Beyblade Shadow - Short Stories von abgemeldet (After Beyblade Shadow) ================================================================================ Kapitel 11: Mitchs größte Mission III ------------------------------------- Walon war gefunden. Das scheue Bit Beast hatte es nicht leicht, sich auf einmal wieder unter so vielen Menschen zu befinden. Doch mit Wovon und Damon an ihrer Seite konnte sie tapfer durchhalten. Die Nacht verbrachte sie aber auf dem Dach von dem Hotel, wie auch Wovon. Er hatte zwar keine Probleme damit unter Menschen zu sein, was er die letzten Jahre ja zu genug hatte, dennoch musste er nicht mit Wolborg unter einem Dach schlafen. Am nächsten Tag brachen Mitch, Kai und die Bit Beasts sofort auf. Nun ging es nach Peru. In die belebte Stadt Iquitos, die am Rande des Regenwaldes lag. Nach der Landung in Perus Hauptstadt, war der Trupp mit einem Reisebus nach Iquitos aufgebrochen, um dort das letzte der vier Bit Beasts zu finden, die als Vorlagen für die Borg Bit Beasts gedient hatten: Sakon. Walon, die die ganze Zeit ruhig geblieben war, schien auf einmal aufzuleben. Sie spürte die Gegenwart von Sakon. Sie hatte früher schon sehr an ihm gehangen, erklärte Damon den anderen, als sie diese Stimmungsschwankung hatte. Walon suchte mit ihrem Blick alles ab. Doch weil sie nicht genau sagen konnte, wo er war, könnte es sehr lange dauern, bis sie ihn finden würden. Dennoch war Walon drauf und dran, ihn zu finden. Die anderen folgten ihr einfach. “Schon sehr erstaunlich, wie sich manche von einem Moment zum anderen verändern kann”, meinte Mitch und machte ihren Laptop zu. Wenn Walon ihn auch so finden kann, dann brauchte sie ihn nicht. “Mir wäre lieber, sie würde ihn schnell finden”, murrte Kai hinterher, denn er wollte wieder schnell nach Hause. Es hatte ihm schon gereicht, die Nacht mit Tala alles durch zu diskutieren, was Tala nur so gerade in den Sinn kam. Von der letzten Weltmeisterschaft bis hin zu der Tatsache, dass seine Freundin Lucia nicht reden konnte, weil ihre Stimmbänder bei einem Brand durch den Rauch zerstört worden war (siehe nächste Kurzgeschichte, die noch folgen wird). Lucia hatte die ganze Zeit in Zeichensprache geredet und Tala verstand das auch noch. Wie schnell man so was doch lernen kann. Während Kai weiter mit seinen Gedanken abschweifte und Mitch ihn dabei schief anschaute, weil er dabei einen mürrischen Blick abgab, blieb Walon stehen. “Was ist?”, fragte Wovon sie, der keinen Sinn für Auren anderer Bit Beasts hatte. Walon hatte plötzlich gemerkt, dass sie auf einen Marktplatz standen. Mittendrin und sie bekam etwas Angst durch den Radau, den die Verkäufer bei der Anpreisung ihrer Ware machten. “Es ist sicher zu laut hier”, erkannte Damon und ging schnell zu Walon, um sie zu beruhigen. Was nicht gerade gelang. Walon war wie gelähmt. “Na echt super”, fluchte Mitch und wollte gerade ihren Laptop wieder heraus holen als plötzlich… Ein lauter Schrei, Scherben klirrten, Buden wackelten. Die Menschen fingen an zu flüchten und man hörte nur noch einen höllischen Schrei, der an eine Bestie erinnerte. Damon schreckte sofort zurück. “Was war das?” “Sakon…”, flüsterte Walon vor sich hin und nur Damon hörte es. Der Platz hatte sich geleert und man hörte nur noch ein lautes Schlurfen über den Platz raunen. Wieder ein Klirren, dort ein Scheppern. Eine Bude flog durch die Luft und vor ihnen baute sich eine riesige Viper laut schreiend auf. Für