Why can't I? von Seikara ([ReitaxUruha]) ================================================================================ Kapitel 16: Why can't I? - Liz Phair ------------------------------------ Why can’t I? – Liz Phair Das Kapiel ist für alle, die mir zum letzten ein Kommi gegeben haben. Durch euch weiß ich, dass es doch trotz den ganzen Schwarzlesern, gefällt. Ich sage mir jetzt einfach ihr habt die FF nicht umsonst favorisiert. Also danke, dass sie euch gefällt. ^^ Lyrics: http://www.azlyrics.com/lyrics/lizphair/whycanti.html Es war schwer für mich zu begreifen, was eigentlich in mich gefahren war. Am besten war einfach nicht darüber nachzudenken, denn das machte es nicht besser. „Kouyou!“ Vielleicht war es ganz gut ihn nicht mehr anzusehen. Seine ganze Art brachte mich eh auf den Gipfel eines Zusammenbruchs. Was brachte ihm und mir denn noch ein Zusammenbruch? Rein gar nichts. Also würde ich es dabei belassen, dass wir nicht sprachen, uns nicht mehr ansahen und keinen Kaffee mehr zusammen tranken. Die Colaflaschen stapelten sich bereits neben dem Kühlschrank. Der war bereits auch zum bersten voll mit Kuchen und anderem Süßkram. Meinen Müttern konnte ich nicht sagen, dass ich Akira angeschrien hatte und damit so sehr verletzt hatte, dass wir uns nun vollkommen aus dem Weg gingen. Was hätte ich auch sagen sollen? Das es mir leid tat? In diesem Moment und auch nicht jetzt empfand ich meine Worte ungerechtfertigt. Das es gelogen war? Es war… eine Halbwahrheit. All das hatte mich ein wenig gestört. Dich hassen? Das schien mir eine zu krasse Gefühlsäußerung… gerade. Verdammt, ich wusste noch nie was ich fühlte. Es änderte sich jeden Tag aufs Neue. Und gerade schlugen meine Gefühle wieder in Wut über. Wie konnte dieser Lackaffe von einem blonden Homosapien sich einfach entschuldigen und ohne ein weiteres Wort sang und klanglos gehen? In diesem Augenblick hatte ich wohl den emotionalsten Tag nach der Trennung von Leona und er ging so emotionslos, dass ich hätte wieder heulen können. „Kouyou?“ Kein Anderer hatte mich so elend fühlen lassen. Er würde dafür büßen. Nein, ich würde ihn einfach weiter ignorieren. Das hatte dieser Bastard von einem Kerl verdient. Jetzt wo er sich wieder so viele Bänke wie möglich von mir weg setzte und wieder die Stunden über pennte. Meine Finger griffen fester in den Stoff in meinen Händen, den ich schon eine ganze weile lang bearbeitete. Wenn ich schon nicht Akira den Hals würgen konnte oder ihn einen goldenen Oskar über den Kopf ziehen konnte, so konnte dieser Stoff an seiner Stelle Qualen leiden. „KOUYOU!“ Eine zerbrechliche und schrille Stimme holte mich wieder ins Diesseits zurück und ließ mich kurz blinzeln. Takumi hatte mehrere Male versucht mit mir zu kommunizieren. Vergebens! Ich war auf einem ganz anderen Stern gewesen. „Du solltest das Stück Stoff in Ruhe lassen, es kann sich nicht wehren.“, beschwichtigte der kleine mit schwächlicher Stimme. Hätte er nicht eigentlich schon im Stimmenbruch seien müssen? Langsam entwand er mir das T-Shirt und wollte es wieder auf den Haufen zurück tun. Bei den bösen Blicken der gebräunten Verkäuferin, die andauernd in ihren gebleichten Haaren fummeln musste, legte er es doch lieber zu seinen Sachen, die er kaufen wollte. „Ich weiß ja, dass du aufgebracht bist, aber lass doch bitte Einrichtung und Ware ganz. Ich bin kein Goldesel.