So wie es ist... von L_Angel ((DeanXSam)) ================================================================================ Kapitel 6: Idioten, wo man nur hinsieht! ---------------------------------------- Das Restaurant füllte sich mit der Zeit, da die meisten in Concordia jetzt Mittagspause machten. Mehrere Männer in schwarzen Anzügen saßen am Nebentisch, unterhielten sich über geschäftliche Verträge. Andere, deren Tisch in der Nähe von dem, an dem gerade Sam und Dean saßen stand, lästerten über ihren Chef. "Ich halt das langsam nicht mehr aus! Wir sind doch nicht seine Sklaven, die für sein Wohlbefinden zu sorgen haben!", meinte der eine mit der blauen Krawatte, die er gerade zum Essen in seine rechte Hemdtasche verschwinden ließ, damit sie ihm nicht im Essen hing. "Hast ja recht, aber es ist mir hundertmal lieber ihm Kaffee zu kochen und dies und jenes zu besorgen, als zurück in meine alte Abteilung zu der Lipson zu müssen. Ich sag euch, die ist ein Dämon!" Dean und Sam, die beide halb mitgehört hatten, grinsten sich an. "Dämon, ja? Die müssen es ja wissen!", murmelte Dean zwischen einem Stück Steak und einigen Pommes. "Schluck erst Mal runter, bevor du sprichst!", meinte Sam und lehnte sich zurück. "Du bist doch nur neidisch!", entgenete Dean und schaufelte sich weiter voll und schlug währenddessen die Zeitung, die auf dem Tisch lag auf und begann zu lesen. Wie kann man nur so viel essen? "Worauf denn neidisch?" "Ich kann genießen.", schnurrte Dean. Schnaubend drehte Sam den Kopf und sah nach links durch die Fensterfront. Er sah die Passanten, die den Bürgersteig und die Straße füllten. Manche, die mit anderen stritten, lachten oder einfach nur stressig vorbei liefen. "Mhm, schieh ma hier!" Dean schluckte schnell alles runter, als er Sam´s genervten Blick spürte. "Hier! In der Skripton High School sind in den letzten zwei Tagen vier Schüler verschwunden. Das sollten wir uns mal ansehen!", sagte er mit Nachdruck in der Stimme. "Nein!" "Wie nein? Das ist unser Job!" "Wir müssen schnell nach Minneapolis, denn da verschwinden Kinder. Weißt du noch?" "Hier verschwinden auch welche!" "Aber Jugendliche und die verschwinden dauernd. Vielleicht sind sie von Zuhause abgehauen?", überlegte Sam, stahl sich eine Pommes von Dean´s Teller und konnte gerade so dessen Hand ausweichen, die ihm diese wieder aus der Hand schlagen wollte. Schnell ließ er die Pommes verschwinden und schnappte sich auch noch die Zeitung, während Dean der verlorenen Fritte nachtrauerte. "Jetzt muckel nicht! Wir sollten schnell wieder aufbrechen." "Du willst also einfach so weiter fahren? Was, wenn diese Jugendlichen einem Dämon zum Opfer gefallen sind?" "Ein Dämon, der in der High School Schüler umbringt. Das glaubst du doch nicht wirklich, oder? Wir müssen los! Bobby erwartet, dass wir uns auf den Weg machen.", sagte Sam und las sich selbst nochmal den Artikel durch. "Ein, höchstens zwei Tage, dann sind wir hier weg. Ich bin total K.O. von der Fahrt. Gönne mir ein bisschen Ruhe." "Du willst dich ausruhen, während du einen Fall lösen willst?" "Ich bin halt anders als andere Menschen." "Wie wäre es, wenn ich ein bisschen fahre, während du dich zurück lehnst und dich ausruhst?" "Träum weiter!", lachte Dean und dachte nicht weiter über diesen Vorschlag nach. "Davon kann man dich eh nicht mehr abbringen! Aber spätestens übermorgen sind wir hier weg!" Dean stimmte seinem Bruder zu. "Versprochen!", grinste er breit. Eine Kellnerin stand plötzlich neben