Zettel unter'm Sofakissen von halbdaemon_kite (Drabbles, Ficlets& One-Shots) ================================================================================ Kapitel 1: Hände - [Inu Yasha] ------------------------------ Titel: Hände Fandom: Inu Yasha Genre: General Pairings: None Wortanzahl: 100 Zusammenfassung: Nich wirklich nötig das Drabble zusammenzufassen! XD Warnungen: Keine ___________________________________________________________________________ Das, was Sesshoumaru am meisten fehlte, nachdem er seinen linken Arm verloren hatte, war, die Hände in seine Ärmel zu stecken. Er hatte es früher beinahe ständig getan. Es ließ ihn erhaben wirken. Über allen Dingen stehend. Doch das war nicht der Grund, wieso er es tat. Solche zur Schau Stellungen waren etwas für schwache, menschliche Narren. Er war ein mächtiger Hundedämon und hatte so etwas nicht nötig. Die Wahrheit war jedoch auch nicht wirklich besser. Sie war schon beinahe lächerlich banal und Sesshoumaru hätte sie wahrscheinlich selbst unter Folter nicht zugegeben. Die Wahrheit war: Er hatte ständig kalte Hände. ___________________________________________________________________________ A/N: Nix besonderes. Ist mir ziemlich spontan eingefallen… aber ich mag es irgendwie! XD Kapitel 2: 50 zweite Dates - [Dr. House] ---------------------------------------- Titel: 50 zweite Dates Fandom: Dr. House Genre: Humor/ Romantik Pairings: Wilson/Amber Wortanzahl: 707 Zusammenfassung: Wilson macht ein Video für Amber. Warnungen: Extrem kitschig... und außerdem Spoiler für die beiden letzten Folgen der 4. Staffel („Houses Head“ und „Wilsons Heart“) und mehr oder weniger für das Ende des Films „50 erste Dates“ ___________________________________________________________________________ Amber streckte sich genüsslich in ihrem kuscheligen Bett und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Erst jetzt bemerkte sie, dass etwas nicht stimmte. Verwirrt schaute sie sich im Schlafzimmer um. Etwas stimmte definitiv nicht. Das war nicht das Apartment, in dem sie mit James wohnte! Zu ihrer Verwirrung gesellte sich langsam auch Panik. Bis sie auf dem Nachttisch eine Videokassette erblickte. Die liebevolle Aufschrift entlockte ihr ein Lächeln. „Guten Morgen, Amber“ daneben ein Herzchen. James war ja so ein Romantiker. Neugierig schob sie die Kassette in den Videoschlitz des kleinen Fernsehers, am Fußende des Bettes und drückte auf Play. Erst war nur ein schwarzer Bildschirm zu sehen, auf dem dann nach und nach Worte erschienen. „Guten Morgen, Amber. Du fragst dich jetzt sicher, was los ist. Nun, das ist eine ziemlich lange Geschichte.“ Die Sätze wurden durch Bilder ersetzt. Fotos und Artikel von einem Busunfall, dann Fotos von Amber, die im Koma lag. Die junge Frau konnte das alles nicht fassen. Es war einfach absurd! Wenn sie einen Unfall gehabt hätte, müsste sie sich doch daran erinnern. Die beruhigende Stimme ihres Freundes riss sie aus ihren Gedanken. „Durch den Busunfall wurdest du schwer am Kopf verletzt. Du hast einen defekten Schläfenlappen davongetragen, der es verhindert, dass Erinnerungen aus deinem Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis aufgenommen werden.“ Entsetzt konnte sie den Blick nicht vom Bildschirm abwenden. Was James sagte, machte Sinn. Erschreckend viel Sinn. Sie hatte also einen neurologischen Defekt. „Wir wohnen nicht mehr zusammen in dem Apartment… und du bist auch nicht mehr meine Freundin.“ Wieder erschrak Amber. Sie war nicht mehr seine Freundin? Doch sie wurde schnell wieder durch das Video beruhigt. Zu sehen waren ihr Geliebter, in einem schwarzen Anzug und sie selbst, in einem weißen Kleid. Eine zauberhafte kleine Hochzeit, im engsten Kreis. