Affair von Mona-Kaiba (Between friendship and love (Pokeshipping & Egoshipping)) ================================================================================ Kapitel 2: Jealous ------------------ Gut zwei Stunden hatte diese verfluchte Zeremonie gedauert. Ash war jetzt noch schlecht von Rockos theatralischen und tränenreichen Zusammenbruch, als dieser Solidad noch einmal seine Gefühle näher erläuterte. Solidad selbst hatte die Erläuterung ihrer Gefühle zum Glück etwas kürzer gefasst und auch der gefühlsreiche Zusammenbruch fehlte bei ihr gänzlich. Dafür jedoch hatte der Priester, der die beiden getraut hatte, ewig lange gebraucht, um seinen Text vorzutragen. Nun war das Schlimmste zum Glück überstanden und sie waren zu dem entspannten Teil übergegangen, nämlich dem Essen. Die Hochzeitstorte sah zwar furchtbar kitschig aus mit den vielen Marzipanröschen und außerdem war sie auch extrem süß. Aber Ash konnte damit leben, ganz im Gegensatz zu Mariella, die ihre Torte lieber mit Pikachu teilte, welches auf ihrem Schoß saß und sich die Torte ebenso schmecken ließ wie Ash. In der ganzen Zeit hatte Ash total vergessen, darüber nachzudenken, was er erst vor kurzem für eine erschreckende Entdeckung gemacht hatte. Er war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, nicht einzuschlafen oder sich nicht an den riesengroßen Stücken Torte zu verschlucken, welche er verschlang, als über Gary und Misty nachzudenken. „Na, was denkt ihr, wer der Nächste ist?“, hörte Ash plötzlich eine der Fragen, die er bei solchen Feiern am meisten hasste. Wieso sollte es jemanden ernsthaft interessieren, wer als Nächstes so ein kitschiges Theater abziehen würde? Doch zu Ashs Überraschung blickten fast alle Anwesenden ganz gespannt zu Rocko, welchem diese vermeintlich überflüssige Frage gestellt worden war. „Hm...“ Rocko lehnte sich grübelnd etwas zurück. Sie saßen alle an einer großen Tafel und Rocko und Solidad saßen so, dass jeder sie gut sehen konnte und so entging Rocko auch sicher nicht, dass alle Blicke gespannt und teilweise auch erwartungsvoll auf ihm lagen, es schien fast so, als würde er das sogar etwas genießen. Bevor Rocko jedoch zu seiner Antwort ansetzen konnte, war Max schon aufgesprungen und verkündete mit erhobener Kuchengabel: „Ich denke, dass Misty und Gary die Nächsten sind!“ Ash hatte Mühe, sich nicht an seinem Stück Torte zu verschlucken, während die Gäste anfingen, wild über das junge Paar aus Azuria City zu diskutieren. Äußerlich gaben die beiden wirklich ein schönes Paar ab, wie sie da so eng beieinander saßen, aber charakterlich schienen die beiden doch recht unterschiedlich zu sein. Auch was die Interessen anbelangte fiel es recht schwer zu glauben, dass die beiden zueinander passen würden. Ashs Blick landete augenblicklich bei den beiden Menschen, die er einst seine besten Freunde genannt hatte. Gary legte gerade einen Arm um Misty und flüsterte ihr etwas ins Ohr, worauf sie nur verlegen lächelte. Ob er ihr gerade gesagt hatte, dass sie wirklich bald heiraten könnten? Ash wollte eigentlich gar nicht darüber nachdenken, denn ihm behagte der Gedanke nicht, dass er demnächst Gast auf ihrer Hochzeit wäre und er wusste, dass das nicht nur daran lag, dass er Hochzeiten prinzipiell nichts abgewinnen konnte. „Die beiden sind wirklich ein hübsches Paar“, lächelte Mariella ganz plötzlich und löste Ashs Blick sofort von Gary und Misty. „Wieso glaubst du das?“, wollte er wissen. „Du kennst sie doch gar nicht.