Das Herz klopft nur solange es kann von Jeannyyy (Von einer Entführung und Liebe auf Umwegen) ================================================================================ Kapitel 6: Die Sehnsucht nach dir --------------------------------- 6. Sehnsucht nach dir Noch ein Tag. Ein verdammter Tag und dann war alles vorbei, dachte sich Joey. Der Blonde hatte den Umständen entsprechend schlecht geschlafen. Es machte ihn alles fertig, aber wieso eigentlich? Der Ältere konnte ihm doch egal sein! Und doch, irgendetwas in ihm sagte ihm, dass er das machen müsste. Nicht nur für Mokuba. Bevor er noch länger darüber nachdenken konnte, stand Mokuba in der Küche, wo sich Joey schon seit etwa 3 stunden befand. Er sah auf die Uhr. Kurz nach neun. Mokuba hatte wohl auch nicht so besonders geschlafen. Und nun musste Joey ihm auch noch die Gesamtsituation nach beiden Telefonaten schildern. Er seufzte. „Was ist passiert?“, fragte Mokuba. Der Kleine ist schlau, er weiß sofort, wenn etwas passiert war. Das musste er von seinem Bruder haben. „Setz dich kurz hin. Es gibt da etwas, das ich dir sagen muss.“ Mokuba setzte sich ohne einen Laut hin. Gespannt und verängstigt sah er zu Joey. „Hör zu, wir haben nurnoch einen Tag Zeit. Die Entführer haben gestern angerufen und mir mitgeteilt, dass sie das Geld morgen haben wollen.“ „Was? Aber das geht nicht!!!“ „Doch, das geht. Denn nachdem ich auch mit deinem Bruder tele...“ „Du hast mit Seto telefoniert?????????? Warum hast du mich nicht aufgeweckt?“ Wütend stand Mokuba auf. Er hätte auch so gerne mit ihm geredet! „Das ging nicht, verstehst du? Seto wollte das nicht.“ Joey wusste nicht, warum er Kaiba plötzlich mit seinem Vornamen ansprach, aber das war auch egal. Erstmal musste er den Jüngeren beruhigt kriegen. „Aber Seto hat mir auch erklärt, dass wir nur auf sein Konto zugreifen müssen. Also das, was der Firma überschrieben ist.“ Mokuba kratzte sich am Kopf und sagte: „Dass mir das vorher nicht eingefallen ist! Klar, so geht das ganz einfach.“ Joey behielt seine Sorgen für sich. Er glaubte nicht, dass das morgen alles schon vorbei war. Sollte er vielleicht doch die Polizei einschalten? Nein, das war zu riskant! Er musste Se... Kaiba da unbedingt lebend wieder rausholen! Ein Plan musste her! „Joey? Hörst du mir überhaupt zu?“ „Entschuldige, Mokuba, was hast du gesagt?“ „Ich sagte, dass wir das mit dem Geld abheben vorher ankündigen müssen. Ich ruf gleich bei der Bank an, denn nur ein Kaiba kann das in Auftrag geben, und auch nur ein Kaiba kann das Geld abheben.“ Joey nickte. Wir werden ja sehen, dachte er. „In Ordnung, Mokuba, ruf am besten gleich an.“ „Mach ich!“, rief er und war auch schon weg. Da war doch was faul. Die Entführer wussten doch, dass Seto Kaiba genug Geld hatte, um das zu bezahlen! Ging es ihnen wirklich um das Geld? Nein, da war sich Joey sicher. Aber er hatte keine Zeit, noch länger darüber nachzudenken, denn schon klingelte das Handy. Eine SMS. Seto... Morgen ist Geldabgabe sie durchsuchen wieder meine Taschen bis gleich Joey ich hab euch lieb Seto Hä? Was war denn das jetzt? Taschen? Gleich? Ich hab euch lieb??? Was hatte man denn Kaiba für Drogen angedreht, dass... Und es klingelte wieder, doch dieses Mal war es ein Anruf. Wahrscheinlich von den Entführern. Joey atmete noch einmal tief durch, dann ging er ran. „Hallo.“ „Hey, ich bin's.“ „Kaiba???“ „Nee, der Sandmann.“ „Witzig... erste Frage: Die waren echt so doof, deine Taschen nochmal zu durchsuchen?“ „Jep, das waren sie. Wieder Schlaftabletten.“ „Kommt mir Spanisch vor.“ „Is doch bei dir nix neues.“ „Halt die Klappe, Kaiba! Und was meintest du eigentlich mit 'ich hab euch lieb'? Mokuba, und wen noch? Also wem soll ich das noch ausrichten?“ „Hündchen, manchmal denkt man erstmal über eine Aussage nach, bevor man Fragen stellt, das ist ein ganz einfaches Prinzip. Versuch's doch mal!