Vampires Will Never Hurt You von abgemeldet (Riku x Sora) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Vorwort Dies ist eigentlich ein One-Shot zu dem Thema Halloween. Leider etwas verspätet :3 Hatte durch die Schule leider zu viel Stress, als dass ich die FF rechtzeitig fertig bekommen hätte. Hoffe, dass stört nicht zu sehr >.< Übrigens handelt es sich um einen One-Short, den ich in drei Teile geteilt hab :D Viel Spaß beim lesen, PapouRiku Vampires Will Never Hurt You Wo das Herz reden darf, braucht es keiner vorbereiten… Warm fühlte ich die fröhlichen Strahlen der munteren Oktobersonne auf meinem Gesicht, als ich missmutig die orange, ausgehöhlte Kugel betrachtete, die ich in meinen nackten Händen hielt. Meine hellblauen, dicken Fausthandschuhe lagen neben mir verstreut auf dem kalten Boden, auf dem ich im Neidersitz Platz genommen hatte und der von buntem Laub überdeckt war. Allmählich tat mir der Hintern vom langen Sitzen weh und auch die unvermeidliche Kälte meldete sich zu Wort, indem sie meine Finger bereits feuerrot gefärbt hatte. Zugegeben, ich war sicherlich kein Freund von niedrigen Temperaturen, nichtsdestotrotz war der Oktober einer meiner absoluten Lieblingsmonate. Und das hatte zwei ausschlaggebende Gründe: zum einem, mochte ich diese farbenfrohe Atmosphäre, die der Herbst zauberte und zum anderen freute ich mich jedes Mal riesig auf den 31ten. Halloween. Wenn es irgendein verrücktes Fest gab, was ich fast so abgöttisch liebte wie Weihnachten, dann war es Halloween. Es bestand kein noch so geringer Zweifel daran, dass ich eine heftige Abneigung gegenüber blutrünstigen Horrorfilmen hegte, jedoch war es für mich immerzu ein besonderes Highlight des Jahres mit Riku von Tür zu Tür zu wandern und Süßigkeiten als Gegenleistung zu fordern, dass wir die hilflosen Bewohner dieses Hauses in Frieden ließen. Und das lag hundertprozentig nicht nur an den leckeren Bonbons, die wir von unseren Nachbarn erfolgreich ergattern konnten. Ein lautloses Seufzen entwich meinen tauben Lippen, als ich mich bitter daran erinnern musste, dass unser traditioneller Beutezug dieses Halloween ins Wasser fallen sollte. Und warum das so war? Tja, das war ganz simpel zu erklären. Augenblicklich huschten meine blauen Augäpfel zu dem gut gebauten Jungen rüber, den ich um seine muskulösen Oberarme im Geheimen beneidete und dessen silbernes Haar im goldenen Licht des Sonnenscheins unbeschreiblich schön glänzte. Mir war durchaus klar, dass Riku Halloween generell nicht leiden konnte – die Ursache für seine starke Ablehnung dieser Festlichkeit gegenüber war mir erstaunlicherweise bis heute ein ungelöstes Rätsel -, aber dass er gleich zu der unveränderlichen Überzeugung kommen musste sich ab nun an betont erwachsen aufzuführen und unsere Süßigkeitenjagd als ‚zu kindisch’ abzustempeln war, meines Erachtens nach, ein gemeiner Verrat. Aus dem Alter seien wir längst raus – Pff! Von wegen… ich fand, dass man nie für etwas zu alt sein konnte. Bloß doof, dass meine Meinung anscheinend nach nicht zu zählen schien. Und so was schimpfte sich auch noch bester Freund! Ich vernahm, wie meine Mundwinkel sich zu einen trotzigen Schmollmund formten und ich mein ‚Werk’ mit verengten Augenbraun kritisch einstudierte. Schon komisch. Obwohl Riku offensichtlich keinerlei Begeisterung für Halloween aufbringen konnte, hatte er sich dessen ungeachtet von mir dazu breitschlagen lassen Kürbisse zu lustigen Gesichtern zu basteln. Kaum war ich zu dieser erfreulichen Feststellung gekommen, da begannen sich meine Gesichtszüge rasch zu entspannen und bereits wenige Sekunden darauf zauberte mein Mund ein glückliches Lächeln hervor. Riku nannte sich mein bester Freund – zu Recht. Von meiner Dankbarkeit gepackt linste ich flüchtig zu ihm rüber und konnte nicht verhindern darüber staunen zu müssen, wie unglaublich hübsch Riku doch eigentlich war. So, wie er da saß auf seinem geliebten, stabilen Stamm der Papupalme – die übrigens, so kurios es klang selbst jetzt im Herbst grün blühte -, die trainierten Arme hinter seinen Schädel überkreuzt und sie als Kissen nutzend. Sein nachdenklicher, beinahe verträumter Blick hing irgendwo in der Ferne und fixierte einen unbestimmten Punkt am Horizont. So eilig, wie ich ihn angesehen hatte, so