Wrestling von abgemeldet (So fake und doch so real) ================================================================================ Prolog: Start eines neuen Lebens -------------------------------- Oh man, ich hätte nicht gedacht, dass ich es einmal wirklich schaffen würde in der WWE zu wrestlen und alle möglichen Vorbilder kennenzulernen. Klar habe ich für diesen Traum hart gearbeitet, aber letztendlich hängt es ja gerade bei uns Frauen eher vom Aussehen als vom Können ab, ob wir genommen werden oder nicht. Und mit einem guten Aussehen wie Mickie James oder Michelle McCool es haben, kann ich wirklich nicht glänzen, auch wenn ich nicht hässlich bin. Aber nun bin ich unter Vertrag und bin fast jede Woche bei Smackdown zu sehen. Da ich aus Deutschland komme und damals das Pech hatte kein Premiere zu haben, konnte ich nur Smackdown gucken und deshalb freut mich das besonders in dem Roster zu sein, denn so kann mich jeder Deutsche Wrestlingfan sehen. Allerdings musste ich für diesen Traum alles zurücklassen... meine Freunde, meine Familie, meine Arbeit, meinen Club in dem ich Wrestling gelernt und trainiert habe und ganz besonders meinen Freund. Wir teilten schon immer die Begeisterung an diesem Sport und das hatte uns damals so zusammengeschweißt, sodass es mir das Herz zeriss, als ich ihm von dem Vertrag erzählt hatte. Er hatte damals so glücklich reagiert und gesagt, dass ich das unbedingt annehmen sollte, egal was ich zurücklassen müsste. Hätte er mir damals gesagt, dass ich bei ihm bleiben sollte, wäre ich geblieben, aber so... Naja, nun bin ich hier und werde allen zeigen, wie viel Power die Frauen haben! Kapitel 1: Erstes Match ----------------------- Es war mein erster Tag und ich war super nervös! Als ich in den Backstagebereich kam, sahen mich alle fragend an. Kein Wunder, denn außer dem Chef der WWE und einigen anderen, die da oben sitzen kannte mich niemand. Naja, und die Bella Twins auch, denn ich hatte mein Debutmatch gegen die beiden und anschließend, wie es fast jeder im Wrestlingsport machen muss, sollte ich ein Babyface sein. Das finde ich nicht besonders toll, denn ich spiele lieber eine unfaire und mysteriöse Rolle, was auch perfekt zu meinem Ringnamen passt: 'The Icequeen'. Es ist nicht der beste Ringname, aber der beste, der mir einfiel. Mittlerweile war ich bei den Frauenumkleidekabinen angekommen und stellte meine Tasche auf die Bank vor meinem Spint. Ich sah mich erst einmal gründlich in dem Raum um und da keiner da ist, störte mich auch keiner dabei. Es war echt ein großer Raum, obwohl wir garnicht so viele Diven sind. Ich glaube mit mir hat Smackdown jetzt 8 Wrestlerinnen... ich hasse das Wort Diva, denn es passt nicht zu jeder, zum Beispiel kann ich mir nicht vorstellen, dass mich oder Victoria jemand so nennen würde. Nach einer Weile hatte ich mich so langsam satt gesehen und öffnete meinen Spint. Natürlich lag noch nichts darin, denn ich war ja zum erste Mal dort. Er war ziemlich groß, wie eigentlich alles dort. Dann ging die Tür auf und Michelle McCool kam herein. Sie hatte schon ihr Ringoutfit an und sah darin echt gut aus. "Hey, du bist die neue sein, stimmts?", fragte sie*. "Ja. Oh man, das klingt schrecklich!", antwortete ich. "Ach, du wirst nicht lange die Neue sein, denn wir arbeiten so eng zusammen und nach einem Monat denkt man, man wäre schon eine Ewigkeit hier. Und bis dahin denken alle, dass du schon ewig dabei bist. Gefällt es dir denn hier?", sagte sie und lächelte mich an. Wow, ich wollte sie schon immer live Lächeln sehen. Sie hat echt ein tolles Lächeln. "Na wollen wir's mal hoffen.", sagte ich, "Naja, es ist alles etwas größer, als gewohnt. In den Spint zum Beispiel könnte man alles mögliche, was man eigentlich auf einem Schreibtisch hat, reinstellen. Zum Beispiel Bilder von Familie und Freunden..." Meine Stimme versagte und ich drehte Michelle den Rücken zu um mich wieder zu fassen. "Es ist sicher schwer, alles zurück zulassen und in einem fremden Land ganz neu anzufangen.", sagte sie. Sie kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. "Schon bald wird es dir besser gehen, glaub mir" Ich nickte stumm. Wir standen noch eine ganze Weile so. Ich in ihrer Umarmung, als sie diese plötzlich löste: "Du solltest dich so langsam fertig machen, ansonsten verpasst du noch dein Match und das wollen wir doch nicht. Ich lasse dich jetzt allein.", sagte sie und ging. Ich öffnete meine Tasche und zog mich um. Anschließend machte ich mir das Haar zurecht. Ich mache mir immer einen Pferdeschwanz mit