ihnen und fragte lächelnd, ob sie noch Kaffee haben wollen. Dean grinste weiter, während er den Kopf auf den aufgestützten Arm und ihr beim Nachschenken zusah. Immer dasselbe mit ihm, dachte Sam und schüttelte den Kopf. Oh Gott, er war doch tatsächlich eifersüchtig und zwar nicht auf Dean sondern auf die blonde Kellnerin, der Dean immer noch nachsah. Vielleicht hatte sein Kopf doch einen größeren Schaden abgekriegt als er dachte, beim Kampf mit dem Wendigo. Was war nur in letzter Zeit mit ihm los? Er beobachtete seinen Bruder die ganze Zeit, was schon schrecklich genug war. Verdammt er war sein Bruder! Er konnte es einfach nicht lassen ihn anzustarren. Es ist fast so, als würde Dean ein ganz anderer war. Dauernd entdeckte er neue Macken, die ihm auch noch gefielen. Wenn er zum Beispiel las, rieb er sich öfters den Punkt zwischen den Augen. Oder wenn er glücklich war strahlte er übers ganze Gesicht. Lächelnd sah Sam zu ihm rüber und nippte leicht an seiner Tasse. "Was ist? Was guckst du so?" "Nichts!" "Du bist in letzter Zeit so komisch. Bist du sicher, dass du in Ordnung bist?" Sam nickte und nahm wieder die Zeitung zur Hand, um sich besser über die Sache mit der High School zu informieren. Zitternd lief Sam hinter seinem Bruder über den Schülerparkplatz auf das Schulgebäude zu, dass sich mächtig im leichten Mondlicht vor ihnen aufbaute. Es war ein alter, robuster Sandsteinbau. Seitlich waren neuere Nebengebäude gebaut worden. Es war kalt draußen. Vor ihren Mündern bildeten sich kleine Atemwolken. Bibbernd versuchte Sam tiefer in seine warme Jacke zu verschwinden. Er rieb sich die Hände und steckte diese schnell wieder in seine Hosentaschen. Dafür hatte er bei Dean aber was gut. Dean kniete gerade vor dem Tor und versuchte seine eiskalten Finger dazu zu bringen das Schloss zu knacken. Er spürte wie Sam hinter ihm von einem Bein aufs andere trat. Als ob er nicht selbst wüsste, wie kalt es war. Sollte doch Sam das nächste Mal die ganze Arbeit machen, während er sich beschweren konnte, wie lange er noch braucht. Endlich öffnete sich das Schloss mit einem leisen Klicken. Grinsend drehte er sich zum Anderen um, der aber lieber an ihm vorbei, durch die Tür ins Warme flüchtete. "Wir müssen vorsichtig sein. Wir wissen nicht, ob hier ein Hausmeister oder sogar Nachtwächter Nachts durch die Gänge spuckt! Haste verstanden? Spuckt!" "Ha Ha! Los, du durchsuchst das erste und zweite Geschoss und ich das Erdgeschoss und die Turnhalle. Wir treffen uns in einer viertel Stunde wieder hier in der Eingangshalle." "Kein Humor mehr die Jugend!", murmelte Dean und machte sich auf den Weg zur Treppe, die links von ihnen nach oben führte. Der Anblick von den Gängen mit den vielen Spinten, die Plakate von Bänds oder der nächsten Wahl, ließ ihn in der Vergangenheit schwelgen. Es sah alles so aus, wie damals, als er selbst noch zur High School ging. Dean durchsuchte jeden Klassenraum. Alle waren leer. War ja klar. Konnten sie nicht einmal bei ihrer Suche, gleich im ersten Raum fündig werden. Auch im Zweiten Stock war nichts. Alles still und leer, wie es sein sollte, um zwei Uhr morgens in einer Schule. "War ja klar, dass ich nichts finde!", murrte er, schulterte seine gekürzte Schrotflinte und ging die Treppe zurück ins Erdgeschoss, wo schon Sam auf ihn wartete. "Und?", fragte er und erhob sich von der Stufe auf der er saß. Sam hatte sich genau wie er kurz zuvor die Jacke ausgezogen, da hier drin gut geheizt wurde. "Nichts! Lass uns noch