Zweite Chance von ChaosAngel2 (LxLight) ================================================================================ Kapitel 15: Das ende -------------------- An diesem Morgen bekam Ryuzaki die Bestätigung, er durfte die 13-Tage Regel an einem Verbrecher in der Todeszelle testen. Er hatte Angst. Er wollte Light doch vertrauen, nun ging sein Verhalten wieder in die andere Richtung. Und irgendetwas in ihm sagte ihm schon, wie das Ergebnis ausfallen würde. Was hatte er vor, wenn Light tatsächlich Kira wäre? Konnte er es mit ansehen, wie sie ihn verhafteten, wohl wissend, dass er für seine Taten die Todesstrafe erhalten würde? Und zum ersten Mal seit er diesen Fall angenommen hatte, hörte er sie wieder. Die Glocken, sie läuteten so laut, so unablässig. Warnungen, Signale. Light war so anders gewesen, nachdem er dieses Death Note berührt hatte. War er Kira? Der Gedanke daran tat ihm so weh… Seit der letzten Nacht waren sie in gewisser Weise eins. Wenn er Light als Kira zum Schafott führen musste, dann würde sich das anfühlen, als würde er sich mit einem stumpfen Messer in zwei Teile schneiden. Dennoch- er hatte keine andere Wahl. Als der Meisterdetektiv L musste er diesen Verdacht verfolgen, ihm nachgehen, auch wenn es bedeutete, dass er selbst dabei Schaden nahm. Light wanderte im Gebäude umher. Immer noch wollte er es selbst nicht wahr haben. Er selbst, Kira? Was war Kira und warum konnte es ihn so sehr kontrollieren, manipulieren, warum ließ Kira ihn solche Sätze sagen? Misa zu opfern war ihm nicht schwer gefallen, doch als ihm klar wurde, wohin das führte, dass Kira Ryuzaki einige Hinweise darauf gegeben hatte, dass Misa der zweite Kira war, machte ihm das schreckliche Angst. Er hörte Kiras Gedanken, sie waren so grausam, so unerbittlich. Und er konnte nichts dagegen tun. „Ryuzaki… Lawliet… Ich liebe dich doch…“ Auch musste er immer wieder an dieses Versprechen denken, das er Ryuzaki gegeben hatte. „Wenn ich jemals wieder zu Kira werden sollte, werde ich dich töten.“ Er wollte ihn nicht verlieren, nicht verletzen, er wollte nicht Kira sein! Der Gedanke machte ihn fast wahnsinnig… Dann sah er ihn. Er stand draußen, im Regen und starrte auf den Boden. Was war los? Light trat durch die Tür nach draußen, blieb aber noch unter der Überdachung. „Ryuzaki! Was machst du da?“ Der Angesprochene sah ihn zwar an, sagte aber nichts. Er grinste nur und hielt sich die Hand an das Ohr. Noch einmal wiederholte sich die ganze Szene, dann trat Light hinaus in den Regen, der seine Kleidung innerhalb kürzester Zeit durchtränkte. „Ryuzaki, was machst du da?“ „Oh… nichts wirklich Wichtiges… Es ist nur… Ich höre diese Glocken…“ „Glocken?“ „Ja. Sie sind ungewöhnlich laut an diesem Tag… Kannst du sie nicht hören? Eine Hochzeit vielleicht, oder…“ „Ryuzaki? Was redest du da für einen Unsinn?“ „Es tut mir Leid… Ich glaube, vieles von dem was ich sage, ergibt keinen Sinn, oder?“ Light seufzte und trat einen weiteren Schritt auf seinen Geliebten zu. „Ja, das stimmt. Vieles von dem was du sagst, kann wohl niemand außer dir verstehen. Aber ich weiß, wie das ist...:“ Ryuzaki trat von ihm weg. „Light-kun… Sag, hast du, seit dem Moment deiner Geburt auch nur ein einziges wahres Wort gesprochen...?“ Lights Herz schlug bis zum Hals. Er wusste es also. Er wusste, dass er Kira war. Doch in dem Augenblick, in dem er ihm alles erklären wollte, ihm sagen wollte, dass er dagegen ankämpfen wollte, dass er nicht Kira sein wollte, sondern für immer mit ihm zusammen bleiben wollen, ergriff Kira wieder die Kontrolle und Light konnte nichts tun, war Gefangener seines eigenen Körpers, der Dinge sprach, verleugnete, der seinem Freund so weh tat. „Wieso fragst du so etwas? Natürlich habe ich schon mal gelogen. Jeder tut das manchmal. Wir sind Menschen, Ryuzaki, wir sind nicht perfekt. Aber ich würde niemals derart lügen, dass ich die Menschen, die mir etwas bedeuten, verletze.