einem Zopfgummie mit extra hellblauen und weißen Bändern ins Haar. Es passte einfach meiner Meinung nach perfekt zu einer Eisprinzessin. Ich atmete tief ein und begann mit meinen Aufwärmübungen. Wahrscheinlich gibt es dafür noch einen extra Raum, aber ich wollte jetzt nicht unter Leuten sein. Das war damals bei meinem allerersten Match, das natürlich in Deutschland war, auch so gewesen. Mein Freund fand es damals albern, aber ich war in dem Match echt klasse. Zwar hatte ich verloren, aber ich hatte keinen einzigen Fehler gemacht und obwohl ich Face war, gleich meine böse Ader gezeigt. Tja, mit den Leuten in Flensburg war es immer lustig gewesen und ich bin ihnen dankbar, dass sie immer für mich da waren. Aber am dankbarsten bin ich meinem Freund, Rüdiger, weil er mich immer verstanden hat und mich gehen ließ. Ich musste mich konzentrieren, sonst würde ich es vermasseln. Also machte ich einige Übungen, bei denen man sich 100%ig konzentrieren muss, weil man sich ansonsten ziemlich wehtut und schon bald war ich wieder voll in meinen Übungen vertieft. "Wieso trainierst du denn hier?", sagte plötzlich jemand und ich schreckte hoch. Es war eine der Bella Zwillinge, aber ich hatte keine Ahnung wer. "Ich weiß nicht genau. Hier war niemand und ich mache mich lieber alleine warm, zumindest beim ersten Match.", antwortete ich. "Interessant. Aber so langsam solltest du dich Richtung Ring begeben. Und da ich da auch hin muss, dachte ich, ich frage dich, ob ich dich begleiten soll?!", sagte sie fröhlich. "Oh.. Gerne, ich habe eh keine Ahnung, wo ich hin muss." Ich war mittlerweile aufgestanden und ging nun zu ihr an die Tür. "Na dann komm mal mit. Und keine Sorge, dir wird Bescheid gegeben, wann deine Musik gespielt wird. Ab dann weißt du ja, wann du reingehen musst.", sagte sie und ging los. Ihre Schwester wartete vor dem Frauenumkleideraum auf uns. "Na du. Wie gehts dir? Bist du nervös?", fragte sie interessiert. "Ich glaube, ich bin total nervös, aber ansonsten gehts mir prima.", sagte ich und musste anfangen zu lachen. Es war offensichtlich ein nervöses Lachen, aber es half mir die Nervosität in den Griff zu kriegen. Sie war immernoch da, aber meine Entschlossenheit und Freude waren stärker. Wir waren mittlerweile angekommen und warteten auf unser "Starzeichen". Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis mir ein Typ endlich gesagt hatte, dass meine Musik startete. Ich stand nun rechts neben dem Anfang von der langen Rampe, die zum Ring führte und wartete auf den Zeitpunkt, wo ich mich für das Publikum sichtbar machte. Ich habe echt eine schöne Eintrittsmusik und sie passte auch noch perfekt zu meinem Charakter: "The Icequeen" von Within Temptation. So nun war es so weit. Ich ging los und millionen von Menschen sahen mich an. Es war alles ruhig, denn keiner kannte mich. Ich ging zum Ring und warf zwischendurch immer kalte und mistrauische Blicke Richtung Publikum. Es passte einfach perfekt zur "Icequeen", wie ich jetzt auch vom Ringsprecher angekündigt wurde. Ich meinte einige Lachen zu hören, aber ich hatte schon die Befürchtung, dass dieser Name erst eine Lachnummer sein würde. Die werden schon sehen, dachte ich, wenn ich erstmal Heel bin, werden die mich nicht auslachen sondern ausbuhen. Ich konnte mir ein gehässiges Lächeln nicht verkneifen, doch so viele dürften das nicht gesehen haben, denn zu dem Zeitpunkt kletterte ich gerade zwischen den Seilen durch um endlich im Ring zu stehen. Nun wurde ich vom Ringsprecher Justin Roberts ein bisschen ausgefragt. Ich antwortete auf alle, doch bei vielen ließ ich die Antwort offen. Statt vernünftig zu antworten, stellte ich fragen, wie er oder das Publikum darüber denken würde und schlug einige antworten vor. Es sollte mich misteriös machen und die Neugier auf mich anregen. Meine Nervosität war nun verschwunden und das "Interview" auch und Justin sagte nun, gegen wen ich heute mein Debutmatch haben werde. Ich wusste, dass Nikki schon unter dem Ring war und so wunderte es mich nicht, dass, obwohl er die Bella Twins ankündigte, nur Brie erschien. Es war ein super Match! Ich habe alle Moves hinbekommen und auch Brie hatte keinen Fehler gemacht. Nur als Nikki in den Ring kam und mir einen DDT verpasste, landete ich nicht ganz sauber, da sie nur meinen Kopf festhielt anstatt Kopf und Arm. Aber es war super! Am liebsten hätte ich noch meinen Finisher, den Twist of Fate gezeigt, aber das geht nicht, wenn man verlieren soll. Aber ich durfte immerhin den Ansatz zeigen. Backstage beglückwünschten mich