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als sie sah wie House, der offensichtlich James Trauzeuge war, ihnen die Ringe überreichte, nur um danach Grimassen in die Kamera zu schneiden. Sie war also verheiratet. Unbewusst begann sie den Ring an ihrem Finger zu drehen. Ja. Sie war tatsächlich verheiratet. „Nachdem wir geheiratet hatten sind wir umgezogen.“ In dem Video war ein wundervolles Haus mit einem Balkon und einem großen Garten zu sehen. „Wir sind sehr glücklich miteinander.“ Plötzlich wackelte das Bild und statt James war House zu sehen. „Ja. Weil wir beide…“ er deutete auf sich und dann auf die Kamera „… ne kleine Affäre miteinander haben! Du weißt eben was du zu tun hast, wenn dein Jimmy dich mal langweilt!“ Die Kamera wackelte wieder und ein wütendes „House!“ war zu vernehmen. Amber war schon den Tränen nahe vor Lachen, als sich das Bild wieder beruhigte und James seine abschließenden Worte sagte: „Die Küche ist die Treppe runter und dann links.“ Nachdem sie den Fernseher ausgeschaltet hatte ging sie in die Richtung, die ihr beschrieben wurde. Gedämpfte Stimmen waren zu hören. Offensichtlich hatten sie Besuch. Sie traute ihren Augen kaum, als sie die Tür öffnete, aus der die Stimmen kamen. An einem gedeckten Frühstückstisch saß ein lachender James und ihm gegenüber saß ein ebenfalls lachender House. Und auf dessen Schoß saß das wohl hübscheste kleine Mädchen, dass Amber je gesehen hatte. Als die Kleine die blonde Frau an der Tür bemerkte, sprang sie auf und quietschte freudig: „Mommy!“ So schnell sie ihre kurzen Beinchen tragen konnte rannte sie auf ihre Mutter zu, welche sie schon mit offenen Armen begrüßte. Sie hatte eine Tochter! Eine wundervolle kleine Tochter! Amber hätte nicht glücklicher sein können. „Guten Morgen, mein süßer Käfer!“ James lächelte liebevoll über das Bild, dass sich ihm bot. „Die kleine hat auch einen Namen, falls du es vergessen haben solltest!“ „Onkel Greg!“ Ein strenger Blick machte sich auf dem Gesicht, des blond gelockten Engels breit. „Sei nich so gemein zu Mommy! Du weißt genau, dass sie das nicht weiß!“ Dann schaute die Kleine ihre Mutter an. „Guten Morgen, Mommy, ich bin Cathy!“ „Guten Morgen, Cathy!“ Amber konnte nicht glauben, dass sie jemanden so lieb haben konnte, denn sie gerade erst kennen gelernt hatte. Übers ganze Gesicht strahlend, ließ sie sich von dem wundervollen kleinen Mädchen zum Tisch führen, wo sie neben ihrem geliebten Ehemann Platz nahm, während Cathy es sich wieder auf „Onkel Greg’s“ Schoß bequem machte. Ja, ihr Leben war schön. ___________________________________________________________________________ A/N: Ich hasse das Ende der 4. Staffel! Ich mochte Amber zwar nie, aber das hat sie nun wirklich nich verdient! Also hab ich mir ein alternatives Ende ausgedacht. Kapitel 3: Erstes Wort - [Dr. House] ------------------------------------ Titel: Erstes Wort Fandom: Dr. House Genre: Humor Pairings: Cameron/House Wortanzahl: 141 Zusammenfassung: Emily fragt ihre Mutter Allison über ihr erstes Wort aus. Warnungen: Cameron und House sind in dieser Fic zusammen und haben eine Tochter. ___________________________________________________________________________ „Hey Mommy. Ich hab da eine Frage.“ „Was denn, Mäuschen?“ Cameron schaute von dem Teller, den sie gerade abtrocknete, hoch und lächelte ihre Tochter Emily an. „Also… wir haben heute in der Schule über Babys geredet...“ „Ich dachte, das Bienchen-und-Blümchen-Gespräch hätten wir schon hinter uns gebracht.