*Yume* von MrsWalsh ================================================================================ Kapitel 2: Berichte ------------------- „Makoto-chan!“ Bei dem Ausruf drehte sich das schwarzhaarige Mädchen, das sich gerade auf dem Weg in die Schule befand, um und ihr Blick schweifte suchend zwischen den Menschenmassen umher bis ein freudiges, sanftes Lächeln ihren Mund umspielte. „Hakuei-kun!“, rief sie strahlend aus, blieb stehen und wartete auf den jungen Mann, umfasste dabei fest den Gurt ihrer Tasche um an diesem ihre Nervosität auszulassen. Als der Junge, mit dem eher ausgefallenen Haarschnitt, das Mädchen erreichte, legte er vorsichtig einen Arm um deren Schultern und gab ihr einen kleinen Kuss auf den Mundwinkel. Makoto errötete leicht, knetete den Stoffgurt ihrer Tasche noch mehr und senkte ihren Blick kurz beschämt, ehe sie den Kopf wieder langsam nach oben richtete und die Augen, unter dem gerade geschnitten Pony, hervorschauten und den Blick des gegenüber streiften. Der Ausdruck des jungen Mädchens wurde etwas selbstbewusster, blieb jedoch sanft gegenüber des Jungen, der ihr nun grinsend durch die Haare wuschelte und sie somit etwas murren ließ. „Keine Sorge, du siehst immer noch gut aus!“, zwinkerte Hakuei, ließ seine Hand von dem Kopf Makotos zu ihrer Hand wandern, löste diese von dem Gurt ihrer Tasche und drückte diese leicht, woraufhin die junge Schwarzhaarige das Gleiche tat, mit ihm weiter ging und den Blick noch einmal schüchtern senkte. Makoto merkte wie nass ihre Handfläche war, vor Nervosität wohl bemerkt, und hoffte insgeheim, dass Hakuei das nicht merkte, mit dem sie ja so Hand in Hand ging. Auch wenn die beiden schon länger eine Beziehung führten, war es für Makoto immer noch ungewohnt, ja, sie konnte nicht damit umgehen, dass ein so gut aussehender Junge sie gefragt hatte, ob sie mit ihm gehen wollte, denn auch war Hakuei der junge Mann gewesen, den sie immer heimlich schwärmend beobachtet hatte. Tief in Gedanken versunken, zuckte die Schülerin kurz erschrocken zusammen, als sie die Stimme ihres Freundes so nah hörte, sie aus ihrer Traumwelt zurückholte: „Hast du gestern die Nachrichten im Fernsehen gesehen?“ Blinzelnd, und leicht verwirrt schaute das Mädchen ihren Freund an, grinste dann und stupste Hakuei mit ihrem Ellenbogen in die Seite und zwinkerte schelmisch. „Nee, weißt du, ich hab besseres zutun, als vor der Glotze zu hängen. Hausaufgaben zum Beispiel“, gab Makoto als Antwort von sich, schaute kurz etwas gequält, löste ihre immer noch nasse Hand von der des Jungen, hakte sich schnell bei dem Hochgewachsenen ein und umfasste erst dann die Hand des anderen wieder. Von Hakuei bekam sie kurz ein Grinsen zurück. Sie mochte es, wenn er nur einen Mundwinkel keck hochzog und ihr Herz machte dabei immer einen leichten Sprung und sie fühlte die schöne Wärme um dieses schlagende Etwas in ihrer Brust und dann wusste sie, wie sehr sie den Mann an ihrer Seite liebte. Der Gesichtsausdruck des Mädchens wurde jedoch einfühlsam, als Hakuei den Blick nach vorne richtete und sein Blick ernst wurde und dabei ein Seufzer seinen Mund verließ. Makoto beugte sich etwas nach vorne, um so in das Gesicht des anderen zu sehen und entschuldigte sich kurz leise, biss sich auf die Lippe, weil sie Bedenken hatte, vielleicht etwas Falsches gesagt zu haben. „Willst du mir denn sagen, was in den Nachrichten kam?“, sprach das Mädchen aus, drückte sich etwas mehr an ihren Freund. Hakuei sah sie an, lächelte dankend und nickte dann leicht, wobei sein Blick dann aber wieder ernst wurde. „Gestern“, fing er an, schluckte kurz und fasste sich dann wieder. „Gestern gab es wieder so einen Mord.