Michelle McCool und die Bella Twins für das "beste Debutmatch aller Zeiten", wie sie es nannten. Ich strahlte und war einfach nur stolz auf mich, weil ich es geschafft hatte. *Natürlich sprechen in der WWE alle untereinander Englisch, aber da es ja eine Geschichte auf Deustch ist, sind die Dialoge auch auf deutsch! Kapitel 2: Die anderen ---------------------- Nachdem ich geduscht hatte und meine Haare fast komplett trocken waren, packte ich meine Sachen wieder in die Tasche und legte diese in meinen Spint. Dann holten mich auch schon die Bella-Twins und Michelle ab, um mich den anderen vorzustellen.... zumindest denen, die Zeit hatten, denn es gab an dem Abend noch zwei Kämpfe und einige waren auch nicht da oder waren später auf der Autogrammstunde für die Fans. Es ist unglaublich, wie schön das Leben Backstage der WWE ist. Die drei Frauen führten mich zu einer riesigen Lounge, von denen es insgesamt drei gab, falls sich welche nicht verstehen. Ich war so platt, dass mein Mund offen stand. "Vielleicht solltest du den Mund lieber schließen, dann kommst du sympathischer rüber.", sagte ein Mann, der auf mich zugekommen war. Es war Matt Hardy, einer von den Wrestlern, die ich schon immer kennenlernen wollte. "Ich bin Matthew Moore Hardy, aber das weißt du vielleicht schon, aber nenne mich ruhig, wie alle anderen auch, Matt.", sagte er und gab mir die Hand. "Fiona Hofmann, meistens Fio genannt.", stellte ich mich höflichkeitshalber vor... naja, und weil ich glaubte, dass mich keiner von denen kannte. "Die "Icequeen", ich weiß. Während wir in Europa waren, habe ich einiges in den Zeitungen über dich gelesen. Du scheints ziemlich gut zu sein!", sagte er. "Ich hoffe, du hast nur schlechtes über mich gehört.", sagte ich und lachte arrogant amüsiert. Dann fügte ich noch hinzu: "Danke, klingt so, als hättest du mich noch nie wrestlen gesehen." "Habe ich auch nicht, aber ich freue mich schon darauf. Und ich hoffe, dass du wirklich mal gegen einen Mann wrestlen kannst. Ich warte schon lange auf den Kampf der Geschlechter!", sagte er lachend, doch man merkte, dass er es ernst meinte. Die ganze Nacht lang lernte ich alle möglichen Wrestler von Smackdown kennen, wie Jeff Hardy, Paul Levesque alias Triple H, die Colón Brüder alias Carlito und Primo und Andrew William Hankinson alias Festus. Einige von ihnen kannten mich, wie Matt, bereits aus Zeitungen oder weil sie mich an demselben Abend wrestlen gesehen hatten. Doch eigentlich verbrachte ich den ganzen Abend mit Matt. Wir scherzten und lachten und redeten über alles Mögliche und immer, wenn sich mir jemand vorstellte plauderten wir zu dritt weiter. Doch er wich mir die ganze Nacht nicht von der Seite. Einerseits war es schön, denn so hatte ich gleich jemanden, bei dem ich mich wohlfühlte und dem ich alles anvertrauen könnte, andererseits irritierte es mich auch ziemlich. Immerhin war er ein Mann und ich hatte gerade die schlimmste Trennung meines Lebens hinter mir. Allerdings hatte ich schon immer einen besseren Bezug zu Männern, sodass ich mir einfach sagte, dass wir auf einer Wellenlänge seien und beste Freunde werden würden. Ich wurde unsanft geweckt. Ich hatte garnicht mitbekommen, dass ich überhaupt eingeschlafen war, doch auf einmal lag ich auf einem Sofa in der Lounge, mein Kopf auf den Knien von Matt. Er hatte mich sanft wach gerüttelt und sagte: "Du solltest so langsam ins Hotel fahren oder nach Hause. Es ist schon ziemlich spät und du scheints sehr kaputt zu sein." Er sagte es sehr liebevoll und fürsorglich. Ich gähnte und streckte mich. "Tut mir Leid. War ein anstrengender und aufregender Tag und das scheint wohl zu viel für mich gewesen zu sein.", sagte ich und lächelte. "Vielleicht wäre es besser, wenn du dich fahren lässt, sonst schläfst du noch vor dem Steuer ein.", sagte er, "außerdem braucht ein Mensch seinen Schlaf." "Mag schon sein...", sagte ich und gähnte noch einmal. Ich lag immernoch auf seinem Schoß, die Augen geschlossen. "Soll ich dich nach Hause bzw. zum Hotel fahren?", fragte er und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich spürte die Berührung, war aber zu müde um etwas rein zu interpretieren. "Würdest du das wirklich machen? Das wäre mega nett.", sagte ich halb schlafend. "Natürlich!", sagte Matt nur, nahm mich auf den Arm und trug mich bis zur Frauenumkleide, "Tut mir Leid, aber ich denke, hier darf ich nicht rein. Außerdem habe ich deinen Code für den Spint nicht." Er setzte mich ab und ich ging schlaftrunkend zu meinem Spint und holte meine Sachen. Matt