“ Dieser Kommentar kam von House, der am Tisch saß und skeptisch über die Zeitung hinweg seine Tochter anblickte. „Darum geht’s ja auch gar nicht, Dad! Ich wollte nur wissen ob mein erstes Wort ,Mommy´ oder ,Daddy´ war.“ Der skeptische Blick verwandelte sich in einem genervten, ehe House aufstand und aus der Küche verschwand. „Also war es ,Mommy´…“ Cameron lachte. „Nein. Es war nicht ,Mommy´. Dein erstes Wort hat dir Tante Lisa beigebracht. Dein Vater ist noch immer nicht gut auf die Sache zu sprechen.“ „Was war es denn? Mach’s nicht so spannend!“ „Es war ,Klinik´!“ ___________________________________________________________________________ A/N: House „liebt“ Cuddy dafür! XD Kapitel 4: Zusammen ist man weniger allein - [Naruto] ----------------------------------------------------- Titel: Zusammen ist man weniger allein Fandom: Naruto Genre: Drama (irgendwie) Pairings: Shikamaru/Kurenai Wortanzahl: 779 Zusammenfassung: nach einem schweren Schicksalsschlag kümmert sich Shikamaru um Kurenai Warnungen: Spoiler für das Kapitel 327 und einiges was danach kommt ___________________________________________________________________________ „Du bist nicht stark genug, um den König zu beschützen.“ Vielleicht stimmte es. Vielleicht hatte sein Vater Recht und er war wirklich zu schwach um alle ungeborenen Kinder aus Konoha zu beschützen. Doch zumindest eines würde er beschützen. Eines musste er beschützen. Das hatte Shikamaru seinem sterbenden Meister versprochen. Und das war der Grund, wieso er Kurenai beinahe jeden Tag besuchte, um nach ihr zu sehen. Wenn er nicht gerade auf einer mehrtägigen Mission war, ließ er keinen Tag aus. Und das obwohl er es anstrengend und sie es nervig fand. Im Laufe der Zeit wurde ihre Freundschaft enger und seine Besuche länger. Sie saßen meistens zusammen in ihrer Küche und redeten über dies und jenes. Obwohl er eigentlich vorgehabt hatte, nachdem er seine Rache gehabt hatte, wieder mit dem Rauchen aufzuhören, zündete er sich jedes Mal eine Zigarette an. Der Geruch schien Kurenai zu beruhigen; etwas weniger traurig zu machen. Es war also nicht verwunderlich, dass er dabei war, als die Wehen einsetzten. Er war es, der sie ins Krankenhaus brachte und der die ganze Zeit über ihre Hand hielt. Doch er war es nicht, der hier hätte sein sollen. Asuma sollte hier sein. Shikamaru konnte es Kurenai ansehen, dass sie genauso dachte. Dass sie es sich verzweifelt wünschte. Es schmerzte ihn, diesen Blick bei ihr zu sehen. Shikamaru wünschte es sich auch. Er hatte diesen Wunsch oft. Wenn er ehrlich war, wünschte er es sich dieses Mal aus äußerst egoistischen Gründen. Denn er erlebte gerade die schlimmsten dreiundzwanzig Stunden seines Lebens. Mehr als einmal schwor er sich an diesem Tag, niemals, wirklich NIEMALS Kinder zu zeugen. Oder zumindest auf einer Mission zu sein, wenn die Geburt bevorstand. Kurenai verließ das Krankenhaus mit einem gesunden Jungen, der den Namen seines Vaters bekam. Shikamaru verließ das Krankenhaus mit 3 gebrochenen Mittelhandknochen. Er besuchte Kurenai auch weiterhin fast jeden Tag. Er sah wie der Kleine sich entwickelte. Wie er seine ersten Schritte machte. Wie er sein erstes Wort sprach. „Papa!