alle war nun klar, dass das ein Bit Beast sein musste. “Damon!”, schrie Mitch, doch Damon war längst in Ohnmacht gefallen. Kai ärgerte sich, dass er Dranzer nicht mehr hatte, sonst hätte er was machen können. Wovon hingegen blieb völlig ruhig stehen und wartete nur darauf, dass die Schlange eine Bewegung machte. Doch sie hielt auf einmal still und starrte nur auf Walon. Doch dann wurde die Viper auf etwas aufmerksam, dass hinter ihm war. Ein Junge etwa im selben Alter wie Mitch und Kai rannte auf die Viper zu und sah nicht gerade fröhlich aus. “Sakon!”, brüllte er los. “Hör auf mit dem Mist!” Die Schlange war nicht begeistert und tauchte in den gepflasterten Boden ein, als wäre es Wasser und hinterließ nur ein riesiges Loch im Boden. Der Junge blieb davor stehen. “Nicht schon wieder”, ächzte er und sah nur noch hinterher. Plötzlich wurde er von Mitch am Kragen gepackt und sie schrie los: “Sag mal spinnst du?! Du kannst dein Bit Beast doch nicht einfach so machen lassen, was es will!” Der Junge riss sich los. “Das ist nicht mein Bit Beast! Es gehört niemanden!” Die anderen kamen dazu. “Wir sollten erstmal von hier verschwinden”, meinte Kai und schaute zu dem verwüsteten Marktplatz. “Wenn die Leute wieder kommen, könnten wir mächtig Ärger bekommen.” Der Junge zog von dannen. Was ihm nicht gefiel, die anderen liefen ihm nach. Aber was sollte er nun schon groß tun? Er kannte die Geschichten um die Hiwatari Zwillinge. Und auch über Mitchs Neugierde. Sie würde eh nicht eher gehen, bevor sie wüsste, was hier los ist. Er führte sie in eine abgelegene Hütte, dich am Regenwald und bat sie zu sich rein. Er scheint hier alleine zu wohnen. Es stand nur ein Bett in der Hütte. Sonst auch nur ein Tisch mit zwei Stühlen, einen kleinen Kochbereich und einen Brennofen. Strom gab es hier nicht. Nachdem alle Platz genommen hatten, fing der Junge an zu erzählen. “Ich geh wohl richtig in der Annahme, dass ihr eh wegen Sakon hier seid.” Alle bis auf Damon zeigten auf Mitch. “Ist ja gut!”, brüllte sie los. “Ich hab das verbockt.” “Naja, wäre ganz schön, wenn ihr den mitnehmt”, meinte der Junge auf einmal. “Der macht hier nur Ärger.” “Das war nicht zu übersehen”, sprach Wovon mit kalter Stimme und schaute zum kleinen Fenster raus. “Er erschreckt gerne Leute”, sprach der Junge weiter. “Er sagte mal, er würde es machen, damit die Menschen wüssten, dass Bit Beasts kein Spielzeug sind.” “Leute die sich mit Bit Beasts auskennen, behandeln sie auch nicht wie Spielzeug”, fuhr Kai ihn etwas an, obwohl er nicht s dafür konnte. “Der ihm so verärgert hatte, hatte nun mal keine Ahnung von ihnen und hat sich daran das Gehirn weggeätzt.” Sofort erkannte der Junge, dessen Name immer noch unbekannt war, dass diese Leute und Bit Beasts genau wussten, was Sakon schlimmes widerfahren sein musste. Er fragte nach und bekam darüber eine ausführliche Erklärung. Er verstand Sakon nun besser. Doch nun war seine Erklärung, warum er so “dicke” mit Sakon war. “Naja“, begann er überlegend. “Es war ein paar Jahre schon her, daher passt es wohl mit dem zusammen, was ihr mir eben erzählt hattet. Ich hatte Sakon verletzt im Wald gefunden. Hatte sich wohl mit irgendeinen Tier angelegt. Ich hab ihm geholfen. Das war eigentlich schon alles.” “Sakon vertraut dir”, meinte Walon und beugte sich etwas zu ihm vor. “Sonst hätte er dich vorhin doch auch so angebrüllt.” “Dich hat er auch nicht angebrüllt”, mischte sich Mitch ein und zeigte