So wie es ist... von L_Angel ((DeanXSam)) ================================================================================ Kapitel 36: Falle!? ------------------- Sam wand sich unter den Schmerzen, die seinen Körper nun schon seit einigen Minuten heimsuchten. Für seinen Geschmack schon einige Minuten zu lang. Unter Anstrengung schaffte er es gerade so seine Augen spalt breit zu öffnen. Quer gegenüber von ihm stand Dean mit erhobener Waffe. Diese hatte er auf jemanden gerichtet, der etwas weiter rechts in seiner Nähe saß. Ganz langsam drehte er seinen Kopf etwas und erkannte einen großen Mann mit langen schwarzen Haaren an seinem Bettrand sitzen. Ray? Was zum Teufel machte der denn hier? Und warum tat Dean denn nichts dagegen und stand einfach nur in der Gegend herum? Sam konnte erkennen, dass Dean angestrengt über etwas nachdachte, Ray aber nicht aus den Augen ließ. Ray saß an seinem Bett, die Hände leicht erhoben und sah zu Dean hinauf. Sam konnte zwar das Gesicht des anderen nicht erkennen, aber er konnte sich denken, dass seine Lippen sich wie fast immer zu einem breiten Grinsen verzogen hatten. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Irgendwas lief hier ab und er wusste nicht was. Irgendwie machte ihn das nervös. Eine neue Salve Schmerz durchflutete seinen Körper und ließ ihn leise Stöhnen. Er spürte wie sich fast alle Muskeln seines Körpers anspannten und nicht wieder locker ließen. Es fühlte sich an wie ein Dauerkrampf, nur viel intensiver. Sams Hände gruben sich in das Bettlacken, welches unter ihm unordentlich und wild zerknautscht lag. Seine Zähne waren so fest zusammen gepresst, dass sie schon leise knackten. Lange würde er diesen Zustand nicht mehr aushalten. Sam sah zur dunklen Zimmerdecke auf und hoffte endlich ohnmächtig zu werden. Langsam verschwamm seine Sicht. Panisch atmete er ein, als sich plötzlich eine schwere Last auf seinen Brustkörper legte und ihm das Atem schwer machte. Unter einigen Qualen sog er den Sauerstoff in seine Lungen, die ihm ihre Funktion entsagten. Dean wusste einfach nicht was er tun sollte. Er sah wie Sam auf dem Bett mit sich rang, ab und zu gedämpft stöhnte. Er schwitzte unglaublich stark. Er musste ihm unbedingt helfen. Und so wie es aussah brauchte er dafür Rays Hilfe. Dean gefiel das ganz und gar nicht. Was wenn Ray irgendwelche krummen Dinger drehen wollte und das alles nur eine Falle war. Aber wozu? Was hatte Ray mit Sam vor? Oder wollte er ihm wirklich nur helfen? Dean wusste nicht was er tun sollte. In seinem Kopf schwirrte alles. Sam wand sich auf dem Bett. Man sah ihm die schmerzen an, die er hatte. Warum passierte immer ihnen so was? „Na? Lange genug nachgedacht?“ „Klappe!“, meinte Dean und erhob wieder seine Waffe, die er zuvor etwas gesenkt hatte. „Du weist gar nicht wie sehr ich es liebe dir beim Denken zu zusehen. Ja, ich liebe seltene Schauspiele, aber es gibt jetzt wichtigeres! Ich weiß, dass das nicht der erste Anfall von Sam ist...“, meinte Ray und wandte sich wieder zu dem auf dem Bett liegenden um. Er strich ihm vorsichtig über die Brust und ließ seine Hand eine Weile dort verweilen, bevor er sie wieder zu sich zog und Dean mit ernstem Blick ansah. „Ich muss mich beeilen. Sein Körper hält diesem Stress nicht mehr lange stand. Wenn ich zu spät eingreife, könnten ernste Schäden zurück bleiben. Er könnte die Fähigkeit zu Sprechen verlieren, blind werden, einzelne Körperteile nicht mehr bewegen oder, wenn ich viel zu spät reagiere sogar sterben. Du musst mich ihm helfen lassen, außer du willst ihn für immer verlieren!“ „Aber sonst ist er doch auch nicht...“, begann Dean doch Ray wusste was er sagen wollte und schüttelte sofort den Kopf. „Sonst nicht, aber du hast doch sicher auch bemerkt, dass es von Mal zu Mal schlimmer wird oder?“ Dean schwieg, aber Ray wusste, dass er recht hatte und Dean mit seinem schweigen nur Zeit verschwendete. Ungeduldig sah er wieder zu Sam, dessen Atem immer flacher wurde. „Er verändert sich. Er steht am Anfang der Transition, bei der jeder Zelle seines Körpers mutiert und besser wird. Euch sind sicher schon Veränderungen aufgefallen, wie Stärke, die Visionen...