“ Es war an Shikamaru gerichtet. Und es tat weh. Furchtbar weh. Entsetzt schaute er zu Kurenai, doch sie lächelte nur. Ihr Lächeln schmerzte ihn noch mehr. Es war traurig, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussah. Doch während Shikamaru danach versuchte den Jungen davon abzubringen, ihn so zu nennen, schien Kurenai ihn nur noch weiter anzustacheln. Es war traurig und irgendwie falsch, aber letztendlich blieb Shikamaru der „Papa“. Klein Asuma war zwei Jahre alt, als Kurenai und Shikamaru das erste Mal miteinander schliefen. Beide waren an diesem Tag besonders einsam gewesen und schließlich hatte eins zu anderem geführt und dazu, dass beide im selben Bett aufwachten. Es war peinlich gewesen. Und das erste Mal, seit beinahe drei Jahren, blieb Shikamaru den beiden ganze zwei Wochen fern. Danach ging alles wieder seinen gewohnten Gang, so als wäre diese Nacht nie passiert. Zwei Monate lang. Dann wurden die beiden wieder von dem Bedürfnis nach menschlicher Nähe übermannt. Dieses Mal, war der Morgen danach weniger unangenehm und sie schliefen danach regelmäßig miteinander. Trotzdem blieb ihre Beziehung rein freundschaftlich. Sie taten es ja nicht aus Liebe, sondern aus Einsamkeit. Als klein Asuma fünf war, zog Shikamaru endgültig bei ihnen ein. Sie waren eine komische kleine Familie, aber sie waren zufrieden damit. Es herrschte allerdings noch immer keine Liebe zwischen Shikamaru und Kurenai. An dem Tag an dem er auszog, hatte sein Vater ihm gesagt, dass er stolz auf ihn wäre. Seine Mutter hatte geweint. Sie hatte versucht, ihren Sohn davon abzubringen. Hatte gemeint, er wäre noch zu jung für diese Verantwortung. Und sie hatte gewollt, dass er sich ein Mädchen suchte, das er wirklich liebte. In dieser Hinsicht, war Kurenai mit ihr einer Meinung. Sie hatte ihn öfter darauf angesprochen, doch er hatte immer nur entgegnet, dass ihm das zu anstrengend wäre und das es gut so war, wie es war. Am ersten Jahrestag von Shikamarus Einzug, hatte Kurenai ihm gesagt, dass sie ihn liebte. Er wusste dass sie es nicht ehrlich gemeint hatte. Er sagte ihr, dass er sie ebenfalls liebte. Sie wusste, dass er es ebenfalls nicht ehrlich gemeint hatte. Doch keiner sagte etwas und beide waren zufrieden damit. Es gab nämlich etwas, oder eher jemanden, den beide aufrichtig liebten. Der kleine Asuma. Er war ein guter Junge. Kam ganz nach seinem Vater. Sie waren nur Freunde, kein Liebespaar. Sie waren eine seltsame Familie. Sie waren zufrieden damit. Die Familie, die sie hätten haben sollen, gab es schließlich nicht. Ein Mitglied fehlte. Der Schmerz darüber würde wohl nie ganz verschwinden, aber mit der Zeit wurde er erträglicher. Die Einsamkeit und die Trauer wurden weniger. Sie waren eine seltsame Familie. Sie waren zufrieden damit. Schließlich war man zusammen weniger allein. ___________________________________________________________________________ A/N: Das war mein erster (richtiger) Versuch, eine ernste FF zu schreiben. Ich bin mir nicht sicher… einerseits finde ich sie gut, andererseits finde ich, sie ist komisch geworden. Kapitel 5: Gedanken eines Niemands - [Final Fantasy VII] -------------------------------------------------------- Titel: Gedanken eines Niemands Fandom: Final Fantasy VII Genre: General Pairings: nur angedeutet Wortanzahl: 257 Zusammenfassung: Die Gedanken eines Infanteristen. Warnungen: Ziemlich random. Keine bekannten Charaktere. ___________________________________________________________________________ Er hatte von Anfang an nicht nach Junon versetzt werden wollen. Er war schon einmal dort gewesen und hatte es gehasst. Junon war widerlich. Unten roch es nach Fisch und oben nach Schmieröl und Schießpulver… und nach Fisch. Doch er war nur ein einfacher Infanterist. Hätte er sich geweigert, hätte es ihm seinen Job gekostet. Er brauchte das Geld, also blieb ihm keine Wahl. Nun, als er auf das Meer hinausblickte und sah wie das Ding, dass alle Weapon nannten, immer näher kam, wünschte er sich, er hätte auf seinen Job gepfiffen. Bevor die Angst ihn jedoch übermannen konnte, atmete er tief durch, schloss die Augen und ließ seine Gedanken schweifen. Er dachte an seine Familie in Kalm, an