Zweite Chance von ChaosAngel2 (LxLight) ================================================================================ Kapitel 2: Schlaf und Träume ---------------------------- Und hier direkt das erste „richtige“ Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch, ich wird mal schauen, ob ich es schaffe, übermorgen ein weiteres hoch zu laden. Schlaf und Träume Ryuzaki wartete, bis Light eingeschlafen war und legte dann den Laptop zur Seite. Der jüngere schien tief und fest zu schlafen, worum er ihn beneidete. Er selbst hatte sich seit Jahren schon den Wecker auf maximal drei Stunden nach dem zu bett gehen gestellt, wobei seine Arbeitswut mehr Ausrede als Begründung dafür war. Er konnte nicht länger schlafen, jedenfalls nicht, wenn er die Traumphase vermeiden wollte. Eine ganze Weile sah er Light einfach beim schlafen zu. Selbst im Schlaf erschien der Junge ihm stark und... Ryuzaki schüttelte den Kopf und zwang sich dazu, sich wieder seiner Arbeit zu zuwenden. Noch immer sendete sein Gehirn Warnungen aus, Light konnte Kira sein/ gewesen sein. Doch selbst wenn nicht, der Mädchenschwarm würde seine Gefühle bestimmt nicht erwidern. Ja, Ryuzaki empfand etwas für Light, doch das war mit Sicherheit nicht der Grund dafür gewesen, ihn mit Handschellen an sich zu ketten. Genau genommen war es eher das einzige gewesen, was für Ryuzaki dagegen gesprochen hatte. Er wollte ihrer Freundschaft nicht durch ein Geständnis seiner Liebe noch mehr zusetzen, als er es ohnehin schon durch die ständigen Theorien darüber, ob Light Kira war, tat. Außerdem lag für ihn die Wahrscheinlichkeit, dass Light seine Gefühle erwiderte, geringer als 1%. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihn überhaupt irgendjemand auf diese Art und Weise mochte, lag aus seiner Sicht nicht viel höher. Immer noch bemüht, wach zu bleiben und am Fall Kira zu arbeiten, griff er nach einer Tüte Bonbons und schob sich gleich eine Handvoll davon in den Mund. Er spürte die bleierne Müdigkeit, versuchte aber zwanghaft, die Augen offen zu halten, was ihm jedoch nicht allzu lange gelingen sollte. Ohne sich wie sonst den Wecker vorher zu stellen, schlief er ein. Die Aktenblätter, die er noch auf dem Schoß gehabt hatte, fielen lautlos auf den Boden. Light wachte etwa drei Stunden später davon auf, dass sein Handgelenk durch die Kette ruckartig nach hinten gezogen wurde. Verschlafen richtete er sich auf und rieb sich die Augen. Dann sah er, wie Ryuzaki sich im Schlaf von einer Seite auf die andere warf, was wohl der Grund dafür gewesen sein durfte, dass die Kette so gezogen hatte. Offensichtlich hatte der Ältere einen Alptraum. Er wimmerte leise. Light dachte kurz darüber nach, was er tun sollte. Wecken wollte er ihn eigentlich nicht, er hatte keine Lust, jetzt schon, um kurz nach 3, aufzustehen und weiter zu arbeiten, doch offensichtlich litt der andere schrecklich unter seinem Traum. Schließlich packte ihn Light vorsichtig an den Schultern und hielt ihn fest. „Hey, Ryuzaki-kun.“, sagte er leise. Er merkte, wie dieser ruhiger wurde und ließ ihn los, woraufhin er sich wie ein kleines Kind zusammenrollte. Immer noch zitterte er, doch es schien ihm besser zu gehen. Light sah ihn sich genau an. Wie verletzlich er auf einmal aussah... Mehr als sonst noch überkam ihn das Bedürfnis, den Ermittler in den Arm zu nehmen, doch er tat es nicht. Stattdessen deckte er ihn zu und wollte es dabei belassen, ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen, wobei er eine Träne auf dessen Wange spürte. Er seufzte, als er daran denken musste, wie es wohl wäre, diese Träne weg zu küssen. Dann drehte er sich um und wollte versuchen, weiter zu schlafen, als Ryuzaki murmelte: „Hilf mir bitte...