“ Why can't I breathe, whenever I think about you Why can't I speak whenever I talk about you Ohne Worte schaute ich ihn an. Ja ich war irgendwie sehr aufgebracht. Sonst lenkte ich mich immer mit Schule ab, war ich doch immer dort der Beste. Jedoch regte ich mich selbst dort in allen Fächern auf, so als wäre es meine Hauptemotion, auf alles, was um mich herum passierte. Der Hauptgrund… ER… Suzuki Akira. Ein Name, den es sicherlich zu hunderten in Japan gab. So verdammt gewöhnlich. Letzte Englisch-Stunde hatte er sogar den Test schon wieder versemmelt. Dabei hatte ich ihn immer gesagt, dass Frau Yamada jeden Montag einen Test schreibt. Nun büffelte er nicht mehr. Jetzt scherzte er mit Ruki oder schlief während der Vorträge. Er war sogar bei dem Vortrag über den Opheliakult eingeschlafen und der war wichtig für die Klausur. Wie sollte er so die Klasse schaffen? Er wollte es doch den Lehrern zeigen! „Ich weiß ja, dass du sauer bist… aber denkst du nicht ihr beide habt euch genug angeschwiegen?“, fragte mich Takumi über einen Ständer voller Jacken. Sie waren alle potthässlich. „Ich weiß ja, dass es ganz schön schwierig ist… aber denkst du nicht du und Tora solltet es endlich öffentlich machen?“, äffte ich ihn nach. Es war immer gemein das auszusprechen, was alle anderen wussten, aber man selbst es nicht zu sagen wagte. Vielleicht ließen sich ja solche Aushilfsamöben wie Reita täuschen, aber ich hatte die Situation durchschaut. Auch seine entgleisten Gesichtzüge sprachen für sich. Jemand mit der Nase drauf zu drücken war wohl keine so gute Taktik, also tat ich so als würde ich gar nicht mehr daran denken. Es war auch so was von unwichtig, es interessierte mich nicht, was für ein Theater die beiden veranstalteten. Vielleicht würden sie eines Tages einen Oskar bekommen dafür… den ich dann Reita über den Kopf ziehen würde. … Und schwups waren meine Gedanken schon wieder einfach so dort hingewandert. Ohne mich vorher zu fragen. Konnte nicht eine Minute vergehen, in den meine Gedanken nicht von einem tot gebleichten Blonden geschwängert waren? Jede Minute mehr ohne den Gedanken an ihn war ein Fortschritt. „Es ist einfach nur so schade. Ihr beide saht zusammen so gut aus.“ Eigentlich hatte ich immer gedacht, dieses Schema würden nur Mädchen anwenden, jetzt wusste ich, dass auch kleine Brünette, mit dem Hang zu Bloomers, ebenfalls so dachten. Wie man überhaupt auf den Gedanken kommen konnte, dass wir beide in irgendeiner Weise zusammenpassten, war mir noch unklar. Dass wir uns in IRGENDEINER WEISE komplimentierten ignorierte ich lieber geflissentlich. Kurz besah ich mir noch mal das Shirt, welches ich liebevoll malträtiert hatte. Sofort wusste ich auch wieder den Grund. Auf dem T-Shirt war Kurt Cobain gedruckt und es löste in mir eine unverschämte Wut aus, wenn ich an den blöden Spruch von Akira denken musste, immer wenn wir auf dieses Thema kamen: „Die besten sterben jung. Da schämt man sich doch glatt, das man noch am leben ist.“ Was war eigentlich nicht an Gedanken von ihm behaftet? Ich sollte an den Nordpol ziehen. Da würde ich die Eisbären einen Besuch abstatten und mich freuen, dass sie Akira kein bisschen ähnelten. … SO EIN MIST!!! Neben mir plapperte Takumi immer weiter. Das nächste Mal stopfte ich ihn das Cobain T-Shirt in den Mund. „Aber dass er es so lange ohne Probleme neben dir ausgehalten hat ist echt in einer Weise zu beneiden.“ Etwas stockend drehte ich mich zu meinen kleinen Begleiter um und ich hoffte der Blick war nicht ganz so Angst einflössend. „Wie bitte?“ Was wollte mir der Kleine nun wieder sagen? Get a load of me, get a load of you Walkin' down the street, and I hardly know you „Also… jeder würde neben dir Minderwertigkeitskomplexe bekommen. Is doch klar, dass er auch welche bekommt.