seine Freunde in Midgar und an … sie. An seine kleine Honigbiene. Das wunderschönste Mädchen, das er je gesehen hatte. Er hatte sie immer aus der Ferne beobachtet, sich aber nie getraut sie anzusprechen. Er seufzte. Das war es, was er wohl am meisten bereuen würde. Ein lauter Knall riss ihn aus seinen Gedanken. Weapon hatte den Hafen gerammt. Durch die Erschütterung verlor er das Gleichgewicht. Die Panikschreie um ihn herum nahm er gar nicht war. Er hörte nur noch das Pochen seines Herzens und das Rauschen seines Blutes. Er wusste nicht ob es an dem plötzlichen Adrenalinrausch lag, aber als er sich wieder aufrichtete und sein Gewehr fest mit schweißnassen Händen umklammerte, da war er sich plötzlich sicher. Er würde diesen Schrecken hier überleben. Er würde nach Midgar zurückkehren. Und er würde seine kleine Honigbiene endlich ansprechen. ___________________________________________________________________________ A/N: Den Infanteristen um den es sich handelt, trifft man nur kurz im Spiel. Er treibt sich vor dem "Gasthaus zur Honigbiene" herum und labert etwas von wegen er wäre in eine Biene verliebt, aber er traut sich nicht rein. Kapitel 6: Der Mann im Pub - [Harry Potter] ------------------------------------------- Titel: Der Mann im Pub Fandom: Harry Potter Genre: General/Drama Pairings: Petunia/Severus Wortanzahl: 909 Zusammenfassung: Lilys Tod ist nicht spurlos an Petunia vorbeigegangen. Warnungen: Petunia x Severus... ja... ___________________________________________________________________________ Es war ein Monat vergangen, seit Petunia Dursley ein Baby auf ihrer Türschwelle gefunden hatte. Das Baby ihrer Schwester, von deren Tod sie aus einem Brief erfahren hatte. Der Monat war anstrengend gewesen. Zwei Babys waren eben einfach zu viel. Sie war aufgrund der Erschöpfung schon sehr leicht reizbar gewesen, weshalb ihr Vernon vorgeschlagen hatte, sich einen Abend frei zu nehmen und mit ihren Freundinnen auszugehen. Das war der Grund, warum sie nun durch die Straßen spazierte. Sie hatte nicht vor sich mit ihren Freundinnen zu treffen. Sie genoss es, ein wenig allein zu sein. Es sollte ihr helfen wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Der Tod ihrer Schwester war nicht spurlos an der jungen Frau vorbeigegangen. Sie war so in Gedanken verloren gewesen, dass sie nicht einmal bemerkt hatte, dass sie bis zu dem Spielplatz gelaufen war, an dem sie mit Lily immer ihre Nachmittage verbracht hatte. Seufzend setzte sich Petunia auf eine Schaukel. Lily hatte es geliebt zu schaukeln. Sie hatte immer wieder versucht einen Überschlag zu machen und dabei gequietscht vor Freude. Doch jetzt war Lily weg. Für immer. Und das bevor Petunia sich wieder mit ihr versöhnen konnte. Nicht dass sie das je vorgehabt hätte, aber der Tod machte es so… endgültig. Da es langsam kalt wurde, machte sich Petunia wieder auf den Weg. Doch es würde seltsam aussehen, wenn sie schon wieder nach Hause ginge, also beschloss sie, etwas sehr unpetuniahaftes zu tun. Sie betrat den ersten Pub an dem sie vorbeikam. Es war klein und stickig. Der Rauch brannte in ihren Augen. Zu Petunias Erleichterung war der Raum nur spärlich beleuchtet. Trotzdem drängte sie sich durch die, schon leicht angetrunkenen, Gäste in den hintersten Winkel des kleinen Raumes. Dort sah sie ihn. Er saß alleine am Tisch in der Ecke, den Blick starr ins Leere gerichtet. Die Hand, die sich um ein Glas bernsteinfarbener Flüssigkeit klammerte, zitterte leicht. Daneben stand eine noch fast volle Flasche Single Malt. Der Mann sah noch genauso schäbig aus, wie Petunia ihn in Erinnerung hatte. Sie trat an seinen Tisch, um ihn anzusprechen, doch die Wut, die plötzlich in ihr hochkochte, verschlug ihr die Sprache. Während sie nach Worten rang, bemerkte er ihre Anwesenheit. Wie vom Donner gerührt starrte er sie an, ehe er aufsprang und etwas sagen wollte. Doch noch bevor der erste Ton über seine Lippen kam, verpasste Petunia ihm eine schallende Ohrfeige. Plötzlich war es gar nicht mehr schwer, Worte zu finden. „Du! Das ist alles deine Schuld, Snape! Wenn du ihr nicht immer all diesen Unsinn erzählt hättest, dann wäre Lily nie auf diese Schule für Freaks gegangen!