nahm die Tasche und stützte mich sicherheitshalber. Am Auto angekommen, hörte ich Jeff: "Da bist du ja endlich. Ich wollte schon ohne dich los." "Können wir Fio mitnehmen. Sie ist echt müde.", sagte er zu Jeff. Während Matt die Tasche im Kofferraum verstaute, antwortete Jeff: "Klar. Wo musst du denn hin?" Ich sagte ihnen, wo mein Hotel ist und erfuhr dann, dass sie in dem selben übernachteten. Ich setzte mich auf die Rückbank, Jeff ans Steuer und Matt saß neben mir. Kapitel 3: Frühstück ans Bett ----------------------------- Als ich aufwachte, lag ich in einem weichen und bequemen Bett. Ich schrag sofort hoch, doch als ich mich umblickte, erkannte ich, dass es mein Hotelzimmer war. Erleichtert ließ ich mich wieder in die Kissen fallen. Ich ging nochmal den letzten Abend in Gedanken durch und ließ meine Gedanken schweifen. Nach einiger Zeit, war ich wieder in der Vergangenheit. Ich dachte an mein Lieblingsmatch von mir, dass bei meinem ehemaligen Verein stattfand. Es war ein Tag-Team Match und ich war natürlich einer der Bösen. Es ging um meine Ehre, denn ich hatte zuvor 3 Matches verlieren müssen... drei hintereinander, wobei ich von meinen ganzen Matches nur 5 verloren habe... und das Debutmatch bei der WWE. Mein Tag-Team Partner war, wie sollte es auch von der Storyline anders sein, mein damaliger Freund Rüdiger, der sich "der Herzog" nannte. Wir kämpften gegen meinen damaligen Trainer Frederick Freund und meine damals häufige Gegnerin Yuna. Zu diesem Kampf kam es, weil ich als Ringbegleitung von Rüdiger in dessen Match gegen Frederick eingegriffen hatte und ihn übelst während und nach dem Match zusammen mit Rüdiger attackiert habe. Er war so wütend (natürlich nur während der Show), als er uns nach der Show im Ring zusammengefaltet hat, dass er auf dieses Match bestanden hatte, damit, wie er sagte "ich auch jemanden habe, mit dem ich mich beschäftigen kann". Mit ausnahmsweise einmal einem Läccheln, einem miesen Lächeln im Gesicht, nahm ich, und natürlich auch Rüdiger, die Herausforderung an. Es war ein schönes Match und das erste und einzige, indem ich einen Mann gepinnt habe. Nach dem Finisher von Rüdiger wechselte dieser mich ein und nach einem klasse DDT von mir gewannen wir schließlich das Match. Als ich merkte, dass ich Tränen in den Augen hatte, ließ ich die Vergangenheit wieder Vergangenheit sein und versuchte es wieder zu vergessen. Sie tat immernoch zu weh und das wollte ich nicht. Ich wollte meinen Traum leben und nicht meiner Vergangenheit hinterher heulen. Ich blieb noch ein paar Minuten im Bett liegen, dann ging ich mich im Bad fertig machen. Ich wollte so schnell wie möglich wieder nach Hause nach Virginia und es mir dort gemütlich machen und ein wenig trainieren. Als ich gerade angezogen aus dem Bad kam und anfangen wollte zu packen, klopfte es an der Tür und jemand rief: "Zimmerservice!". Ich wunderte mich, denn ich hatte nichts bestellt und auch sonst gäbe es keinen Grund, das der Zimmerservice zu mir käme. Als es erneut klopfte, ging ich zur Tür und öffnete. "Guten Morgen! Was gibt es denn?" "Guten Morgen Miss. Ich bringe Ihnen nur Ihr Frühstück.", antwortete die Dame und schob einen Wagen mit Brötchen etc. ins Zimmer. "Äh... Ich habe aber garkein Frühstück bestellt.", antwortete ich, nachdem ich meine verwundertguckende Starre einigermaßen im Griff hatte. "Das wissen wir. Aber der nette Mann in dem Zimmer neben Ihnen hat es für sie bestellt... und bezahlt.", sagte sie freundlich. "Oh... achso... Wer wohnt den nebenan... Also wer hat mir das Frühstück bestellt?" "Das war Mr. Hardy. Er meinte, sie wüssten Bescheid, soll ich das Essen wieder mitnehmen?", fragte sie. Sie war sehr freundlich und außerdem hatte ich Hunger, weshalb ich das Essen bei mir behielt und, als sie gegangen war, aß. Wieso hat Matt mir Frühstück bestellt, fragte ich mich. Ich wollte der Sache auf den Grund gehen und wollte daher so schnell wie möglich rübergehen und ihn fragen. Zuvor aß ich allerdings zuende und packte meine Sachen. Ich wollte danach gleich nachhause, außerdem ließ mein Flug auch nichts anderes zu. Der ging nämlich um 15 Uhr und um 14 Uhr musste ich spätestens am Flughafen sein. Es war 12. Ich ging also mit gepackter Tasche rüber und klopfte an die Tür. Matt öffnete und fragte überrascht: "Fiona? Was machst du denn hier?" "Guten Tag Matt. Ich wollte nur kurz stören, wegen gestern und dann wollte ich dich noch was fragen. Darf ich reinkommen?", fragte ich. Innerlich kochte ich vor Wut, weil ich unwissend war.. aber das würde sich