“ Dass dieser Umstand seine Schuld war, weil er es immer vermieden hatte, seine alten Freunde wieder zu treffen, spielte für ihn im Moment keine Rolle. „Das stimmt, aber ich finde die beiden sehen so aus, als würden sie gut zusammen passen. Außerdem scheinen sie glücklich miteinander zu sein“, erklärte Ashs hübsche Freundin ihre Ansicht, während sie mit verträumten Blick beobachtete, wie Gary und Misty sich von der Tafel erhoben und etwas in dem großen Garten spazieren gingen. Ash wollte gerade erwidern, dass das völliger Unsinn war, immerhin konnte man kaum an Äußerlichkeiten erkennen, ob ein Paar zueinander passte oder nicht, als Solidad verkündete, dass sie doch eher glaubte, dass Drew und Maike die Nächsten wären. Die beiden waren etwas verblüfft darüber, denn dass sie zusammen waren, hatten sie niemanden wissen lassen, doch Solidads geschultem Auge entging natürlich nichts. „Ich geh mir mal etwas die Beine vertreten“, verkündete Ash mit einem Seufzen, während die meisten Gäste sich über die hochroten Köpfe von Drew und Maike lustig machten. „Willst du, dass ich mitkomme?“ Eigentlich hätte Mariella lieber weiterhin den Gesprächen hier an der Tafel gelauscht, aber sie wollte auch nicht, dass Ash hier alleine durch die Gegend spazierte, wenn er gerne Gesellschaft gehabt hätte. Doch Ash schüttelte den Kopf, während sein Pikachu auf seine Schulter sprang. „Nein, schon gut. Bleib nur hier und debattiere mit den anderen darüber, wie lange es dauert, bis Rocko und Solidad ihr erstes Kind bekommen.“ Er zwinkerte ihr kurz zu, um ihr zu zeigen, dass er wusste, dass sie diese Gespräche mochte und dass er sie dabei nicht störten wollte, bevor auch er sich von der Tafel entfernte, an der Maike und Drew gerade ins Kreuzverhör gerieten. Mit den Händen in den Hosentaschen und gelangweiltem Blick spazierte Ash durch den großen Garten. Ob es irgendeine Möglichkeit gab, das Fest früher zu verlassen? Am besten noch, bevor es an das Tanzen ging? Vielleicht sollte er ja eine Magenverstimmung vorspielen, erzählen das Pikachu sich noch erholen musste, immerhin war er vor Kurzem noch sehr krank gewesen, oder... Wie angewurzelt blieb Ash plötzlich stehen, völlig vergessend, woran er gerade noch gedacht hatte, bei der Szene, die sich ihm eben offenbarte. Gary und Misty, die an einen Baum lehnten und sich leidenschaftlich küssten, während Garys Hände offenbar versuchten, jeden Teil von Mistys Körper in kürzester Zeit zu berühren. Die beiden sahen so aus, als würden sie jede Minute übereinander herfallen. Die Träger von Mistys Kleid waren schon leicht von ihren Schultern gerutscht und Garys weißes Hemd war teilweise aus seiner Hose gezogen. Ashs Herz pochte schneller bei dem Anblick und ein schmerzhaftes Ziehen zog sich durch seinen überfüllten Magen. Unbewusst ballten sich seine Hände zu Fäusten, während er mit einer aufkommenden Wut kämpfte, von der er nicht sagen konnte, woher genau sie kam. Unter normalen Umständen wäre Ash vermutlich einfach umgekehrt und hätte sich nichts weiter dabei gedacht. Immerhin ging es ihn ja nichts an, was andere Leute taten und so lange niemand anderes die beiden sehen würde, würde es vermutlich auch niemand anderen stören, wenn sie sich hier die Kleider vom Leib rissen, doch dies waren keine normalen Umstände. Was genau an diesem Bild anders war, konnte Ash nicht sagen. Ob es daran lag, dass es seine Freunde waren, die hier so eng ineinander verschlungen waren? Ob er daran lag, dass Ash es einfach nur ekelhaft fand, so etwas auf der Hochzeitsfeier eines Freundes zu tun? Oder lag es am Ende einfach nur daran, dass alleine der Gedanke, dass Gary und Misty ein Paar waren, Übelkeit bei ihm auslöste? Egal! Ash wollte hier nicht weiter untätig rumstehen und einfach gehen und die beiden machen lassen, wollte auch nicht, also tat er das Erstbeste, was ihm einfiel. Er räusperte sich laut, was Gary und Misty sofort zusammenfahren und ein Stück Abstand voneinander nehmen ließ. Mit Mühe schluckte Ash den Kommentar ‚Habt ihr kein Zuhause?’ herunter und meinte stattdessen: „Mariella und ich werden bald gehen, ich dachte ihr wolltet sie noch kurz kennen lernen.“ Man hörte ihm an, dass er irgendwie wütend war. „Hätte das nicht noch etwas warten können?“, fragte Gary mit leicht wütendem Blick, wobei nicht sicher war, ob er einfach wütend war, weil sie gestört worden swaren, oder weil ausgerechnet Ash sie gestört hatte. „Ich hab doch gerade gesagt, dass wir gleich gehen“, war die einzige Antwort, die Gary von Ash erhielt. In den Augen der beiden schien eine alte Rivalität wieder aufzufunkeln, nur, dass sie dieses Mal offenbar in eine völlig andere Richtung ging. Misty, die mehr als peinlich berührt davon war, dass ausgerechnet Ash sie in dieser Situation erwischt hatte, wollte nicht, dass die beiden eigentlichen besten Freunde noch anfingen, sich wegen dieser Lappalie in die Wolle zu kriegen, also richtete sie hastig ihr Kleid und meinte dann: „Gut, dass du uns bescheid gesagt hast Ash, ich wollte Mariella unbedingt noch kennen lernen.“ Gary und Ash waren gleichermaßen verdutzt von dieser Aussage. Beide hätten erwartet, dass Misty ebenso beleidigt war, weil man sie und Gary in einem solchen Moment gestört hatte, aber mehr als ein verlegenes rot hatte diese Störung bei ihr offenbar nicht hinterlassen und so marschierte sie mit einem ‚Kommt!’ auch sogleich in Richtung der Tafel, an der Mariella immer noch saß und mit Drew, Maike, Rocko und Solidad im Gespräch war. Ash wollte ihr gerade folgen, als Gary ihn stoppte, indem er sein Handgelenk ergriff und ihn mit todernster Miene ansah. „Du hast kein Recht mehr auf sie, hast du verstanden? Du hast deine Chance verspielt! Du bist einfach verschwunden und jetzt hast du Mariella, also halt dich ja fern von Misty! Du hast ihr schon genug weh getan.“ Während Gary sprach, wurde sein Griff um Ashs Handgelenk immer fester. „Ich weiß gar nicht, wovon du redest“, erwiderte Ash völlig irritiert. Im Grunde seines Herzens wusste er genau was Gary meinte, doch er wollte es nicht wahr haben. Es spielte ja sowieso keine Rolle. In ein paar Tagen würde Ashs Mutter wieder von ihrem Urlaub zurück kommen und Ash würde Kanto verlassen. Dies hier war das erste und vermutlich auch letzte Zusammentreffen zwischen ihnen seit langer Zeit und für weitere sehr lange Zeit. „Doch, ich glaube du weißt genau, wovon ich rede und ich rate dir, meine Warnung ernst zu nehmen! Wenn du Misty zu nahe kommst, dann vergesse ich mich und unsere Freundschaft.“ Mit diesen Worten löste Gary seinen festen Griff und folgte Misty zu den anderen Gästen. Ash blieb noch einen Moment stehen. Er biss sich auf die Unterlippe, während Pikachu ihn besorgt ansah. Dieses Fest entwickelte sich mehr und mehr zu einem Desaster. Er sollte wirklich so schnell wie möglich von hier verschwinden und Mariella würde er gleich mitnehmen, bevor Gary noch anfing, ihr irgendetwas zu erzählen über ihn und Misty, was einfach nicht wahr war. Seufzend kehrte auch Ash zu den anderen an die Tafel zurück. Gary und Misty hatten schon wieder an der Tafel Platz genommen. Während Gary immer noch grimmig drein schaute, war Misty einfach nur noch immer verlegen. Die ganze Sache war aber auch einfach nur blöd gelaufen. Jeder andere hätte sie erwischen können, aber doch nicht ausgerechnet Ash, wer wusste denn schon, was er nun über sie denken würde? Aber war das nicht eigentlich egal? Immerhin hatte Ash sich doch auch die letzten fünf Jahre kaum für sie oder Gary interessiert, warum also sollte sich Misty jetzt für ihn oder seine dummen Gedanken interessieren? Außerdem, was war schon dabei gewesen, etwas im Garten mit Gary zu schmusen? Immerhin waren sie ein junges, verliebtes Paar. Wenn Ash nur ein wenig Ahnung von wirklicher Liebe hätte, hätte er das sicher auch verstanden. Aber so war er nun einmal und wenn Misty genau darüber nachdachte, dann tat ihr Ashs Freundin richtig Leid, denn was hatte sie von Ash schon zu erwarten? Misty wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Ash sich schließlich räusperte, nachdem er der protestierenden Mariella klar gemacht hatte, das sie die Feierlichkeiten gleich verlassen würden, weil es ihm nicht so gut ging. „Also Leute, ihr wolltet meine Freundin kennen lernen, das hier ist sie!