dann auf Wovon. “Und den auch nicht.” “Wir haben auch sein Vertrauen”, erklärte Walon. “Wenn er jemanden vertraut, dann tut er demjenigen auch nichts. Das lässt sein Stolz nicht zu.” “Aber wenn er dir vertraut”, richtete Damon die Frage an den Jungen. “Warum ist er dann weggerannt?” “Wahrscheinlich rennt er noch vor etwas anderem davon”, mischte Mitch sich ein, bevor der Junge noch was sagen konnte. “Und was soll das nun wieder sein?”, fragte Kai mürrisch hinterher. “Falls du es nicht merkst, O-nii-chan”, kränkte Mitch ihren Bruder schon wieder. “Du läufst vor dem Gleichen davon. Nämlich deiner Vergangenheit. Ich hab ja den Mut mich ihr zu stellen, aber du willst ja nicht mal das Wort Vater hören. Wäre echt schön wenn du - AAUUUAA!” Kai hatte Mitch in die Seite gezwickt, dass sie aufhörte zu reden. Sie hatte recht, er wollte nichts mehr davon hören, was einmal war. Für ihn zählt das hier und jetzt. Mitch hörte auch lieber damit auf, bevor sie noch mal gezwickt würde, denn das tat richtig weh! “Du bist also der Meinung, dass Sakon versucht mit seiner Vergangenheit abzuschließen?”, fragte der Junge und dachte kurz nach. “Das wäre nur zu verständlich. Aber muss trotzdem damit aufhören, hier immer wieder alles kaputt zu machen.” Walon stand auf. “Das krieg ich hin.” Alle schauten die entschlossene Walon verwundert an. “Ich müsst nur wissen, wo er ist.” Schon war es vorbei mit der Verwunderung. Der Junge stand auch auf. “Er könnte zu seinem Lieblingsplatz gegangen sein. Ich bring euch hin.” “Entschuldige bitte”, tastete Damon sich langsam an ihn ran. “Ja?” “Wir wissen noch gar nicht wie du heißt.” Damon lächelte ihn etwas beschämt an und wartete auf die Antwort. *Das ist typisch Damon*, dachte Mitch. *Wir sehen den Kerl nur einen Tag. Nicht mal. Und sie muss unbedingt wissen, wie er heißt.* “Da muss ich mich entschuldigen. Ich heiße Rufus.” Nun war Damon zufrieden und alle machten sich auf den Weg weiter in den Wald. Kai kam dieser Trip irgendwie bekannt vor und dieses Mal schaute er immer zweimal, wenn sich irgendwo ein Rascheln hören ließ, dass da nicht schon wieder eine Tarantel auf einmal auftauchte. Der Weg war nicht besonders weit. Sie kamen zu einer Lichtung, die entstanden war, als jemand die ganzen Bäumen gerodet hatte, die jetzt auf dem Boden lagen. Viele Löcher waren in den Boden, so groß, wie das, was Sakon auf dem Marktplatz hinterlassen hatte. “Sakon hat sich unter der ganzen Stadt schon Tunnel gegraben”, erklärte Rufus. “Die meisten wurden aber schon wieder zugeschüttet.” “Die Menschen hier scheinen Sakons Ausraster schon gewohnt zu sein”, erkannte Wovon und sah sich eines der Löcher etwas genauer an, “Die meisten schon”, sprach Rufus weiter und seufzte kurz. “Sie haben schon mal versucht ihn zu fangen. Ging natürlich total in die Hose.” “Walon”, sprach Mitch sie an. “Kannst du Sakon hier in der Nähe spüren?” “Nein, er scheint nicht hier zu sein.” Mitch blickte zu Damon, aber sie konnte ihn auch nicht wahrnehmen. Also holte Mitch ihren Laptop wieder raus und startet ihr Bit Beast Such Programm. Sie zoomte die Stadt an, als sie Sakon anpeilte. “Er ist aber auf dem Weg hierher. Kann nur etwas dauern.” Auf einmal sprang Wovon in eines der Löcher und der Rest schaute nur verwundert hinterher. “Was hat er jetzt wieder vor?”, wollte Kai wissen. Wovon war ihm nämlich immer noch nicht ganz geheuer. “Er holt bestimmt Sakon”, meinte Walon fröhlich, aber ihre Fröhlichkeit