rucksack und das war mit Sicherheit auch ihr Enton. "Enton! Enton, kannst du mich hören?" Gary schüttelte das völlig erschöpfte Pokemon, welches mit jedem mal Schütteln immer mehr Wasser spuckte. "Enton! Wo ist Misty? War sie bei dir?" Der junge Forscher wusste nicht, ob er wirklich eine Antwort erwartete oder ob er einfach nur darauf hoffte, dass Misty auch irgendwo hier war, ihn hören und dann rufen würde. Aber nichts dergleichen geschah. Amber trat an Gary heran und blickte Enton kurz an. "Das Pokemon muss schnell ins Pokemoncenter und du auch, also komm!" Sie schnappte sich das Enton, weil sie wusste, dass Gary im Moment zu schwach war es zu tragen und zog den jungen Forscher dann mit sich, welcher es gerade noch schaffte, auch den Rucksack an sich zu nehmen... ~*~ "Wir haben uns verlaufen. Ich fasse es nicht! Wir haben uns in diesem kleinen Wald tatsächlich verlaufen!", fluchte Misty und blickte sich um. Aber was erwartete sie zu sehen? Sie waren in einem Wald, rings um sie herum gab es nur Bäume, Sträucher und Ash, der sie mal wieder erst in diese Situation gebracht hatte. "Jetzt reg dich nicht auf! Wir finden hier schon wieder raus. Du hast doch eben gerade gesagt, dass es nur ein kleiner Wald ist. Früher oder später finden wir schon zurück in die Stadt." Wobei Ash im Moment sagen musste, dass es keinen Unterschied machte, ob ein Wald groß oder klein war, wenn man mittendrin steckte. "Ich denke... wir sind von da gekommen!", versuchte er dennoch sich zu orientieren und zeigte in irgendeine Richtung. "Das hast du schon vor einer halben Stunde gesagt und rate mal, wo wir dann gelandet sind!" Wieder an der Höhle des Lavados, von der sie gekommen waren. Sie hatten sich dort zwar von Firey eine genaue Wegbescheibung geben lassen, aber geholfen hatte das irgendwie auch nicht. "Hast du nicht neulich noch gesagt, du vermisst es, dich wegen mir zu verlaufen? Hier hast du deine Nostalgie", erwiderte Ash halb amüsiert, halb genervt. Wieso musste sich Misty nur so aufregen? Immerhin hätten sie es wirklich schlimmer treffen können. Es war schließlich weder eine Horde Bibor hinter ihnen her, noch waren sie am Verhungern. Es war also alles nur halb so schlimm. "Ich gebe dir gleich mal Nostalgie!", platzte es aus Misty, die in ihrer Wut Ashs Gesicht besonders nahe gekommen war, damit er auch definitiv merkte, wie ernst sie das meinte, doch schnell bereute sie es wieder und nahm hastig Abstand. "Vielleicht ist das ja unsere Strafe...", seufzte sie schließlich und lehnte sich an einen Baum. "Nein. Das wäre zu harmlos. Die Strafe die wir erhalten, wird wesentlich grausamer." Ashs Blick ruhte auf seinem Pikachu, welches sich mit zufriedener Miene vor einen kleinen Beerenstrauch gesetzt hatte und die Beeren nun begeistert in sich rein stopfte. Allerdings waren seine Ohren gespitzt. "Warum bist du eigentlich in den Keller gekommen?" Mistys Schultern schoben sich nach oben. "Ich weiß nicht... Ich denke, ich hatte denselben Gedanken wie du. Ich wollte bei meinem Pokemon sein und etwas nachdenken." Sie hatten einfach nicht in diesem Zimmer bleiben können, sie hatte einen Ort zum Nachdenken gesucht und unter diesen Umständen war raus gehen einfach keine Option gewesen. Aber kaum das sie in den Keller gekommen war, hatte sie Ash entdeckt und noch bevor sie wieder gehen konnte, hatte sie gehört, was er gesagt hatte... "Hör mal..." Ash trat vor sie und blickte sie von oben her an. "Können wir so tun, als wäre das nie passiert? Ich... ich meine... es war toll und ich wollte es, aber... Mariella und Gary... Ich will ihnen einfach nicht weh tun." "Denkst du ich will das? Glaubst du im Ernst, nach allem was Gary in den letzten fünf Jahren für mich getan hat, will ich mich vor ihn stellen und ihm sagen müssen, dass ich mit seinem besten Freund geschlafen habe? Das würde er mir nie verzeihen und ich will ihn nicht verlieren!" Obwohl sie sich nicht klar war, ob sie wirklich noch mit ihm zusammen sein wollte. Wenn sie ganz ehrlich war, fühlte sie sich wesentlich stärker zu Ash hingezogen, als sie es bisher zugeben wollte. Ash nickte. Er konnte verstehen was sie meinte. Er würde den Anblick von Mariellas enttäuschtem Gesicht auch nicht ertragen können. Zwar war Mariella der Typ Mensch, der so bedingungslos liebte, dass sie ihm diesen Seitensprung verzeihen würde. Aber trotzdem... er wollte sich gar nicht vorstellen, wie sie sich fühlen würde, würde sie wissen, dass er so bereitwillig mit Misty geschlafen hatte, während er Mariella so oft es ging abwies, wenn sie mit ihm schlafen wollte. "Dann würde ich sagen... wir sind uns einig?" "Ja. Wir behalten das für uns. Ich denke, dass ist okay, so lange wir uns einig sind, dass es nicht noch einmal passiert und... das es nichts weiter bedeutet hat." Wobei letzteres definitiv gelogen war, zumindest bei ihr. Ihr hatte es eine Menge bedeutet, aber sie verdrängte das lieber. Es war besser so. Ash nickte nach kurzem zögern. "Gut." War es gut? Nein, dass war es nicht, aber es war das Beste. "Also schön, dann lass uns jetzt gehen!" Nachdem auch Misty noch einmal mit einem Nicken zugestimmt hatte, rief der Pokemonmeister sein Pikachu zu sich und die drei gingen weiter... ~~~ Bitte vergesst nicht, das © für die Charaktere Siberu und Firey geht an (unter Deviantart auch bekannt als Green-najotake), die so freundlich war mir zu erlauben, ihre Charaktere aus der Geschichte Himitsu no Mahou (hier zu finden: http://himitsu.judgement.at/) für einige Kapitel als Gäste in diese Story auf zu nehmen. Wie immer sind natürlich Kommentare und konstruktive Kritik gerne gesehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)