“ Makoto erfasste bei diesen Worten ein kurzes Zittern und ein Schauer lief ihr über den Rücken, musste sie doch irgendwie wieder an den Traum denken, den sie diese Nacht gehabt hatte. Sie klammerte sich mehr an den Arm Hakueis und wartete auf weitere Berichte. „Naja, das ist jetzt schon der dritte Mord diese Woche, von den anderen hab’ ich dir ja schon erzählt“, erzählte der Junge leise, so als ob das alles etwas Geheimes war, etwas, dass ein gewisser anderer nicht hören sollte. „Mir macht es nur Angst, dass alle diese Morde hier, in unserer Nähe, passiert sind und man weiß nicht einmal etwas über die Vorgehensweise, wie die Opfer eigentlich gestorben sind.“ Makoto spürte diesmal auch, wie ihr Freund sich etwas anspannte, spürte seine Furcht und sie fand, dass ihn das für sie umso menschlicher machte. Sie mochte noch nie solche Angeber, die vorgaben vor nichts Angst zu haben. „Ich hab’ auch Angst“, flüsterte sie leise in Richtung des Jungen, hob nun auch ihre freie Hand und legte diese zusätzlich noch sanft auf den Arm, unter dem sie sich eingehakt hatte. Die Worte, die nun kamen, ließen Makoto noch mehr erschaudern und sie musste schwer schlucken, ehe sie sich klar wurde, was diese vielleicht zu bedeuten hatten. „Das Einzige, was man an den Tatorten finden konnte, waren lange schwarze Haare.“ Hakuei selber war sich nicht bewusst, was er gerade ausgesprochen hatte, so schaute er seine Freundin noch mehr verwundert an, als diese plötzlich stark zu zittern anfing. „Was ist los?“, waren seine jetzigen Worte, die besorgt an die Ohren Makotos kamen. Sie selber klammerte sich noch fester an ihren Freund, da sie von diesen genannten Fundstücken noch nichts gewusste hatte. Noch mehr von der Angst erfasst, sah sie auf, spürte, wie trocken ihre Lippen waren und presste sie kurz aufeinander um sie zu befeuchten. „Hat- hat man denn schon herausgefunden, von wem die Haare stammen?“, statt auf die Frage Hakueis einzugehen, stellte sie ihm selber eine. Sie wollte erstmal diese Frage beantwortet bekommen, bevor sie selber auf jegliche andere Frage einging. Hakuei schüttelte nur den Kopf, blickte noch ernster als davor nach vorne und dann wieder zu seiner Freundin. „Obwohl man Untersuchungen gemacht hat konnte man nicht feststellen, wem die Haare gehören.“ Die Worte die Hakuei hierbei gewählt hatte, kamen entschuldigend rüber, fast so, als wäre es ihm unangenehm, dass er nicht bessere Neuigkeiten hatte. Makoto nickte nur, blickte kurz auf den Boden vor sich und auf ihre Füße, die weiter Schritt für Schritt vorangingen. Als sie den Blick wieder hob, sah sie vor sich schon das Schulgebäude und die ganzen Schüler, von denen viele mit ihren Fahrrädern auf den Innenhof fuhren und dann das Schulgebäude, plappernd mit ihren Freunden, betraten. „Ich hab’ von einem Mädchen mit langen schwarzen Haaren geträumt“, sprach sie leise aus und sah dann ihren Freund ängstlich an. „Ich weiß, es war nur ein Traum, aber er kam mir so wirklich vor.Ich denke, dass dieses Mädchen etwas mit dem Ganzen hier zutun hat. Es kam mir so vor als- als wolle sie mich umbringen“, brachte Makoto leise hervor, senkte den Blick wieder. „Hakuei, ich hab solche Angst“, gab sie leise stockend von sich und betrat dann, mit ihrem Freund, der sie nun noch besorgter ansah, das Gebäude und verabschiedete sich dann von ihm mit einem Kuss, mussten die beiden doch in unterschiedliche Klassenräume. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)