“ Er erzählt mir was vom Mond. So schien es mir zumindest. Warum sollte ein Kerl wie Reita, dessen Ego schon nen eigenen Parkplatz braucht an Minderwertigkeitskomplexen erkranken. Ja, es war eine Krankheit, der man verfiel wegen einem blöden Wahn, weil sich ein Anderer gut und anständig kleiden konnte ohne wie ein durch den Wolf gezogenes Michelin-Männchen auszusehen oder gar einfach korrekte Wörter benutzte. … Vielleicht hätte ich Akira mehr bestätigen sollen. Aber was sollte ich dazu sagen, wenn er das Alphabet rülpste? Ich konnte nur angewidert schauen. Wie sollte ich einen Mann für voll nehmen, wenn er sich anstatt Hagel Fleischbällchen wünschte, die vom Himmel fielen? Mehr als ein Lachen konnte ich dafür nicht übrig haben. Es waren nur Witze, doch ich konnte mich damit nicht ganz so mithalten. Ich machte keine Witze. Das war mir fremd, ich meinte alles so, wie ich es sagte. Aber vielleicht war das ja gar nicht schlimm? Ich lachte einfach mit. Manchmal wünschte ich mir er würde gar nicht aufhören mit reden, denn mir fiel nie etwas witziges ein. Manchmal wünschte ich mir auch, dass er gar nicht erst aufhörte zu lachen, sonst verschwanden seine weißen und spitzen Eckzähne wieder hinter den Lippen. Es kam etwas in mir hoch, was ich schon irgendwie vermisst hatte. Es kribbelte in meinen Händen und in meinem Bauch. Das letzte Mal, als ich es gespürt hatte, war vor dem Unfall in diesem Schwulen-Club gewesen. An diesem Tag wurde es zu einem Sprudeln… danach, nach einer ganzen Woche Ruhe, wurde es zu einem Brodeln. Nun, in diesem Moment war es wieder dieses feine Kribbeln, was mir die Nackenhaare aufstellen ließ. Irgendwie war das mehr als komisch, vollkommen unnormal. Probehalber versuchte ich weiter in meinem Kopf rumzukramen. Es gab Horrorgeschichten über solch ein Kribbeln und ich wollte sicher gehen, dass ich dem nicht zum Opfer gefallen bin. Akira in der Schule… in mir brodelte es. Er sollte sich anstrengen. Akira auf dem Sofa beim Fernsehen… Ich wurde verrückt, da war wieder dieses Kribbeln. Akira bevor er einschlief auf meiner Couch… Akiras Nähe an dem Abend des Unfalls. Es sprudelte, kribbelte, brodelte und kitzelte mich. Ich war ein Opfer. Irgendein Vollidiot musste ja nun die Arbeit machen und ich war nun mal der Vollidiot. Warum? Ich hatte verdammt keine Ahnung aber Kou konnte es auf jeden Fall nicht sein. Er stand seinen Mann im Unterricht und überall sonst. Ich konnte ihm seit Wochen nicht mehr in die Augen sehen, aus Angst er könnte mir noch mehr Sachen aufzählen, die ihn so tierisch nervten an mir. Normalerweise, tat ich immer das, was Kouyou sagte. Er sagte etwas und ich tat es einfach, denn er hatte immer recht. Und nun sagte er, er hasst mich… dann hasse ich mich. Denn er hatte immer recht. Vielleicht gab ich ihm nur noch mehr Grund mich zu hassen. Also würde ich kleine Blonde Bockwurst dieses verdammte Interview mit diesem blöden Schnösel vom Puff-Besitzer machen. Pardon… Barbesitzer. In dieser Ecke waren sie vortan alle gleich für mich. Vielleicht hatte ich dann wieder ein Stein im Brett bei Uruha. Irgendwie schnürte es mir die Kehle zu, wenn ich daran dachte, das Uruha nur Schlechtes über mich dachte. Why can't I breathe, whenever I think about you Es würde sich dadurch ziemlich viel verändern. Hatte ich nicht schon genug Veränderungen die letzten Monate durchgemacht? Es sollte langsam reichen. „Stoßen Sie sich nicht den Kopf. Es ist hier hinten alles niedrig.“ Niedrig war nur der gesamte Standart, sonst war es okay. Ich sollte niemals wieder in eine Bar am Mittag. Es sah alles Scheiße aus. Verdammt, ich war so gereizt ich musste etwas verändern. Und zwar schleunigst, denn es machte mich so verdammt sensibel. Vielleicht das Alphabet rückwärts rülpsen? Das wäre ein kleiner Anfang. Vielleicht sollte ich auch mal wieder lernen, aber es fiel mir so verdammt schwer ohne Kouyou, der mir immer wieder in die Seite boxte und mir seine Hefter unter die Nase rieb. Wie konnte man sich so viel merken, ohne dass man ein Mouse-Hirn hatte? Ich würde es vielleicht niemals erfahren. Etwas miesepetrig ging ich also diesem