eilig blickte ich auch wieder weg und stierte erneut meinen Kürbis an. Seiner war längst fertig und perfekt geschnitten neben dem besagten Baum deponiert. Würde man eine Kerze in diesen stellen, konnte er einem definitiv Angst einjagen – während meiner dagegen richtig lächerlich und erbärmlich wirkte. Doch war es nicht die Erkenntnis, dass Riku selbst im Kürbisbasteln besser abschnitt als ich, die mich so frustrierte, sondern vielmehr die feine Tatsache, dass ich mir in solchen Momenten wie diesen nichts mehr wünschte, als das er mich einmal mit solcher Sehnsucht anschaute. Ein einziges Mal. Wenigstens ein einziges, beschissenes Mal… Zu meinem Leidwesen wurde mir schlagartig bewusst, dass ich wieder einmal dabei war in sinnlosem Selbstmitleid zu ertrinken, was mich dazu animierte hastig das Haupt zu schütteln, in der verzweifelten Hoffnung so die trübseligen Gedanken abwimmeln zu können und tief zu schlucken. Mein Hals war ungewöhnlich trocken. Irgendwie musste ich mich ablenken, als mir einfiel, dass mich sowieso seit langem ein bestimmtes Thema sehr beschäftigte. „Riku?“ Angesprochener untersuchte weiterhin unentwegt den Glanz des Meeres, welches von der Abendsonne rötlich gefärbt wurde, dennoch konnte er sich dazu durchringen mir ebenfalls einen Teil seiner schwer zu erlangenden Aufmerksamkeit zu schenken – jedenfalls glaubte ich ein leises „Hm?“ vernommen zu haben. „Meinst du… es gibt Vampire wirklich?“. Sofort riss er seinen Schopf herum und inspizierte mich zunächst mit unverkennbarer Überraschung in seinen smaragdgrünen Kristallen, ehe seine Miene einen eher skeptischen Ausdruck annahm und er zweifelnd die rechte Braue in die Höhe zog. Oho~ das verhieß nichts Gutes. „Sora… unsere Freundschaft in allen Ehren, aber manchmal frag’ ich mich ernsthaft, wie alt du eigentlich bist“. Hey, das war nicht nett! Zugleich bildete ich gefährliche, katzenähnliche Schlitze als Augen. „Riku, das ist mein Ernst!“, verlieh ich meiner ehrlich gesagt wahrhaftig seltsamen Frage Nachdruck und bemühte mich in meiner Stimme einen betont autoritären Ton mitschwingen zu lassen, was natürlich gewaltig in die Hose ging. „Gerade deswegen ja“, entgegnete er mir nüchtern und sein belustigtes Grinsen offenbarte mir, dass ihn die jetzige Situation köstlich amüsierte. Gespielt beleidigt verschränkte ich meine Arme vor meiner schmalen Brust. Machte er sich etwa witzig über mich? „Riku!“ „Das ist mein Name?“ „Du bist doof…“ „Ich hab dich auch lieb“. Ähm… okay… wo war noch mal der Repeat-Knopf? Konnte er das eventuell wiederholen? Klar, musste ausgerechnet ich bestens darüber bescheid wissen, dass Riku dies einzig und allein geäußert hatte, um mich ein bisschen zu necken und mich dazu zu treiben, wie eine Rakete in die Luft zugehen, jedoch kam ich nicht drum herum, dass mich seine Aussage ganz schön aus der Bahn warf. Obgleich es nicht so sein sollte, verwirrte mich diese Bemerkung aufs äußerste. Es wirbelte meine gesamte Gefühlswelt durcheinander, ließ meine Emotionen verkehrt herum stehen und vermittelte mir den Eindruck, als hätte Riku soeben ein gigantisches Chaos in mir angerichtet. Demnach war es nicht weiter verwunderlich, dass plötzlich Schweigen folgte. Einige Minuten herrschte vollkommene Stille, bevor Riku diese endlich brach. Immer noch besah er sich den Horizont. „Es gibt sie nicht“. „Was?“, erkundigte ich mich perplex, als mich seine Worte aus meiner Art Trancezustand rissen und bereute dies direkt, da mir eigentlich klar gewesen sein müsste, dass Riku lediglich auf meine dämliche Frage geantwortet hatte. „Vampire. Oder hast du jemals eine Person getroffen, die sich in eine Fledermaus verwandeln und durch die Luft fliegen kann? Ich mein… okay, Goofy hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Fledermaus-“. „Goofy?“. Bildete ich mir das nur ein oder drehte Riku nun auch völlig am Rad? Wie kam er denn darauf Goofy mit einer Fledermaus zu vergleichen? Unweigerlich musste ich schmunzeln. Na ja, lustiger Gedanke war’s ja schon… „Hast Recht… die Schlappohren passen nicht dazu“. Ich konnte nicht anders und musste einfach losprusten. Wer hätte gedacht, dass Riku einen solch ausgezeichneten Sinn für Humor besaß? Nachdem ich verschnauft hatte, besann ich mich dazu wieder ernst zu werden und meinen Kumpel mit durchdringendem Blick zu mustern. „Na ja… du bist auffällig blass Riku“ „Bin ich das?