ja gleich ändern, denn er sagte: "Klar, komm rein, aber Achtung, Jeff ist gerade duschen und er läuft danach gerne nur mit Handtuch bekleidet herum." "Keine Sorge, ich bin Menschen in Naturform gewohnt", sagte ich etwas kühl. Er musste lachen, doch dann sah er meine Tasche und fragte: "Du willst schon wieder los? Ich dachte, wir entdecken zu dritt ein bisschen die Stadt." "Ja, weißt du mein Haus in Virginia ist noch nicht wirklich bewohnbar und das möchte ich gerne ändern. Außerdem muss ich trainieren, ich hab gestern gemerkt, dass für diese Kämpfe noch nicht fit genug bin." "Ach Unsinn. Du warst klasse und nach dem ersten Kampf ist man immer erledigt. Aber das mit der Bewohnbarkeit ist natürlich ein guter Grund. Apropos Grund, stell deine Tasche ruhig hier ab und dann kannst du dich hinsetzen und mir sagen, was du wolltest.", sagte er lächelnd. Ich stellte meine Tasche also am Eingang ab und setzte mich auf das Sofa, worauf Matt zeigte und sagte: "Erstmal, wieso habt ihr mich gestern nicht geweckt? Ich hätte gerade noch selber in mein Hotelzimmer gefunden. Außerdem hasse ich es in solch engen Klamotten zu schlafen." Meine Stimme war voller Zorn und ich war mir sicher, dass Jeff unter der Dusche genau gehört hatte, was ich gesagt habe, so laut war ich. "Tut mir Leid, aber du hast so seelenruhig geschlafen und ich wollte dich einfach schlafen lassen. Ich hätte auf Jeff hören sollen. Er wusste genau, dass das, was du jetzt machst, passieren würde. Und bevor du fragst, den Zimmerschlüssel haben wir unten bekommen, die Frau hatte Verständnis dafür, dass wir dich schlafen lassen wollten, und haben ihn in deinem Zimmer liegen gelassen. Wir haben dich nur in dein Bett gelegt und dich zugedeckt, mehr nicht!", sagte Matt ruhig und freundlich. Die Aktion gefiel mir nicht sonderlich, aber ich verlor immerhin meine Wut. "Oh... Und wieso hast du mir heute morgen Frühstück bestellt?", fragte ich etwas kleinlaut. "Das war ich nicht, wirklich! Jeff meinte, du brauchst eine Stärkung nach gestern und nach der Aktion gestern, weswegen du zurecht sauer sein würdest, solltest du eine Entschädigung bekommen. Naja, ich meinte, dass dich das eher noch wütender machen würde, aber er hatte dir das Frühstück trotzdem bestellt.", sagte Matt. "Da hat er recht Fiona. Tut mir Leid, wenn ich damit verärgert habe.", sagte Jeff, der an der Tür zum Bad stand. Er hatte wirklich nur ein Handtuch an, das er als Rock umgehängt hat. Er hat echt einen klasse Oberkörper und allgemein sah er ziemlich gut aus. "Schon gut.", sagte ich. Natürlich war ich verärgert gewesen, aber die beiden haben es ja nur lieb gemeint und gerade Jeff konnte man nichts lange übel nehmen. "Naja, ich muss dann mal los. Um 15 Uhr geht mein Flug und man muss ja schon eine Stunde vorher da sein." "Wie, dein Flug? Du willst nachhause?", fragte Jeff. Ich war mittlerweile aufgestanden und wollte gerade zur Tür. "Ähm, ja. Ich habe viel zutun. Ich bin noch nicht lange in den USA und mein Haus ist noch unbewohnbar.", sagte ich mit einem Lächeln. Matt war mittlerweile ebenfalls aufgestanden und fragte: "Soll ich dich fahren? Dann kannst du noch ein bisschen hierbleiben." "Nein, nicht nötig. Ich habe schon ein Taxi bestellt und ihr habt schon genug für mich getan. Genießt eure Zeit hier doch noch ein bisschen.", sagte ich. "Na, da kann man wohl nichts machen. Wir sehen uns!", sagte Jeff und umarmte mich zum Abschied. Ich ging zur Tür, hob meine Tasche über die Schulter und verabschiedete mich noch mit einer Umarmung von Matt, der mich bis zur Tür begleitet hatte. Ich war froh, als ich endlich im Taxi saß, denn einerseits konnte ich endlich zu meinem neuen Nachhause fahren und mich daran gewöhnen, somit also auch Deutschland entgültig hinter mir lassen und andererseits machte mir diese komische Stimmung bei den Hardy Brüdern im Hotelzimmer etwas Angst. Naja, nun ging es ja nachhause, also musste ich daran ja nicht mehr denken. Kapitel 4: Das neue Zuhause --------------------------- Als ich endlich bei meinem Haus ankam, sah ich schon von außen, wie sich die Kartons im Wohnzimmer stapelten. "Oh je, das wird ja eine Mörderarbeit.", seufzte ich. Ich schloss die Tür auf, ging rein, schloss die Tür und ging gleich erstmal in mein Schlafzimmer, wo ich meine Tasche auspackte und alle Sachen dorthin legte, wo sie hingehörten. Nach einem weiteren Seufzer machte ich mich an die Arbeit. In den meisten Kartons waren Klamotten oder Bücher und allgemein waren es auch nur 25 Kartons. Um 22 Uhr war ich endlich fertig. Meine Schränke