schnell den Keller checken und dann zurück ins Motel." "Du hast es aber eilig. Etwa, weil ich anscheinend recht hatte und hier nichts ist?", fragte Sam. Er ging hinter Dean her. Sein Blick streifte dessen muskulösen Rücken, der einen unwiderstehlichen Anblick bot und die Jeans erst... Schnell fuhr er sich mit den Händen durchs Gesicht und versuchte sich wieder zu konzentrieren. Sie waren ja nicht zum Spaß hier. Dean leuchtete mit der Taschenlampe den Weg. Von den wirren Gedankengängen seines Bruders bekam er nichts mit. Vorsichtig stiegen sie die enge Treppe hinunter in die dunklen, feuchten Gänge des Kellers. Es war ein typischer Keller, wie er in jedem Film dargestellt wird. Oben liefen viele Leitungen und Rohre von einer Seite zur anderen und die Wände waren kalt und grau. Ein unheimlicher Sprechgesang ertönte plötzlich und wurde lauter und lauter. "Na, wer hatte jetzt unrecht?", grinste Dean und ging weiter. Sam seufzte leise und folgte ihm. Der Gang war nur schwach erleuchtet von dem Raum, dessen Tür nur leicht angelehnt war. Schnell ging Dean an dieser vorbei und positionierte sich auf der rechten Seite der Tür, die Waffe schon gezückt. Auch Sam nahm seine zur Hand, stellte sich Links auf und wartete darauf, dass Dean ihm zeigte, das er bereit war. Ein Nicken folgte und beide betraten leise den Raum. Es war ein kleiner Raum in dessen Mitte sich sieben Jungen in schwarzen Kutten im Kreis aufgestellt hatten. Sie hatten noch nicht bemerkt, dass sie nicht mehr unter sich waren und sprachen ihre Beschwörung ohne Unterbrechung weiter. In der Mitte lagen gefesselt und geknebelt zwei jüngere Jungs und sahen mit panisch aufgerissenen Augen abwechselnd von einem zum anderem. Der Blonde von den Beiden bemerkte Dean und Sam als erstes und wimmerte aufgebracht. Dean und Sam hoben die Finger an die Lippen und bedeuteten ihnen sich leise zu verhalten. Still nickten sie und verhielten sich wie zuvor. Erleichtert atmete Dean aus, als plötzlich der Sprechgesang endete und es ganz still um sie herum wurde. Man hätte ein Stecknadel fallen hören können. Dean bekam schon fast Sam´s schnell klopfenden Herzschlag mit, so ruhig war es geworden. Die Blicke aller Personen im Raum waren auf sie beide gerichtet. "Wer seit ihr?", fragte die Kutte, die am weitesten von ihnen stand mit einer dunklen, festen Stimme. Sie trat vor und schob die große Kapuze zur Seite. Darunter kam ein blonder Junge von gerade mal achtzehn Jahren zum Vorschein. "Sprecht! Wer seit ihr?" "Wir bringen Kunde vom Allmächtigen! Eurem Meister!", bedeutete Dean gewichtig und schritt, mit erhobenen Armen auf sie zu. "Dean, spinnst du? Dean!", flüsterte Sam hinter ihm und wollte ihn am Arm zurückziehen, doch dieser war dafür schon zu weit entfernt. Durch die Reihe der Kutten ging ein Raunen. Dean drehte sich kurz zu Sam um und grinste. Sam schüttelte nur den Kopf, ließ die Waffe aber vorsichtshalber griffbereit. "Sprich!", meinte eine der Kutten. "Er sagt ihr seid seiner nicht würdig und sollt ihm seine wertvolle Zeit nicht stehlen!" "Beweise, dass du seine Kund tust!", schrie einer. "Ähm....ihr wollt einen Beweis? Nun....", stotterte und drehte sich wieder zu Sam um. Sam verdrehte die Augen und stellte sich vor seinen Bruder. "Die Totengöttin Mictlantecihuatl, Gattin des Herrn der Toten schickt uns euch Einheit zu gebieten. Die Gemeinschaft ist in Gefahr. Sie führte uns zu euch, da ihr zu viel Aufmerksamkeit auf euch zieht. Ihr besudelt ihren göttlichen Namen! Kehrt