So wie es ist... von L_Angel ((DeanXSam)) ================================================================================ Kapitel 75: Point of no return ------------------------------ „Was? Was ist mit Sam?“, fragte Dean, doch der Sitz neben ihm war leer. Grummelnd schlug er gegen das Lenkrad und sah frustriert nach vorn, wo der Ring lag. Einen Moment sah er diesen wütend an. Griff dann aber doch danach und schob ihn auf einen Finger. Er konnte keine Hilfe ausschlagen. Dean lenkte seinen Impala einen kleinen, unebenen Feldweg entlang. Fuhr dem Jeep vor ihm, in dem Beth und James saßen, hinterher auf eine riesige Wiese, auf der schon einige Autos standen und Leute sich in kleinen Grüppchen unterhielten. Dean parkte den Wagen in der äußersten Reihe und schaltete den Wagen ab. Ungewiss sah er aus der Frontscheibe. Hier hatte er den besten Blick über die gesamte Wiese. Er konnte sehen, wie einige der Frauen und Männer, die zusammen standen zu ihm sahen und redeten. Genervt stieß er die Luft zischend durch die Zähne, schnappte sich seine Jacke vom Beifahrersitz und verließ den Wagen. Er schloss die Tür, sah sich nach den anderen um und ging dann auf eben jene zu. „Hey du!“, fragend drehte Dean sich nach der Hälfte des Weges um und sah zu besagter Stimme. „Ich?“, fragte er. „Natürlich. Wer sonst?“, meinte ein Mann, der um die Vierzig war und kam aufgebracht auf ihn zu. Dean ging ein paar Schritte zurück. Ihm war dieser Kerl ganz und gar nicht geheuer. Aufgebracht blieb der Berg von einem Mann vor ihm stehen, die eine Hand zur Faust geballt, in der anderen eine anscheinend geladene Waffe. Dean schluckte trocken und sah dem Mann wieder ins Gesicht. Er hatte einige Narben, die seine rechte Augenbraue und seine Wange zerflügten. „Was willst du hier?“, knurrte der Breite ihn an. Zum Glück spuckte er nicht, dachte Dean wollte jedoch vorsichtshalber noch einen Schritt zurück gehen, was ihm leider nicht gelang. Hinter ihm stand ein anderer Mann, der zwar genauso groß wie er war, aber noch finsterer, als der vor ihm drein blickte. „Hey, können wir das hier nicht friedlich lösen? Sind die Waffen wirklich nötig? Ich bin ein Jäger. Genau wie ihr.“, meinte Dean und hob seine Hände, als er eine Mündung in seinem Rücken spürte. Verdammt, was war hier nur los?, dachte Dean und knirschte leise mit den Zähnen. „Du bist doch einer der Kerle, die Waltan frei gelassen hat, oder?“ Dean entgleiste das Gesicht. Verdattert blickte er dem Berg wieder ins Gesicht. „Ihr habt ihn wieder raus gelassen und wir müssen den Dreck hinter euch herräumen. Ist dir wenigstens bewusst, was du angestellt hast?“ „Aber das war ich nicht…“, wollte Dean sich verteidigen, als die Mündung in seinem Rücken zu stieß und er leicht nach vorn kippte. Wütend drehte er sich schnell um, griff nach dem Gewehr, entriss es seinem Besitzer und schmiss es weg. Der Mann, der hinter ihm gestanden hatte und sich als kleiner, rothaariger Mann mit fast fünfzig Jahre herausstellte, blickte erst etwas verdattert und stürzte dann seiner Waffe hinterher. Dean grinste leicht, vergaß darüber aber, dass da noch der Berg war, der ihn jetzt fest von hintern packte und ihm das kalte Metall gegen den Hals presste. Dean regierte schnell, stieß dem Mann seinen Ellenbogen in die Rippen und nutzte dessen kurzes Lockerlassen aus, um die Waffe vom Hals weg zu bekommen und sie seinem Besitzer in eine sehr empfindliche Gegend zu rammen. Das Gesicht des Berges erstarrte und wurde weiß, bevor er wimmernd zur Seite kippte und sich leicht zusammen kugelte. Dean sah auf die beiden Männer hinab und grinste. „Und so was nennt sich Jäger.“, murmelte er, als sich erneut etwas Hartes über seinen Hals legte und leichten Druck ausübte. Zischend zog Dean die Luft in seine Lungen und versuchte sich zu befreien. Leider ohne Erfolg. „Verdammt…“, entrann es seiner Kehle, als sich der Stock, den er bereits identifiziert hatte, bedrohlich fester legte. „Nicht alle Jäger sind wie die beiden Waschlappen vor unseren Füßen.“, flüsterte eine raue Frauenstimme Dean ins Ohr. Dean hob überrascht seine Augenbrauen und versuchte im Augenwinkel einen Blick auf diese verdammt starke Frau zu werfen. Wer war das nur? „Aber immerhin haben sie die richtige Frage gestellt. Warum bist du hier? Was willst du?