Nur ihr allein von NeunMephistopheles (- Könnt ein Teil des Ganzen sein -) ================================================================================ Kapitel 1: Eins --------------- Dorian drehte sich um und sein Blick fiel auf die rothaarige. Ein leises Lächeln schlich sich in seinen linken Mundwinkel. "Ah, Lady Asteriske, wie schön, Euch zu sehen." Er deutete eine leichte, spöttische Verbeugung an. "Ah, Lord Deveraux. Wie schön, Euch hier anzutreffen.", mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen vollführte sie einen vollkommenen, höfischen Knicks. Dann nahm Dorian sie zärtlich in die Arme und hauchte ihr einen Kuss auf die roten Lippen. "Eine eindrucksvolle Rede, mal sehen, wie sie sie umsetzen.", sagte Asteriske leise. "Ja, ich bin auch schon gespannt, vor allem auf das Resultat.", stimmte Dorian zu. "Ich finde es schön, dass Ihr in einer solch kalten Nacht noch zu mir gekommen seid." Leicht senkte Asteriske den Kopf und erwiderte: "Ich konnte nicht anders. Ihr wisst doch, die Rosen." Auf Dorians Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. "Ich hatte Euch gewarnt, doch Ihr ward nicht einsichtig." Hand in Hand verließen sie unbemerkt die unterirdischen Gänge und gingen nun in die Richtung der reicheren Viertel. Dieses, was hier in dieser Nacht geschehen würde, konnten sie nur einmal in ihrem Leben beobachten, also taten sie dies auch. Leise schloss Dorian eine schwere, dunkle Holztür auf und führte Asteriske hinein. Im Dunkeln stiegen sie eine Treppe hinauf und gelangten in ein großes Zimmer, welches wohl als Schlafzimmer diente. Dort ging Asteriske zu dem großen Fenster und sah hinaus in die Dunkelheit. Noch war nichts zu sehen, doch es würde nicht mehr lange dauern, dann würde sich das ändern. Dorian stellte sich zu ihr und blickte stumm hinaus. "Seht einmal, dort hinten." Der schwarzhaarige deutete auf einen hellen Fleck am anderen Ende der Stadt. "Es hat begonnen." Unbemerkt hatte sich Asteriske näher zu Dorian gestellt. Dieser legte seinen Kopf auf ihre rechte Schulter und die Arme um ihre Hüfte. "Habe ich Euch schon einmal gesagt, dass Ihr wunderschön seid?", fragte der schwarzhaarige leise. Asteriske senkte leicht den Kopf. "Nein, heute noch nicht.", antwortete sie genauso leise. "Nun denn, Ihr seid so wunderschön, wie die aufgehende Morgensonne." Die Haut der rothaarigen nahm einen leichten rotton an, doch dies sah niemand in der Dunkelheit. "Danke", hauchte Asteriske. Dorian drehte sie zu sich herum und sah tief in ihre nachtschwarzen Augen, bevor er sich zu ihr hinab beugte und sie in einen innigen Kuss entführte. Asteriske schloss die Augen und gab sich ganz dem schwarzhaarigen hin. In einem anderen Viertel der Stadt begann das Feuer um sich zu greifen. Mehrere teure Villen standen schon in Flammen und noch weitere fielen ihnen zum Opfer. Verzerrte Schmerzensschreie erfüllten die Straßen, Schrei die noch weit und lange zu hören sein würden. Eine Masse an dunklen Gestalten mit Fackeln, Beilen und Mistgabeln bewaffnet stürmte gerade ein weiteres Haus. Vor ihnen tauchte ein blasses, in weiß gekleidetes Mädchen auf. Als sie die Personen erkannte, die in ihr Haus eindrangen, stieß sie einen schrillen Schrei aus, wirbelte einmal um ihre eigene Achse und wollte fliehen, doch es war zu Spät. Eine Flamme leckte an ihrem blütenweißen Kleid und Sekunden später stand sie in Flammen. Achtlos ließen sie sie in der Eingangshalle liegen und stürmten an ihr vorbei auf die Treppe zu. Am oberen Ende erschien ein dunkel gekleideter Mann, in der Hand ein Jagdgewehr. Dieses richtete er auf die Eindringlinge, drei fielen ihm zum Opfer, dann jedoch wurde er von einer Handvoll niedergerungen. Blutend mit einem Messer in der Lunge ließen auch sie ihn zurück. Dann verließen sie das Haus, jedoch nicht ohne dass sie alles anzündeten. So geschah es nun fast in der gesamten Stadt. Dorian zog sie auf das Bett und begann, ihr Korsett zu lösen, während er selbst schon das Hemd verloren hatte. Achtlos lag es neben dem Bett. Es folgten auch das Korsett Asteriskes, ihre Rock, ihr Unterrock. Die Hose Dorians leistete den Kleidungsstücken am Boden auch bald schon Gesellschaft. Leidenschaftlich küsste er den Nacken der rothaarigen, den Hals und die Brust, dann wandte er sich ihren roten Lippen zu. Asteriske leistete keinen Widerstand. Ihre Hände fuhren am Rücken des schwarzhaarigen hinauf und umschlossen seinen Nacken. Keiner der beiden bemerkte den Eindringling. Er wartete lautlos im Schatten der samtenen Vorhänge. Es war Jano. In seinem Blick lagen Trauer und Wut dicht beieinander. In seiner Hand lag leicht ein langes, schmales Schwert. Die Klinge war blank poliert und besaß keinen einzigen Makel. Der Knauf war mit weichem Leder umwickelt und lag gut in der Hand. Geräuschlos löste er sich aus dem Schatten und ging auf die beiden sich liebenden zu. Langsam hob er das Schwert. Dann ging alles ganz schnell. Die Klinge durchbohrte den blassen Körper Dorians und stieß weiter in den schmalen Laib Asteriskes. Leise sagte der braunhaarige: "Es tut mir Leid Dorian, aber du hast uns betrogen." Das Blut Dorians mischte sich auf dem weißen Laken mit dem Asteriskes. Zur selben Zeit erfasste das Feuer auch die verbliebenen Häuser, fraß sich aus dem Kern hinaus. Im Morgengrauen stand diese Stadt vollkommen in Flammen. Reisende berichteten von einem gewaltigen Feuer. Bei späteren Nachforschungen stellte sich heraus, dass nicht einer der Bewohner überlebt hatte. Alle waren sie den Flammen zum Opfer gefallen. Doch das stimmte nicht ganz. Ein kleines Mädchen und ein älterer Mann standen auf einer Anhöhe bei der niedergebrannten Stadt. Auf dem Gesicht des Mannes breitete sich Ausdruckslosigkeit aus, auf dem des Mädchens Erschrecken und Trauer, Tränen flossen ungehindert und fielen zu Boden. Dieses Feuer ging als das Große Befreiungsfeuer am 11.11.1111 in die Geschichte Kazahms ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)