wurde gleich wieder von Damon gedämpft. “Aber hatten sich Wovon und Sakon nicht immer einen Kampf angefangen, wenn sie auf einander trafen?” “Das sagst du jetzt erst?!”, fuhr Mitch sie an und ließ Damon erschaudern. “Entschuldige…” Plötzlich fing die Erde an zu beben und die Truppe musste aufpassen, dass sie das Gleichgewicht nicht verloren. Etwas weiter von ihnen weg stieß die Viper durch den Erdboden an die Luft und brüllte laut auf. Aus einen der anderen Löcher kam Wovon in seiner leuchtenden Wolfsgestalt und brüllte Sakon hinterher, der den Platz verließ. Schnell rannte Wovon ihm nach und hinterließ einen eisigen Wind. “Mit Bit Beasts hat man nichts als Ärger!”, brüllte Kai sauer los. Ihm war es nun wirklich zu viel. Erst lässt er sich auf diese blöde Reise ein, hat seine sture Schwester am Hals und kann nicht mal etwas machen, wenn zwei Bit Beasts meinen, sich gegenseitig die Köpfe ab zu reißen. Wie nie zuvor hatte er Dranzer nun besonders nötig. Damon wechselte in ihr Bit Beast Gestalt und Walon schwang auf. “Wir kümmern uns drum”, sagte Damon und flog schnell hinterher. Mitch und Kai sahen erst hinterher, dann sich gegenseitig an und schließlich zu Rufus. “Kommst du mit?”, fragte Mitch mit entschlossenem Blick. Rufus lächelte nur ernst und die drei machten sich auch auf dem Weg, die Bit Beasts zu verfolgen. Sakon war in seine menschliche Gestalt übergegangen, denn so war er schneller und konnte den Attacken von dem riesigen Wolf hinter ihm besser ausweichen. Auf Wovons Weg gefror alles was er hinterließ und vor sich hatte. Die tief gefrorenen Bäume vor ihm zerbrachen wie Zahnstocher. Somit hinterließ Wovon eine Schneise, der man gut folgen konnte. Damon hatte sie schnell eingeholt sie flog über Wovon und Sakon hinweg. Walon sprang vor ihr runter und als Wovon die beiden bemerkten, hörte er mit den Attacken auf. Sakon stoppte sofort, als Walon sich mit besorgtem Blick vor ihn stellte. “Walon”, flüsterte Sakon schon fast und senkte den Kopf. Dann sah er hinter sich Wovon, der stoppte und ihn anknurrte. Er drehte sich schwungvoll um und schleuderte eine Giftwolke auf ihn los. Damon schaltete schnell und ließ ein Schild vor Wovon erscheinen, der das Gift schluckte und danach verschwand. Wovon wartete nur darauf und griff Sakon wieder an und der Kampf ging zwischen ihnen weiter. Walon rief immer wieder die Namen der beiden, dass sie bitte aufhören sollten zu kämpfen. Doch sie hörte sie einfach nicht. Wieder in seiner Bit Beast Gestalt tauchte er in die Erde hinab. Wovon wollte hinterher, doch Damon legte einen grün scheinenden Schild über das Loch, so dass ein verfolgen unmöglich war. Wovon wechselte in seine menschliche Gestalt und trat noch mal drauf, doch der Schild gab nicht nach. Damon landete und wechselte in ihre menschliche Gestalt über. “Das reicht. Als ob wir noch auf Biatrania wären. Immer kriegt ihr euch in die Haare, wenn ihr euch nur eine Sekunde seht.” “Ach, halt den Mund!”, fuhr Wovon sie an. “Wie damals kannst du mir gar nichts befehlen!” Plötzlich bekam Wovon einen Wasserstrahl von Walon ab, die sauer vortrat. “Die ganze Reise bis hier her warst du so nett wie noch nie und nun musst du auf einmal deinem alten Laster wieder aufliegen!” “Sakon war schon immer ein Feigling!” Wovon richtete sich sauer auf. “So etwas darf es einfach nicht geben!” “Hört auf mit der Streiterei!”, mischte sich Damon ein, was sie hätte lassen sollen. Wovon donnerte sie mit