“ Ash deutete kurz auf seine blonde Sitznachbarin, die etwas verdutzt drein schaute. „Ihr Name ist Mariella und sie ist eine recht erfolgreiche Züchterin.“ Ash war merklich angespannt und man sah ihm an, dass er so schnell wie möglich verschwinden wollte, aber er hätte damit rechnen müssen, dass seine eigentlichen Freunde, schon etwas mehr über Mariella wissen wollten. „Mensch Ash, wo hast du denn so ein hübsches Mädchen aufgetrieben?“, war der Kommentar von Gary, der Ash davon abhielt aufzustehen und mit Mariella schnell das Weite zu suchen. „Wir sind uns im Pokemoncenter der Maho-Region begegnet“, erklärte Mariella an Ashs Stelle, bevor sie sich mit einer hochgezogenen Braue an Ash wandte. „Willst du mir deine Freunde nicht vorstellen?“ Eigentlich kannte Mariella die meisten Leute hier schon, wenigstens vom Namen her, aber irgendwie musste sie Ash ja dazu bringen, nicht mehr so auszusehen, als würde überall auf der Welt lieber sein als hier. Ash brummte innerlich. Wollte er seine Freunde denn vorstellen? Eigentlich nicht. Alles was er wollte, war so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. „Aber du kennst sie doch schon, von den Fotos und meinen Erzählungen her“, meinte er daher nur und seiner Stimme konnte man entnehmen, wie eilig er es hatte, wieder von dort weg zu kommen, auch wenn man nicht genau raushörte, ob es ihm nun wirklich nicht gut ging, oder ob sein Wunsch zu flüchten nicht mit etwas ganz anderem zu tun hatte. „Ach, er hat über uns gesprochen?“ Gary wirkte ehrlich überrascht. Ash hatte sich in den letzten fünf Jahren immer so verhalten, als läge ihm nicht mehr wirklich viel an seinen alten Freunden, daher war es doch schon irgendwie überraschend, dass er über sie gesprochen haben musste und so wie Mariella geklungen hatte, auch nicht zu wenig. „Ich hoffe doch, er hat nur Gutes über uns erzählt?“, fragte Maike etwas unsicher. Sie würde Ash durchaus zutrauen, dass er auch all ihre Macken und schlechten Seiten ausgeplaudert hatte. Mariella nickte lächelnd. „Oh ja. Er hat immer so begeistert von den Abenteuern erzählt, die ihr zusammen erlebt habt, dass ich mich so gefühlt habe, als wäre ich dabei gewesen.“ „Hoffentlich hat er auch erzählt, was für ein Idiot er damals war.“ In Mistys Stimme schwang deutlich Wut mit, sie wusste nur noch nicht genau, ob die sich nun auf Ashs Verhalten in den letzten fünf Jahren bezog oder darauf, dass er jetzt die Frechheit besaß, einfach wieder verschwinden zu wollen, wo sie doch kaum drei Worte gewechselt und noch nichts über Mariella erfahren hatten. „Nein“, schmunzelte Mariella. „Aber er hat mir erzählt, dass du ihn immer für einen Idioten gehalten hast.“ Doch offenbar fand Mariella das gar nicht schlimm, aber wen wunderte es? Immerhin musste sie Ashs schlechte Seiten ja mittlerweile auch zur Genüge kennen. „Da war sie nicht die Einzige“, lachte Gary, dem man beim genauen Hinsehen ansah, dass seine gute Laune nur gespielt war. „Aber jetzt erzähl doch einmal etwas über dich. Ash hat ja nicht gerade viel von dir Preis gegeben“, begann Solidad schließlich und blicke Mariella interessiert an. „Es gibt auch nicht viel zu erzählen“, erklärte Mariella abwinkend. „Ich bin Züchterin und reise durch die Gegend genauso wie Ash und mittlerweile eben mit Ash zusammen.