“ Sie wusste, dass es Unsinn war, doch Snape war hier und es war so einfach ihm die Schuld für alles zu geben. „Und dann wäre sie… dann wäre sie…“ Petunia brachte es nicht über sich es auszusprechen. Für einen kurzen Moment, lag so etwas wie Reue in Snapes Blick, ehe auch er zornig wurde. „Was schert es dich Petunia?! Wie lange ist es her, seit du das letzte Mal ein Wort mit deiner Schwester gewechselt hast? Ein Jahr? Drei?“ Petunia antwortete nicht, stattdessen gab sie ihm noch eine Ohrfeige. Er hatte Recht und das tat weh. Ohne eingeladen worden zu sein, setzte sie sich und nahm einen großen Schluck aus seiner Whiskyflasche. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal direkt aus einer Flasche getrunken hatte. Ihre Freundinnen durften sie so jedenfalls nicht sehen, doch was Snape von ihr dachte, war ihr herzlich egal. Sie erwartete Protest seinerseits, doch der kam nicht. Stattdessen setzte er sich ihr gegenüber und hielt ihr schweigend sein Glas hin. Sie füllte es bis zum Rand, ehe sie noch einen großen Schluck aus der Flasche nahm. Ihre Hände vergruben sich in seinen schmierigen Haaren, während er sie schmerzhaft gegen die Wand drückte. Normalerweise hätte sie sich davor geekelt, so wie sie sich normalerweise auch vor Snape geekelt hätte, doch ihr Blutalkohol war viel zu hoch um sich noch um solche Kleinigkeiten zu scheren. Er war nicht zärtlich, wie ihr Ehemann, ganz im Gegenteil, allerdings war auch sie alles andere als sanft. Es war beinahe so, als wäre es ihre Absicht, sich gegenseitig Schmerzen zu bereiten. Die Morgensonne war eindeutig zu grell. Und auch der erhoffte Filmriss war ausgeblieben. Petunia dröhnte lediglich der Schädel und ihr war speiübel. Der Geruch von Schweiß und Schimmel, der in der Luft lag, machte es ihr nicht gerade einfacher. Doch um sich zu übergeben, hatte sie keine Zeit. Sie musste hier raus, bevor Snape aufwachte. Doch das war leichter gesagt, als getan. Er hatte nämlich den Arm um sie gelegt. So vorsichtig wie möglich schob sie ihn weg und stand auf. Sie schwankte ein wenig, schaffte es allerdings ohne Unfälle ihre Kleider aufzusammeln. Zum Anziehen musste sie sich allerdings wieder setzen. Ihr Shirt roch so stark nach Qualm, dass sie mit einer neuen Welle der Übelkeit zu kämpfen hatte, als sie es sich über den Kopf zog. Sie wollte gerade wieder aufstehen, als Snape sich hinter ihr regte. Ertappt drehte sie sich um. Er sah genauso furchtbar aus, wie sie sich fühlte. „Ich wollte dir eigentlich noch einen Kaffee anbieten, da du allerdings gerade dabei bist, dich heimlich davonzustehlen, gehe ich davon aus, die Antwort wird negativ ausfallen.“ Seine Mundwinkel waren zu einem neckischen Grinsen verzogen. Zum Abschied verpasste sie ihm noch eine Ohrfeige, dann schlug sie die Tür hinter sich zu und verschwand. Ihr Hass auf das ganze verdammte Zaubererpack schlimmer denn je. ___________________________________________________________________________ A/N: Ich hoffe, ich habe es zumindest einigermaßen geschafft, die Charaktere in character zu halten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)