einem eisigen Wind zu Boden und sie blieb benommen liegen. Dann griff Wovon auch noch Walon an, doch bevor ein riesiger Eisspeer Walon treffen konnte, sprang jemand zu ihr, packte sie und sprang mit ihr zur Seite. Es war Sakon. Er setzte Walon vorsichtig ab und schaute nun sauer und fest entschlossen, sich Wovon zu stellen, zu ihm. “Lass Walon aus dem Spiel.” Der Rest kam endlich auch dazu und musste feststellen, dass Wovon und Sakon sich wieder einen Kampf lieferten. Mitch sah Damon auf dem Boden liegen und rannte schnell zu ihr. Sie kam wieder zu sich und stellte sich wieder hin. Walon kam schnell zu ihnen. “Wir haben es versucht”, schluchzte sie und zeigte auf die beiden Streithähne. Damon, etwas angeschlagen und wackelig auf den Beinen, versuchte um Sakon ein Schild auf zu bauen, aber er bewegte sich zu schnell und Wovon kam ihm immer wieder zu nahe. “Damon, hör auf”, befahl Mitch ihr und sie versuchte es nicht weiter. “Wovon ist echt ´n Esel. Wenn er nicht wäre, hätten wir echt keine Probleme.” “Du warst doch die jenige, die unbedingt auf die Suche gehen wollte”, warf Kai ihr an den Kopf. Das traf Mitch schon sehr und sie beschrie Kai mit ein paar Schimpfworten. Rufus dachte kurz nach. “Man könnte doch sicher Wovon mit Feuer aus der Bahn werfen.” Er schaute zu Damon. “Ich beherrsche kein richtiges Feuer”, erklärte sie. “Ich hab nur magisches Feuer. Damit kann ich Illusionen hervorrufen oder Schutzschilde aufbauen. Wie auch Attacken kopieren.” “Mit Illusionen kommen wir hier auch nicht weiter”, meinte Mitch. “Wovon ist zu sehr auf sein Ziel fixiert.” “Also müssen wir warten, bis die beiden-”, fing Walon an zu reden wurde aber sofort von einem Aufschrei von Damon unterbrochen. Eine riesige Giftwolke, der Wovon ausgewichen war, steuerte auf sie zu. Als Sakon es bemerkte, war es schon zu spät. Damon versuchte mit letzter Kraft, die Giftwolke einzuschließen, aber sie bekam die Kugel nicht zu und das Gift trieb weiter auf sie zu. Doch plötzlich erschien eine Feuerwand vor ihnen und das Gift verbrannte darin. Alles schreckte auf. Wo kam die her? Das Feuer erlosch und vor ihnen landete Dranzer und ließ alle nur noch blöde kucken. Wie kam Dranzer hier her? Kai schoss sofort durch den Kopf: Wenn Dranzer hier ist, muss auch Sandra hier sein. Hatten die beiden etwa gemerkt, dass Kai Dranzer brauchte? “Ich glaub, ihr braucht wirklich Hilfe.” Alles schaute zur Seite. Dort stand Tranzer, mit verschränkten Armen und mit einer Lustlosigkeit ins Gesicht geschrieben, die man nur von ihm kannte. Kai schaute ihn stieslig an. “Wo ist Sandra?” “Auf der Arbeit. Sie hat mal wieder die Kette vergessen.” Inzwischen hatte der Kampf zwischen Wovon und Sakon gestoppt und Wovon sah einen kurzen Moment hilflos aus, als Dranzer stinksauer auf ihn zu marschierte und ihn mit einer Feuerfaust auf den Boden schlug. “Bist du von allen guten Geistern verlassen!?”, brüllte Dranzer los und zog ihn am Kragen wieder hoch. “Du hast eine Spur der Verwüstung hinter lassen und kannst wieder nichts anderes tun, als Sakon den Hintern zu versohlen! Immer machst du nur Ärger!” “Reg dich ab, Vogel”, sprach Wovon mit ruhiger und kalter Stimme. “Ist doch nichts passiert.” Dranzer dachte, er hörte nicht richtig. Er schmiss Wovon zurück und bereitete eine neue Attacke vor. Doch Walon stellte sich schnell dazwischen. “Dranzer, bitte. Der Kampf ist doch vorbei.” Dranzer ließ das Feuer mürrisch erlischen und drehte sich