kleinen Mann hinterher. Er schien der Chef von Kouyous Mutter zu sein und ich sollte nett sein, wenn sie ihren Job behalten wollte. Hinter all dem ganzen Glanz und Glamour der Floors war es hier wirklich extrem steril. Auf jeden Fall wirkte es seriöser als die klebrige Theke am Barbereich. Er bat mir an, mich zu setzten auf einen der sterilen schwarzen Sessel in seinem Büro. Irgendwie hatte ich hier rote, kitschige Sessel erwartet. Aber dieser Mann konnte alles gut voneinander trennen. „Komisch, ich hatte eigentlich zwei Jungen erwartet so wie mir Hanako erzählte. Sie sind aber nicht ihr Sohn oder?“ Ich schüttelte einfach nur den Kopf und sagte darüber kein Wort mehr. Why can't I speak whenever I talk about you Es war mir schon so unangenehm ohne Kouyou hier zu sein. Da musste mir dieser faltige und mit Muttermalen übersäte Mann nicht noch mehr Bedenken machen. „Na dann wollen wir mal anfangen.“, waren meine leisen Worte, während ich die Kamera einstellte, wie sie sollte. Herr Sugiatsu, wie er sich vorgestellt hatte, faltete nur die Hände ineinander und nickte mir lächelnd zu. Ob der in Wirklichkeit ein richtig Schmieriger war? „A-Also… Was kommen denn so für Leute in ihren Club?“ ich wollte so unverfänglich wie möglich anfangen. Besser gesagt ich hielt mich an den Plan, den Uruha mal gemacht hatte für den Fall aller Fälle. Und er war nun eingetreten. Möge Buddha mir verzeihen, mit was für Laster ich mich besudelte. „Ach, hier kommen alle Arten von Menschen hin. Kleine, Große, Hässliche, Schöne, Stricher, Stars…“ In meinen Kopf ratterte es sämtliche Starregister durch, die ich je als schwul betitelt hatte. Es fielen mir nur diese Ich-hab-nen-Stock-im-Arsch-Boybands ein. Zum Beispiel Arashi die andauernd aus dem Zimmer meiner Schwester heraus schalten. Oder dieser Gackt… der musste doch schwul sein. „… Drogenabhängige, Alte, Junge, Magersüchtige, Perverse-.“ „HALT!... Magersüchtige? Woher wollen Sie denn das wissen?“ Wie sollte man einen Essgestörten erkennen. Das war ja schon fast bei Kou unmöglich, oder war ich einfach nur blind? „Ganz herrlich? In diesen Kreisen gibt es die kränklichsten Personen, gerade weil sie diskriminiert und gemobbt werden. Sie haben nicht nur mit sich sondern auch mit tausend Anderen zu kämpfen. Da wird sicher ein hübscher Kerl, dem man es nicht ansieht, sich andauernd übergeben wegen dem seelischen Stress. Sie wollen halt so sein wie andere es erwarten.“ Lange hatte ich vor Wikipedia und anderen Seiten gesessen und hatte mir etliche Berichte über solche Fälle durchgelesen. Alles wirkte trostlos und alles zog mich so dermaßen runter. Denn mit jedem Satz dachte ich an Kouyou. Dabei war der Brünette nur halb so depressiv, wie die Leute immer beschrieben. Uruha hatte Probleme aber war kein Geistesgestörter. Und nun saß da so ein kleiner Besitzer einer dreckigen Bar und erzählte mir endlich eine für mich vernünftige Erklärung über Kou. Sodass ich es vereinbaren konnte mit mir und auch Vergleiche ziehen konnte. Es war zwar nicht wirklich eine tolle Beschreibung, denn ich wollte meinen Projektpartner immer noch in den Arm nehmen und gleichzeitig verprügeln, aber es war eine bessere als die dramatischen einer Dokumentation. „Uhm… ja… machen wir lieber woanders weiter. Wir driften ab.“ Reita, erinnere dich, was Kou noch in sein Büchlein geschrieben hatte. Es waren nicht viele Stichpunkte und einer wird sich in deiner Cola-Pause festgesetzt haben! „Sie sagten bei Ihnen gehen Stricher ein und aus. Was denken sie über Liebe unter gleichgeschlechtlichen Leuten oder Liebe an sich, wo sie doch genau nebenan die käufliche Liebe haben?