“ Kaiba klang ungewohnt entspannt. Alles Einbildung? Das war möglich, Kaiba konnte gut täuschen. Aber jetzt mal zur Aussage! Also 'euch', das ist Mokuba, ganz klar. Und wer noch? . . . . . . . Was? Doch nicht Joey selbst, oder? „Na, hat's klick gemacht?“ „Hm... warum solltest du schreiben, dass du mich magst?“ „Warum nicht, ich bin nur ehrlich.“ „Verarschen kann ich mich auch selber, Kaiba!“ „Dann glaubst du's mir halt nicht, kann mir egal sein.“ Noch einmal dachte Joey gründlich darüber nach. Kaiba konnte nur ihn meinen. Komisch... „Wie auch immer, weswegen rufst du eigentlich an?“ „Oh, ich weiß gar nicht. Fragen, wie's voran geht.“ „Also irgendwie bist du heute komisch drauf, Kaiba. Also mach dir keine Sorgen, das Geld haben wir. Mokuba kümmert sich gerade um die Formalien, deshalb kann ich ihn dir nicht geben.“ „Ist auch nicht nötig. Okay, wir sehen uns dann hoffentlich morgen.“ „Ja, das hoffe ich auch. Ich habe nämlich so das Gefühl, dass da irgendwas nicht stimmt.“ „Das wird schon.“ „Hm... na wenn du meinst!“ „Bis morgen, Joey.“ „Bis morgen.“ „Ich...“ „Was ist?“ „Ich... ähm... ich hab...“ „Was hast du?“ „...euch lieb...“ TUT TUT TUT Was geht denn hier ab? Joey schüttelte den Kopf. Er musste eindeutig übermüdet sein. Mokuba kam knapp eine Minute darauf an. „Hey, dein Bruder hat gerade angerufen.“ „Ah!“ „Sorry, du hattest ja selber telefoniert. Er meint, es ist alles in Ordnung, ich habe ihm versichert, dass wir das Geld haben. Haben wir doch, oder?“ „Ja, alles astrein.“ „Gut. Ich soll dir übrigens sagen, dass er dich lieb hat.“ „Das hat er dir am Telefon gesagt?“ „Ja, hat er! Oh, es wird schon dunkel. Lass uns noch was essen. Ich bin müde und will so schnell wie möglich schlafen. Okay?" "Ja, in Ordnung. Du, Joey?" "Was ist denn?" Joey strich Mokuba beruhigend über seinen schwarzen Schopf. "Danke, dass du das alles mitmachst." "Hey, das mach ich doch gerne." "Und warum?" "Na um dir zu helfen natürlich!" "Aber du hilfst damit nicht mir, sondern Seto." "Da hast du wohl recht." Bevor Mokuba noch etwas erwidern konnte, war er auch schon in Joeys Armen eingeschlafen, denn sie saßen seit geraumer Zeit auf dem Fußboden. Nagut, damit fällt das Essen wohl flach, aber somit hatte Joey wenigstens noch Zeit, über das Geschehene nachzudenken, und er musste Kaiba ja auch noch eine Nachricht schreiben. Der Kleine hatte recht. Er hilft nicht Mokuba, sondern dem Größeren der beiden Kaibabrüder. Aber warum tat er das eigentlich? Mochte er ihn letzten Endes doch irgendwie? Nein, das konnte nicht sein. Das wollte sich Joey nicht eingestehen, dazu war er einfach viel zu stolz. Aber vielleicht war es ja doch so. Mal so gesagt, er fand den Braunhaarigen nicht unsympathisch, nicht mehr, denn er gab nun mehr von sich preis. Scheinbar ist er auch nur ein ganz normaler Junge, wie all die anderen in seinem Alter auch. Aber heute war etwas passiert, damit hatte Joey nie und nimmer gerechnet. "Ich hab euch lieb" Diese Worte hallten in Joeys Kopf immer und immer wieder. Und trotzdem verstand er es nicht ganz. Er fand es schmeichelhaft, aber mochte er den Kaiba denn auch so sehr, dass er sowas schreiben, geschweige denn auch sagen würde? Nach reichlichem Überlegen kam er zu dem Schluss, jetzt endlich mal die SMS schreiben zu wollen. Und so griff er sich das Handy und schrieb zielsicher folgende Zeilen: Wir holen dich da raus verlass dich auf uns wir haben dich auch lieb ich vermisse dich und ich weiß nicht, warum Joey und Moki Joey fühlte sich nicht ganz wohl bei dem Gedanken, dass Kaiba das wirklich las. Aber er wollte es schreiben, er hatte plötzlich ein Bedürfnis dazu. Und so schickte er es ab, brachte Mokuba ins Bett und setzte sich in die Küche. Und bei einer Tasse Schwarztee überlegte er, wie sie am besten morgen vorgehen sollten. Er hatte ein flaues Gefühl im Magen. Hosted by Animexx e.V. 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