“ „Ich bin auch Züchter“, erkannte Rocko, der bisher eher schweigend dagesessen hatte, weil ihm die Situation so grotesk vorgekommen war. Immerhin gehörte Misty zu Ash und nicht zu Gary und selbst wenn es anders gewesen wäre, hatte Ash so ein hübsches und nettes Mädchen gar nicht verdient, so unromantisch wie er immer veranlagt gewesen war. „Ich weiß“, nickte Mariella lächelnd. Eigentlich wirkte Rocko doch erschreckend sympathisch, wenn man es genau nahm, zumindest wenn man glaubte, er wäre ein untreuer Frauenheld. „Wie seid ihr beiden denn zusammen gekommen?“, fragte Solidad schließlich weiter, nachdem niemand so recht wusste, ob er noch etwas sagen sollte, wo Ash doch nach wie vor so wirkte, als wolle er schleunigst weg. „Ach, das ist eine ziemlich lange Geschichte. Viel zu lang, um sie jetzt zu erzählen“, antwortete er auch prompt und hoffte, dass sich alle damit zufrieden geben würden, damit sie endlich gehen konnten und er nicht mehr den Anblick von Gary und Misty ausgesetzt war, die schon wieder Arm in Arm dasaßen. „Ash hat Recht...“, gab Mariella nach näherem Überlegen zu. „Aber das ist ja kein Problem, Ihr könnt uns ja mal besuchen kommen. Wir sind noch eine Woche in Kanto und Ash wollte seine Freunde sowieso mal wieder alle sehen.“ Das war eine glatte Lüge und das wusste Mariella auch. Ash hatte nicht im Traum daran gedacht, wirklich viel Zeit mit seinen Freunden zu verbringen, aber Mariella glaubte, dass das falsch war, immerhin schienen sie ihm ja immer noch etwas zu bedeuten, so wie er über sie sprach. „Oh wirklich?“ Misty zog eine Braue nach oben. „Mir kam es eher so vor, als würde er uns aus dem Weg gehen.“ Immerhin waren er und Mariella, laut Tracy, schon seit ganzen drei Wochen in Kanto und hatten noch niemanden besucht. „Oh nein, so war das nicht!“, versicherte Mariella sofort, sich wohl bewusst, dass sie hier eigentlich gerade log, dass sich die Balken der Arena biegen müssten, aber sie wollte nicht, dass Ashs Freunde schlecht über ihn dachten, nur weil er in der letzten Zeit seine egoistische Phase hatte. „Naja...“, begann Drew und trank einen kleinen Schluck von seinem Kaffee, bevor er fortfuhr. „Wenn das nicht so ist, dann hat er ja auch sicher nichts dagegen, wenn wir euch alle am nächsten Wochenende besuchen kommen, oder?“ Drews Blick traf Ash, der keinesfalls so aussah, als hätte er nichts dagegen, eher im Gegenteil. „Nein, natürlich nicht...“ Wie konnte er sich da jetzt nur rausreden? „Aber ich meine... was nützt uns das? Rocko und Solidad sind ja nächstes Wochenende noch in den Flitterwochen und ihr beide seid dann doch sicher wieder in Hoenn, oder?“, wendete sich Ash fast schon hoffnungsvoll an Drew und Maike, welche beide mit dem Kopf schüttelten. „Wir haben einige Angebote bekommen, hier bei dem ein oder anderen Koordinatorenwettbewerb mitzuwirken und die Angebote reichen noch bis zum großen Kanto-Festival in drei Monaten. Deswegen werden wir auch so lange hier in Kanto unterwegs sein“, erklärte Drew ganz entspannt. „Und da wir während dieser Zeit in der Azuria-Arena unter kommen, ist es auch überhaupt kein Problem für uns, dich mal in Alabastia zu besuchen.“ „Oh ja.“, nickte Maike begeistert. „Das wird toll. Nur du, Mariella, Misty, Gary, Drew und ich. Wir werden zusammen in eurem Wohnzimmer sitzen und uns erzählen, was in den letzten fünf Jahren so alles passiert ist. Ich freue mich schon richtig darauf, du nicht auch Misty?