Teddy Bruno von Jaymee ================================================================================ Kapitel 1: Bruno geht los ------------------------- Da saß er nun, der kleine Teddy Bruno oben auf dem Schrank im Kinderzimmer. Er war ein Geburtstagsgeschenk von den Großeltern gewesen und hatte sich sehr gefreut, dass ihn ein Kind als Freund haben wollte. Diese hatten den kleinen braunen Teddy mit seinen großen, schwarzen runden Knopfaugen gesehen und dachten es wäre das perfekte Geschenk für ihren Enkel Jan. Jan packte das Päckchen aus und freute sich sehr. So einen Teddy der den Mund bewegt und Geschichten erzählt hatte er sich schon lange gewünscht. Er hatte ihn im Kaufhaus gesehen und war sofort fasziniert gewesen. Jetzt war er glücklich dass die Großeltern an seinen Wunsch gedacht hatten. Er nahm den Teddy hoch, drückte ihn an sich und flüsterte ihm ins Ohr ich nenne dich Bruno. Von da an waren Jan und Bruno die besten Freunde gewesen und Bruno wurde überall mit hingenommen. Zum schlafen gehen nahm Jan ihn immer in den Arm und Bruno erzählte eine Geschichte bis Jan einschlief. Aber diese Zeit war längst vorbei. Jan war größer geworden und hatte sich immer mehr für andere Spielsachen interessiert. Auch fanden Jan´s neue Freunde Bruno nicht so toll und so landete er oben auf dem Schrank.Von hier aus hatte er eine gute Sicht übers ganze Kinderzimmer. Er konnte sehen, dass der Jan sich nun für Ritterburgen, Autorennbahnen und ähnliches interessierte. Nur ihn beachtete er nicht, was ihn sehr traurig machte. Heimlich weinte Bruno darüber ein paar Tränen und überlegte wie es den wäre wegzulaufen. Denn vermissen würde ihn bestimmt niemand. Überhaupt würde es nicht mal auffallen wenn er nicht mehr da wäre. Wenn er weglaufen würde, würde ihn bestimmt ein anderes Kind finden und sein Freund werden wollen. Er wünschte sich sehr ein Kind das ihn lieb haben und mit ihm spielen würde. Die Erinnerung an vergangene Zeiten machte Bruno traurig. Hastig bevor er sich noch in Erinnerungen verlor verjagte er seine trüben Gedanken und dachte wieder über seinen Plan nach. Doch wie sollte er von dem hohen Schrank herunter kommen? Nirgends gab es etwas, womit der Teddy es hätte schaffen können, vom Schrank runter zu kommen. Ein Stück Schnur war da, aber es war nicht lang genug. Und was, wenn er vom Schrank runter kam? Wie sollte er ins Freie kommen? Was hinter der Kinderzimmertür war wusste Bruno ganz genau den er war ja von Jan überall hin mitgenommen wurden. Da gab es die große lange Treppe die nach unten führte und von dort aus musste er nur noch über den Flur und zur Tür nach draußen. So eine Flucht musste gut durchdacht werden. Schließlich lauerten auch draußen Gefahren. Was, wenn er ein Bein oder Arm verlieren würde bis ihn ein Kind fand? Bei dem Gedanken dass er mehrere Tage alleine draußen verbringen müsste bis ihn jemand fand erschauderte er doch ein bisschen. Aber alles war besser als hier zu bleiben und weiter von Jan ignoriert zu werden den das machte Bruno sehr traurig. Die ganze Flucht musste gut durchdacht werden und so überlegte der Teddy Tag für Tag. Bei seiner ganzen Grübelei hatte Bruno nicht mitbekommen das Jan immer stiller geworden war von Tag zu Tag und kaum noch mit seinem anderen Spielzeug gespielt hatte und eines Tages gar nicht mehr abends zum schlafen in sein Zimmer gekommen war. Bruno wunderte sich und schlief an diesem Abend sehr schlecht. Mitten in der Nacht wurde Bruno von einem Geräusch geweckt. Verschlafen blinzelte er und schaute zum Bett weil er dachte dass Jan gekommen war um ins Bett zu gehen. Aber nein das Bett war weiterhin leer und das Geräusch was er gehört hatte kam von Schrank auf dem er sahs. Vorsichtig krabbelte er bis zur Schrankante und schaute nach unten. Da stand Jans Mutter, räumte Jan´s Sachen in eine Tasche und weinte dabei. Kurz darauf kam auch Jan´s Vater legte den Arm um seine weinende Frau und tröstete diese. Bruno lauschte angestrengt damit er hören konnte worüber die beiden sprachen. Er schnappte Worte auf wie "das wird schon wieder", "die Ärzte machen das schon" und "das er ja nicht alleine ist im Krankenhaus". Was war nur passiert? Bruno musste es herausfinden und wenn es Jan wirklich schlecht gehen würde wollte Bruno bei ihm sein, ihn trösten und kraft geben damit er bald wieder gesund werden würde. Wie er nur übersehen können das es Jan schlecht gegangen war? Gewissensbisse nagten an Bruno doch er wischte sie fort den er musste einen klaren Kopf behalten damit er sich nicht noch verletzte bei seiner flucht. Er nahm all seinen Mut zusammen, band die Schnur oben am Schrank fest und fing an, den Schrank hinunter zu steigen. Da die Schnur nicht lang genug war musste er das letzte Stück springen. Er machte die Augen zu und ließ sich fallen. Unten angekommen machte er sich auf zu Zimmertür, aber diese war fest verschlossen und der Teddy war zu klein um an den Türknauf zu kommen. Nach einiger zeit des Probierens blieb er erschöpft liegen und schlief ein. Als Bruno wieder aufwachte glaubte er seine Augen würden ihm einen streich spielen. Die Kinderzimmertür stand einen spalt breit auf, es würde knapp werden aber wenn er den Bauch einziehen würde würde es schon gehen. Er zwängte sich durch die Tür und lief weiter bis zur Treppe. Die Treppe war wirklich groß so groß hatte Bruno sie gar nicht in Erinnerung gehabt. Aber er durfte jetzt nicht aufgeben wenn es Jan schlecht ging wollte er bei ihm sein. Vorsichtig Stufe für Stufe hangelte er sich die Treppe runter was für so einen kleinen Teddy ein große Kraftakt war. Aber es ging um seinen besten Freund und er durfte nicht aufgeben. Unten angekommen brauchte Bruno erstmal eine Verschnaufpause bevor er weiter konnte den das alles hatte ihn doch sehr angestrengt. Völlig außer Atem sahs er da und hoffe dass er nicht zu spät kommen würde. Auch wenn das ganze noch so kräftezehrend gewesen war er musste weiter. Mit letzter kraft rannte er den Flur hinunter und in den vorgarten hinaus und die Steintreppe hinunter. Er schaute sich um und hatte keine Ahnung wie er weiter musste den ab hier kannte er den Weg nicht mehr. Ratlosigkeit machte sich bei Bruno breit und ihm liefen tränen über die Wangen. Plötzlich wurde der Sonnenschein durchbrochen und ein Schatten fiel auf ihn herab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)