weg. “Nächstes Mal kriegst du deine blöden Antworten aus den Kopf gehämmert.” Dranzer wollte gerade gehen, doch dann sah er Damon in ihren Zustand. Er drehte sich mit einen alles tötenden Blick wieder zu Wovon um. “Duuuu…!” Das Feuer entfachte wieder. Es dauerte eine Weile, um Dranzer wieder auf den Teppich zurück zu holen. Doch dann konnten sie sich alle in Ruhe auf der Lichtung hinsetzen und den ganzen Stress etwas verdauen. Wovon und Sakon saßen sehr weit auseinander. Während Sakon es genoss, wieder Walon an seinen Arm geklammert zu haben und ihren Kopf zu tätscheln, saß Wovon unter dem Dickicht der Bäume und schmollte. Als Damon wieder bei Kräften war, konnte sie sich richtig wieder freuen, Dranzer zu sehen. Sie fiel ihm um den Hals und wollte ihn am liebsten nie mehr los lassen. “Wie hast du nur gewusst, dass wir deine Hilfe brauchen?”, fragte Kai mit mürrischen Blick. Dranzer schmunzelte. “Ich habe gespürt, dass ihr sie braucht. Ich glaub, selbst wenn man in einer anderen Welt lebt, kann man das Band zwischen einem Bit Beast und seinem Blader nie durchtrennen.” Irgendwie gefiel Kai diese Antwort nicht. Sie klang so schnulzig, auch wenn Dranzer sie in einem alles-egal-Ton sagte. “Da die Sache ja nun erledigt ist”, sprach Tranzer in einem genervten Ton. “Können wir dann wieder nach Hause gehen? Ich möchte gerne wieder da sein, bevor Sandra nach Hause kommt und sich Sorgen macht.” “Warum die Eile?”, fragte Dranzer nur um ihn zu reizen. “Wir sind doch gerade erst gekommen.” “Also wenn Dranzer wieder geht”, mischte sich da Sakon ein. “Dann geht Wovon wieder auf mich los.” “Du bist echt ein Feigling”, erkannte Mitch. “Jedenfalls weiß ich, wie man sich aus misslichen Lagen wieder herausholt.” “Hat man ja gemerkt.” “Ich hätte Wovon irgendwann abgeschüttelt.” “Das sagst du jetzt.” “Mitch”, plapperte Kai dazwischen und zog sie am Zopf zu sich. “Wovon verdampft. Also können wir getrost alle nach Hause gehen.” Wovon war wirklich dabei, sich aus dem Staub zu machen, doch Mitch hielt ihn noch auf. “Wo willst du hin, Wovon?” “Diese Gegend hier ist mir einfach zu warm”, antwortete er. “Ich such mir ein kühles Plätzchen. Außerdem hab ich mit jemand noch etwas zu bereden.” “Fang keinen Streit an.” Wovon lächelte sich eins und verschwand dann im Wald. Es war Zeit wieder aufzubrechen. Walon blieb bei Sakon und Sakon versprach, besonders Rufus, dass er die Stadtbewohner in Ruhe ließe. Denn Walon war jetzt da und da wird ihm sicher nicht langweilig. Dranzer und Tranzer machten sich auch wieder auf in die reale Welt und vergaßen bestimmt nicht, ein paar Grüße auszurichten. Sandra wird sich wahrlich ärgern, dass sie nicht mitkonnte. Mitch konnte Kai doch noch zu etwas Urlaub überreden. Die letzten Tage waren doch sehr anstrengend. Zu viel Ruhe kamen sie aber nicht, weil sie in Iquitos immer wieder auf Rufus, Sakon und Walon stießen. Nach ein paar Tagen kehrten die Zwillinge aber auch wieder nach Japan zurück, wo sie im Okira Café erstmal von Tokio umarmend in Empfang genommen wurden. Die beiden hassten es immer noch. Und das im Café vor all den Leuten, wie erniedrigend. “Wo habt ihr zwei nur gesteckt?”, fragte Tokio schluchzend. “Ich hab mir solche Sorgen gemacht.” “Du hast ihm nichts davon gesagt?”, blaffte Kai seine Schwester an. “Er war gerade nicht in der Nähe und zum Schluss hab ich es vergessen.” “Wegen dir lande ich noch in der Klapse…” Als Tala und Bryan nach Hause, die Abtei, kamen, wurden