“ „Jahh~“ „Interessant“. Interessant? Mehr hatte er nicht zu seiner Verteidigung zu sagen? Na warte, ich hatte noch ne Menge andere, gut durchdachte Argumente auf Lager! „Und du gehst auch nicht gerne vor die Tür, wenn die Sonne scheint“, wand ich schnell ein und nahm die Reaktion des Älteren genauer unter die Lupe. Jetzt konnte jede noch so minimale emotionale Regung in seinem makellosen Antlitz ein entscheidender Hinweis sein! „Muss daran liegen, dass ich generell nicht gerne unter Leute gehe“, tat er meine Anschuldigung bloß trocken ab und beäugte nach wie vor gebannt den Rand des Ozeans. „Auch ziemlich merkwürdig…“ Ein genervtes Seufzen erklang und ein breites, zufriedenes Grinsen stahl sich auf meine Lippen. Ha! Hatte ich es also doch geschafft ihn aus der Reserve zu locken! Mal sehen, wie er sich da aus der Affäre ziehen wollte… Deutlich gereizt richtete sich Riku auf und nahm eine Aufrechtsitzende Position ein, bevor er sich lustlos durchs glitzernde Haar fuhr und mich mit seinen typischen ’Du-bist-komplett-übergeschnappt’-Blick begutachtete. „Sora… ich will dir ja nicht zu Nahe treten, aber mal ehrlich; hast du mich jemals vor Weihwasser flüchten sehen?“ „Nein… trotzdem. Du magst keinen Knoblauch“. Meine Beweismittel wurden stetig besser! Wie wollte er wohl dies widerlegen? „Jetzt wird’s gruselig. Du scheinst mich besser zu kennen, als ich angenommen hatte“. Tadaaa! Das war mein Sieg! Triumphierend lachte ich. „Na siehst du!“ „Was seh’ ich? Weil ich den Gestank von Knoblauch nicht ausstehen kann, bin ich gleich zum elendigen Blutsauger mutiert? Wow… sehr aufschlussreiche Theorie“. Augenblicklich erstarb mein Lachen wieder und ich blinzelte einige Male, bevor ich erkannte, dass ich langsam, aber sicher in Erklärungsnot geriet. Dennoch; es gab noch einen einzigen Punkt, der mich ungeheuer aufwühlte und der mir, davon mal abgesehen, dass diese ganze Diskussion eher als Scherz galt, widerliche Bauchschmerzen bereitete. Sollte ich das wirklich aussprechen? Irgendwas in mir befürchtete, dass mir die Antwort darauf nicht gefallen würde. Kurz atmete ich tief durch, bevor ich meinen letzten Mumm zusammen kratzte, die Augenlider gänzlich senkte und sie anschließend wieder aufschlug, um direkt, ohne Umschweife, in die zwei wohl schönsten grünen Seen zu blicken, die die Welt oder gar die ganze Galaxie zu bieten hatte. „Du hast ständig kalte Hände“. Allen Anschein nach hatte selbst er mit dieser Begründung nicht gerechnet, da ich genau sah, wie sich die schwarzen Pupillen zu minimalen Pünktchen verkleinerten und er mich recht konfus fixierte, was dafür sorgte, dass ich schwer schluckte. Seine vollen, perfekt geschwungenen Lippen öffneten sich, als wolle er etwas äußern, doch genauso schleunigst schlossen sie sich wieder und er fuhr sich flüchtig mit der Zungenspitze darüber, bevor er ein zweites Mal einen Laut der Genervtheit von sich gab. „Sora, ich…“, wollte er gerade zu einer Erklärung ansetzen, als er von dem penetranten, lautstarken Rufen einer gewissen, mir allzu bekannten Person unterbrochen wurde. „Sora! Riku!“, schrie Kairi, die einige Meter entfernt war und auf uns zugelaufen kam. Na toll, nu würde ich also nie erfahren, wie Riku seine nicht vorhandene Körpertemperatur rechtfertigte, was meinen weiblichen, rothaarigen Kumpel einige Meilen am Allerwertesten vorbei rauschte. Statt auf meine beleidigte Miene einzugehen, übersah sie diesen gekonnt und wedelte triumphierend grinsend mit einen Zettel herum, der arg mitgenommen aussah. Was sie wohl nu wieder hatte? „Ratet mal… was das hier ist!“, quiekte sie entzückt und ich fischte nach meinen babyblauen Handschuhen. Irritiert blickte ich in die unergründlichen Smaragde, die mein bester Freund seine Sehkräfte nennen durfte und erhielt als Antwort darauf einen ebenso konfusen Blick. Unser Unwissen trug zu der unaufhaltsamen Erheiterung Kairis bei, die daraufhin siegessicher kicherte. „Ihr werdest es nicht fassen…“, quasselte sie aufgeregt drauf los und animierte mich dazu ein Geräusch der Frustration los zu werden. Manno. Lieber wäre ich mit Riku noch etwas länger alleine gewesen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)