“ „Bessere Augen!“, fügte Dean an Rays Aufzählung hinzu. Ray nickte und sah mit Genugtuung, wie Dean langsam die Waffe runter nahm. „Genau! Ihr wisst beide das Sam kein normaler Mensch ist.“ „Aber was ist er denn dann?“, fragte Dean unsicher ob er die Antwort, die er sich jetzt schon denken konnte, wirklich hören wollte. „Er ist einer von uns.“ „Ach, und wer seid ihr?“ „Das sag ich dir, wenn ich Sam gerettet habe. Kann ich oder erschießt du mich, wenn ich ihm jetzt helfe?“ Dean biss sich unsicher auf die Unterlippe und sah zu Sam. Dieser zuckte ab und zu leicht, sein Blick war an die Decke gerichtet, aber sein Blick war irgendwie leer und verschleiert. Dean nickte und wusste sofort, dass er hier Ray freie Hand lassen musste und dieser mit Sam machen konnte was er wollte, ohne das Dean ihm helfen konnte. Aber er hatte keine Wahl. Sam zu retten hatte oberste Priorität. Ray nickte und drehte sich zu Sam um. Er legte seine Hände an seinen Kopf und drehte diesen zu sich hin und sah ihm in die trüben Augen. „Sam! Kannst du mich hören?“ Sam erwiderte nichts, atmete nur röchelnd weiter wie zuvor. Ray tätschelte leicht seine Wange, um ihn auf sich aufmerksam zu machen. „Hey! Hör mir zu! Blinzle zwei Mal, wenn du mich verstehst.“, flüsterte Ray und betrachtete Sams Gesicht in seinen Händen. Dean sah neugierig über seine Schulter. Wenn der andere Sam nicht bald half, half er Ray in ein anderes Leben. Sam zeigte keine Reaktion. Ray fluchte und ließ ihn wieder langsam auf die Matratze sinken. Er griff nach seinem Gürtel und dem Messer, was dort befestigt war, als er plötzlich eine Hand auf seinem Arm spürte. „Wenn du ihm Schmerzen zufügst, mach ich dich fertig!“, drohte Dean, ließ Rays Arm aber nicht los und sah ihm ins Gesicht. „Er hat schon sehr starke Schmerzen. Einen kleinen Schnitt würde er nicht mal bemerken.“ Dean löste seinen festen Griff kein Stück und sah weiterhin ernst auf den Schwarzhaarigen hinab. „Okay. Wie du willst! Ich werde ihn nicht verletzten. Du hast Glück, denn es geht auch anders.“ Ray entriss seinen Arm Deans Hand und führte die silberne Klinge an seinen Mund. Dean konnte nicht sehen was Ray genau tat und trat näher, doch da schien es schon vorbei zu sein, da Ray das Messer auf den Nachttisch legte. Die Stirn in Falten gelegt folgte er Rays Hand und blieb an der Klinge hängen an der das rote Blut des anderen klebte. Okay, dass lief nicht mehr so wie Dean es sich vorgestellt hatte. Er wollte gerade den anderen zurückhalten und ihn fragen was das alles sollte, als Ray sich plötzlich zu Sam hinunter beugte und seine Lippen mit den seinen verschloss. Entsetzt wollte Dean dazwischen gehen, den schwarzhaarigen von Sam weg reißen, als er das kleine Rinnsal an Sams Kinn hinab fließen sah. Verwirrt hob er eine Augenbraue. Was zum Teufel tat Ray da? Der Schwarzhaarige öffnete seinen Mund und ließ das Blut, das aus seiner angeschnittenen Zunge quoll in Sams Mund fließen. Schnell ging er auf Abstand und hielt dem Braunhaarigem den Mund zu. Er drückte auf eine spezielle Stelle auf Sams Hals, da dieser sich gegen Ray wehrte und löste den Schluckreflex aus. Sam trank widerwillig das Blut und fiel zurück in das Kissen. Sein Körper zuckte noch ein Mal kurz und blieb schließlich still liegen. Zufrieden mit sich nickte Ray. Er tätschelte Sam sanft die blasse Wange. „Das wird schon!“, meinte er, stand auf und drehte sich zu Dean, der ihm mit dem Griff seiner 9mm eine runter schlug. Hart von dem Schlag getroffen stürzte Ray zu Boden. Er hielt sich die getroffene Wange und sah wütend zu Dean hinauf. „Was hast du jetzt wieder für ein Problem? Ich habe Sam gerettet, wie ich gesagt habe. Was soll der Mist?“, schrie Ray und sprang schnell wieder auf die Beine. In wenigen Sekunden war er vor Dean und sah auf ihn hinab. Seine Augen blitzten gefährlich. Dean spürte wie ihm eine Gänsehaut den Rücken runter lief, doch er wollte nicht nachgeben. Wäre ja noch schöner, wenn einfach so einer daher kommt und ihm Sam weg nahm. Das würde er nicht zulassen. Als aller letztes, wenn es Ray war. Bei diesem Kerl spürte er wie sein Mageninhalt einen Weg nach oben suchte. Zornig trat er auf den anderen zu und packte diesen am Kragen. „Ich warne dich! Wenn du Sam noch einmal anfasst mach ich dich fertig!