waren voll, die Waschmaschine war angestellt und die Kartons waren in der Waschküche verstaut. Ich ließ mich voller Erschöpfung und Müdigkeit erstmal aufs Bett fallen. Jetzt hatte ich es nicht geschafft im nahegelegenem Fitnessstudio anzurufen, denn ich wollte so schnell es ging wieder trainieren. Als ich am nächsten Morgen als erstes auf meine Klamotten blickte, sah ich, dass ich schon wieder eingeschlafen bin ohne mich vorher umzuziehen. "Ich habe echt einen Knall! Wir langsam Zeit, dass ich wieder das Energiebündel werde, was ich in Deutschland war.", sagte ich zu mir. Und das meinte ich auch so! Ich sah auf die Uhr, es war 10 Uhr morgens, und rief gleich beim Fitnessstudio an. Ich sollte um 15 Uhr mal vorbeischauen. Ich machte mich im Bad fertig und frühstückte anschließend bei einem Restaurant in der Nähe. Pünktlich um 15 Uhr war ich im Fitnessstudio. Ich meldete mich dort an und wir sprachen ein bisschen über den Fitnessplan etc. Ich sah mich noch etwas um und war echt baff. So ein großes Fitnessstudio hatte ich noch nie in meinem Leben gesehen und ich war schon in einigen gewesen. Um 17 Uhr war ich wieder zuhause und sah, dass ich mein Handy garnicht dabei hatte. Ich sah auf den Display, dass jemand mir geschrieben hatte. Es war Matt. Woher hatte er meine Nummer? Die hatte ich ihm garnicht gegeben. Ich las mir also seine SMS durch: Hallo Fiona. Du fragst dich sicher, woher ich deine Handynummer habe... Nunja, als wir dich in dein Zimmer gebracht haben, habe ich in deinem Handy nachgesehen, was sehr schwer war, weil ja alles auf deutsch war... aber ich habe es geschafft. Tut mir Leid, falls dich das jetzt sauer gemacht hat... wenn du willst, lösche ich deine Nummer auch wieder! Ich und Jeff wollten nurnoch mal sagen, dass wir es schade finden, dass du schon nachhause gefahren bin... Man sieht sich, Matt Na viele Dank auch, dachte ich. Wenn ich ihm jetzt sage, dass ich nicht möchte, dass er meine Nummer behält ist diese "Freundschaft" doch gleich wieder kaputt. Er durfte also meine Nummer behalten, aber ich fand es mega dreist was er gemacht hat, weshalb ich ihm nicht antwortete. Um 19 Uhr rief dann jemand von der WWE an und erzählte mir, wie es denn demnächst für mich weitergehen würde. Sie waren nach meinem ersten Match so überzeugt von mir und sahen auch ein, dass mein Charakter einfach nicht richtig Face sein konnte, sodass ich nun erstmal ein Monat fehlen werde und mich dann bei den Bella-Twins rächen würde... so ein bisschen wie der Undertaker wurde mein Charakter gemacht, nur dass ich überhaupt nicht beliebt sein werde. Ich freute mich über das neue Heel-dasein und versprach mich gut um meine Fitness zu kümmern. Die Frage ist nur, wie ich den ganzen Monat ohne ein Wrestlingmatch überleben sollte... Ach, das schaffe ich schon, dachte ich voller Entschlossenheit. Kapitel 5: Der Anfang --------------------- Der Monat verging doch recht schnell und so stand ich schon bald wieder Backstage bei einer WWE-Veranstaltung. Ich hatte mich in meinem Dorf gut eingelebt und hatte viele nette Leute kennengelernt. Was mich nur etwas beunruhigte war, dass Matt sich seit der dreisten SMS nicht mehr bei mir gemeldet hatte. Irgendwie vermisste ich den Spaßvogel und auch seinen Bruder sehr. Somit freute mich die Rückkehr in den Ring noch etwas mehr. Dieses Mal fande ich mich gut zurecht und hatte die Umkleide schnell gefunden, die ziemlich überfüllt war. Naja, heute war neben einem Divenmatch auch ein Bikini-Contest. Ich hasse solche Wettbewerbe, weil sie rein garnichts mit dem Sport zutun haben und hier somit auch nicht hin gehören. Ich begrüßte alle und zog mich anschließend um. Danach besprach ich kurz mit den Bella-Twins und Layla wie das Match grob ablaufen sollte, wobei wir da nicht so viel entscheiden können. Nachdem wir uns auf einen Ablauf geeinigt hatten, suchte ich den Aufwärmraum von dem Michelle McCool mir beim letzten Mal erzählt hatte. Ich wollte mich dort aufwärmen, in der Hoffnung Matt oder Jeff zu begegnen. Ich fand diesen Raum recht schnell, aber als ich die Tür öffnete, musste ich feststellen, dass ich allein war. Ich war enttäuscht, riss mich aber schnell zusammen, denn immerhin war ich wegen dem Wrestling hier und nicht wegen zwei Männern. Nach dem Aufwärmtraining hatte ich immernoch genug Zeit und wusste nicht recht was ich machen sollte. Schließlich beschloss ich, den Backstage Bereich zu erkunden. Natürlich hatte ich mich schon bald verlaufen. So etwas war typisch ich. Ich würde mich sogar in einem Haus mit zwei