“ „Ehm... Ja, sicher“, erwiderte Misty und man sah ihr deutlich an, dass sie Maikes Begeisterung nicht teilte. Wie auch? Sie konnte sich unter diesen Umständen schließlich nur schwer vorstellen, dass sie alle friedlich zusammen sitzen und über alte Zeiten plaudern würden. „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist“, äußerte schließlich auch Gary seine Bedenken, nachdem er eine Weile über das alles gegrübelt hatte. Er wollte unter allen Umständen vermeiden, das Ash und Misty sich noch einmal begegneten und dann auch noch in so einer vertrauten Atmosphäre. Nein, das musste nicht sein. „Ach was, dass wird sicher nett“, lächelte Rocko. „Außerdem müsst ihr uns doch alles berichten, denn wenn wir aus den Flitterwochen zurückkommen, dann sind Ash und Mariella ja schon wieder weg und wer weiß, wann die sich das nächste Mal wieder hier blicken lassen.“ „Also abgemacht, ja? Samstag 18.00 Uhr bei uns?“, fragte Mariella lächelnd nach. Sie freute sich wie ein kleines Kind zu Weihnachten darauf, Ashs Freunde näher kennen zu lernen. Maike nickte sofort. Auch sie freute sich darauf, mehr über Ashs Freundin zu erfahren. „Sollen wir etwas mitbringen? Kuchen? Salat? Irgendwelche Getränke?“, fragte sie schließlich. „Naja... Wenn du möchtest, könnt ihr gerne etwas mitbringen, aber es muss nicht sein, ich kann ganz gut kochen“, antwortete Mariella. „Aber vielleicht kochen wir Mädels ja alle zusammen? Jeder bringt etwas mit und wir schauen dann mal, was wir daraus schönes zaubern, ja?“ „Das ist eine super Idee.“ Maike schien vor Begeisterung fast zu platzen. „Na toll, dann werden wir entweder vergiftet oder verhungern“, seufzte Drew schmunzelnd und fing sich auch prompt einen finsteren Seitenblick von Maike ein. Ashs Kopf fiel auf den Tisch. „Können wir jetzt bitte gehen?“, fragte er jammernd und klang nun tatsächlich etwas krank. Der Gedanke an dieses Treffen verursachte bei ihm ein ungutes Gefühl im Magen. Er wollte gar nicht daran denken, wie Misty und Gary da bei ihnen auf der Couch sitzen und rumturteln würden. Mariella nickte mit einem leicht mitleidigen Blick, aber er hätte eben nicht so viel essen dürfen. „Also, wir telefonieren dann noch mal, okay? Ich hab ja die Nummer der Azuria Arena.“ Sie griff nach Ashs Arm, verabschiedete sich von allen und wünschte Rocko und Solidad viel Spaß auf ihrer Hochzeitsreise, bevor die beiden die Party verließen. „So, ich denke es wird langsam Zeit, dass wir den Tanz eröffnen“, verkündete Rocko schließlich und zog Solidad in Richtung der ‚Tanzfläche’. „Wollen wir auch?“, wendete sich Gary interessiert an Misty, doch diese blickte ihn nur ziemlich lustlos an. „Na komm, wir lassen uns doch von dem Trottel nicht die Laune verderben.“ Ohne auf weitere Proteste zu warten, zog Gary seine Freundin mit sich in Richtung Tanzfläche. „Von welchem Trottel redet der denn?“, wunderte sich Maike, die Misty und Gary etwas verwundert nachsah. Konnte sie sich das nicht denken? Die aufkommende Rivalität zwischen Gary und Ash konnte man doch gar nicht übersehen. Aber Drew wollte da jetzt auch nicht näher drauf eingehen, also ergriff er kurzerhand Maikes Hand. „Komm, lass uns auch tanzen gehen!“ ~~~ An dieser Stelle wünsche ich euch nachträglich erst einmal ein frohes neues Jahr! Dann möchte ich mich für die Kommentare bedanken. *verbeug* Zuletzt muss ich mich dann entschuldigen, weil es so lange gedauert hat aber ich musste das Kapitel drei mal neu schreiben. Wirklich viele Informationen hat es leider nicht gegeben, aber wie meine Freundin Michi schon so schön schrieb, habe ich in diesem Kapitel ein paar wichtige Grundsteine für den weiteren Verlauf der Story gelegt. Ich hoffe daher, dass euch das Kapitel wenigstens etwas gefällt. Ein großer Dank geht übrigens an , welche einmal wieder ganz spontan als rettender Betaleser eingesprungen ist (was würde ich nur ohne dich machen?). Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)