“ Nun ertrug Light es nicht mehr länger ertragen. Er dreht sich wieder Ryuzaki zu, legte einen Arm um ihn und flüsterte: „Ich bin hier, Ryuzaki. Dir passiert nichts, es ist alles in Ordnung.“ Wie gut es tat, den anderen Mann zu berühren, ihm nahe zu sein, zu sehen, wie er sich wieder beruhigte. Langsam schloss er die Augen und schlief wieder ein. Als Ryuzaki aufwachte, war es bereits hell draußen. Doch noch bevor er die Augen öffnete, musste er an den Traum denken, den er letzte Nacht gehabt hatte. Zuerst war es das gleiche gewesen wie immer, der Grund dafür, dass er nicht schlafen wollte. Doch dann... war Light gekommen um ihn zu retten. Er hatte ihn gespürt, seine Arme, die sich beschützend um ihn gelegt hatten... Dann öffnete er die Augen. Verwundert stellte er fest, dass er tatsächlich in den Armen des Jüngeren lag. Er lief rot an und sein Herzschlag beschleunigte sich, doch ein Teil seines Gehirns hatte bereits eine rationale Erklärung dafür gefunden: Sicherlich hatte Light von Misa geträumt und ihn im Schlaf mit ihr verwechselt. Doch selbst wenn dies der Fall war, Light hatte ihm geholfen die erste Nacht seit Ewigkeiten durchzuschlafen. „Danke, Light-kun“, flüsterte er, bevor er von ihm abrückte, um ihn danach zu wecken. Er wollte ihm keine Angst einjagen, in dem er ihn auf die Art und Weise weckte, die er sich eigentlich wünschte, also rüttelte er nur kurz an seiner Schulter. „Zeit zum Aufstehen, Light-kun“ Light öffnete die Augen. „Wie spät ist es denn?“, fragte er verschlafen. Ryuzaki antwortete: „Gleich halb Acht. Ich muss wohl über den Akten eingeschlafen sein, ohne den Wecker zu stellen.“ Betont lässig stand er auf. „Wir sollten uns beeilen. Die anderen dürften in einer halben Stunde hier sein.“ Light nickte und tapste schließlich gähnend hinter Ryuzaki ins Badezimmer. Zum Duschen nahm Ryuzaki die Handschellen ab, doch sie bleiben dennoch beide gleichzeitig in dem Raum. Der Ältere ging zuerst unter die Dusche, die einen undurchsichtigen Vorhang besaß, sodass Light gar nicht in Versuchung geführt werden konnte, ihn sich genauer anzusehen. Mit einer Hand reichte ihm Ryuzaki sein Schlafshirt aus der Dusche, ließ sich nur wenig später erst ein Handtuch und dann einen Bademantel geben und überließ schließlich Light seinen Platz, während er sich anzog. Nachdem dann auch Light fertig und angezogen war, machten sie sich auf den Weg zur Zentrale, die ein Stockwerk tiefer lag. Noch auf dem Weg dorthin fragte Light beiläufig: „Ist alles ok, Ryuzaki?“ Dieser blieb verdutzt stehen, drehte sich aber nicht um. „Was soll denn nicht ok sein?“, fragte er zurück. Light überlegte, was er nun sagen sollte, vielleicht wäre es dem anderen peinlich zu wissen, dass er nachts einen Arm um ihn gelegt hatte, um ihn zu trösten. Als er ihn geweckt hatte, hatten sie nicht mehr so gelegen, also hatte der Ältere wahrscheinlich gar nichts davon mitbekommen. „Du hast nur sehr unruhig geschlafen.“, stellte Light schließlich fest. Ryuzaki schluckte, was Light nicht mit bekommen konnte. Er hatte es also mitbekommen. Schließlich winkte er einfach ab. „Nicht der Rede wert, ich schlafe nie besonders ruhig. Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe.“ ‚Hoffentlich hält er mich jetzt nicht für einen noch größeren Freak,’, dachte er. ‚Was er wohl alles mitbekommen hat? Zum Glück hat er nicht weiter gefragt...’ Trotz alle dem fühlte er sich sehr erholt. Er hatte lange geschlafen und der Traum war unweigerlich gekommen, doch Lights Nähe hatte ihn nicht ganz so tief darin versinken lassen. Vielleicht sollte er es einfach dabei belassen. L, der größte Ermittler der Welt, durfte sich nicht von etwas so unwichtigem wie einer sowieso unerwidert bleibenden Liebe von der Arbeit ablenken lassen. Hosted by Animexx e.V. 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