Zimmern und Bad verlaufen. Ich beschloss, einfach dort stehen zu bleiben, wo ich stand. Oh man, wenn nicht bald jemand kommen würde, würde ich meinen Einsatz verpassen und das wäre mega peinlich. "Man bitte lieber Gott, lass jemanden kommen!", sagte ich laut. "Wer ist da? Mit wem sprichst du?.. Fiona?", sagte jemand. Es war Matt. Ich war so glücklich, dass ich ihm um den Hals fiel. "Ich dachte schon, ich müsste ewig hier bleiben.", sagte ich erleichtert. "Nette Begrüßung! Kannst du öfter machen. Na komm, du bist gleich dran. Hast du dich verlaufen?", fragte Matt und strahlte. "Ja, ich weiß und ich habe noch keine Ahnung, was ich sagen werde. Lass mich doch, ich verlaufe mich gerne.", antwortete ich und streckte ihm die Zunge raus. Er lächelte und ging los und ich folgte ihm. Schon bald waren wir am Eingang angekommen. "Danke!", sagte ich und gab ihm ein Kuss auf die Wange, "Und das mit der Nummer ist nicht so schlimm." Er lächelte und ging. Ich war froh ihn wiedergesehen zu haben. Nun war es so weit und ich war so gut wie garnicht nervös. Meine Musik wurde nicht gespielt, das war aber auch garnicht nötig, denn mein Angriff sollte überraschend sein. Ich ging elegant und ruhig in den Ring, wie eine Prinzessin. Und da ich ja die Eisprinzessin bin, war mein Blick gleichgültig und eiskalt. Das Publikum hatte natürlich gemerkt, was los ist, doch die Damen im Ring und unter dem Ring hatten noch nichts bemerkt. Ich war am Ring angekommen und wartete auf den geeignetsten Moment um eingreifen zu können... außerdem sollte der Ringrichter nicht wissen, was ich vorhatte. Doch dann kam meine Gelegenheit. Nikki schmiss Layla aus dem Ring und bat den Ringrichter nach ihr zu sehen. In diesem Moment wechselte sie stets mit Brie. Also tauschten die beiden und als Nikki unter dem Ring verschwunden war, attackierte ich Brie, sodass Layla das Match letztendlich gewinnen konnte. Der Anfang zu meiner Heel-Karriere bei der WWE hatte begonnen. Kapitel 6: 2 Fehden ------------------- Mein Einstieg in die WWE hatte also grandios geklappt und so gingen 3 Monate schnell vorbei. Mein Verhältnis mit Matt blieb freundschaftlich, auch wenn ich mir immer noch nicht sicher war, ob er das auch so sah. Auch hatte ich mich in meiner neuen Heimat zu Recht gefunden. Die Leute waren sehr nett, wenn auch etwas hektisch, und die meisten gehen mit mir ganz normal um. Im Fitnessstudio bin ich zwar meistens die einzige weibliche Person, was wohl an der frühen Uhrzeit liegt, doch ich werde immer freundschaftlich empfangen und diskutiere gerne mit den anderen über die Kämpfe der letzten Show. Doch steht natürlich das Wrestling an allererster Stelle. Ich habe mittlerweile eine gute Fehde gegen die Bella Zwillinge hinter mir und beginne momentan eine Fehde mit Melina, die kurz nach Michelle McCools Heelturn mit ihr den Roster gewechselt hat. Ich weiß wie gut Melina ist und unterschätze sie, denke ich, auch nicht. Jedoch ist klar, dass ihr Titel bei ihr bleibt… ich bin einfach noch zu neu und noch nicht gut genug. Heute Abend soll die Fehde ihren richtigen Beginn finden. Melina und ich werden das erste Mal offiziell gegeneinander Antreten, nachdem ich ihr das Rückmatch gegen Michelle ordentlich versaut habe. Ich muss gerade Lächeln, denn immer, wenn ich an meine fiesen Aktionen denke und viele denken, dass ich wirklich so bin, dann weiß ich, dass ich meine Rolle gut spiele und gerade die Bösen machen am meisten Spaß. Ich saß gerade im Locker, als Melina hereinschneite. „Mit dir habe ich überhaupt noch nicht gerechnet.“, sagte ich, nachdem ich erkannt hatte, wer es war. „Soll vorkommen“, sagte Melina lächelnd, „Keine Sorge, ich greife dich nicht hinterrücks an. Ich bin Face und nicht Heel.“ Sie hatte echt ein schönes Lächeln und es steckte sofort an. „Nein, ich wollte nur noch mal unser Match durchgehen. Am Telefon war es doch ziemlich unpersönlich, findest du nicht.“ „Ja… schon. Aber bis jetzt haben wir, außer bei meinem Debüt und meinen Heelturn das immer so gemacht. Ich bin es nicht anders gewohnt.“, antwortete ich lächelnd. Wir besprachen also das Match. Nachdem ich meinen Finisher angesetzt hatte, sollte Melina mich in die Ringseile schubsen, ich nehme sie daraufhin auf meinen Rücken und sie kontert dies mit ihrem Finisher und Ende. Den Rest besprachen wir nur grob, aber der Ablauf war klar. Lächelnd verabschiedete ich mich danach von Melina, mit der Begründung, dass ich mich noch aufwärmen muss. Im Aufwärmbereich traf ich, wie es in den letzten Wochen und Monaten üblich war, auf Matt, der sich zufälligerweise (wer’s glaubt) auch immer zu dem Zeitpunkt aufwärmte. Diese Mal war jedoch auf Jeff dabei, was mich etwas entspannte. Ich begrüßte die beiden und konzentrierte mich auf meine Übungen. Als ich fertig war und mich umsah, bemerkte ich, dass Matt gegangen war. ‚Komisch’, dachte ich, ‚sonst hat er doch auch immer gewartet, um danach mit mir zu reden.’ „Fio, kann ich mal mit dir reden?“, fragte Jeff und riss mich aus meinen Gedanken. „Ja, was gibt’s?“, fragte ich verwirrt. „Ich will nicht, dass mein Bruder so unglücklich ist. Vielleicht weißt du es ja nicht, aber ihm geht es ziemlich schlecht, seit du ihn so auf Distanz hältst.“, sagte Jeff, ein wenig verlegen. „Ich… ich weiß nicht was du meinst?“, sagte ich verwirrt, „Ich halte ihn nicht auf Abstand, sondern geh mit ihm wie immer um!“ „Ich weiß. Seit der ersten Woche gehst du so mit ihm um. Damals warst du sehr offen zu ihm… ich hatte das Gefühl, dass ihr echt gute Freunde werden könntet.“ „Aber das sind wir doch! Nur…“ „Was nur?“, hakte Jeff nach. „Ich… ich habe das Gefühl, dass er was von mir will, weißt du. Deshalb geh ich sicherheitshalber auf Abstand.“ Ich musste mich erst einmal setzen. Es tat gut über meine Situation zu reden, doch gleichzeitig war es auch ziemlich schwer. Jeff setzte sich neben mich. Eine Zeit lang herrschte Schweigen. Ich konnte es kaum aushalten, als Jeff endlich wieder das Wort ergriff. „Weißt du… aus diesem Winkel hatte ich das noch gar nicht betrachtet. Aber du hast recht, es wäre möglich. Matt mag dich auf jeden Fall echt gern. Und… könntest du dir nicht vorstellen mit ihm zusammen zu sein?“ Ich sah Jeff traurig an. Ich mochte Matt echt gerne… aber wollte ich eine Beziehung? Darüber hatte ich noch nie nachgedacht. „Weißt du, um ehrlich zu sein, bin ich momentan nicht bereit für eine Beziehung. Meine letzte musste ich wegen der WWE verlassen und ich hänge noch sehr an ihm.“, gestand ich schließlich laut ein. Diese Worte gingen nicht nur an Jeff, sondern auch an mich. Jeff lächelte. Es schien als würde er mich verstehen. Er stand auf und sagte: „Ich werde mit Matt sprechen, dass er nicht so stalken soll. Und du solltest dich jetzt konzentrieren! Dein Match geht bald los!“ Bevor ich antworten konnte, war er verschwunden. Somit blieb mir nichts anderes übrig, als mich wirklich auf mein Match zu konzentrieren. Dies tat ich auch so gut es ging, jedoch schweiften meine Gedanken immer wieder zu dem Gespräch. Ich ging Richtung Rampe und wartete darauf, dass meine Musik gespielt wird. Das Match war ein Desaster! Ich denke, ich habe jeden einzelnen Move verpatzt. Zur Strafe habe ich mich auch noch am Bein verletzt. Melina ist jedoch nichts passiert. Nach dem Kampf war sie allerdings ziemlich sauer auf mich und das ist nur allzu verständlich. Ich erklärte ihr kurz, dass ich mein altes Leben etwas vermisste und verabschiedete mich dann. Ich konnte nur hoffen, dass Melina mir das nicht allzu Übel nahm, denn immerhin sollte unsere Fehde noch bis zur Survivor Series anhalten. Ich duschte schnell, zog mich um und packte meine Tasche. Ich war schon so gut wie aus der Arena, als ich gerufen wurde. „Fiona, jetzt warte doch mal“, rief Matt. ‚Na toll, zum Abschluss noch ein Gespräch mit dem, der mir dieses Match im Prinzip eingebrockt hat’, dachte ich. Ich zwang mich zu einem Lächeln und drehte mich um. „Was gibt’s denn Matt? Ich muss nach Hause!“, sagte ich und wartete. „Ich muss mit dir reden!“, sagte er, als er vor mir stand. Er sah mich unsicher an. Ich lächelte ihm aufmunternd zu. „Na dann raus damit!“ „Also… Jeff hat mir von eurem Gespräch erzählt… zumindest ein Teil davon, denn er wollte mir nicht alles sagen. Du hältst mich also für einen Stalker?“ „Ach Quatsch, wie kommst du denn auf solche Ideen? Allerdings bist du manchmal schon ziemlich häufig bei mir.“, sagte ich und boxte ihm freundschaftlich in den Bauch. Er sah mich jedoch weiterhin unsicher an. „Ich weiß und das tut mir auch Leid! Aber es hat einen ganz bestimmten Grund, den ich dir nicht erklären kann. Weißt du… ich bin echt gerne bei dir. Ich fühle mich wohl in deiner Nähe und wenn ich erstmal bei dir bin, ist mir alles andere egal. Dann möchte ich nur noch da sein, wo ich bin.“ Er lächelte verlegen. Mir verschlug es die Sprache. Nach einer, mir ewig vorkommenden, Zeit des Schweigens, sagte Matt ungeduldig: „Nun sag doch was… irgendwas!“ Ich sah ihn unglücklich an. Mein Lächeln war verschwunden. „Lass mich darüber nachdenken Matt! Bitte!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)