“, fragte sie, lockerte, den Stock aber kein bisschen. Dean versuchte zu schlucken und zog die Luft ein, so gut er es halt konnte. Plötzlich ging ein Ruck durch den Körper der Frau und Dean war frei. „Lass ihn!“ James stand hinter ihr und hielt sie am Arm zurück. „Was mischt du dich ein Ferguson?“, bellte die Frau, die Dean jetzt endlich sehen konnte. Sie war groß und kräftig gebaut. Hatte langes zu einem Pferdeschwanz gebundenes, blondes Haar, leuchtend blaue Augen und ein sehr sicheres Auftreten. Murrend verzog sie das Gesicht und riss sich von dem älteren Jäger los. Wütend blickte sie zu Dean und versuchte ihn mit Blicken zu erdolchen. „Er gehört zu meiner Familie.“, meinte James und blickte zu Dean, der ihn etwas verblüfft entgegenblickte. „Naja, irgendwie…“, fügte er noch schnell hinzu. Dean lächelte etwas schief und sah zur Seite. War ja klar, dachte er und sah sich um. Auch andere Jäger waren zu ihnen herüber gekommen, lauschten gespannt, tuschelten oder sahen einfach mit ausdrucksloser Miene dem Geschehen zu. Na toll, dachte Dean. „Er war es doch, der Waltan wieder frei ließ. Was macht er hier? Wir sollten ihn schnell los werden…“, raunte die Frau wütend und sah James mit vorwurfsvollem Blick an. James zuckte nicht mal mit einer Wimper, als er langsam den Kopf senkte und ihr fest in die Augen sah. „Keiner rührt ihn an!“, meinte er mit ruhiger, aber nicht weniger bedrohlicher Stimme. Die Frau zuckte sichtlich zusammen und senkte respektvoll den Blick. Auf Deans Haut breitete sich eine Gänsehaut aus. Er konnte sehen, dass es den anderen nicht anders ging. Dean konnte nur hofften, dass Sam ihn nie so ansah. Leicht schüttelte er den Schauer ab und ging zu James. „Wir sollten uns beeilen.“, sagte er ruhig. James Miene veränderte sich, als er zu dem Jüngeren sah. Er nickte und bedeutete ihm zu seinem Wagen zu folgen, wo Beth und die anderen bereits auf sie warteten. „Gibt’s immer Ärger, wenn du auftauchst?“, fragte Lukas mit einem gehässigen Lächeln im Gesicht, was ihm gleich einen leichten Klaps seitens Beth einhandelte. „Sei ruhig!“ James stellte sich neben sie und sah auf eine Karte auf der noch warmen Motorhaube. Dean wägte Lukas mit einem finsteren Blick, ging aber ohne ein Wort an ihm vorbei zu den anderen. Lukas schnaubte nur, schüttelte mit dem Kopf und folgte ihm. „Wie gehen wir es an?“, fragte Dean und sah auf die Karte. „Das ist eine Karte der gesamten Gegend. In der Nähe ist noch ein kleines Dorf. Dieses ganze Land gehört zu einem Besitz. Hier ist das Haus. Kenny meinte in seinen letzten Aufzeichnungen, dass in letzter Zeit viele Merkwürdige Dinge im Nachbardorf passieren und wollte sich das Gelände näher ansehen.“ Dean betrachtete die Karte genauer. „Wo genau sind wir jetzt?“ James deutete auf eine kleine Fläche südlich des nicht gerade kleinen Gebäudes. Zwischen ihnen und dem Haus lag ein kleines Wäldchen, welches sie im Moment sehr gut abschirmte. Wenn sie unbemerkt näher ran kommen wollen, was ihnen auf keinen Fall erspart bleiben würde, mussten sie durch dieses Wäldchen. Dean nickte. „Wir sollten uns auf den Weg machen, bevor uns die Dunkelheit angreifbarer macht.“, meinte Dean und sah von der Karte auf. „Wäre es nicht besser die Dunkelheit zu nutzen, um unbemerkt vor zu dringen?“, fragte Beth, während sie nervös auf ihrer Unterlippe herum biss. „Nein. Sie können im Dunkeln genauso, wenn nicht sogar besser sehen. Wir müssen das Licht nutzen, um den Kampf wenigstens etwas ausgeglichener zu machen.“, meinte Dean bestimmt. James, Bobby, Ted und Diego nickte verstehend. Lukas hielt sich zurück, doch seine Miene verriet, dass er auf keinen Fall was dagegen haben würde. Dean glaubte fast so etwas wie Angst auf seinem Gesicht sehen zu können, wollte sich aber nicht näher damit beschäftigen. Angst war gut. Sie macht einen vorsichtig und das konnte einem schon mal das Leben retten. „Gut. Rufen wir die anderen zusammen und besprechen die Lage.