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お誕生日おめでとう

Happy Birthday.
von

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Regen

風は私の姿 萌え出る花のように大地の弓に拾われて
 

If no one's voice reaches me, then I will erase everything for you.
 


 

Regenschleier ließen die Konturen der Häuser ineinander übergehen und schließlich vermischen, verbargen Straßen und Kanäle und hüllten die Stadt in eine seltsam unwirkliche Stille ein.

Eine Welt wie einem Aquarell eines Künstlers entsprungen.

Kein Lichtstrahl brach durch die dichten, grauen Wolken und gab die Gespinste alter Erinnerungen der grausamen Realität preis.

Die Stadt träumte.

Ein flüchtiges Lächeln huschte über seine Lippen.

Regentropfen perlten vom glatten, dunklen Stoff seines Schirms ab und rannen hinunter, um schließlich in den Ritzen zwischen den Steinplatten zu versickern.

Seine linke Hand ruhte auf dem Geländer der Brücke, in der rechten hielt er den Schirm.

Niemand war zu sehen. Sie alle flüchteten vor der Nässe und der Kälte, die der Regen mit sich brachte.

Es überraschte ihn nicht im Geringsten. Er war es gewohnt, allein zu sein.

Der Straße den Rücken zugewandt stand er da, die Augen auf etwas hinter den Regenschleiern gerichtet, das nicht zu erkennen war.

Wie lange war es her, dass er zum letzten Mal hier gewesen hatte?

Es konnten nur wenige Wochen gewesen sein, und trotzdem schien es ihm, als wären Jahre vergangen.

Viel hatte sich geändert.

Und doch was das Leben dasselbe geblieben.

Mit seinen Höhen und Tiefen, Freuden und Enttäuschungen.

Erneut hörte er das Prasseln des Regens um sich herum. Den Regen und das Geräusch von Schritten, die immer näher kamen.

Vor seinem geistigen Auge sah er, wie sie ihn schließlich erreichte. Wie ihm die Augen mit der undefinierbaren Farbe einen unwilligen Blick zuwarfen, bis sie sich schließlich wieder abwandte, in den Regen hinausstarrte und ignorierte, dass sich die Nässe durch ihren Mantel fraß und die kaffeebraunen Haare dunkel färbte.

Wie er in sich hineingelacht hatte, weil sie zu stolz war, um nach seinem Schirm zu fragen.

Dummes Mädchen.

Und dann, wie sie dagestanden hatten, versunken in ein unangenehmes Schweigen und tunlichst vermieden, sich anzusehen.

Bis die Worte gekommen waren.

Er hatte irgendetwas Nebensächliches gesagt.

Und sie, sie hatte es missverstanden. Hatte ihm eine verächtliche Antwort gegeben.

Viele Worte waren gefallen, wenige davon wahr und viele gehässig.

Schließlich war es ihm zu dumm geworden.

Er hatte sich umgedreht und war gegangen. Hatte sie im Regen stehen lassen, allein.

Wissend, dass er wohl röchelnd umgefallen wäre, wenn Blicke hätten töten können.

Aber sie war ihm nicht nachgelaufen.

Sie war geblieben.

Zu lange, wie er jetzt wusste.

Sein Lächeln verschwand.

Es war so unnötig gewesen, damals. Vor einigen Tagen.

Nun, manche Dinge ließen sich nicht rückgängig machen. Auch wenn man sie bereute. Oder gerade deswegen.

Ein plötzliches Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken, das den Regen bei weitem übertönte.

Schritte.

Er wusste, wer es war, noch bevor sie neben ihm zum Halt gekommen war.

Er sah sie nicht an, den Blick noch immer in die Regenschleier gerichtet.

Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie sie ihm einen Seitenblick zuwarf.

Wieder sagte keiner von ihnen beiden etwas.

Wozu auch?

Alles, was gesagt werden musste, war bereits gesagt worden.

Schließlich wandte sie sich ab und ließ den Blick über das Wasser wandern.

Ihr Mantel war völlig durchnässt, einzelne Regentropfen hingen in ihren Wimpern und Augenbrauen, ihre Haare waren vor Nässe fast schwarz.

Er konnte nicht sagen warum oder wieso, aber um seine Lippen spielte ein Lächeln, als er ein Stück zur Seite rückte, um ihr Platz unter seinem Schirm zu bieten.

Sie warf ihm einen Blick zu, den er nicht deuten konnte.

Und erwiderte das Lächeln.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  AngelsWings
2009-02-02T22:34:24+00:00 02.02.2009 23:34
Woah...
Ich liebe deinen Stil, wenn ich das mal so sagen darf...! <3 Echt, das ist genial! *__*
Die Stimmung kommt total gut rüber und...ach, ich kann es einfach nicht in Worte fassen, so gut ist das. <3
LG
Cait ;) xD


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