zurück und betet sie ihm Stillen an, sofern ihr wahrhaftig glaubt!", gab er mit furchteinflössender Stimme von sich. Dean gingen beinahe die Augen über. Was war das denn? Seit wann konnte sein kleiner Sammy so eine Show abziehen, dass war sonst seine Masche. Nachdem Sam´s Worte im Raum verhallt waren, war es wieder totstill. Sam blickte über seine Schulter zu Dean. `Was jetzt´, formten seine Lippen. Er drehte sich schnell wieder um, als das plötzliche Rascheln von Kutten zu hören war. Sie hatten sich in Bewegung gesetzt und kamen im Halbkreis auf Sam zu, der ein paar Schritte zurück wich. Dean hob die Flinte vorsichtshalber, als die Kutten plötzlich vor ihnen auf die Knie gingen. "Wir gehorchen! Die Göttin hat gesprochen, wir folgen!", brüllten sie mit einer Stimme. Dean und Sam wechselten kurz einige Blicke, ließen die Kerle aber nicht aus den Augen. "Geht!", meinte Sam mit fester Stimme. Die Kutten folgten seinen Worten und verschwanden. Irritiert ging ihnen Dean ein paar Meter hinterher, um sicher zu gehen, dass sie wirklich weg waren. Sam ging zu den beiden Jungen und band sie los. "Wer seid ihr? Schickt euch wirklich die Göttin?", fragte der Erste, der kein Stoffknoten mehr im Mund hatte. "Sag mal, sind hier alle total meschuge?", meinte Dean, der wieder hinter Sam stand. Dean und Sam brachten die beiden verwirrten Jungen noch zum Tor. "Idioten. Würde mich nicht wundern, wenn die nächste Woche schon dem nächsten Kult in die Arme laufen.", murrte Dean und ging zu seinem Wagen. "Ich hatte recht!", grinste Sam, öffnete die Beifahrertür und stieg ein. Dean guckte verdutzt und setzte sich hinters Steuer. "Was meinst du?" "Kein Dämon und kein Geist!" Dean startete grummelnd den Wagen und fuhr los. Es hatte begonnen zu regnen und die Scheibenwischer wischten in einem stetigen Rhythmus über das Glas. "Hast da ja eine ganz schöne Show abgezogen. Hätte ich nie von dir erwartet! Woher wusstest du, dass die Hirnlosen Mictila anbeten?", fragte Dean, ohne die Straße aus den Augen zu lassen. Sam fuhr sich durchs Haar und seufzte leise. "Mictlantecihuatl. Auf dem Boden war ein System aus Symbolen gezeichnet, dass ich schon mal in einem Buch über die mexikanischen Götter gesehen habe." "Ach, und deshalb erinnerst du dich an ihren Namen, ja?" "Naja, vielleicht hab ich es doch etwas genauer gelesen. Du solltest lieber dankbar sein, dass deine dämliche Idee nicht nach hinten losgegangen ist!" Sam lehnte seinen Kopf an die kalte Seitenscheibe und schloss die Augen. "Du bist in letzter Zeit so komisch. Du schläfst länger, isst nicht viel....Du wirst doch wohl hoffentlich nicht krank, oder?", fragte Dean und sah zu dem Anderem hinüber. Sam schüttelte nur den Kopf, ohne seine Sitzposition zu verändern und gab ein nicht einzuordnendes Geräusch von sich. Dean warf ihm einen besorgten Blick zu, sagte aber nichts mehr und fuhr sie zurück zum Motel. --------------------------------------------------------------------------------- Hi, erst Mal ein riesengroßes Dankeschön an alle die meine Story lesen!!!! Ich hätte nie gedacht, dass sie sooo gut ankommt. Ich beeil mich auch, um immer schnell wieder das neue Kapitel hoch zuladen! Und auch ein riesengroßes Dankeschön an alle Kommischreiber!!! *alle ganz doll knuddel* Das nächste Kapitel kommt dann im neuen Jahr und hiermit wünsche ich euch einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr!!! *anstoß und Knaller zündet* L_Angel^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)