“ Ryuzaki seufzte. „Ich dachte mir schon, dass du so etwas sagst… Lass uns reingehen…“ Ryuzaki reichte Light ein Handtuch, während er selbst, statt sich die Harre mit seinem zu trocknen, sich dieses nur auf die nassen Haare legte. Er beobachtete Light, wie sich abtrocknete. „Wir sind ganz schön nass geworden…“ „Das ist wohl deine Schuld, Ryuzaki.“, sagte Light so leidenschaftslos. In dem Moment war Ryuzaki sich sicher. Diese Veränderung in Lights sonst so neckischem Verhalten ihm gegenüber, zusammen mit der Antwort, die er auf seine Frage erhalten hatte, konnte nur eines bedeuten. Light hatte zwar früher die Wahrheit gesagt, als er behauptete nicht Kira zu sein, in der Zeit, als sie aneinander gekettet waren… Doch durch das Berühren des Death Notes war er wieder zu Kira geworden. Kira hatte gewonnen. Auch wenn Ryuzaki ihn ins Gefängnis stecken würde, L würde daran zerbrechen, dass er seinen Geliebten den Tod gebracht hatte. Langsam stieg er die Treppen herunter und streckte die Hand mit einem Frischen Handtuch nach Lights Fuß aus. „Was tust du da?“, fragte Light erstaunt. „Du warst so beschäftigt damit, dich abzutrocknen, ich dachte ich helfe dir dabei… Ich könnte dir auch die Füße massieren… Ich bin recht gut darin… Das ist doch das mindeste, was ich zur Entschädigung tun kann…“ Light sah zur Seite. „Wenn du willst…“ Ryuzaki sah sich den Fuß seines Geliebten, den er in der Hand hielt, genau an. Er wusste, Light würde seine Liebe nun mit Füßen treten. Bei diesem Gedanken drückte er ein wenig zu fest zu. „au…“, machte Light. „Entschuldige… Du wirst dich sicher gleich daran gewöhnen.“ ‚Warum nur, Light? Warum tust du mir das an? Bin ich denn so wenig wert? Ist Kira so viel stärker, als die Liebe, die du zu mir empfunden hast? Warum tust du mir das an…“, dachte er. Für diesen Moment hatte er aufgehört seine Hand 6zu bewegen. Er sah auch nicht die Tropfen, die von seinen Haaren auf Lights Haut fiel. „Ryuzaki… Du bist immer noch ganz nass…“ „Oh… Tut mir leid…“ Stille. „Es wird ganz schön einsam werden…“ „Hm?“ Was sagte Ryuzaki da? Alles in Light schrie innerlich auf. ‚Ich will dir doch nicht wehtun, Lawliet… Ich liebe dich doch…’, doch Kira verhinderte, dass er etwas sagte. „Bald ist es Zeit für unser Lebewohl.“, sagte Ryuzaki und ging an sein klingelndes Handy. Der Kampf in Light war wie eine Explosion. Doch egal, was Light auch versuchte, Kira war soviel stärker als er. Und dann… Dann saßen sie im Hauptquartier und Ryuzaki erzählte, dass er die 13-tage Regel testen würde. Light zog es die Kehle zu. ‚Ryuzaki, ich will das doch nicht…’ Und dann… Dann sah Light, wie Rem aus dem Raum verschwand, auf ein Zeichen von Kira hin. ‚NEIN…’, schrie er, doch niemand konnte es hören, außer Kira und der lachte ihn aus. Es dauerte nicht lange, da hörte man Gepolter von Wataris Lautsprechern aus. Light sah, das Ryuzaki wusste, was geschehen war, wie traurig er war, wie weh ihm das tat. Warum war Kira nur so grausam? Ryuzaki nickte, er sah traurig aus, als er verkünden wollte, dass der Shinigami so eben watari getötet hatte und damit bewiesen war, dass Light Kira war, doch mitten im Satz drückte er plötzlich die hand auf die Brust und fiel von seinem Stuhl. Alle rannten sofort hin, Light schaffte es sogar, ihn aufzufangen, doch es war zu spät. In den sterbenden Augen des Schwarzhaarigen lag seine Enttäuschung, seine Trauer, seine Wut darüber, dass Light ihn verraten hatte. Innerlich schrie Light, während er ihn da in den Armen hielt, es zerriss ihn, er wollte sich an ihm festklammern. „Ich… hatte… doch recht…“, flüsterte Ryuzaki so leise, dass Light der einzige war, der es hören konnte. „Nein, stirb nicht… Bitte Ryu… Lawliet, verlass mich nicht…“, dachte Light, doch er konnte nichts dagegen tun. Langsam schlossen sich Ryuzakis Augen. Der letzte Blick ins Gesicht seines Geliebten… In die Welt, die ihn schon immer so grausam behandelt hatte und der er sich dennoch voll und ganz verschrieben hatte… Dann hörte er auf zu atmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)