sie schon von jemand erwartet. Kess und Lucia waren zu Kess gegangen. Wovon stand vor der Tür und wartete seid dem Tag dort, als er aus Peru verschwand. Er hatte sich nicht viel vom Fleck bewegt gehabt. Es war nicht seine Art, zu verschwinden, wenn er auf etwas wartete. Etwas später fanden sich alle drei im Kaminzimmer ein. Bryan saß auf der Fensterbank, weit weg von Wovon, denn ihm war das Bit Beast nicht geheuer. Tala saß mit ihm am Couchtisch. “Was verschafft uns denn wieder die Ehre?”, fragte Tala, als Wovon nicht das Wort ergriff. “Habt ihr schon die versteckten Fähigkeiten eurer Bit Beasts entdeckt?” Diese Frage ließ Bryan und sogar Tala verwundern. Was meinte er mit versteckten Fähigkeiten? Diese Frage zu stellen erübrigte sich, als Wovon schon merkte, dass sie nicht wussten, von was er sprach. “Boris hat seinen erschaffenen Bit Beasts eine zweite Persönlichkeit gegeben. Sie aktiviert sich äußerst selten. Aber sie wird mit Sicherheit ausgelöst, wenn das Bit Beast einer zu großen Gefahr ausgesetzt ist.” “Was soll das sein?”, fragte Bryan skeptisch. “Sehen sie dann total anders aus? Verstärkt sich ihre Kraft? Und wenn schon, wen interessiert das?” “Ich glaub, ich weiß was du meinst”, sprach Tala nachdenklich. Bryan war erstaunt. “Jetzt glaubst du das auch noch?!” Mit einem ernsten Blick schaute Tala zu Bryan. “Kannst du dich noch daran erinnern, was passierte, als Black Driger mit Wolborg kämpfte? Sie verschwand plötzlich und kam in einer anderen Gestalt wieder.” “Du meinst die Schneeprinzessin? Klar, weiß ich das noch.” “Genau das ist es”, bestätigte Wovon. “Jedes Bit Beast hat eine besondere Fähigkeit. Aber bei den Borg Bit Beasts kann diese in einem normalen Zustand nicht vollständig benutzt werden. Wenn ich mich recht erinnere, kann Wolborg mit ihrem Gesang alles einfrieren lassen, was sie besingt.” “Ja”, bestätigte Tala und erinnerte sich daran, was geschah, als Wolborg als die Schneeprinzessin wieder aufgetaucht war. “Sie hat gesungen. Ein sehr trauriges Lied und alles um sie herum ist zu Eis erstarrt.” “Sie hat es also nicht unter Kontrolle”, erkannte Wovon durch Talas Erklärung. “Wenn sie es hätte, dann wäre nur ihr Ziel eingefroren worden und nicht alles um sie herum.” Er schmunzelte. “Mir kann es zwar egal sein, aber wenn es zu oft passiert, wird nicht nur Wolborg dadurch großen Schaden nehmen. Und wenn es sich dann auch noch bei Falborg, Seaborg und Wyborg bemerkbar macht, dann könnte die Sache richtig haarig werden.” Wovon stand auf und ging ein paar Schritte zur Tür zu. “Ich halte nicht viel von euch und von den Borg Bit Beasts. Aber ich möchte gerne auf einer heilen Welt leben. Ich hab schon einmal miterlebt, wie ein Planet zerstört wurde, nur weil ein Shadow Bit Beast seine Kraft nicht unter Kontrolle hatte. Das muss jetzt nicht noch mal mit einem Haufen unkontrollierbarer Bit Beasts passieren.” Mit diesen Worten verabschiedete sich Wovon und verließ das Haus. “Wenn wir das nächste Mal in Tokyo sind, müssen wir mal rauskriegen, von was die Bit Beasts immer reden, wenn sie von damals sprechen”, seufzte Bryan. “Wenn wir das nächste Mal in Tokyo sind, müssen wir unbedingt zu Mitch und schauen, ob an der Sache was dran ist.” Bryan war von der Sache nicht begeistert, aber Tala scheint es wirklich zu glauben, was Wovon sagt. Jedenfalls scheint ein Wiedersehen nicht in all zu ferner Zukunft zu liegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)