“ „Lass das doch Sammy entscheiden, ja?!“ „Nenn ihn nicht so!“ „Ach, aber du darfst das, ja?“, knurrte Ray. Dean ließ den Kragen des anderen los und schlug, bevor der andere auch nur reagieren konnte mit der Waffe erneut zu. Bewusstlos fiel Ray zu Boden und blieb ohne eine Bewegung auf dem Teppich liegen. „Ja! Und das darf nur ich!“ Der penetrante Geruch von Zucker trat Sam in die Nase und weckte ihn schließlich. Blinzelnd gewöhnte er seine Augen an das helle Licht, welches sich im ganzen Zimmer breit machte. Gähnend kratzte er sich den Kopf und sah sich um. „Sam. Endlich bist du wieder wach.“ Augenblicklich war Dean an seiner Seite und musterte ihn besorgt. „Wie geht es dir?“, erkundigte sich der Ältere und strich ihm sanft über die Wange. Sams Gesicht hatte wieder Farbe bekommen und sah schon viel gesünder aus, als noch vor ein paar Stunden zuvor. Dean hatte die ganze nacht bei Sam gesessen und auf den Jüngeren aufgepasst. Nur am Morgen war er kurz weg, um was zu Essen zu holen. „Gut. Denke ich.“ „An was erinnerst du dich?“, fragte Dean vorsichtig und reichte Sam eine kleine Flasche Wasser. Sam runzelte die Stirn und setzte zum Trinken an. Während er das sprudelnde Nass trank erinnerte er sich an den Schmerz, an Ray und an das eklige, brennende Zeugs, welches der Schwarzhaarige ihm eingeflösst hatte. Sein Blick ging durchs Zimmer und blieb an Ray hängen, den Dean auf einem der Stühle fest gebunden hatte. „Was soll das?“, fragte Sam und deutete in seine Richtung. Dean musste nicht hinsehen, um zu wissen wen er meinte. „Er hat Ärger gemacht und da hab ich ihn halt zum Schlafen gebracht. Aber dir geht’s wirklich gut?“ „Ja. Ja! Mir geht’s fantastisch! Ray sieht ja furchtbar aus! Hast du deine Frust an ihm ausgelassen und ihn als Boxsack benutzt?“ Dean grinste nur schräg, welches Sam erwiderte. Sam sah wie der Ältere sich ein Schokohörnchen vom Nachttisch nahm und herzhaft hinein biss. Dean sah zufrieden aus und das wollte Sam nicht ändern, aber er wollte wissen was passiert war und wusste, dass dies Deans Laune wahrscheinlich unter den Gefrierpunkt sinken ließ. Seufzend lehnte Sam sich zurück und sah an die Zimmerdecke. „Was ist los?“, fragte Dean zwischen zwei Bissen. „Was genau ist gestern passiert?“, fragte Sam ruhig und sah seinem gegenüber fest in die Augen. Jetzt war es an Dean tief zu seufzen. Er sah auf das Hörnchen und legte es wieder weg. „Du hattest wieder einen Anfall und bevor du fragst, ja du hattest in letzter zeit öfters unter starken Schmerzen das Bewusstsein verloren. Du hast dich nach dem Aufwachen nie daran erinnert und ich wollte dich nicht beunruhigen bis ich näheres heraus gefunden habe. Jedenfalls hattest du wieder diese Schmerzen und dann ist plötzlich dieser Ray aufgetaucht. Er war einfach da und hat gesagt, dass er dir helfen kann. Du hast echt schlecht ausgesehen. Es schien diesmal schlimmer gewesen zu sein als sonst. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich konnte dir nicht helfen und habe Ray erlaubt dir zu helfen.“ „Du hast was?!“, fragte Sam lauter als er es eigentlich geplant hatte. „Beruhig dich bitte! Er konnte dir anscheinend helfen, da du, als er damit fertig war nicht mehr vor Schmerzen geschrien hast und so weiter. Was sollte ich denn tun. Er sagte, dass dieser Anfall dich hätte umbringen können.“ Sam schwieg und sah runter. Dean legte seine Hände auf die des anderen und drückte sie leicht. „Warum?“ „Ich weiß auch nicht. Er wollte mir alles erzählen, wenn du erst Mal wieder in Ordnung bist.“ Sam sah ihn fragend an. „Was wollte er dir erzählen?“ „Wer du bist.“ „Ach, und er will also wissen wer ich bin und woher ich komme?“, fragte Sam skeptisch. „Allerdings!“, sagte eine tiefe Stimme hinter ihnen. Ray war während ihrem Gespräch wieder wach geworden und hatte ihnen zu gehört. „Und woher willst du das wissen?“ „Weil du mein großer Bruder bist!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)