“ Yes!!! Kouyou würde mich lieben, wenn er wüsste, wie toll ich improvisiert hatte. Er würde mich ansehen und mir ein anerkennendes Nicken geben oder eines seiner umwerfenden und seltenen Lächeln. Er würde mir zwar nicht die Füße küssen, doch er würde es anerkennen müssen. Nun konnte ich mir wieder mit guten Gewissen ins Gesicht sehen. „Nun Liebe ist ein verdammt weitschweifender Begriff. Was ist denn in ihrer Meinung nach Liebe?“ Okay… Damit hatte ich nicht gerechnet. Das kam alles so unvorbereitet. Ich hatte weder Stichpunkte gemacht, weder vorher darüber nachgedacht. Liebe war einfach Liebe. Sie war nun mal da. Sie kam wie ein Krankheit und ging genauso… einfach so. „Liebe ist nicht greifbar. Sie ist einfach da.“, brachte ich nur kläglich heraus und genierte mich plötzlich für meine nicht vorhandenen Debattierkentnisse. „Man kann es nicht lenken, es kommt einfach plötzlich.“ Schleichend dachte ich darüber nach, wie sich so ein Gefühl wohl äußerte, wie Liebe sich anfühlte. Vielleicht fühlte es sich weich an, wie die Decken, die Kou bunkerte unter seinem Tisch. Oder so warm wie die Sonne, wenn wir dicht beieinander auf dem Dach des Hauses saßen und Eis gegessen hatten. Es kribbelte… ja Liebe musste kribbeln. It's an itch we know we are gonna scratch So wie es oft als ein Orkan beschrieben wurde, es fegte über einen hinweg… es kribbelte so, als wenn mir Kouyou beim Schlafen in den Nacken atmete. „Liebe ist einfach unüberlegt.“ Herr Sugiatsu lächelte undeutbar aber es war mir vollkommen egal. Ich war gefangen in Gedanken und Erinnerungen. „Ja, das denke ich auch. Liebe bedeutet auch unabdingbare Hingabe.“ Ja, so wie Uruha sprach und ich glaubte. Er sagte etwas und ich glaubte es einfach ohne nachzufragen. Er hatte immer Recht. „Liebe ist Respekt und Vertrauen. Jemanden hinzunehmen und zu lieben wie er ist.“ Von allen respektierte ich Kouyou wohl am meisten, besonders so wie er ist. Ich würde nichts an ihm ändern wollen. Keine einzige Macke oder Makel an ihm. Er war einer der wohl ehrlichsten und besondersten Menschen, die ich kannte. „Liebe ist ,wenn man sich gegenseitig komplimentiert.“ Kou und ich waren so unterschiedlich wie die Nacht und doch hatte es bis jetzt nur Vorteile gebracht und es war auch Niemandem von uns beiden unangenehm. „Liebe ist, wenn man einfach alles versucht so zu machen, das der Andere zufrieden ist.“ Das beweiset ja wohl dieses verdammte Projekt und meine kümmerliche Angst, er würde mich wirklich hassen. Wirklich lächerlich. „Liebe ist, wenn man nach dem ersten Kuss weiß, es gibt nichts Besseres.“ Innerlich schmolz ich gerade in dem matt schwarzen Sessel wie Eis zusammen. An diese Nacht konnte ich mich nur vage erinnern. Jedoch an diesen Akt des Dramas mehr als gut. Öfter wollte ich es bestreiten, doch bis jetzt hatte mich noch nie jemand wie Kouyou geküsst und ich glaubte auch nicht, dass irgendjemand dazu fähig war. „Bei all diesen Sachen ist das Geschlecht doch vollkommen egal. Es kommt auf den Menschen an, der dich das erste Mal richtig umhaut.“ Es drehte und wandte sich in mir und mein Kopf wollte nicht kapieren, was mein Herz schon längst weiß. Das war alles so jämmerlich, dass ich leise lachen musste. „Ich bin verliebt.“, kam es über meine Lippen. So leise und fremd. Jenes war sicherlich nicht meine Stimme. „Was?“, fragte man vor mir, doch ich reagierte nicht, denn die richtige Formulierung war: Wie Bitte? Diesen Satz hatte Kou in allmöglicher Vollendung drauf. Es klang immer perfekt aus seinem Mund. „Ich muss weg!