“, meinte James und ging am Wagen zu den anderen Jägern. Nervös schluckte er, als Sam erneut vor der riesigen Tür stand, hinter der Waltan bereits auf sie wartete. Ray neben ihm schien nichts von seiner Aufregung zu merken, was gut war, denn so konnte Sam handeln, ohne auf irgendetwas warten zu müssen. Ray hatte sicher nichts dagegen. Er will doch, dass Sam es tut, aber vielleicht würde ihm der Zeitpunkt nicht passen? Oder er hielt es noch nicht für sicher, dass Sam sein Ziel auch erreichte. Sam fragte sich, ob er überhaupt in der Lage war so etwas zu tun. Wieder sah er die Bilder von dem toten Jäger vor sich und schloss einen Moment die Augen. Ja, er war so weit Waltan all seinen Hass entgegen zu bringen. Sam zählte kurz bis fünf, atmete tief ein und aus und folgte Ray schließlich in die Halle. Waltan saß auf seinem Stuhl und sah nachdenklich zur Seite, das Kinn in eine Hand gestützt. „Herr…“, wollte Ray beginnen, doch Waltan hob eine Hand und brachte ihn damit zum Schweigen. Still trat ein, die unangenehm auf Sam drückte. Sein Blick haftete auf dem Mann, den er endlich vernichten wollte. Der schon so viele Leben auf dem Gewissen hatte und nichts Besseres, eher Schlimmeres verdiente. Waltan stand plötzlich auf und trat langsam zum Fenster. „Seht euch das an!“, meinte er und sah hinaus. Ray folgte sofort seinen Worten und trat neben ihn. Sam etwas langsamer kam stolpernd in Bewegung und stellte sich neben Ray. „Seht ihr sie? Fast drei Dutzend. Lauern da draußen wie Tiere auf der Jagd nach Beute.“, spie Waltan ernst und wütend. „Wie können sie es wagen?“, raunte Ray leise und starrte aus dem Fenster. Sam tastete von einer zur anderen Seite die Bäume und Büsche ab und zählte. Waltan hatte recht. Es waren verdammt viele. Ob Dean dabei war? „Ich frage mich eher, woher sie so plötzlich wissen wo wir sind.“, knurrte Waltan und sah zur Seite zu Ray und Sam. „Wir haben mit dem Pack nichts zu tun. Ich lege mich schon seit längerem nicht mehr mit ihnen an.“, redete Ray sich heraus. Sams Miene veränderte sich nicht ein bisschen. Er schwieg und lachte innerlich über Rays Worte. Lüge. Wie lange folgte er Dean und ihm selbst schon? „Sagst du da auch dir Wahrheit?“, fragte Kora plötzlich. Sam wirbelte herum. Seit wann war sie anwesend? Oder war sie schon die ganze Zeit hier gewesen? Lächelnd kam sie auf sie zu und hackte sich bei Waltan ein. Zärtlich blickte sie zu ihm auf und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. „Hattest du einen schönen Tag, Kleines?“, fragte Waltan schon fast sanft und sah zu ihr hinab. Ein grässliches Grinsen legte sich auf ihre Lippen, welches Sam kalte Schauer über den Rücken jagte. Kora war Waltan die Liebste unter seinen Kindern, das hatte Sam beim Ersten Mal schon mitbekommen. Doch wie die beiden miteinander umgingen war nicht so wie bei Vater und Tochter sonst. Kora verehrte Waltan und setzte ihn und sein Wort über alles. Und Waltan liebte ihr Wesen, ihre niederträchtige Art. Sam spürte das kalte Metall der Kris auf seiner Haut am Rücken bei jeder Bewegung. Er musste nur den perfekten Moment abpassen. Die Tür wurde aufgerissen. Alle Augenpaare richteten sich auf den jungen Mann, der zu ihnen trat. „Blake! Wenn ich sage du sollst herkommen, meine ich damit nicht dann wenn es dir passt, sondern sofort!“, grollte Waltan machte sich sanft von Kora los und ging auf den Jüngeren zu, der unter seinem Blick etwas schrumpfte und zu Boden sah. Sams Augen weiteten sich. Ray stand neben ihm an die Fensterfront gelehnt und beobachtete Waltan und Blake, die nur ein paar Meter weiter weg standen. Kora stand schmunzelnd neben Ray und richtete dann ihren Blick nach draußen. Sam griff in seinen hinteren Hosenbund und umgriff den kalten Griff der Waffe. Langsam und unbemerkt schritt er auf Waltan, der mit dem Rücken zu ihm stand zu und zog seine Waffe. Blake sah ihn zwar, sagte aber nichts, was ihn verriet. Sam verschwendete keinen Gedanken daran und beschleunigte seine Schritte, als er ein erschrecktes Keuchen von Ray hinter ihm vernahm. Schnell holte er aus und zielte auf Waltans Rücken, der vor ihm lag. Doch Waltan war schneller. Wie ein Blitz drehte er sich um und hielt Sams Hand in der Bewegung auf. Ein irres Lächeln im Gesicht packte er Sam am Hals und zog ihn etwas näher zu sich. „Du trampelst wie ein Tier, Kleiner. Denkst du tatsächlich, du kannst es mit mir aufnehmen?“, flüsterte er kalt, lachte laut auf und warf ihn zur Seite gegen die nächste Wand. Sam verlor beim Aufschlag die Kris, die am Boden etwas weiter weg schlitterte und nun aus seiner Reichweite war. Hatte er nun alles vermasselt? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)