“ Schnell packte ich die Kamera wieder in den Rücksack, den ich schulterte und stolperte, leicht verbeugend hinaus auf den Gang. Dann hinaus aus dem Gebäude und zurück zu mir nach Hause. Jenes Karussell, welches ich vor 2 Monaten an einer Lichtung am Rande Tokios gespürt hatte, begann sich wieder zu drehen. Dabei spielte es diesmal eine zuckersüße Melodie. Es war ein Lied, welches ich vor kurzem im Radio gehört hatte und als vollkommen überkitscht empfand. … Get a load of me, get a load of you… …Walkin' down the street, and I hardly know you… …It's just like we were meant to be… …Why can't I breathe whenever I think about you… …Why can't I speak whenever I talk about you… “Wie war die Schule, Schatz?” Warum konnte in diesen Momenten nicht einfach der Zeiger auf der Uhr schneller laufen und mir es ersparen die gleichen Fragen wie jeden Abend zu beantworten. Ich liebte meine Mütter, doch es war so entsetzlich langweilig. Und genau an diesem Tag irgendwie nicht zu ertragen. „So wie immer Mom.“ Es würde mein einziger Satz zu meinen Müttern sein am Abendbrot-Tisch. Wie jeden Abend. Im Fernseher lief eine Folge von diesem schrulligen Dr. House, den meine Mutter so mochte. Ich hätte mir lieber eine neue Folge Bleach angeschaut. Eigentlich war es nicht mein Ding… aber Reita hatte mich damit zugebombt. Genauso wie andere Anime-Serien, die ich weiß Gott nie gesehen hätte. Meine Gabel kratzte über den Teller, er war nur halb leer gegessen. War ich jetzt ein Pessimist? Reita sagte immer er war noch halb voll, also Zeit richtig reinzuhauen. Unverbesserlicher Optimist. Das alles war doch zum Mäuse melken. (Reita hätte jetzt „zum Kühe poppen“ geschrieben) Ich dachte schon wieder nur über ihn nach. Er war nicht der Mittelpunkt der Welt. Er war auch nur einer dieser Prollos, die sich später nen strunzdummes kleines Mädchen mit langen lockigen Haaren und falschen Fingernägeln und Wimpern nahm. Denen schaute er nämlich am liebsten nach, wenn wir in der Stadt waren. Diese kleinen süßen Dinger, die einen immer anklimperten, wenn man sie anlächelte. Ich hatte sie eigentlich auch gerne, denn sie sahen wenigstens wie Mädchen aus und wer will schon eine Freundin haben, die wie man selbst aussah… nämlich männlich!!! Okay, vielleicht Narzisten. Aber an mir war nichts falsch. Man musste mich nicht zum Essen ausführen oder mir teure Geschenke machen. Was brachte Reita es immer nur zu schauen? Und außerdem waren diese Mädels noch nicht mal fähig zum knutschen. Das wirkte als würde man nen Hund küssen. Reita küsste definitiv nicht wie ein Hund, also würde das so passen wie Eisbär und rosa Tütü. VERDAMMT! Jetzt ging mir nicht mehr dieser Kuss aus dem Kopf. Alles in mir spannte sich an und ich konnte nicht aufhören über seine Lippen nachzudenken, die so rau waren, dass sie während des Küssens leicht eingerissen waren. Meine Gabel fiel mir vor lauter Schreck auf den Teller. Es klirrte auf dem Porzellan. It's inevitable, it's a fact that we're gonna get down to it Eine unangenehme Stille schien plötzlich zu herrschen und meine beiden Mütter starrten mich unverfroren an. Irgendwie war es wie Wortkotze. Ich versuchte es zurück zu drängen doch es wollte aus meinem Mund. Eine Erkenntnis, die ich eigentlich schon früher hätte haben müssen. „I-Ich glaube…“ Ich machte eine kleine Pause um einmal tief Luft zu holen. „… ich bin schwul.“ … …. ….. Meine Mutter sprang wie eine Feder von ihrem Stuhl und nun würde die laute Predigt kommen. „Ich freu mich für dich und Reita. Wann kommt er denn mal wieder vorbei?“ Meine Lunge trieb mir heftige Luft zu, die geschwängert war von deinem Duft. Könnte nicht in diesem Moment ein Gebäude explodieren oder Godzilla „Hallo!“ sagen? ICH HABS GETAN!! Ich hab Tora und Takumi gepairt. Wenn man mal daran dächte, dass ich zuerst Tara nehmen wollte? ~.~ Geht’s nur mir so, oder wandelt sich Uruha wirklich zum Sarkast? xD Ich hab übrigens, die Steckbriefe weiter geführt.^.~ Und BLEACH weil meine Freundin wieder damit angefangen hat und ich meist nur Bahnhof verstehe. xDDD Lg Seikara^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)